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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 20815. JULIUS DITTEL IN SONDERSHAUSEN (DEUTSCHES REICH).
Verfahren zur Herstellung von Gipsformen für die Tonwarenindustrie.
Bei Herstellung von Gipsformen für die Tonwarenindustrie unter Benutzung von Formen,'welcho mit einer Metallschicht ausgekleidet sind, ist es bekannt, galvanische Niederschläge durch Hintergiessen zu verstärken bezw. der Kontur des Modelles entsprechende dünne Formen auf die gleiche Art widerstandsfähiger zu machen.
Das vorliegende Verfahren kennzeichnet sich dadurch, dass eine der Gestalt des Modelles entsprechende Metallschicht entweder durch elektrolytischen Niederschlag oder durch Giessen hergestellt, diese durch eine Hinterschicht aus Blei oder Kitt verstärkt und in einen Gipssockel gefasst wird. Hiedurch wird erreicht, dass die Formen rein, mit scharfen Konturen und Verzierungen direkt vom Gipsmodell ohne Nacharbeit gewonnen und tausend von vollkommen gleichen Formen hergestellt werden können, wobei das Modell auf die Dauer widerstandsfähig bleibt.
Als Modell wird eine Metallschicht a benutzt, welche die Konturen der herzustellenden Form aufweist und entweder aus einem geeigneten elektrolytischcn Niederschlag oder durch Giessen aus einem plastischen Metall hergestellt ist. Diese Metallschicht a wird, um
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Blei oder festem Kitt überzogen und das Ganze in einem Gipssockel c zur leichteren Hantierung gefasst. Ferner wird auf die Ränder d des Gipssockels ein geeigneter Ring oder eine Decke e aufgesetzt (siehe Fig. 2), welche das Eingiessen des Gipses zur Il'r- stellung der Form 9 ermöglicht und den Gipssoc1 {cl c geeignet an den Rändern abschliesst.
In den so gebildeten Hohlraum f zwischen Metallschicht a und Deckel e wird dann der Gips zur Herstellung der Form y eingegossen. Zu dem Zwecke wird die Metallschicht a vorher mit einer sehr feinen Ölhaut überzogen, was durch Bestreichen der Metallschicht mittels eines in Öl getauchten Pinsels erfolgen kann. Die so hergestellte Gipsform nimmt die genauen Konturen der Metallschicht auf, die Verzierungen treten scharf hervor und sind dem Abbrechen nicht ausgesetzt, da ein Festsaugen zwischen der Gipsmasse der Form und der Metallschicht, sowie ein Verschmieren der Verzierungen der Metallschicht nicht eintritt.
Die Modelle sind dabei ausserordentlich billig, billiger als die bisher aus Schwefel hergestellten Modelle und wesentlich billiger als die aus Messing massiv hergestellten, schweren und teueren Tellermodelle.
Metallformen hat man zwar zum direkten Pressen von Tonwaren, Kacheln u. dgl. unter starkem Druck in hydraulischen und anderen Pressen bereits verwendet, doch hat dies mit dem Erfindungsgegenstand nichts gemein, da vorliegende Erfindung sich lediglich darauf bezieht, Modelle aus einer dünnen Metallschicht herzustellen und in neuer Weise zur Herstellung von Gipsformen zu benutzen, welche Gipsformen dann zur Herstellung von Gegenständen aus keramischem Material auf der Drehscheibe oder für Giessartikel dienen. Bei vorliegender Erfindung besteht also die Form selbst aus Gips und es ist die
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Weise tausend von gleichen Formen herzustellen.
Sind die Ränder oder Fill. rungen d der nach vorliegenden Verfahren hergestellten Form durch öfteres Auf-und Abnehmen beim Formgiesscn stumpf geworden, so sprengt
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Form g (Fig. 4) und giesst den Gipssockel c darüber (Fig. 5), wodurch das Modell abermals gebrauchsfähig ist.