AT205157B - Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder - Google Patents

Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder

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AT205157B AT379558A AT379558A AT205157B AT 205157 B AT205157 B AT 205157B AT 379558 A AT379558 A AT 379558A AT 379558 A AT379558 A AT 379558A AT 205157 B AT205157 B AT 205157B
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  Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder 
Gegenstand les Patentes Nr. 191067 ist   ein Verfahrenzum Imprägnieren von   Leder mit   Lösungen von   organischen Metallkomplexverbindungen, welche durch Umsetzung basischer mehrwertiger Metallsalze mit Partialester der   o-Phosphorsäure   mit   höhermolekularenHydroxylverbindungen,   gegebenenfalls in Gegenwart niedermolekularer einwertiger Alkohole, erhalten werden. Insbesondere werden organische Komplexverbindlmgen aus basischen   Aluminium- bzw. Chromsalzen,   die in Methanol oder Äthanol gelöst sind, und sauren   Mono-oderDiestern derPhosphorsäure   mit höhermolekularen Hydroxylverbindungen verwendet.

   Diese Komplexverbindungen ergeben wasserabstossende bzw. wasserdichtmachende Imprägnierungen, wenn man Leder damit behandelt. 



   Es wurde nun gefunden, dass die Wasserdichtigkeit bzw. Wasserfestigkeit nach dem Verfahren des Patentes Nr. 191067 behandelter Leder wesentlich verbessert werden kann, wenn eine Vorbehandlung der Leder mit wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren komplexaktiven organischen Verbindungen, wie sie nach dem Verfahren des Patentes Nr. 201224 zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von chrom-bzw. chromkombiniert gegerbter Leder verwendet werden, erfolgt. Als komplexaktive Verbindungen kommen solche Verbindungen in Betracht, die neben wenigstens einem lipophilen Rest zwei oder mehrere saure, salzbildende Gruppen enthalten, wie Partialester oder-amide von drei-und mehrbabischen anorganischen oder organischen Säuren mit höhermolekularen aliphatischen Alkoholen bzw.

   Aminen oder deren Salze, oder Kondensationsprodukte aus höhermolekularen   unge@ättigten Fettsäuren, Fettalkoholen   oder Olefinen mit Maleinsäure. Als   anorganische Säurekomponenten   enthalten diese Verbindungen beispielsweise : Borsäure,   o-Phosphorsäure,   Arsensäure, als organische Säuren Zitronensäure, Trimesinsäure,   Trimellithsäure.   
 EMI1.1 
 Pyrogallolcarbonsäure usw. Weiter kommen Säuren in Frage, die höhermolekulare lipophile Reste enthalten und beispielsweise durch Umsetzung höhermolekularer ungesättigter Fettsäuren, Fettalkohole oder Olefine mit Maleinsäure erhalten werden, wie z. B. die Kondensationsprodukte von Ölsäure, Leinölfettsäure, Sojaölfettsäure und dgl. mit einem oder mehreren Molen dieser Säure. 



   Während die letztgenannten höhermolekularen   drei-oder mehrbasischen Carbonsäuren bereits   als solche verwendbar sind, kann man die an erster Stelle genannten drei-oder mehrbasischen anorganischen Säuren bzw. die niedermolekularen drei-oder mehrbasischen organischen Carbonsäuren durch Teilver-   esterl1ng   oder Teilamidierung mit höhermolekularen Alkoholen oder Aminen, die lipophile Reste enthalten, in komplexaktive Verbindungen überführen, wie sie   erfindungsgemäss   zum Einsatz kommen sollen. 



  Diese Produkte sind bekannte Stoffe, oder sie sind in einfacher Weise auf bekanntem Wege erhältlich. Es können aber an Stelle dieser Verbindungen für diese Zwecke'auch beliebige andere Verbindungen, die neben wenigstens einem lipophilen Rest mindestens zwei komplexaktive, salzbildende Gruppen tragen, verwendet werden. 



   Als Beispiel für die   erfindungsgemäss   verwendeten komplexaktiven Verbindungen sind nachstehende Verbindungen zu   nennen : Mono-Dodecylphosphat, Mono-Octadecenylphosphat, Di-Hexa-   decylborat, Mono-Octadecenylarseniat,   Mono- Hexadecylzitrat, Mono- Dodecylsulfophthalat,   Zitronensäuremononaphthenylamid,   Zitronènsäuremonooctadecylamid   u. dgl., die als solche oder in Form 

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   ihre),   Salze angewendet werden. 



   Unter einem lipophilen Rest dieser Verbindungen ist ein Alkylrest oder Cycloalkylrest mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen oder ein aliphatischer oder cycloaliphatischer   Carbonsäure- oder   Sulfonsäurerest gleicher   Molekulargrösse zu verstehen.   Die lipophilen Reste   können   auch Doppelbindungen und/oder Halogenatome enthalten, sie können Unterbrechungen durch Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff enthalten und auch Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff enthaltende Substituenten tragen. Besonderes Interesse haben beispielsweise die Ester drei-oder mehrbasischer organischer oder anorganischer Säuren mit höhermolekularen äthoxylierten Fettalkoholen mit 1-10 Mol, vorzugsweise   1 - 3   Mol Äthylenoxyd. 



   Die Behandlung der Leder mit wässrigen Lösungen oder Dispersionen dieser Verbindung erfolgt in üblicher Weise. Man benötigt im allgemeinen   1 - lOgo,   vorzugsweise   2-. 5% der komplexaktiven Ver-   bindungen auf Falzgewicht bezogen. 



   Nach dieser Vorbehandlung der Leder erfolgt ein weiterer Imprägnierungsgang gemäss dem Verfahren des Patentes Nr. 191067. 



   Man geht dabei von basischen Salzen mehrwertiger Metalle mit anorganischen oder organischen Säuren aus, also beispielsweise von basischem Chromchlorid, basischem Aluminiumnitrat, basischem Titanchlorid usw. Als Phosphorsäureester kommen saure Mono- und Diester der Orthophosphorsäure in Betracht, also beispielsweise Mono- oder Dioctylphosphorsäureester, Mono- oder Didodecylphosphorsäureester, Mono- oder Dioleylphosphorsäureester bzw. Ester anderer aliphatischer, cycloaliphatischer, aliphatischaromatischer oder cycloaliphatisch-aromatischer   Hydroxylverbindungen.   Man kann auch von sauren Estergemischen ausgehen, wie sie beispielsweise durch Einwirkung von Phosphorpentoxyd auf höhermolekulare Hydroxylverbindungen erhalten werden. Als niedermolekulare einwertige Alkohole kommen in erster Linie Methanol und Äthanol in Betracht.

   Die auf diese Weise gewonnenen Lösungen stellen Auflösungen der Metallkomplexverbindungen in   den niedermolekularen einwertigenAlkoholen   dar, die mit Wasser beliebig verdünnbar sind und in dieser Form für die   Lederimprägnierung   verwendet werden. Man ist bei der Herstellung der obigen   Metallkomplexverbindungen   nicht an das vorgenannte Verfahren gebunden, sondern kann sich auch einer anderen Herstellungsweise bedienen unter der Voraussetzung, dass dabei lösliche Me-   tallalkylphosphorsäureesterkomplp. xe   entstehen, die kationischen Charakter besitzen. Derartige Produkte erhält man auch,   wc-, in   man die basischen Metallsalze mit den sauren Alkylphosphaten in der Schmelze' verarbeitet. 



   Die Behandlung der Leder mit diesen Lösungen erfolgt in üblicher Weise durch Tauchen, Einwalken, Bürsten oder Plüschen, oder z. B. beim Lüstern von Velourleder durch Ausspritzen mittels Spritzpistole. 



  Da die   Komplexverbi. ndungen   auch fettende Eigenschaften haben, werden je nach der Höhe der Anwendungsmengen die üblichen Fettungsmittel ganz oder teilweise eingespart. Für das erfindungsgemässe Verfahren benötigt man etwa   1-10o,   vorzugsweise   4 - 80/0   der Komplexverbindungen, auf Falzgewicht der Leder bezogen. Zum Bürsten bzw. Spritzen werden zweckmässig   1-10loige Lösungen,   vorzugsweise   1 oigne   Lösungen verwendet. An Stelle der wässrigen Lösungen sind auch Lösungen in organischen Lösungsmitteln verwendbar,   wie z. B. in Trichloräthylen, Isopropyialkohol, Benzol   usw. 



   Das vorliegende Verfahren lässt sich zum Imprägnieren von   mineralisch-, vegetabilisch-, synthetisch-,   harz-, formaldehyd- und kombiniertgegerbten Ledern anwenden. 



   Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens liegen darin, dass durch die erfindungsgemäss   zweistutige   Imprägnierung Leder mit besonders wertvollen Eigenschaften erhalten werden, weil sich die Vorbehandlung auf die Verbesserung der Wasserdichtigkeit auswirkt, während durch die sich daran anschliessende Behandlung gemäss dem Stammpatent die einzelnen Lederfasern wasserabweisend gemacht werden, so dass die FasernnurnocheingeringesSaugvermögenbesitzen. Manerhältweiterhineinewesentlichleichtereund schnellere Durchimprägnierung, selbst   stärkerer Leder,   mit wesentlich geringeren Einsatzmengen. Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens wirkt sich besonders bei kombiniert gegerbten Ledern, wie z. B. bei flexiblen kombiniert gegerbte Bodenledern aus.

   Die Brauchbarkeit und der Wert eines solchen Leders hängt entscheidend von der Wasserdurchlässigkeit unter Gebrauchsbedingungen,   d. h.   unter Druck, ab, welche durch die vorliegende kombinierte Behandlung erheblich verbessert wird. 



     Beispiel l :   Mit 0,   5-1% Chromox d   vorgegerbte und mit zirka   20%   vegetabilischen Gerbstoffen ausgegerbte Vache- bzw. Bodenleder, die im Lederschnitt einen pH-Wert von zirka 3,8 bis 4,2 zeigen, werden nach dem Abwelken auf einen Wassergehalt von etwa 50 bis   60:lu   mit 1,   5-3o   des Ammoniumsalzes eines Phosphorsäuremonododecylesters und mit 10 - 30% Wasser im Heissluftfass behandelt. Die Laufzeit beträgt bei Warmluftzufuhr von zirka   60030 Minuten   bis 1 Stunde. Der Lederschnitt weist einen pHWert von 4,5 bis 5,0 auf und wird gegen Ende der Laufzeit mit Ameisensäure (etwa 0,   50/0)   auf zirka 3,5 eingestellt. Die Leder werden danach aus dem Bad herausgenommen und über Nacht auf Bock gelagert. 

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   Darauf erfolgt eine   Fassnachbehandlung   ohne Heissluftzufuhr bei einer Temperatur von 30 bis 400 bei einer Laufzeit von zirka 1 Stunde mit 15 - 30% Wasser und 15 - 25% einer etwa 30%igen Chromkomplexsalzlösung, welche folgendermassen hergestellt wurde :
257 Gew.-Teile einer 17,5 Gew.-Teile 33% basischen Chrom (III)-chlorid enthaltenden methanolischen 
 EMI3.1 
 und sodann ein Teil des Methanols abdestilliert. 



   Anschliessend wird im gleichen Bad mit   1,     5-2, 5% Natriumbicarbonat   (bezogen auf das Chromkomplexsalz) abgestumpft. Im Anschluss daran erfolgt ein kurzes Spülen im Fass. Nach Ablagerung über Nacht auf Bock, Stossen und Trocknen bei 25 - 30 , wird das Leder in normaler Weise aufgearbeitet. Hiebei ist es   zweckmässig,   die trockenen Leder kurze Zeit bei Temperaturen von 50 bis 70  nachzutrocknen. Dadurch erreicht der   Imprägnierungseffekt   seinen Höchstwert. Falls nicht bei erhöhter Temperatur nachgetrocknet wird, stellt sich dieser Höchstwert erst beim Ablagern des Leders ein. 



   Beispiel 2: Gelickerte und nachgegerbte Waterproof-Leder werden mit 1 - 4% des Ammonium salzes des Monododecylcitronensäureesters und mit   10-30% Wasser   behandelt. Die Laufzeit oeträgt 30 Minuten bis 1 Stunde bei Warmluftzufuhr im   Heissluftfass.   Über Nachtwerden die so behandelten Leder auf Bock gelagert. Eine Waterproofschmiere, welche 20% der Chromkomplexsalzlösung gemäss Beispiel 1 enthält, wird unter üblichen Bedingungen im Heissluftfass eingewalkt. 



   Beispiel 3: Chromgegerbte und neutralisierte ASA-Leder werden vorgefettet und mit 0,5 - 4% eines Lickeröls, bestehend aus einem Gemisch von 40% sulfoniertem Haitran, 10% Mineralöl, 40% Spermöl und   j. Olo   des Ammoniumsalzes einer Alkylmalonsäure, deren Alkylrust die Kettenlänge von C12 -C18 bdsitzt, und etwa 100% Flotte bei   Lickertemperatur   nachbehandelt. Laufzeit zirka   30-45 Minuten.   Am Ende der Laufzeit wird mit Ameisensäure auf etwa pH 3, 5 angesäuert. Anschliessend wird aufgebockt, über Nacht abgelagert und nachbehandelt mit 10%   derbei Beispiell erwähnten zirka 30% igen Chromkomplex-     salzlösung,   bei 50 - 100% Flotte von zirka   400.   Laufzeit 30 Minuten bis 1 Stunde. Das Trocknen und die weitere Aufarbeitung erfolgt in normaler Weise.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zum Imprägnieren von Leder nach Patent Nr. 191067, dadurch gekennzeichnet, dass das EMI3.2 zur weiterenplexaktiven Verbindungen vorbehandelt wird, die neben wenigstens einem lipophilen Rest zwei oder mehrere saure, salzbildende Gruppen enthalten, wie Partialester oder -amide von drei- und mehrbasischen anorganischen oder organischen Säuren, mit höhermolekularen aliphatischen Alkoholen bzw. Aminen oder deren Salze, oder Kondensationsprodukte aus höhermolekularen ungesättigten Fettsäuren, Fettalkoholen oder Olefinen mit Maleinsäure.
AT379558A 1955-11-18 1958-05-29 Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit von Leder AT205157B (de)

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