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Verfahren zur Herstellung der neuen N- ( < x-Hydroxy-ss-trihalogenäthyl)-K-pyrrolidone
Es wurde gefunden, dass man neue wertvolle Pyrrolidonderivate, nämlich die N- (a ; -Hydroxy-
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oder dessen an einem oder mehreren der Ringkohlenstoffatome durch Alkyl-oder Cycloalkylreste substituierte Abkömmlinge mit einem Trihalogen-acetaldehyd umsetzt. Unter Trihalogenacetaldehyd soll Trichloracetaldehyd, Tribromacetaldehyd, Dibromchlor- oder Brom-dichloracetaldehyd vetstanden werden. Der Reaktionverlauf kann z. B. bei Verwendung von Chloral (Trichloracetaldehyd) und Pyrrolidon- (2) durch folgendes Reaktionsschema erklärt werden :
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Neben x-Pyrrolidon sind insbesondere dessen
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An Stelle von wasserfreien Trihalogenacetaldehyden der genannten Art, z. B. Chloral, kann man auch ihre Hydrate oder Alkoholate, z. B. von aliphatischen Alkoholen mit 1-3 C-Atomen, verwenden.
Die Umsetzung erfolgt durch Zusammenbringen der beiden Komponenten, wobei es gleichgültig ist, welche Komponente vorgelegt wird. Im allgemeinen wendet man äquivalente Mengen an, doch kann es bisweilen von Vorteil sein, eine Komponente im Überschuss zu verwenden. Organische Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol, Toluol oder Petrol- äther, oder Halogenkohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, oder Äther, z. B. Tetrahydrofuran oder Dioxan, können bei der Reaktion zugegen sein. Ihre Anwendung empfiehlt sich besonders dann, wenn eine der beiden Komponenten fest ist.
Obwohl die Reaktion bereits bei gewöhnlicher Temperatur vor sich geht, kann es vorteilhaft sein, bei mässig erhöhten Temperaturen, z. B. zwischen 30 und 1000 C, oder bei niedrigeren Temperaturen, z. B. bis herab zu 0 C, zu arbeiten.
Bei der Verwendung von Hydraten der Trihalogenacetaldehyde hat es sich als notwendig erwiesen, das bei der Reaktion entstehende Wasser durch azeotrope Destillation unter Rückführung des organischen Schleppmittels abzutrennen.
Von den erfindungsgemäss erhältlichen neuen Verbindungen ist vor allem das Derivat des unsubstituierten a-Pyrrolidons ein ausgezeichnetes Schlafmittel, das die guten Eigenschaften des Trihalogenacetaldehyds, z. B. des Chlorals oder Chloralhydrats, dabei aber eine wesentlich geringere Toxizität zeigt. Die folgende Gegenüberstellung zeigt, dass das Verfahrensprodukt dem Chloral durch seine geringere Toxizität weit überlegen ist.
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Kleinste <SEP> schlaf-Dosis <SEP> letalis <SEP>
<tb> Produkt <SEP> muchende <SEP> Dosis <SEP> (LD <SEP> 50) <SEP>
<tb> in <SEP> mg/kg <SEP> Maus <SEP> in <SEP> mg/kg <SEP> Maus <SEP>
<tb> N- <SEP> ( < x-Hydroxy-ss-tri- <SEP>
<tb> chloräthyl) <SEP> - <SEP> pyrro- <SEP>
<tb> lido-(2) <SEP> 150 <SEP> 1000
<tb> Chloral <SEP> (zum <SEP> Vergleich).......... <SEP> 150 <SEP> 600
<tb>
Unter der kleinsten schlafmachenden Dosis versteht man die Menge, die bei der Hälfte der Tiere mindestens 5 Minuten Schlaf in der Seitenlage erzeugt, wobei die Tiere nicht auf Schwanzkneifen reagieren. Weitere Vorteile des Verfahrensproduktes gegenüber dem Chloral sind der hohe Schmelzpunkt, der eine leichte Tablettierung ermöglicht, und die erhebliche Verminderung des unangenehmen Geschmackes.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 : 850 Teile Pyrrolidon- (2) und 1000 Teile Benzol werden bei gewöhnlicher Temperatur mit 1470 Teilen Chloral unter gutem Rühren vermischt. Dann wird 90 Minuten lang bei 60-65 C gerührt, das nach dem Abkühlen auskristallisierte Produkt abgesaugt, mit wenig Benzol gewaschen und getrocknet. Die Mutter-
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lauge ergibt nach dem Einengen im Vakuum eine weitere Kristallfraktion. Die Gesamtausbeute beträgt 2100 Teile = 93, 8% reines N- (oc-Hydroxy- ss-trichloräthyl)-pyrrolidon-(2) in Form farbloser Nadeln vom Schmelzpunkt 112 0 C.
Beispiel 2 : In eine Mischung von 850 Teilen Pyrrolidon- (2) mit 1000 Teilen Benzol lässt man eine Lösung von 1650 Teilen Chloralhydrat in 3000 Teile Benzol zulaufen. Dann wird das Gemisch zum Sieden erhitzt und das bei der Reaktion gebildete Wasser durch azeotrope Destillation entfernt. Nach Abtrennung von 180 Teilen Wasser destilliert man etwa 2500 Teile Benzol ab. Die nach dem Abkühlen ausgeschiedene Kristallmasse wird abgesaugt, mit wenig Benzol gewaschenundgetrocknet. DieMutterlaugeergibt nach dem Einengen eine weitere Kristallfraktion.
Die Gesamtausbeute beträgt 1940 Teile N- (α-Hydroxy-ss-trichloräthyl)-pyrrolidon-(2) = = 83, 6%.
Bei Anwendung eines etwa 20%igen Überschusses von Chloralhydrat steigt die Ausbeute auf 85-90% der Theorie, berechnet auf 0 (. - Pyrrolidon.
Beispiel 3 : In eine Mischung von 420 Teilen Pyrrolidon- (2) mit 450 Teilen Benzol lässt man langsam und unter gutem Rühren 800 Teile Chloral einlaufen. Durch äussere Kühlung sorgt man dafür, dass die Temperatur 28 C nicht übersteigt. Anschliessend lässt man die Reaktionsmischung über Nacht bei Zimmertemperatur stehen, wobei sich ein dicker Kristallbrei abscheidet. Nach weiteren 24 Stunden saugt man den Kristallbrei ab, wäscht mit Benzol nach und
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schmelzen.
Durch Einengen der Mutterlauge im Vakuum kann man eine weitere Kristallfraktion erhalten, die etwas weniger rein ist.
Entsprechend der in den Beispielen erläuterten Arbeitsweise werden auch die Brom- bzw. die gemischten Chlor-Brom-Derivate des Acetaldehyds mit Pyrrolidon oder seinen Alkylsubstitutionsprodukten umgesetzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung der neuen N- (α-Hydroxy-ss-trihalogen-äthyl)-α-pyrrolidone, dadurch gekennzeichnet, dass man Pyrrolidon- (2) oder dessen an einem oder mehreren der Ringkohlenstoffatome durch Alkyl- oder Cycloalkylreste substituierte Abkömmlinge mit einem Trihalogenacetaldehyd umsetzt.