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Blattträger bei einer Maschine zum Herstellen von Zigarrenwickeln, Zigarillos od. dgl.
Die beim Herstellen von Zigarrenwickeln, Zigarillos od. dgl. benutzten Umblätter sollen zwecks Ersparnis wertvollen Materials möglichst klein gehalten werden. Sie sollen somit möglichst schmal sein, aber sie müssen nichtsdestoweniger die Tabakeinlage einwandfrei umschliessen und fest binden. Wenn das Umblatt spiralig um die Einlage gewickelt wird, so wird dieses feste Binden bei einer Ersparnis von 25 bis 3fi10 erreicht im Vergleich mit dem Verbrauch von Tabak für Umblätter, die parallel um die Einlage gewickelt werden, so dass die zuletzt aufgelegte Umblattkante sich parallel zum Wickel erstreckt.
Beim bisher erfolgten spiraligen Umlegen des Umblattes bei der Herstellung von Wickeln, die in zwei Hälften zerteilt werden sollen, erfolgte das Umlegen dem ganzen Doppelwickel entlang in einer und derselben Spiralrichtung, d. h. von dem einen Ende bis zum andern, was besagt, dass die beiden voneinander getrennten Wickelhälften von dem Mundende aus in einander entgegengesetzter. Spiralrichtungen gewickelt sind.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe gestellt und gelöst, Umblätter derart um Einlagen doppelter Länge zu wickeln, dass die spiralige Wicklung der beiden Hälften in derselben Richtung aus einander entsprechenden Enden, also immer vom Mundende oder immer vom Brandende aus erfolgt. Das nachher erfolgende Umlegen des Deckblattes zum Fertigstellen der Zigarre soll nämlich auch spiralig, u. zw. von einem vorbestimmten Ende (in der Regel dem Brandende) aus erfolgen, wobei die Wicklungsrichtung des Deckblattes der spiraligen Wicklungsrichtung des Umblattes entgegengesetzt sein soll, so dass die Windungen des Umblattes und des Deckblattes sich kreuzen.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Blattträger, der in einer Maschine zum Herstellen von Zigarrenwickeln, Zigarillos od. dgl. periodisch gegen einen Rolltisch bewegbar ist, um Umblätter an ein auf dem Rolltisch liegendes Wickeltuch abzugeben, das eine Tabakeinlage mit einer zur Herstellung eines Doppelwickels geeigneten Länge dem Rolltisch entlang wälzt und diese dabei spiralig in zwei getrennte Umblätter oder in zwei miteinander verbundene Umblatthälften einwickelt. Dem obenerwähnten Erfindungsgedanken gemäss besteht der Blattträger aus zwei wenigstens annähernd V-förmig schräg zur Richtung der Wälzbewegung gerichteten, der Form des Umblattes bzw. der Umblatthälften angepassten Hälften eines zur Aufnahme eines Vorrates von Umblättern bzw.
Umblatthälften dienenden, unten offenen Behälters, der mit einerTreibvorrichtung zum periodischen Heranbewegen disses Behälters gegen den Rolltisch verbunden ist, wodurch die vorerwähnte Aufgabe gelöst wird. Durch diese Einrichtung wird überdies die bekannte Vorrichtung vereinfacht, in welcher ein an sich bekannter Blattträger periodisch Deckblätter aus einem Sammelbehälter abhebt und einem Wickelwalzennest zuführt.
In der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise dargestellt ; es zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht des mit dem Blattträger gemäss der Erfindung versehenen Teils einer Zigarrenwickelmaschine, und Fig. 2 eine Seitenansicht dieses Teils der Maschine.
Die Maschine ist mit dem üblichen auf einem Rolltisch l liegenden Wickeltuch 2 versehen, das von einer Wickelwalze 3 betätigt wird, so dass es die Tabakeinlage in das Umblatt einwickelt und den Wik- kel an der Vorderkante des Rolltisches abgibt. Die Wickelwalze 3 ist in bekannter Weise im gabelförmigen Ende eines Hebelarmes drehbar gelagert, dessen beide Schenkel 4 auf der Zeichnung gezeigt sind.
Der Rolltisch 1 ist in der vorliegenden Ausführungsform mit in der Bewegungsrichtung der Wickelwalze 3 sich erstreckenden Schlitzen 5 versehen, die mit einer nicht gezeigten Saugkammer im Rolltisch kom-
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munizieren, welche in bekannter Weise mit einer (nicht gezeigten) Saugvorrichtung in Verbindung steht.
Das Wickeltuch 2 weist Löcher 6 auf, die gerade oberhalb der Saugschlitze 5 gelegen sind.
Der Blattträger 7 ist an einem Arm 15 auf einer vertikalen Stange 16 befestigt, mittels welcher er vertikal auf und nieder zwischen der in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien gezeigten Lage oberhalb des Rolltisches l und der mit vollgezogenen Linien gezeigten Lage zum Anliegen gegen das Wickeltuch 2 bewegt wird. Durch periodisch eingeschaltete Saugwirkung im Rolltisch 1 saugt das Wickeltuch 2 ein Umblatt von dem Blattträger 7 ab, der danach in die strichpunktierte obere Lage zurückkehrt. Die Stange 16 ist in einer Führung 17 am Maschinengestell 18 verschiebbar gelagert und umfasst an ihrem unteren gabelförmigen Ende 19 einen Vierkantblock 20, der lose drehbar auf einer Treibwelle 21 gelagert Ist.
Auf der Welle 21 ist eine Kurvenscheibe 22 befestigt, in deren Nut 23 eine auf der Stange 16 sitzende Rolle 24 eingreift, so dass diese Stange von der Kurvenscheibe periodisch aufwärts und abwärts bewegt wird.
Der Blattträger 7 besteht aus zwei oben und unten offenen symmetrisch miteinander verbundenen Hälften 7a und 7b, die winkelförmig schräg zur Bewegungsrichtung der Wickelwalze 3 gerichtet sind. Die beiden Hälften 7a und 7b dienen als Behälter für je einen Stapel von zugeschnittenen rhombischen Umblättern Oa und Ob aus natürlichem Tabak, Kunsttabak, Papier od. dgl., die von Blattfedern 8 an den Wänden dieser Behälter getragen werden. Die beiden Stapel werden von einer zwischen den Behältern 7a und 7b vorgesehenen Trennwand 7d auseinandergehalten.
Wenn der Blattträger 7 sich in seiner oberen Lage oberhalb des Rolltisches 1 befindet, wird die Wikkelwalze 3 vorwärts bewegt und wickelt die zunächst in die muldenförmige Schlinge 9 desWickeltu- ches 2 eingelegte Tabakeinlage in die an dem Wickeltuch festgesaugten Umblätter Oa und Ob ein. Diese Umblätter werden dabei in der Richtung von den Enden der Einlage spiralig im diese gewickelt, wodurch ein Doppelwickel W erzeugt wird, der ringsum an seiner Mitte einen schmalen Bereich aufweist, der von keinem Umblatt gedeckt ist und an dieser Stelle leicht zerschnitten oder sonstwie zerteilt werden kann.
Der Doppelwickel W wird vom Wickeltuch 2 an der Vorderkante des Rolltisches 1 an einen federnden Greifer 10 abgegeben, der in bekannter Weise von einem Mechanismus aus der auf der Zeichnung gezeigten Entnahmestellung parallel zu sich selbst in eine Lage oberhalb einer mit Formmulden 13 versehenen Wickelpressform 12 bewegt wird, wonach der Doppelwickel in bekannter Weise von einem nicht gezeigten Stössel aus dem Greifer 10 heraus in eine der Formmulden hineingestossen wird. In der Wickelpressform 12 wird jeder Doppelwickel W an dem Spalt 14 in zwei Hälften zerschnitten, und auf allen die somit erzeugten kürzeren Wickeln ist das Umblatt spiralig in der Richtung vom Mundende gegen das Brandende gewunden.
Die Erfindung soll nicht auf die hiemit beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt sein. Gegebenenfalls sind die beiden Umblätter Oa und Ob miteinander vereinigt, so dass sie flügelartige Teile eines ungeteilten V-förmigen Umblattes bilden, wobei der Umblattträger 7 keine Trennwand 7d aufweist, sondern aus einem ungeteilten Behälter besteht. Die Richtung der spiraligen Wicklung kann umgekehrt sein, so dass der Wickelungsvorgang beim Umlegen der beiden Umblätter bzw. Umblatthälften Oa und Ob an der Mitte der Tabakeinlage anfängt und an dessen Enden beendigt wird.