AT313040B - Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen

Info

Publication number
AT313040B
AT313040B AT369471A AT369471A AT313040B AT 313040 B AT313040 B AT 313040B AT 369471 A AT369471 A AT 369471A AT 369471 A AT369471 A AT 369471A AT 313040 B AT313040 B AT 313040B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
compost
piglet
piglets
production
waste materials
Prior art date
Application number
AT369471A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Heidelberg Portland Zement
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE2029324A external-priority patent/DE2029324C3/de
Priority claimed from DE19702020324 external-priority patent/DE2020324A1/de
Application filed by Heidelberg Portland Zement filed Critical Heidelberg Portland Zement
Application granted granted Critical
Publication of AT313040B publication Critical patent/AT313040B/de

Links

Landscapes

  • Fertilizers (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man organische Bestandteile enthaltende Abfallstoffe aus Garten- oder
Küchenabfällen oder kommunale Abfälle wie   Müll- oder Klärschlamrngemische   solange einer biologischen
Selbsterhitzung und/oder Bebrütung bei Feuchtigkeitsanwesenheit unter Einhaltung eines Sauerstoffgehalts der umzuwandelnden Masse von mindestens etwa 10 Vol.-% und einer Temperatur von mindestens etwa 650C unterwirft, bis Probenahmen und deren auf an sich bekannte Weise durchgeführte Analyse ergeben, dass der
Eiweissgehalt des Ferkelkomposts einen Maximalwert, sein Ammoniakgehalt und/oder sein Nitratgehalt jedoch einen Minimalwert aufweisen. 



   Mit andern Worten : Dieser Umwandlungsprozess wird an dem Punkt abgebrochen, an dem das bei der
Zersetzung der Ausgangsstoffe zunächst freiwerdende Ammoniak im wesentlichen verschwunden und in lebende
Eiweissstoffe, d. h. vorwiegend in pilzliche und/oder bakterielle Eiweissstoffe umgesetzt ist, und bevor sich durch weiteres Fortschreiten der Reaktion merkliche Mengen an Nitrat bilden. 



   Das Schwein ist bekanntlich von Natur aus dazu veranlagt, im Boden und insbesondere im Waldboden zu wühlen und daraus Stoffe aufzunehmen, die für seine Verdauung wesentlich sind, wobei es sich von einem empfindlichen Geruchssinn leiten lässt. Es nimmt dabei eine Vielzahl von Organismen,   u. zw.   hauptsächlich mikroskopisch kleine Pilze und Aktinomyceten auf, die natürliche Antibiotika erzeugen, welche, da nicht genügend Waldboden zum Wühlen zur Verfügung steht, heute zum Teil bereits künstlich dem Schweinefutter zugesetzt werden müssen. Aus dem Waldboden entnehmen die Saugferkel ferner auch ihren Eisenbedarf von täglich etwa 7 mg, da die Sauenmilch keine ausreichenden Eisenmengen enthält. 



   Es gehört daher zur alten bäuerlichen Tradition, den Saugferkeln schon vom ersten Lebenstag an, ein
Wühlen in der Erde und auch deren Fressen zu ermöglichen. Bei der heutigen Massentierhaltung ist dies nicht mehr möglich bzw. nicht mehr empfehlenswert, da die Böden durchwegs mit Mineraldünger, Pestiziden,
Halmverkürzungsmitteln und andern Chemikalien durchsetzt sind und die gewünschte gesundheitsfördernde
Wirkung auf die Ferkel nicht mehr ausüben. Dazu kommt, dass in der Reichweite von Schweinezüchtereien, bei denen mit Schweinemist gedüngt wird, Wurminfektionen nicht ausbleiben. 



   Es erhebt sich also das Problem der Schaffung gesundheitsfördernder Präparate für Ferkel, die das nicht mehr mögliche Wühlen im Waldboden und dessen für die Gesundheit der Ferkel so wichtigen vorerwähnten
Effekt zu kompensieren vermögen. 



   In der Deutschen Demokratischen Republik hat man zur Lösung dieser Aufgabe die sogenannte
Futterverpilzung nach Rohde beschrieben. Das Schweinefutter wird dabei ähnlich der auch für Menschennahrung bekannten Kuhl'schen Schimmeldiät einer kurzen Heisskompostierung unterworfen. Diese muss allerdings sehr sorgfältig unter exakter Temperaturkontrolle in allen Schichten durchgeführt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Antibiotika entstehen, die für höhere Organismen giftig sind, wie beispielsweise Patulin oder Aflatoxin. Eine genügend exakte Kontrolle dürfte in vielen bäuerlichen Betrieben problematisch sein. In einigen Grossbetrieben der Deutschen Demokratischen Republik scheinen mit diesem Verfahren insbesondere hinsichtlich der Futterausnutzung sowie der Vermeidung von Verwurmungen und Durchfällen bei Schweinen gute Gesundheitsergebnisse erreicht worden zu sein.

   Ferkel nehmen jedoch in den ersten Lebenstagen nur Erde an, jedoch noch kein Futter. Es hat sich aber als wichtig erwiesen, dass die Ferkel bereits vom ersten Tag an entsprechend versorgt werden, d. h. beim Fehlen von Erde, insbesondere Waldbodenerde muss eine entsprechende Kompensierung eintreten. 



   In der Bundesrepublik Deutschland besteht die allgemein geübte Praxis darin, dass die Ferkel sogleich nach ihrer Geburt mit Eisenpräparaten gespritzt werden ; etwas später erhalten die Ferkel sodann im Fertigfutter Antibiotika und Vitamine. Es wurde aber festgestellt, dass trotz dieser Massnahmen Durchfälle und Ausfälle durch das Entstehen von Kümmerlingen nicht vermieden werden. 



   Hier setzt nun der Vorschlag der Erfindung ein, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein gesundheitsförderndes Präparat für Ferkel zu schaffen, das allgemein als Ferkelkompost bezeichnet wird und das auch als Einstreumittel angesehen werden kann. 



   Der Erfindung liegt nämlich die Erkenntnis zugrunde, dass ein der Walderde biologisch verwandtes Erzeugnis Kompost ist, wie er aus   Garten- und Küchenabfällen,   neuerdings auch aus kommunalen Abfällen hergestellt wird. Der Kommunalabfall besteht an sich aus sehr heterogenen Substanzen, die aber auch zum mehr oder weniger grossen Teil organischen Ursprungs sind, nämlich aus Speiseresten, Papier, Fäkalien usw., ferner auch aus pflanzlichen sowie tierischen Fett-,   Eiweiss- und   Kohlehydratstoffen. Diese Abfallstoffe können nun durch eine fachmännisch gelenkte Hitzebehandlung und eine sogenannte aerobe Rotte (Kompostierung) mittels geeigneter Mikroorganismen hygienisiert und über pilzliche und bakterielle Zwischenzustände in Humusstoffe umgewandelt werden. 



   Dabei sind Fäulnisvorgänge auszuschliessen und/oder die im Klärschlamm beispielsweise bereits vorhandenen Fäulnisstoffe wieder unschädlich zu machen, d. h. aufzuoxydieren. 



   Wie ferner gefunden wurde, scheiden die Handelskomposte für die Verwendung bei der Ferkelanzucht aus, die Bacterium coli enthalten, da damit stets die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass auch Salmonellen oder andere pathogene Keime vorhanden sind. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 h.Bei den Versuchstieren der   B-Gruppen   war auf Wurmkuren verzichtet worden ; der Wurmbesatz war dennoch unbedeutend. 



   Test bezüglich Absetzen : Beim Absetzen der Ferkel traten keine oder nur unbedeutende Schwierigkeiten auf, wenn den Ferkeln auch nach dem Absetzen weiterhin erfindungsgemäss hergestellter Ferkelkompost zur Verfügung stand. 



   Das vorerwähnte sogenannte Atmungsverfahren, das als Verfahrenselement beim   erfindungsgemässen   Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost vorteilhafterweise mitangewendet werden kann, besteht in einem Schnellverfahren zur Hygienisierung und Reifung von Kompost durch Einblasen bzw. Durchsaugen von Luft, wobei man derart arbeitet, dass die Luft in rhythmischen Stössen, die durch Ruhepausen unterbrochen werden, zugeführt wird und die Pausen so bemessen sind, dass der Sauerstoffgehalt und die Temperatur in allen Materialschichten gleich sowie ferner der Sauerstoffgehalt im gegebenenfalls abgesaugten Abgas nicht unter 10% absinkt. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren wird im folgenden an Hand eines Beispiels weiterhin erläutert. 



     Beispiel :   Das Versuchsmaterial bestand aus 80% Hausmüll und 20% Baumwollabfällen ohne Klärschlammzusatz. Es wurde nach dem oben erwähnten aeroben Verfahren, bei dem man die Luft in rhythmischen Stössen, die durch Ruhepausen unterbrochen werden, zuführt, wobei die Pausen so bemessen sind, dass der Sauerstoffgehalt und die Temperatur in allen Materialschichten gleich ist und der Sauerstoffgehalt im abgesaugten Abgas nicht unter 10% absinkt, kompostiert, wobei in allen Zonen Anfangstemperaturen von 800C erreicht wurden und eine besonders intensive Verpilzung eintrat. Nach dem Absieben auf 10 mm wurde das Material auf Haufen gesetzt, wobei erneut starkes Pilzwachstum eintrat. 



   Nach der Wasserzangenmethode und weiteren an sich bekannten Analyseverfahren wurde bei laufender Probenahme festgestellt, dass der gewünschte maximale Eiweissgehalt sowie der gewünschte minimale Ammoniakgehalt und minimale Nitratgehalt nach einer Verfahrensdauer von 2 bis 4 Wochen erreicht war. Es wurde zu diesem Zeitpunkt das Kompostierungsverfahren abgebrochen, wobei das zu diesem Zeitpunkt vorliegende Kompostmaterial als erfindungsgemässer neuer und fortschrittlicher Ferkelkompost anzusprechen ist. 



  Er enthielt die vorerwähnten Mikroorganismen, nämlich Eurotium, Streptomyces weiss, Streptomyces gelb, Streptomyces orange, Streptomyces graugrün, Micromonospora orangerote Flocken in für die Ferkel optimaler Konzentration. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen unter Anwendung einer gegebenenfalls 
 EMI3.1 
 anwesenheit unter Einhaltung eines Sauerstoffgehalts der umzuwandelnden Masse von mindestens 10% und einer Temperatur von mindestens   65 C   unterwirft, bis die Prüfung mit dem Stickstoff-Testapparat (Geisenheimer-Wasserzange) oder gemäss einer äquivalenten Prüfmethode ergibt, dass der Ammonium-Stickstoff im wesentlichen verschwunden und der Nitrat-Stickstoff im wesentlichen Mengen noch nicht gebildet ist. 
 EMI3.2 


AT369471A 1970-06-13 1971-04-29 Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen AT313040B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2029324A DE2029324C3 (de) 1970-06-13 1970-06-13 Verwendung von aus organische Bestandteile enthaltenden Abfallstoffen erhaltenem Kompost für die Ferkelanzucht
DE19702020324 DE2020324A1 (de) 1969-05-07 1970-06-13 Granatpatrone

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT313040B true AT313040B (de) 1974-01-25

Family

ID=25759028

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT369471A AT313040B (de) 1970-06-13 1971-04-29 Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT313040B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3918306A1 (de) Desodorans
EP3587381B1 (de) Verfahren zur herstellung von biomassedünger aus gülle von in der landwirtschaft gehaltenen tieren, wie rind, schwein, schaf, hühnern und dergleichen
DE69328615T2 (de) Verfahren zur behandlung von viehhaltungsgülle
DE2558257A1 (de) Verfahren zum umsetzen tierischer exkremente
DE69319041T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Fermentationprodukten und die Verwendung der Fermentationsprodukte und der Granulate
DE2029324C3 (de) Verwendung von aus organische Bestandteile enthaltenden Abfallstoffen erhaltenem Kompost für die Ferkelanzucht
DE3100549C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungs- oder Düngemittels
AT313040B (de) Verfahren zur Herstellung von Ferkelkompost aus Abfallstoffen
EP0049536B1 (de) Verfahren zur Herstellung von das Pflanzenwachstum und den Ernteertrag fördernden Mitteln beziehungsweise Böden
EP0274502B1 (de) Mittel zur verbesserung und natürlichen gesunderhaltung von böden und pflanzenwachstum sowie entsprechendes verfahren hierzu
DE1145646B (de) Verfahren zur Herstellung von lager-bestaendigen, geruchlosen und biologisch aktivenBodenverbesserungsmitteln
EP0063621B1 (de) Aufbereitungsmittel für Abfallprodukte
DE1592758A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Humus
EP0009733A1 (de) Bodenverbesserungsmittel und seine Verwendung
DE701659C (de) Verfahren zum Entkeimen von Muell und aehnlichen Abfaellen
DE3841928A1 (de) Verfahren zur fermentationsbehandlung der nebenprodukte und/oder abfaelle von schlachthaeusern, besonders zur herstellung von futtern
EP0422265A1 (de) Verfahren und Mittel zur Aufbereitung von fäkalen Abfällen und Klärschlamm
DE19507204C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Komposts unter Verwendung keratinhaltiger Abfälle
DE4335168C1 (de) System zur Entsorgung von Gülle und Verfahren zu seiner Benutzung
DE1592662A1 (de) Verfahren zur Herstellung organischer Duengemittel und nach diesem Verfahren hergestelltes organisches Duengemittel
DE3913657A1 (de) Verfahren zur verarbeitung von guelle zu einem festen duengemittel-produkt
DE2815181A1 (de) Biologischer duenger und verfahren zu seiner herstellung
DE923791C (de) Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
EP3293166B1 (de) Verfahren zur herstellung eines stickstoffangereicherten organischen düngers sowie stickstoffangereicherter organischer dünger
DE102018121783A1 (de) Herstellungsverfahren für Pflanzerden und Torfersatzstoffe

Legal Events

Date Code Title Description
ELJ Ceased due to non-payment of the annual fee