<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln.
Es ist aus der deutschen Patentscluift Nr. 301105 bekannt, Geflügelkot mit Torfmoos in einer Förderschnecke zu vermischen, die gegen das Ende hin zum Zwecke des Trocknens des Materials erwärmt wird. Durch diese Behandlung des Geflügelkots in der Förderschnecke wird das Gemisch zusammengepresst, so dass es hinterher erst durch Schlagen oder Mahlen in eine körnige Form gebracht werden muss, damit es für Düngerzwecke verwendbar ist.
Weiter ist aus der deutschen Patentschrift Nr. 471067 ein Verfahren zur Aufbereitung von Genügelkot zu einem Düngemittel bekannt, nach dem der Kot zunächst mit Atzkalk vermischt wird, der die Feuchtigkeit aus dem Kot herausziehen soll.
Der Atzkalk, der durch die Feuchtigkeit des Kotes gelöscht wird, spaltet aber die in dem Kot enthaltenen AmoniaksaJze, so dass freigewordenes Ammoniak entweicht. Damit geht ein wesentlicher und sehr nützlicher Düngerbestandteil verloren.
Ferner ist es auch bekannt, Hühnerkot in rohem, also unbehandeltem Zustand, einer Zentrifugalwir- kung in einer Schleuder auszusetzen, um die Feuchtigkeit abzutrennen, worauf der Rückstand pulverisiert, granuliert und getrocknet wird. Durch die Zentrifugalwirkung der Schleuder werden aber mit dem Abtrennen der flüssigen Bestandteile die gelösten Düngerbestandteile entfernt, was einen erheblichen Verlust an wirksamen Bestandteilen des Düngers bedeutet.
Auch ist es bekannt, Torfmull mit einem Kompost, der aus dem Abraum aus Hühnerställen besteht, zu mischen und erst dieses Gemisch einem Mahlverfahren zu unterwerfen. Das hat folgenden Nachteil :
EMI1.1
Jahre und erfordert ein hohes Mass an Arbeit, wodurch es unwirtschaftlich ist und die gewerbliche Aufbereitung und Nutzung eines hochwertigen
EMI1.2
Ausserdem erfolgt das Zerkleinern von Torfmull mit einem Kompost in der Regel durch Drücken des Gemisches.
Dabei soll keine oxydative Depolymerisation des Torfs bzw. der Moorerde stattfinden, weil keine hohen Drücke (40 Atm.) und keine hohen Temperaturen (deutsche Patentschrift Nr. 508258) oder kein ozonisierter Sauerstoff (deutsche Patentschrift Nr. 561316), bzw. keine Verdünnung mit viel Wasser, kein Zusatz von Metallhydroxyde und keine pH-Werteinste1lung (deutsche Patentschrift Nr. 850455) verwendet wird.
EMI1.3
in eine stark saure, karamellartige Masse umgewandelt werden, tritt bei dem neuen Verfahren nicht ein, denn es soll nach diesem gerade die auflak-
EMI1.4
fahren wird der Geflügel'kot gemäss der Erfindung mit einem organischen Stoff, insbesondere Torf, vermischt und das Gemisch unter Einblasen von Luft mittels eines Gebläses in einer rasch umlau-
EMI1.5
ohne durchlässigegrossoberflächige Masse zu flachen Haufen aufgeschichtet und einer mehrtägigen biologischen Umwandlung (Sohnellkompostierung) unterworfen wird. Als ein hohes Auflockerungsvermögen besit- zende Stoffe kommen ausser Torf noch Kaff, Spreu aus verschiedenen Getreidearten und trockenes Laub in Betracht.
Beispielsweise wird GeB. üge1kot in einer Trommel mit rotierenden Flügeln bei hoher Umdre- hungsgeschwindigkeit zu möglichst feinen Teilchen aufgesehleudert, wobei die organische Substanz, z. B. Torf, in ausreichender Menge zugefügt wird.
Auf diese Weise wird die Feinstverteilung und Oberflächenvergrösserung nicht nur stabilisiert, son-
EMI1.6
grossen Oberfläche und Auflockerung der Masse ist dabei eine wichtige Voraussetzung zur schnellen Aufbereitung der Ausgangsstoffe durch biologische Umsetzungen zum fertigen Dünger. Da bekannt-
EMI1.7
biologische Umsetzungen durch die Gegenwartvon Luft beschleunigt werden, ist es eine wesent- liche Massnahme des neuen Verfahrens, dass beim Aufschleudern Luft im grossen Umfang in das Gemisch eingeführt wird. Die Aufschleuderung bedarf nur einer kurzen Zeit von etwa 5 bis 10 Mi-
<Desc/Clms Page number 2>
nuten. Das aufgeschleuderte und für eine schnelle biologische Umsetzung vorbereitete Material wird nun in Form von flachen Haufen der biologischen Umsetzung zugeführt.
Hiebei ist es von Wichtigkeit, die Lagerung so zu gestalten, dass durch die entstehenden Temperaturen wohl die Keimlinge höherer tierischer und pflanzlicher Organismen in ihrer Entwicklungsfähigkeit massgeblich gestört, aber die Bodenbakterien und ihre Sporen zur weiteren Entwicklung gebracht werden. Bei der La-
EMI2.1
ausreichend gross ist und die Höhe des geschichteten Materials nur so hoch, beispielsweise 25-30 Zentimeter, gehalten wird, dass, durch die Aussentemperaturen beeinflusst, die Temperaturen, wie ausgeführt, gehalten werden. Unter diesen beiden
EMI2.2
lung zu grosser Oberfläche an dem mitverarbeiteten Torf, Luftanreicherung und zielgerechten Lagerung, wird in der bisher nicht erreichten Zeit von
EMI2.3
Form umgesetzt, die von den Pflanzen leicht aufgenommen werden.
Dadurch sind ihm alle ein-
EMI2.4
zu berücksichtigenden Massnahmen die vorhandenen Mikroorganismen, wie Versuche ergeben haben, stark vermehrt, so dass nach Ablauf dieser Um-
EMI2.5
Summe der Zahlen aus den Ausgangssubstanzen beträgt.
Das neue Verfahren führt also zu einem samtartigen, unbedingt haltbaren, streufähigen, lufthal- tigen und sehr lockeren Dünger von hoher biolo-
EMI2.6
Schädlingen.
Zu dem durch das neue Verfahren erhaltenen Dünger können noch organische oder anorganische
EMI2.7
des Düngemittels gefördert werden kann. Ausführungsbeispiel I : 10 kg Geflügel-
EMI2.8
keitsgehalt in einer geschlossenen Trommel durch eine Schleudervorrichtung etwa 3-10 Minuten lang aufgeschleudert unter Einwirkung einer Ge- bläsevorrichtuna, die beim Schleudern Luft in die Trommel drückt.
Durch diese Behandlung ist der unangenehme'Geruch des Geflügelkotes beseitigt.
EMI2.9
her-ausgenommene Masse, je nach der Höhe der Aussentemperatur und der Art des Gesamtklimas, zu fla- chen Haufen aufgeschichtet, deren Höhe zwischen etwa 25 und 45 cm beträgt, und zwar unter dem Sdhutz eines Daches und vornehmlich in einem gegen Wind und Zugluft geschützten Raum. Schon nach 8-12 Stunden zeigt sich an der Oberfläche der Beete eine zunehmende Durchfeuchtung bis zu einer Dicke von 3 bis 4 cm. Ausserdem entwikkelt sich in den Beeten Wärme, die nach einer Lagerdauer von 24 bis 36 Stunden Temperaturen des Produktes von 60 bis 650 C erreichen lässt.
Diese Temperaturen halten etwa 10-24 Stunden an und sinken dann in den nächsten Tagen auf die Umgebungstemperatur ab. Nach der Lagerung und dem Umschaufeln zeigt das Produkt eine gleich- mässig., braunschwarze Erdfarbe mit aromatischem Geruch nach Waldboden. Seine Konsistenz ist so
EMI2.10
: P2Oú : K2O : CaO : MgO2,6:2,2:2,4:2,4:0,4. Die in den Ausgangsstoffen vorhandene. geringe Zahl von Mikroorganismen (etwa 10, 2. 10") hat sich in der kurzen Zeit von
EMI2.11
109auf l a Dünger vermehrt.
Beispiel 2 : Zu 10 kg Geflüge1kot wurden 8 kg Moorerde zugesetzt und das Gemisch in der im Beispiel 1 geschilderten Weise behandelt. Das Er- gebnis entsprach dem Ergebnis nach dem Beispiel 1.