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Futterdämpfer
Die Erfindung bezieht sich auf Futterdämpfer mit elektrischer Beheizung und einem mit diesem baulich vereinigten Zeitschaltwerk, welches mit Beginn der Energiezufuhr zu den Heizkörpern anläuft und diese nach einer beliebig einstellbaren Zeit unterbricht.
Bei den bekannten Futterdämpfern mit elektrischem Zeitschaltwerk erfolgt meist keine Messung der absoluten Zeit, sondern die Zeitspanne zwischen Einschalten und Ausschalten wird in Abhängigkeit vom Garzustand des Dämpfgutes bestimmt.
Bei bekannten Elektro-Futterdämpfem wurde versucht, dieses Problem durch eine temperaturabhängige Abschaltung zu lösen. Zu diesem Zweck wurden die Futterdämpfer mit einem Temperaturauslöser, der auf dem Prinzip des Bimetalls, der Ausdehnungsdose oder des Ausdehnungsstabes beruht, ausgestattet.
Die temperaturabhängige Abschaltung des Futterdämpfers weist den Nachteil auf, dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Abschalttemperatur und Garzustand des Dämpfgutes nicht besteht. Es genügt nämlich nicht, das Dämpfgut auf eine bestimmte Temperatur zu erhitzen, sondern es ist vielmehr erforderlich, das Dämpfgut einem entsprechenden Dämpfprozess auszusetzen. Dieser Dämpfprozess ist jedoch weitgehendst abhängig von der Art und der Gattung des Dämpfgutes. Durch die Festlegung der Anfangstemperatur des Dämpfprozesses ist daher noch keineswegs eine Sicherheit gegeben, dass in dem Intervall bis zur Absenkung der Temperatur auf einen praktisch unwirksamen Wert, der Garprozess bereits
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abhängig, der bei Kartoffeln, Rüben od. dgl. unmittelbar nach der Ernte wesentlich grösser ist als nach einer Lagerzeit von einigen Monaten.
Alle diese Einflüsse konnten mit der bisher üblichen Temperaturauslösung nicht berücksichtigt werden. Ferner liegt das Auslöseorgan bei allen bekannten Einrichtungen innerhalb des Kessels, wogegen der Schaltmechanismus sich ausserhalb der beheizten Zone befindet. Das Verbin- gungselement zum Auslöseorgan und Schaltmechanismus ist ebenfalls in allen bekannten Einrichtungen durch die Kesselumhüllung, die zumeist aus einem wärmeisolierenden, doppelwandigen Blechkessel besteht, durchgeführt, um im gegebenen Zeitpunkt nach Ansprechen des Auslöseorgans den Schaltmechanismus zu betätigen. Durch den ausserordentlich rauhen Betrieb in der Landwirtschaft besteht bei derartigen Durchführungen nur allzuleicht eine Verschmutzungsgefahr, die dann meist zum Versagen der Anlage führt.
Da überdies die Abschaltung der Heizung des Futterdämpfers im Flachteil der Erwärmungskurve des Dämpfers erfolgt, können durch kleine Änderungen der Auslösetemperatur beträchtliche Schwankungen in den Einschaltzeiten entstehen. Diese Änderungen können durch den Temperaturauslösei hervorgerufen werden, der bei technischen Ausführungen nie völlig exakt schalten wird. Schwankungen können auchdurch geänderte Wärmeverhältnisse des Dämpfers verursacht werden. So kann durch tiefe Aussentemperatur oder durch Luftzug die Aufheizzeit wesentlich vergrössert werden. Es sind Streuungen der Temperatur von t 1 C bis 2 C dabei durchaus möglich.
Da jedoch bereits im flachen Teil der Erwärmungskurve gearbeitet wird, wirken sich diese an sich kleinen Streuungen sehr stark auf die Aufheizzeit aus und können Abweichungen vom optimalen Wert von einer Stunde und mehr zur Folge haben. Bei diesen bekannten Ausfllh- rungen ist somit keine Gewähr dafür gegeben, dass die Auslösung immer zu dem Zeitpunkt erfolgt, der für das Garwerden des Dämpfgutes notwendig ist.
Es sind des weiteren Einrichtungen bekannt, die als Auslöseorgan eine dem Dämpfungsgut entnom-
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mene Frucht verwenden, die zwischen zwei gefederten Stiften als Auslöseorgan eingeklemmt ist. Sobald diese Frucht den erforderliche ! ! Garzustand erreicht hat, bietet sie den Stiften keinen Widerstand mehr und es kommt somit zur Abschaltung des Dämpfers. Dies hat aber den Nachteil, dass diese Probefrucht oft gar nicht mit der im Kessel zu dämpfenden Sorte weder grössenmässig noch qualitätsmässig übereinstimmen muss, da sehr oft Mischungen verwendet werden und es dadurch meist zum wesentlich vorzeitigenAbschal- ten des Dämpfers kommt.
Es sind auch bereits Futterdämpfer mit Schaltuhren bekannt geworden. Diese Einrichtungen wurden wegen der erforderlichen täglichen Neueinstellung, wegen ihrer Kompliziertheit und wegen ihres hohen
Preises als nachteilig empfunden, so dass sich die Entwicklung zu Gunsten der eingangs erwähnten ther- mischen Schalteinrichtungen oder solchen mit Probekörper verlagert hat.
Überdies haben derartige mechanische Schaltuhren den Nachteil, dass sie einerseits mechanischen
Beschädigungen ausgesetzt sind und anderseits im Laufe der Zeit Ermüdigungserscheinungen aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Erkenntnis zu Grunde, dass mit beiden, anfangs beschriebe- nen Einrichtungen eine genaue Anpassung des Dämpfprozessen an die Erfordernisse einer verlässlichen und rationellen Garbereitung nicht im erforderlichen Masse nachgekommen werden kann.
Dieser Aufgabe kann entsprechend der vorliegenden Erfindung in wesentlich höherem Masse dadurch entsprochen werden, dass der ursprüngliche Gedanke, eine Schaltuhr mit absoluter Zeitmessung des jewei- ligendämpfgutes zu verwenden, wieder aufgegriffen und vervollkommnetwird. Dies geschieht erfindungs- gemäss dadurch, dass das Zeitschaltwerk als eine, einen im Heizstromkreis liegenden Schalter nach Ablauf der eingestellten Zeit öffnende elektrische Schaltuhr ausgebildet ist, deren Stromzuführungsleitungen mit den verbraucherseitigen Klemmen des Schalters verbunden sind.
Durch diese spezielle Ausbildung des Zeitschaltwerkes werden die vorhin angeführten Nachteile der mechanischen Schaltuhren vermieden. Gleichzeitig wird aber durch die automatische Abschaltung des elektrischen Antriebes der jeweilige Ausschaltwert festgehalten, so dass bei neuerlicher Inbetriebnahme am nächsten Tag ohne Schwierigkeit derselbe genau wieder eingestellt werden kann. Hiebei ist es aber dem Benutzer überdies leicht möglich auf Grund des Ergebnisses der bei dem letzten Dämpfprozess gemachten Erfahrung, die eingestellte Zeit durch kleine Korrekturen den Frfordernissen anzupassen.
Das Zeitschaltwerk kann somit von Hand aus auf einen bestimmten Wert eingestellt werden, läuft aber erst bei Stromfreígabe, beispielsweise durch die Nachtstromschaltuhr an, wobei gleichzeitig die Aufheizung beginnt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in. der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Schaltungs-bzw. Prinzipschema der neuen Einrichtung. Im Boden des Dämpfungskessels 1 sind drei elektrische Heizkörper 2 vorgesehen, die eine Beheizung des Futterdämpfers mit Drehstrom ermöglichen. Die Heizwicklungen können dabei zur Anpassung an die jeweilige Netzspannung im Stern oder Dreieck geschaltet werden. An das Gehäuse des Dämpfkessels ist das Zeitschaltwerk angeschlossen. Es besteht aus dem Synchronmotor 3, der über ein nicht dargestelltes Getriebe und gegebenenfalls über eine Rutschkupplung auf den Schalter 4 wirkt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Mittels eines Betätigungsknopfes wird auf einer Skala die gewünschte Dämpfzeit eingestellt, wobei bei einer Verdrehung des Betätigungsknopfes aus seiner Ruhestellung, beispielsweise über eine Steuemocke, der Schalter 4 geschlossen wird. Bei Einschaltung des Dämpfers läuft das Zeitwerk an und dreht über das Getriebe und die eventuell vorgesehene Rutschkupplung den Betätigungsknopf sowie die Steuemocke für den Schalter 4 in die Ausgangsstellung zurück. Bei Erreichen aerselben wird der Schalter 4 geöffnet, wodurch die Heizwicklung und der Synchronmotor spannungslos werden.