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Verfahren und Vorrichtung zum Waschen von Seife
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Seife und insbesondere auf die Entfernung von Glyzerin aus Seife, die durch Verseifung von Fetten und Ölen erhalten wurde. Diese werden im nachstehenden unter der Bezeichnung "Fette" zusammengefasst..
Bei der üblichen Herstellung von Seife, wie diese z. B. in der Einleitung der brit. Patentschrift Nr. 612,014 beschrieben. wird, werden die Fette im allgemeinen mit Natronlauge in grossen offenen Kesseln mit Hilfe von direktem Dampf gesotten.
Es ist üblich, darauf die Seife möglichst gut aus dem homogenen Gemisch von Seife und wässeriger, . Glyzerin enthaltender Flüssigkeit abzutrennen, indem die erforderliche Menge Elektrolyt, z. B. Kochsalz oder eine konzentrierte Kochsalzlösung, zugesetzt wird. Dabei bilden sich zwei Schichten, eine obere, die aus Seife besteht, und eine untere, die sogenannte Unterlage, die aus einer wässerigen Salzlösung besteht, welche das Glyzerin und die Verunreinigungen der Fette enthält. Der benutzte Elektrolyt wird
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lösen, also über der sogenannten kritischen Konzentration liegt, wird im untenstehenden die Bezeichnung "Lauge" benutzt.
Nachdem die Trennung erfolgt ist, wird die Lauge abgelassen, gereinigt und eingedampft, um das Glyzerin und das Salz zurückzugewinnen. Die in dem Kessel zurückbleibende Kernseife wird mit einer angemessenen Menge Wasser gekocht, um die Seife zu"schliessen". Die Seifenmasse kann durch Zusatz von Salz wieder "geöffnet" werden. Wird diese Behandlung einige Male wiederholt, so kann der grösste Teil des Glyzerins aus der Seife ausgewaschen werden.
Die Seife wird dann fertiggestellt, indem sie in eine obere Schicht aus "neat" Seife und eine untere Schicht aus"nigre"getrennt wird, wie z. B. in der Einleitung der brit. Patentschrift Nr. 623, 224 beschrieben wird.
Das obige, herkömmliche Fabrikationsverfahren, das diskontinuierlich ist, kann durch kontinuierliche Herstellungsverfahren oder durch Verfahren, bei denen eine oder zwei der drei beschriebenen Stufen kontinuierlich durchgeführt werden, ersetzt werden. Zumal das kontinuierliche Waschen der Seife hat wesentliche Vorteile ; die kontinuierliche Extraktion des Glyzerins verläuft vollständiger und kann auch mit weniger Kosten ausgeführt werden als die diskontinuierliche Extraktion. Man hat bereits vorgeschlagen, die Seife kontinuierlich zu waschen, indem man einen kontinuierlichen Strom Seife innig mit einem kontinuierlichen Strom Salzlösung der kritischen Konzentration oder darüber vermischt, wodurch die Entfernung des Glyzerins aus der Seife durch die Lauge erleichtert wird, und dann der Lauge die Gelegenhe4 gibt, sich von der Seife zu trennen.
Diese Trennung kann nach der in der brit. Patentschrift Nr. 612, 014 beschriebenen Methode erfolgen. Wie weit man mit dem Auswaschen der Seife'geht, wird im allgemeinen durch Erwägungen wirtschaftlicher Art bestimmt ; bei Anwendung einer grossen Menge Lauge kann man das Glyzerin praktisch vollständig extrahieren, aber die Verdampfung der Lauge wird kostspielig, während bei Anwendung einer geringeren Menge Lauge die Verdampfung wirtschaftlicher ist, die Extraktion des Glyzerins jedoch weniger vollständig.
Die Erfindung bezieht sich nunmehr auf ein verbessertes Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von Seife. Nach diesem Verfahren werden die ungewaschene Seife und die frische Lauge (Salzlösung)
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kontinuierlich in einen Behälter eingeführt, die Seife innig mit der frischen Lauge vermischt, die Lauge dann wieder von der Seife getrennt und die abgetrennte Seife und Lauge kontinuierlich aus dem Behälter entfernt ; ein Teil dieser Lauge wird jedoch zurückgeführt und direkt mit der Seife vermischt, die mit der frischen Lauge gewaschen wird, wobei die zurückgeführte Menge Lauge wenigstens der zugeführten Menge frischer Lauge gleich ist.
Die frische Lauge kann eine glyzerinfreie Lauge sein oder eine Lauge, die bereits etwas. Glyzerin enthält ; die Lauge kann z. B. vorher dazu benutzt sein, Seife eines niedrigeren Glyzeringehaltes zu waschen.
Die mit der Seife zu vermischende Lauge wird vorzugsweise in Form eines kontinuierlichen Stromes zugeführt und das gleiche gilt auch für die mit dieser frischen Lauge zu vermischende Seife. Die zu waschende Seife und der zurückgeführte Teil der abgetrennten Lauge werden vorzugsweise getrennt von der Hauptmasse der in dem Trennungsgefäss vorhandenen Seife und Lauge vermischt. Das Vermischen kann völlig ausserhalb dieses Behälters oder in einem Abteil dieses Behälters erfolgen. Die frische Lauge kann gleichfalls getrennt von der Hauptmasse der Seife und der Lauge in dem Trennungsgefäss mit der zu waschenden Seife vermischt werden. Es empfiehlt sich, dafür zu sorgen, dass bei dieser getrennten Vermischung das Auswaschen praktisch vollständig verlaufen ist, bevor das Gemisch in den Teil des Behälters gelangt, in dem die Trennung vor sich geht.
Die getrennte Vermischung kann z. B. in einem Rohr erfolgen, wodurch das Gemisch in den Teil des Behälters fliesst, in dem die Trennung stattfindet.
Sehr günstige Resultate können erhalten werden, wenn die Menge ausgeschiedener Lauge, die zurückgeführt und direkt mit der Seife vermischt wird, wenigstens dreimal so gross ist als die zugeführte Menge frischer Lauge. Erwünschtenfalls kann man jedoch die fünf-bis zehnfache Menge ausgeschiedener Lauge umlaufen lassen.
Das Verfahren wird zweckmässig in einer Reihe von Behältern derart durchgeführt, dass in jedem derselben eine Waschung erfolgt. Man-kann die Seife und die Lauge somit durch wenigstens zwei hintereinander geschaltete Behälter passieren lassen, und in jedem, dieser Behälter das Verfahren nach der Erfindung ausführen. Die Seife und die Lauge können dabei diese Gefäss im Gegenstrom durchfliessen, also derart, dass die allgemeine Bewegungsrichtung der Lauge durch die Serie von Behältern der allege" meinen Bewegungsrichtung der Seife entgegengesetzt ist. Die Reihe von Behältern kann auch aus einer Vielzahl von Abteilen eines grossen Seifenkessels bestehen, die durch Scheidewände getrennt sind.
Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung besteht aus wenigstens zwei in Serie geschalteten Behältern, die je mit einer darin mündenden Mischvorrichtung versehen sind, wobei die Mischvorrichtung eines beliebigen Behälters nach dem ersten Behälter der Serie in dem vorhergehenden Behälter angeordnet ist. Zweckmässig wird diese Massnahme für jeden Behälter angewendet, der nach dem ersten Behälter kommt. Die Mischvorrichtung des ersten Behälters kann in dem letzten Behälter angeordnet sein.
In einer günstigen Ausführungsform der Vorrichtung befindet sich der Einlass einer Mischvorrichtung
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betrifft, derart angeordnet, dass die Flüssigkeit in dem Gefäss, in dem sich die Mischvorrichtung befindet, in diese Mischvorrichtung überlaufen kann. Es können Mittel vorgesehen sein, um aus einem beliebigen Gefäss Flüssigkeit in die Mischvorrichtung in einen beliebigen vorhergehenden Behälter überzuführen.
Es können auch Mittel vorhanden sein, um die Strömung der Flüssigkeit durch die Mischvorrichtung zu fördern. Man kann z. B. einen Ejektor anwenden ; in diesem Falle wird ein Strom der einen Flüssigkeit durch eine Öffnung beschränkten Querschnittes in ein Rohr gepresst, in dem sich eine andere Flüssigkeit befindet, die von der ersten Flüssigkeit mitgeführt wird.
. Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnungen beschrieben, in der die Fig. 1 - 7 je ein Strömungsschema einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung geben und Fig. 8, gleichfalls schematisch, eine. Mischvorrichtung darstellt.
Fig. l zeigt schematisch einen Querschnitt des Seifenkessels, in dem eine Schicht geschmolzene Seife S auf einer Schicht Lauge L schwimmt. Es ist bekannt, die Seife durch eine Leitung 3 zuzuführen und durch die Laugenschicht passieren zu lassen, während die Lauge durch die Leitung 1 zugeführt wird, sich dort mit der Seife vermischt und sich dann unter dem Einfluss der Schwerkraft im Gegenstrom mit der aus der Laugenschicht aufsteigenden Seife ausscheidet. Die Seife wird bei 2, z. B. durch einen Überlauf, aus dem System entfernt, während bei 4 die Lauge, die Glyzerin aufgenommen hat, aus dem Kessel mit der gleichen Geschwindigkeit abgelassen wird, mit der die Lauge zufliesst.
Gemäss der Erfindung wird ein Teil der bereits abgetrennten Lauge der Schicht L durch eine Leitung 5 über die Pumpe 6 wieder der Seifenschicht S zugeführt und durch einen geeigneten Diffusor 7 in diese Schicht eingebracht, derart,
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dass die Lauge sich mit der Seife mischt, in welche aus der Leing l Lauge eingeführt wird. Die Menge ausgeschiedener Lauge, die zurückgeführt wird, ist dabei wenigstens so gross als die Menge der aus der
Leitung 1 kommenden Lauge. Durch dieses Verfahren erzielt man, dass die Seife intensiver gewaschen wird. Das theoretische Gleichgewicht wird annähernd erreicht, d. h. die Glyzerinkonzentrationen in der
Seife und in der Lauge, die miteinander in innigem Kontakt sind, werden sich, sogar nach längerer
Extraktion, nicht wesentlich mehr ändern.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, gibt die Erfindung viele Möglichkeiten für die Art und Weise, in der die Seife und Lauge in den Kessel eingeführt oder aus demselben entfernt werden. Unter bestimm- ten Bedingungen kann die Seife z. B. bei 1 und die Lauge bei 3 eingeführt werden, ohne dass das Resultat wesentlich beeinträchtigt wird, wenn man eine genügende Menge Lauge der unteren Schicht durch den
Diffusor 7 zirkulieren lässt ; die durch diesen Diffusor eingeführte Lauge besteht aus einem Gemisch aus frischer und umlaufender Lauge. Es ist klar, dass die Menge umlaufender Lauge innerhalb angemessener
Grenzen variiert werden kann, ohne dass die Kosten der Anlage wesentlich beeinflusst werden, was in der
Hauptsache der Einfachheit des Systems zu verdanken ist.
Durch die Freiheit in der Wahl der Vorrichtungen zum Einführen und Entfernen der Seife und der Lauge ist es möglich, zwei oder mehr Einheiten zu kuppeln, wodurch es leichter wird, sehr einfache Ausbildungen von Kombinationen solcher Einheiten zu verwirklichen.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 entspricht im wesentlichen der nach Fig. l, aber in dem Kessel ist eine senkrechte Scheidewand angeordnet. Diese Scheidewand erstreckt sich bis über die Oberfläche der Seife und ist über eine bestimmte Strecke in die Seifenschicht eingetaucht, derart, dass die Seife in Richtung des Pfeiles 8 strömen kann. Man kann auch das untere Ende der Scheidewand sich bis unter die Seifen- schicht erstrecken lassen, sofern man dafür sorgt, dass die Seife die Wand passieren kann. In der in Fig. 2 abgebildeten Ausführungsform wird die Seife in dem Raum Sa gewaschen und kommt dann in den
Raum Sb, wo sich durch geeignete Wahl der waagrechten und senkrechten Abmessungen jeder gewünschte
Trennungsgrad erzielen lässt. Diese Trennung wird durch das intensive Mischen in dem Raum Sa nicht gehindert.
Die Seife wird bei 9 und die frische Lauge bei 12 in das Rohr 11 eingeführt ; dieses dient auch für die Rückführung der Lauge mit Hilfe eines Dampfejektors 10.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 abgebildet. Es ist möglich, den Misch- raum Sa auf solche Abmessungen einzuschränken, dass er z. B. die Form eines Rohres 13 bekommt. Die
Seife wird bei 14 in eine Erweiterung 15 des Rohres 13 zugeführt, stösst dort auf dieLauge, die man mit
Hilfe der Pumpenvorrichtung 18 durch das Rohr 16 umlaufen lässt, und wird durch die Mischvorrichtung 17 innig mit dieser Lauge vermischt. Diese Mischvorrichtung. kann die Form eines Ejektors. haben, in dem durch die Saugwirkung des Laugenstromes die Seife in kleine Teilchen verteilt wird, so dass sich eine feine Emulsion bildet, die in die Laugenschicht gelangt ; die Seifenteilchen scheiden sich hier aus und bewegen sich durch die Lauge aufwärts.
Eine solche Mischvorrichtung ist schematisch in Fig. 8 abgebildet. Ein Laugenumlaufrohr 50, das am Ende derart abgeschnitten ist, dass drei Streifen verbleiben, die als Leitorgane für einen inneren
Konus 52 dienen, läuft über eine kurze Strecke durch das Rohr 53, das an einem Trichter 54 befestigt ist, welchem die Kernseife zugeführt wird. Infolge der Kraft und der Richtung der Lauge, die von dem Konus durch die Öffnungen zwischen den Leitorganen 51 strömt, wird eine innige und zweckmässige Verrührung der Lauge mit der Seife erzielt und eine solche Saugwirkung ausgeübt, dass die Seife abwärts durch den
Trichter gezogen und das Gemisch in die Trennabteilung gepresst wird. Der Druck und die Geschwindig- keit der Lauge lassen sich bis zu einem bestimmten Masse regeln, indem der Konus 52 innerhalb der
Leitorgane 51 hinauf- oder hinuntergeschoben wird.
Zu diesem Zwecke ist eine Stange 55 mit Schrauben- gewinde und mit einer Mutter 56 an dem Konus 52 befestigt.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, in der zwei Wascheinheiten kombiniert sind. Die
Kernseife wird in der bereits beschriebenen Weise bei 14 in den Kessel II eingeführt und dort mit Lauge vermischt, welche durch die Leitung 16 umläuft. Die Seife trennt sich von der Lauge, steigt langsam hoch und fliesst bei 19 in den Trichter 20 über, der in dem benachbarten Kessel I angeordnet ist. Dort wird die Seife aufs neue innig mit der umlaufenden Lauge, die aus der Leitung 16'kommt, vermischt und zusammen mit der Lauge in die Laugenschicht eingeführt. Die Seife steigt von der Laugenschicht auf und wird schliesslich über den Überlauf bei 21 aus dem System entfernt, nachdem sie in dieser Weise. zweimal mit Lauge gewaschen ist. Frische Lauge wird bei 22 in das System eingeführt und dort mit
Lauge, die schon zum Waschen benutzt wurde, vermischt.
Das Gemisch strömt durch die Leitung 16' und nimmt Glyzerin aus der Seife auf. Die ausgeschiedene Lauge strömt durch die Öffnung 23 in den
Kessel II. In diesem Kessel wird die eintretende Lauge mit Lauge vermischt, die dort schon umgelaufen ist
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und einen höheren Glyzeringehalt besitzt. Man lässt das Gemisch umlaufen und führt es mit der Kernseife bei 14 wieder ein, wobei eine weitere Glyzerinmenge aus der Kernseife aufgenommen wird. Die benutzte Lauge wird bei 24 abgelassen. Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird die Menge der bei 22 zugeführten frischen Lauge derart eingestellt, dass sie der Menge Lauge entspricht, die aus dem Kessel I durch die Öffnung 23 in den Kessel II fliesst, und auch der Menge, die bei 24 aus dem System entfernt wird.
Die Regelung dieser Menge findet durch Schwimmer 25 und 26 an der Grenzfläche zwischen den Schichten statt ; diese Schwimmer betätigen Organe bei der Öffnung 23 und dem Auslass 24, welche die Trennfläche auf konstantem Niveau halten.
Anstatt eine Öffnung 23 zum Durchlassen von Lauge aus dem Kessel I in den Kessel II anzuordnen, kann man auch Lauge aus dem Kessel I zusammen mit der umlaufenden Lauge und der Kernseife in den Kessel II einführen. In dieser Weise wird die Verdünnung der Lauge in dem Kessel II durch Lauge des Kessels I, die weniger Glyzerin enthält, verringert und ausserdem wird die Seife beim Eintreten in den Kessel II in wirksamerer Weise gewaschen.
Fig. 5 bezieht sich auf eine Vorrichtung, in der vier Wascheinheiten kombiniert sind. Zum richtigen Verständnis dieser Vorrichtung wird bemerkt, dass der Trichter 28 (und die andern analogen Trichter), in dem Seife und umlaufende Lauge sowie frische Lauge aufgefangen werden, nach der Mitte des benachbarten Abteiles verlegt wurde. Der Trichter 28 gehört somit zu dem Abteil B, obgleich er in dem Abteil A angeordnet ist. In dieser Weise strömt die Seife über einen Überlauf in der Mitte des Abteils anstatt an der Aussenseite, so dass der mittlere Abstand, über welchen die Seife von Abteil zu Abteil strömen muss, verringert wird.
Frische Lauge, die praktisch kein Glyzerin enthält, wird durch die Leitung 27 in den Trichter 41 eingeführt, der in dem Abteil D angeordnet ist. Die rohe Kernseife gelangt in den Trichter 28 des Abteils B durch die Leitung 29, zusammen mit Lauge, die aus dem Abteil B durch die Leitung 39 umläuft.
Von allen in den verschiedenen Abteilen vorkommenden Laugen enthält die Lauge, die sich in dem Abteil B abscheidet, das meiste Glyzerin und es wird daher bei 30 Lauge aus dem System entfernt, in einer Menge, welche der Menge der in den Trichter 28 des Abteils B bei 31 zugeführten Lauge entspricht.
Diese Lauge, die somit die bei 30 entfernte Lauge ersetzt, ist frische Lauge, insoweit es das Abteil B betrifft, aber sie enthält schon Glyzerin, wenn auch weniger als die entfernte Lauge. Sie verlässt den Boden des Abteils C über eine Leitung und Pumpe 39'durch das Ventil 32, das durch den Grenzflächen- schwimmer 33 betätigt wird, und strömt von dort durch die Leitung 34 in den Mischer 28 des Abteils B.
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gelangende Kernseife wird durch die Vorrichtung 37 mit der frischen Lauge und der. von dem Boden des Abteils B durch eine Pumpe 39 der Mischvorrichtung 37 wieder zugeführten Lauge vermischt ; die dabei gebildete Emulsion wird durch die Leitung 38 in das Abteil B eingeführt.
In dem Abteil B trennt sich die Seife von der Lauge und fliesst nach Erreichen der Oberfläche in den (in dem Abteil B angeordneten) Trichter 40 des Abteils C über, wo die Seife mit durch die Pumpe 39'zugeführter umlaufender Lauge aus dem Abteil C und mit aus dem Abteil D kommender frischer Lauge gemischt wird. Diese Behandlung wird in den zwei übrigen Abteilen wiederholt. Abteil A ist in der Figur zweimal gezeichnet, um einen richtigen Begriff des Verfahrens zu erleichtern.
Aus Fig. 6 erhellt, wie die Seife zum letzten Mal in dem Trichter 41 des Abteils A (der Trichter ist im Abteil D angeordnet) mit frischer Lauge aus der Leitung 27 gewaschen wird, welche darin zu- sammen mit umlaufender Lauge des Abteils A eingeführt wi : d. Die Seife-Lauge-Emulsion, die aus dem Trichter 41 fliesst, gelangt in das Abteil A und trennt sich dort in eine obere Schicht aus Seife und eine untere Schicht aus Lauge, wie oben beschrieben ist. Die Seife läuft in die Rinne 42 über und wird daraus entfernt, nachdem sie zum letzten Mal gewaschen ist.
Die Lage der Trennfläche zwischen Seife und Lauge hat für die Wirkung des Verfahrens keinen Belang und die Seife-Lauge-Emulsion kann sowohl in der Laugenschicht wie in der Seifenschicht oder an der Trennfläche eingeführt werden ; die Wahl ist im wesentlichen von wirtschaftlichen Erwägungen abhängig.
Es kann von Vorteil sein, eine dicke Seifenschicht zu haben, in welchem Falle die Seife längere Zeit braucht, um aufzusteigen, und eine vollständigere Trennung von Lauge und Seife erzielt wird, aber es kann auch zweckmässig sein, die Seifenschicht verhältnismässig dünn zu halten, wobei die Menge beim Waschen in dem Behälter vorhandener Seife verringert wird.
In Fig. 7 ist eine aus sechs Wascheinheiten bestehende Vorrichtung dargestellt.
Vier, sechs oder sogar mehr Wascheinheiten können in wenig kostspieliger Weise und dennoch sehr. gedrängt aufgestellt werden. So können z. B. vorhandene Seifenkessel in diese Einheiten eingeteilt werden,
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indem man in denselben Scheidewände anordnet ; diese können aus leichtem und billigem Material bestehen, weil die Wände hohen Drücken nicht ausgesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die günstige Wirkung des Verfahrens nicht von der Beschaffenheit der zu waschenden Seife abhängig ist ; diese kann geschlossen oder offen sein, wenn sie nur flüssig genug ist. Wenn die Seife grosse Mengen Wasser enthält (was der Fall ist, wenn die Seife geschlossen ist), könnte die Lauge bis unter die kritische Konzentration verdünnt werden. Das kann in einfacher Weise dadurch ausgeglichen werden, dass ein kontinuierlicher Strom konzentrierter Salzlösung in die Seife eingeführt wird.
Die Erfindung gestattet auch, während des Verfahrens"nigres"zuzusetzen. Es empfiehlt sich jedoch
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trächtigen würde. Man kann den"nigre"vorteilhaft in den späteren Stufen, z. B. in dem Abteil C, zusetzen, in dem das Glyzerin bereits bis etwa zum Gehalt, der'in"nigre"üblich ist, entfernt ist. Der Wasserüberschuss im"nigre"in bezug auf die Wassermenge in einer üblichen Kernseife lässt sich leicht in obiger Weise durch Zuführung eines kontinuierlichen Stromes konzentrierter Salzlösung ausgleichen.
Das nachstehende Beispiel erläutert das erfindungsgemässe Verfahren für den Fall, dass eine ziemlich einfache Vorrichtung angewendet wird, aber das dort beschriebene Verfahren kann leicht der Anwendung einer komplizierten Vorrichtung, wie in den Fig. 5, 6 und 7 abgebildet, angepasst werden.
Beispiel : Ein Seifenkessel von 3, 9 x 3, 9 m Querschnitt mit einer Höhe von 4 m wurde durch zwei einander in der Mitte kreuzende Scheidewände in vier Abteile gleicher Grösse geteilt. In jedem
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fläche zwischen Seife und Lauge erstreckte, so dass jedes Abteil in einen Mischraum und einen Trennungs- raum unterteilt wurde. Die Höhe der Scheidewände war derart, dass die Seife unter dem Einfluss der Schwerkraft aus dem Trennungsraum des ersten Abteils in den Mischraum des zweiten Abteils überlaufen konnte, von dort in das dritte und vierte Abteil und schliesslich in eine Rinne für die Abfuhr der gewaschenen Seife.
In den Wänden der Abteile waren Öffnungen angeordnet, durch welche Lauge in das vierte Abteil eingeführt werden konnte und von dort aus der Reihe nach das dritte, zweite und erste Abteil durchströmen und schliesslich das System verlassen konnte.
Dem ersten Abteil dieser Vorrichtung wurde ein kontinuierlicher Strom roher Kernseife (58so Fettsäure) von 950 C in'geschlossenem Zustande mit einer Geschwindigkeit von 5 Tonnen pro Stunde zugeführt.
Im Gegenstrom damit wurden pro Stunde 3 Tonnen Pökel (11, 50/0 Kochsalz) von 90 C kontinuierlich in das vierte Abteil eingeführt. In jedem Abteil wurde Pökel mittels einer Zentrifugalpumpe in einer Menge von 18 Tonnen pro Stunde in die Seife in den Mischraum zurückgeführt. Die Menge der in jedem Abteil abgetrennten Lauge, die zurückgeführt und direkt mit der Seife vermischt wurde (somit die umlaufende Lauge) war demnach fünfmal so gross als die Menge zugeführter frischer Lauge. Der Glyzeringehalt der rohen Kernseife betrug 4% ; dieser Gehalt war nach der letzten Waschung bis auf 0, 6% hinabgesunken. Beim Verlassen des Systems hatte die Seife noch einen Fettsäuregehalt von etwa 58%.
Der Glyzeringehalt der Lauge, die in das erste Abteil eingeführt wurde, betrug 0, 2%, während die Endlauge 6, 8% Glyzerin enthielt ; in den zwischenliegenden Abteilen lag der Glyzeringehalt der Lauge zwischen diesen Werten. Der Salzlösung wurde kontinuierlich eine wässerige Natriumhydroxydlösung in einer Menge zugeführt, die ausreichte, um die Flüssigkeit alkalisch zu halten. In der Rinne wurden Lösungen von Salz und/oder Natriumhydroxyd in den zur Fertigstellung der Seife geeigneten Mengen zugeführt, wonach die Seife sich im Kessel ablagern konnte.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Waschen von Seife, wobei ungewaschene Seife und frische Lauge kontinuierlich in einen Behälter eingeführt werden, die zu waschende Seife innig mit der frischen Lauge (Salzlösung) vermischt, die Lauge von der Seife getrennt und die abgetrennte Seife und Lauge kontinuierlich aus dem Behälter entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der abgetrennten Lauge zurückgeführt und direkt mit der Seife vermischt wird, die mit der frischen Lauge gewaschen wird, u. zw. in einer Menge, die wenigstens der Menge der zugeführten frischen Lauge gleich ist.