DE522557C - Verfahren zur ununterbrochenen Gewinnung von grossen Kristallen aus Loesungen - Google Patents
Verfahren zur ununterbrochenen Gewinnung von grossen Kristallen aus LoesungenInfo
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- B01J19/18—Stationary reactors having moving elements inside
- B01J19/1812—Tubular reactors
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um feste Stoffe in Form von verhältnismäßig großen
Kristallen (oder Körnern) aus Lösungen auszuscheiden.
Es ist bekannt, große Kristalle dadurch zu erzeugen, daß man eine übersättigte Lösung
von der Übersättigungsstelle hinweg nach einer Kristallansammlung und durch diese hindurchführt.
Es ist ebenfalls bekannt, dieses Verfahren dadurch zu vervollkommnen, daß man einen
größeren oder kleineren Teil etwa dabei entstehender kleiner Kristalle regelmäßig entfernt,
damit sie das Wachstum der größeren Kristalle nicht hemmen.
Dieses bekannte Verfahren leidet aber an dem Übelstand, daß Kristalle, die wenig schwerer
oder gar leichter als die Flüssigkeit sind, leicht mitgerissen werden, besonders in zähflüssigen
Lösungen, wenn man die Intensität des Betriebes steigert; denn für einen intensiven Betrieb
ist eine starke Flüssigkeitsströmung notwendig.
Vorliegende Erfindung besteht nun in der Kombination der an und für sich bekannten
Elemente in der Weise, daß man einerseits die Lösung durch derart enge Kanäle führt, daß
alle Kristalle unterhalb einer gewissen Größe am Umlauf der Lösung teilnehmen, und daß.
man andererseits die Menge dieser kleinen Kristalle dadurch regelt, daß man entweder den
überschüssigen Anteil derselben herausnimmt oder ihn in untersättigter Lösung auflöst oder
neue kleine Kristalle zuführt.
Der durch diese Kombination erreichbare Fortschritt ist erheblich.
Einerseits ist bei dem schon erwähnten bekannten Verfahren, nach dem eine übersättigte
Lösung durch eine Kristallansammlung hindurchgetrieben wird, bei spezifisch leichten Kristallen
oder zähflüssigen Lösungen eine große Leistung nur mit Hilfe sehr großer Querschnitte des
Suspensionsbehälters möglich.
Andererseits war bei den bekannten Verfahren, wo Kristalle am Umlauf der Lösung teilnehmen,
eine Erzeugung großer Kristalle im Dauerbetrieb bisher nicht möglich, weil eine Regelung
der Anzahl der Kristalle, solange sie noch ganz klein sind, nicht angewendet wurde.
Ohne die oben angegebene Regelung der An- 50" zahl der Kristalle im Apparat würde dieser
bald verstopft sein.
Die Zeichnung zeigt als Beispiel zwei Anwendungen des neuen Verfahrens in schematischer
Form. Abb. 1 zeigt eine Vorrichtung zur ununterbrochenen Gewinnung großer Kristalle
aus einer Lösung mittels Abkühlung, Abb. 2 eine Vorrichtung zur ununterbrochenen
Gewinnung großer Kristalle mittels Eindampf ens einer Lösung.
In Abb. ι ist α ein Behälter, der wie ein
geschlossener Ringkanal geformt und mit einer Lösung gefüllt ist, die größere und kleinere
Kristalle des Stoffes, der ausgeschieden werden
52255?
soll, enthält. 5 ist eine Flügelschraube, welche die Lösung in die durch Pfeile angedeutete
Richtung treibt, und c ist ein Kühler, der aus Röhren besteht, durch welche der Inhalt der
Vorrichtung hindurchströmt.
Der Querschnitt des Behälters ist überall so gering, daß die kleinen Kristalle von der Flüssigkeit
mitgerissen werden und mit dieser umlaufen.
ίο Alle überflüssigen kleinen Kristalle werden,
bevor sie Zeit gehabt haben zu wachsen, durch ein Rohr d entfernt, das seine trichterförmige
Öffnung e gegen den Strom wendet, so daß ein Teil der Lösung den Weg durch das Rohr d,
ig den Raum f und die Öffnung g nimmt. Da die Schraube b eine Drehung der Flüssigkeitssäule
hervorruft, so daß die gröberen Kristalle mittels Schleuderkraft gegen die Behälterwand
getrieben werden, enthält die Lösung, die in denzentralangebrachtenTrichterehmeinströmt,
nur Kristalle von kleineren Abmessungen. Die Flüssigkeitsmenge, die durch d strömt, kann
mittels eines Hahnes w geregelt werden. In dem verhältnismäßig großen Räume f sinken
die kleinen Kristalle mehr oder weniger vollständig hinunter und können durch den Hahn Ji
herausgenommen werden. Die Flüssigkeit geht weiter durch die öffnung g wieder in den Hauptstrom
hinein,
Indem der Hauptstrom an der öffnung g
vorbeigeht, fällt ein Teil der größeren Kristalle durch g und Rohr i zum Hebewerk k hinunter,
das sie aus dem Apparat herausnimmt. Der von e durch d kommende Flüssigkeitsstrom
verhindert, daß kleinere Kristalle, die noch nicht zur gewünschten Größe gewachsen sind,
durch die Öffnung g hinunterfallen.
I ist ein Kreuz, das die durch die Schraube hervorgerufene Flüssigkeitsdrehung dämpft, so
daß die Kristalle in dem unteren Teil des Apparates nicht gegen die Wand geschleudert
werden, wo sie weniger vollkommen vom Flüssigkeitsstrome mitgerissen werden wurden.
Bei m wird die Lösung dauernd herausgenommen,
bei % wird dauernd neue Lösung mit höherer Temperatur und größerem Gehalt
an aufgelösten Stoffen zugeführt, und bei % werden, wenn notwendig, neue kleine Kristalle
eingeführt.
Kann man bei sorgfältiger Ausführung der Vorrichtung vermeiden, daß zuviel neue kleine
Kristalle, z. B. durch zu starke örtliche Abkühlung, entstehen, so wird die Herausnahme
der kleinen Kristalle durch e und d überflüssig.
Man führt dann nur so viel kleine Kristalle
von außen durch n2 hinzu und läßt nur so viel
neue kleine Kristalle im Apparat entstehen, daß die gesamte Menge der kleinen Kristalle
sich einigermaßen unverändert erhält. Die Regelung der Neubildung der kleinen Kristalle
kann dabei z. B. dadurch geschehen, daß man einen kleinen Teil der umlaufenden Flüssigkeit
etwas stärker als den übrigen Teil abkühlt, so daß sich nur eine geringe, durch Stärke
der Abkühlung und Größe der Flüssigkeitsmenge regelbare Menge neuer kleiner Kristalle
bildet.
In der Abb. 2 ist α wieder ein Behälter,
welcher derart geformt ist, daß er einen geschlossenen Ringkanal bildet. Er ist mit einer
Lösung gefüllt, in der sich größere und kleinere Kristalle von der Zusammensetzung des Stoffes
oder der Stoffe, die auskristallisiert werden sollen, befinden. Eine Flügelschraube 5 treibt
den Inhalt in der durch Pfeile angedeuteten Richtung. 0 ist ein aus Röhren bestehender
Erhitzer, durch den die Flüssigkeit mit den in ihr schwebenden Kristallen hindurchströmt.
Bei dem Wasserspiegel^» siedet die Flüssigkeit, und der Dampf geht durch q hinaus.
Von einer Stelle r, wohin die größeren Kristalle infolge einer Erweiterung des Behälters a
nicht kommen können, saugt eine Pumpe s Lösung, mit kleinen Kristallen gemischt, heraus
und durch einen Absetzraum t hindurch, in dem ein größerer oder geringerer Teil der
kleinen Kristalle herabsinkt, so daß er durch den Hahn Ji herausgenommen werden kann.
Bei u wird die Flüssigkeit dann wieder in den Behälter α hineingeführt, w ist ein Hahn, mit
welchem man [die durchströmende Flüssigkeitsmenge regehi kann.
Von derselben Stelle r -'satigt eine andere Pumpe ν Flüssigkeit, die von größeren Kristallen
frei ist, und treibt sie durch die Herausnahmeöffnung g für die großen Kristalle aufwärts.
Die großen Kristalle fallen durch das Rohr i hinunter zum Hebewerk k.
Anstatt die kleinen Kristalle in t durch Absitzenlassen zu entfernen, kann man hierzu auch
andere bekannte Arbeitsmethoden benutzen, indem man z. B. die kleinen Kristalle durch
Anwendung von Schleuderkraft oder durch Filtrieren abscheidet. Man kann sich auch die
bekannte Eigentümlichkeit zunutze machen, daß kleine Kristalle leichter auflösbar sind als
große, und die kleinen Kristalle auflösen, indem man untersättigte Lösung in den Raum i
einführt.
Die frische Lösung wird durch das Rohr %
zugeführt.
Sollte die Vorrichtung nicht von selbst eine genügende Anzahl neuer kleiner Kristalle bilden,
so werden solche durch r, t,h nicht herausgenommen,
sondern von außen kleine Kristalle durch die Öffnung n2 zugeführt.
Diese von außen zugeführten kleinen Kristalle kann man auch in einem besonderen
Teil derselben Vorrichtung erzeugen, indem man dort eine stärkere Übersättigung als in
den anderen Teilen, z. B. durch Kühlung, hervorruft.
Claims (1)
- 522Patentanspruch:Verfahren zur ununterbrochenen Gewinnung von großen Kristallen aus Lösungen, wobei diese einen Kühler oder Verdampfer in einer bestimmten Richtung durchströmen und ihnen von neuem in derselben Richtung wieder zufließen, während die großen Kristalle aus der Lösung entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung in an sich bekannter Weise auf ihrem Weg vom Kühler oder Verdampfer und zu diesem zurück durch derart enge Kanäle hindurchleitet, daß die gesamte Menge der in der Lösung vorhandenen kleinen Kristalle an dem Umlauf der Lösung teilnimmt und hierbei die Menge der kleinen Kristalle in der Lösung in ebenfalls an sich bekannter Weise entweder durch Herausnahme des überschüssigen Anteils oder durch dessen ao Auflösung in untersättigter Lauge oder durch Zuführung neuer kleiner Kristalle regelt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1925
- 1925-09-10 US US55602A patent/US1693786A/en not_active Expired - Lifetime
- 1925-09-11 FR FR615680D patent/FR615680A/fr not_active Expired
- 1925-09-12 DE DEA45880D patent/DE522557C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US1693786A (en) | 1928-12-04 |
FR615680A (fr) | 1927-01-13 |
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