DE3918306A1 - Desodorans - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein bakte­ rienhaltiges Desodorans, das für die Desodorierung von Tierkot verwendet wird, und zwar durch Beimischung in das Futter von Haustieren wie beispielsweise Vieh, Pferden, Schweinen und Geflügel sowie verschiedenen anderen Tieren wie beispielsweise Hunden, Katzen, Kaninchen, Füchsen, Marderhunden, Meerschweinchen, Mäusen, Nerzen, Mardern, Eichhörnchen und Hamstern, bzw. das für die Desodorierung von Kot der bereits genannten Tiere sowie zur Desodorie­ rung von Fisch- und Küchenmüll verwendet wird, bzw. das für die Desodorierung von störenden Geruchsquellen wie beispielsweise Kläranlagen, Müllverbrennungsanlagen, Be­ lüftungsbecken in Klärtanks und Toiletten verwendet wird.

Die Darmflora (Mikroflora) im Verdauungstrakt von größeren Tieren wie beispielsweise Haustieren haben Ernäh­ rungsfunktion wie etwa die Umwandlung von Nährstoffen und die Synthese von Vitaminen sowie die Verhütung von Anstec­ kungen oder Infektionen. Sie spielen damit eine wichtige Rolle in bezug auf das Wachstum und die Gesundheit der Tiere. Störungen im Gleichgewicht der Darmflora wirken sich als Diarrhoe aus. Lange wurden Bakterien als Heilmit­ tel gegen Diarrhoe und ähnliche Beschwerden verwendet. Als bakterielle Heilmittel fanden u.a. Bacillus Toyoi, Clo­ stridium butyricum miyairi, Bacillus coagulans, Bacillus subtilis var. Natto, Bifidobacterium thermophilum, Strep­ tococcus faecalis usw. Verwendung. Diese bakteriellen Mittel werden allerdings lediglich auf herkömmliche Weise angewendet und üben somit keine merkliche Wirkung hin­ sichtlich der Desodorierung von Kot u. ä. aus.

Unter den bekannten herkömmlichen Desodorans befindet sich eines, das Tetracoccus verwendet, und ein weiteres, das Zeolit (Markenname) verwendet und das hauptsächlich aus SiO₂, Al₂O₃, CaO, Na₂O und K₂O H₂O besteht, sowie eines, das hauptsächlich aus aktiver Huminsäure, der Kal­ ziumkarbonat hinzugefügt wird, besteht.

Von den soeben aufgeführten herkömmlichen Deodorans übt lediglich derjenige mit Tetracoccus-Gehalt eine merk­ liche Desodorierungswirkung auf Kot aus, während die übri­ gen Desodorans keinerlei Desodorierungswirkung auf Kot ha­ ben.

Exkremente (Kot und Urin) von Tieren, insbesondere von den verschiedenartigen in Ställen gehaltenen Haustie­ ren, geben üble Gerüche ab und stellen nicht nur eine all­ gemeine Belästigung/Störung dar, sondern tragen auch zur Wasserverschmutzung bei, so daß sie nicht zum Klären in Kläranlagen entsorgt werden können. Außerdem ist die Säu­ berung von Ställen wegen des üblen Stallgeruchs unange­ nehm. Wenn Kot und Urin derart belassen werden, wird der Stall unhygienisch und kann solcherart wirken, daß die Stalltiere husten und unruhig und appetitlos werden und daß ihr Wachstum gestört wird. Wenn die Exkremente dagegen als Düngemittel verwendet werden, ist Platz für die Trock­ nung erforderlich. Auf herkömmliche Art sind diese Proble­ me jedoch nicht zu lösen.

Es ist daher der Zweck der vorliegenden Erfindung, ein Desodorans zu schaffen, das durch Beimischung in das Tierfutter für die Desodorierung von Tierkot und -urin verwendet werden kann und das somit gleichzeitig eine Ursache allgemeiner Geruchsbelästigung behebt, ferner das Wachstum der Tiere fördert, die Entsorgung der Exkremente zur Trocknung erleichtert und das ebenfalls für die Des­ odorierung verschiedener anderer störender Geruchsquellen wie beispielsweise Fischabfall verwendbar ist und somit die Nachteile bisheriger Praktiken behebt.

Zu diesem Zweck wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Desodorans mit Buttersäurebakterien und dem Bacillus subtilis als Hauptwirkstoffen geschaffen.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON BEISPIELEN

Es handelt sich um ein Desodorans gemäß der vorlie­ genden Erfindung mit den Gattungen Buttersäurebakterien und Bacillus subtilis als hauptsächlich wirksamen Bestand­ teilen. Diese Teile können mit Kohlenhydratquellen gemischt sein, wobei Buttersäurebakterien und Bacillus subtiles z.B. entweder unter Reiskleie, Weizenkleie oder beide Kleiesorten gemischt sein kann.

Die Menge der erwähnten Buttersäurebakterien und des Bacillus subtilis beträgt im Falle der Beimischung zu Reis- und/oder Weizenkleie vorzugsweise 0,1 bis 10% des (Gesamt)Gewichtes. Mit anderen Worten: Wenn die Menge we­ niger als 0,1% der Reiskleie- und/oder Weizenkleiemenge beträgt, ist die Desodorierungswirkung eingeschränkt. Wenn dagegen die Menge mehr als 10% beträgt, wird keinesfalls eine bessere Wirkung erzielt, und der Vorgang wird zu kostspielig.

Clostridium butyricum miyairi, Buttersäurebakterien usw. können als zuvor erwähnte Gattung Buttersäurebakte­ rien verwendet werden, während Bacillus subtilis var.Nat­ to, Bacillus subtilis usw. als Vertreter der Gattung Ba­ cillus subtilis verwendet werden können. Die Gattung But­ tersäurebakterien und die Gattung Bacillus subtilis allein können direkt an die Tiere verfüttert werden. Außerdem kann die Gattung Buttersäurebakterien und die Gattung Ba­ cillus subtilis allein direkt in Luft oder Wasser sowie mit Alkohol oder Wasser vermischt als Spraydesodorans zur Desodorierung störender Geruchsquellen verwendet werden.

Ferner kann ein Desodorans, das durch Mischung der Gattung Buttersäurebakterien und der Gattung Bacillus sub­ tilis mit Reis- und/oder Weizenkleie hergestellt und unter bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen im Brutofen gehalten wird, durch Beimischung zum Tierfutter oder durch Hinzufügung und Beimischung zu störenden Ge­ ruchsquellen verwendet werden. Wenn wie oben beschrieben entweder Reis- oder Weizenkleie oder beide Kliesorten ver­ wendet werden, dient die Kleie als Kohlenstoffquelle für das Wachstum der Gattungen Buttersäurebakterien und Ba­ cillus subtilis und sorgt für Hohlräume für die Ventila­ tion und die Kultivierung der Gattungen Buttersäurebakte­ rien und Bacillus subtilis.

Gemäß der vorliegenden Erfindung können durch die kombinierte Verwendung von Buttersäurebakterien und Ba­ cillus subtilis störende Geruchsquellen durch Zersetzung der in den Geruchsquellen enthaltenen Stoffe Hydrogensul­ fid, Ammoniak, Merkaptan usw. desodoriert werden. Wenn beispielsweise das Desodorans unter das Tierfutter gemischt wird, kann, da das Futter im Magen fermentiert wird, die Geruchsquelle im Magen selbst wirksam desodoriert werden, wodurch auch eine Desodorierung des Tierkotes und -urins möglich ist. Wenn Buttersäurebakterien und Bacillus sub­ tilis getrennt verwendet werden oder wenn Buttersäurebak­ terien und Bacillus subtilis zusammen mit anderen Bakte­ rien verwendet werden, tritt keine merkliche Desodorie­ rungswirkung ein, denn ein merklicher Desodorierungseffekt wird nur durch die kombinierte Verwendung von Buttersäure­ bakterien und Bacillus subtilis erzielt. Es ist daher an­ zunehmen, daß die Gattung Buttersäurebakterien und die Gattung Bacillus subtilis eine synergistische Wirkung ha­ ben. Außerdem kann durch eine Desodorierung von Tierkot und -urin auf die oben beschriebene Weise eine allgemeine Belästigung durch üble Gerüche und eine Wasserverschmut­ zung vermieden sowie Stall und Haus in hygienischem Zu­ stand gehalten werden. Insbesondere im Falle von in Stäl­ len gehaltenen Haustieren ist eine Wachstumsbeschleunigung möglich, und die in großen Mengen anfallenden Exkremente können als Dünger o. ä. verwendet werden. Darüber hinaus können verschiedene andere störende Geruchsquellen desodo­ riert werden. Ein gemäß der vorliegenden Erfindung herge­ stelltes und eingesetztes Desodorans kann folglich einer allgemeinen Geruchsbelästigung und einer Wasserverschmut­ zung vorbeugen.

Beispiele:
Nachstehend werden Beispiele der vorliegenden Erfin­ dung beschrieben.

Clostridium butyricum miyairi, das zur Gattung der Buttersäurebakterien gehört, und Bacillus subtilis var. Natto, das zur Gattung Bacillus subtilis gehört, wurden im Verhältnis von 1 zu 1 zum Gewichtsprozentsatz der nachste­ hend aufgeführten Beispiele 1 bis 26 unter eine Mischung aus Reis- und Weizenkleie gemischt und unter gleichblei­ benden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen im Brut­ ofen gehalten.

Die in den vorstehend aufgeführten Beispielen 1 bis 26 verwendeten Desodorans wurden mit Fischabfällen gemischt. Als diese nach Ablauf einer Stunde auf ihren Geruch hin geprüft wurden, wurde festgestellt, daß sämtliche Proben nahezu vollständig desodoriert waren. Weiterhin wurden die in den vorstehend aufgeführten Beispielen 1 bis 26 verwen­ deten Desodorans mit Fischabfällen gemischt, und es wurde jeweils nach Ablauf von einem Tag, zwei Tagen, drei Tagen und fünf Tagen das Vorhandensein von Gerüchen festge­ stellt. Es wurden Fischabfälle als Vergleichsproben vor­ bereitet, denen kein Desodorans beigefügt wurde. Im Falle der Fischabfälle, denen kein Desodorans beigefügt wurde, schied sich blutdurchmischtes Wasser ab, und es hatte sich Fäulnisgeruch entwickelt. Im Falle der Fischabfälle, denen gemäß der vorliegenden Erfindung Desodorans beigefügt wur­ de, hatte sich dagegen kein übler Geruch entwickelt, die Fermentierung war fortgeschritten, und die Abfälle waren trocken. Die Abfälle konnten unter Ausschluß der Gräten in ihrem derzeitigen Zustand als Rohmaterial für Futter ver­ wendet werden.

Außerdem konnte durch die Futterbeimischung von täg­ lich 20 g der vorstehend aufgeführten Beispiele 7, 15 und 21 pro Schwein innerhalb von 20 Tagen nicht nur die Des­ odorierung der Exkremente, sondern auch die vollständige Reinigung des gesamten Stalles von üblen Gerüchen erzielt werden. Da Kot und Urin desodoriert worden waren, hörten Husten und Unruhe bei den Schweinen auf, und ihr Appetit nahm zu. Im Vergleich zu Schweinen, bei denen die Desodo­ rans nicht angewendet wurden, konnte das Wachstum der Schweine um etwa 20% beschleunigt werden, wodurch die Mastzeit verringert wurde. Im Vergleich mit Schweinen, bei denen die Desodorans nicht verwendet wurden, nahm die Fortpflanzungsrate zu, und zwar um durchscnittlich zwei Ferkel pro Sau. Da außerdem Clostridium butyricum miyairi und Bacillus subtilis var.Natto bei der Verhütung und Hei­ lung des Symptoms der Mikrobensubstitution, welche auf eine Störung der Darmflora zurückzuführen ist, nutzbrin­ gend verwendbar sind, litten die Schweine nicht mehr an Diarrhoe und Weißfluß. Da die Exkremente wie oben be­ schrieben fermentiert werden können, können sie als orga­ nischer Dünger in der Landwirtschaft, bei der Aufforstung und im Gartenbau sowie als Bodenaufbereitungsmittel ver­ wendet werden.

Durch Futterbeimischung von täglich 30 g der vorste­ hend aufgeführten Beispiele 7, 15 und 21 pro Rind konnte in derselben Weise wie im Falle der Anwendung bei Schwei­ nen innerhalb von 20 Tagen sowohl die Desodorierung der Exkremente wie auch die Desodorierung des gesamten Stalles erzielt werden. Auch das Wachstum wurde beschleunigt, und obgleich Rinder normalerweise in 18 Monaten abtranspor­ tiert werden, konnte diese Zeitdauer auf 15 Monate verrin­ gert werden. Es ergab sich auch eine Verbesserung der Fleischqualität, und das Verhältnis zwischen Fleisch guter und mittlerer Qualität steigerte sich insofern, als der Anteil von hochwertigem Fleisch um 15 bis 20% zunahm. Bei weidendem Vieh ergab sich natürlicherweise eine Verwendung der Exkremente als Dünger; das Gras auf dem Gebiet, wo die Exkremente zu Boden fielen, wuchs außerordentlich gut, und das Vieh bevorzugte beim Grasen diese Stellen.

Durch Futterbeimischung von täglich 2 g der vorste­ hend aufgeführten Beispiele 7, 15 und 21 pro Huhn, konnten nicht nur die Exkremente desodoriert werden, sondern es könnten auch der Cholesteringehalt im Eidotter verringert und der Aminosäuregehalt erhöht werden. Außerdem wurde durch Beimischung der Desodorans unter das Futter von Schlachtgeflügel nicht nur ein verbessertes Wachstum, son­ dern auch eine Verbesserung der Fleischqualität erzielt, weil das Fleisch weicher war.

Durch Beimischung der vorstehend aufgeführten Bei­ spiele 7, 15 und 21 unter Hunde- und Katzenfutter konnten eine Desodorierung der Exkremente und ein erhöhter Fell­ glanz erzielt werden. Das Phänomen erhöhten Fellglanzes wurde auch in Fällen von Desodoransverwendung bei Pelztie­ ren wie Nerzen, Mardern und Füchsen festgestellt.

Außerdem verringerte sich bei der Verwendung der vor­ stehend aufgeführten Beispiele auch die Sterberate der Jungtiere merklich und betrug im Falle der genannten Tier­ arten praktisch Null, während sich die Fortpflanzungsrate erhöhte. Darüber hinaus litten die Tiere nicht mehr unter Diarrhoe.

Ein merklicher Desodorierungseffekt wurde auch in Fällen von geringfügigeren Mengen von Clostridium butyri­ cum miyairi und Bacillus subtilis var. Natto gemäß der An­ wendung wie in den Beispielen 1 bis 9 dargelegt, festge­ stellt. Die Mengen Clostridum butyricum miyairi und Ba­ cillus subtilis var.Natto wurden in den Beispielen 10 bis 26 erheblich erhöht. Abgesehen davon können die Gattungen Buttersäurebakterien und Bacillus subtilis allein auch direkt in Luft oder Wasser verwendet werden, um störende Geruchsquellen zu desodorieren. Nach der Verwendung des Desodorans gemäß der vorliegenden Erfindung wurde eine merkliche Desodorierungswirkung festgestellt, und es stellte sich auf diese Weise heraus, daß das Desodorans bei der Verhütung von allgemeiner Geruchsbelästigung und Wasserverschmutzung wirksam eingesetzt werden kann. Im übrigen braucht das Verhältnis zwischen Bacillus subtilis var.Natto und der Gattung Buttersäurebakterie nicht wie in den zuvor aufgeführten Beispielen auf die Größenordnung 1:1 beschränkt zu werden, sondern kann jeweils 1:2, 1:3, 2:1 und 3:1 usw. betragen.

Es ist ohne weiteres anzunehmen, daß selbst bei der Verwendung anderer Buttersäurebakterien als Clostridium butyricum miyairi und einer anderen Art Bacillus subtilis als dem Bacillus subtilis var.Natto dieselbe oben be­ schriebene Desodorierungswirkung erzielt werden kann.

Claims (5)

1. Dosodorans, gekennzeichnet durch die Hauptwirkstoffe Gattung Buttersäurebakterien und Gattung Bacillus subtilis.

2. Desodorans gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte Gattung Buttersäurebakterien und die besagte Gattung Bacillus subtilis mit einem Kohlenhy­ drat liefernden Stoff vermischt sind.

3. Desodorans gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die gesagte Gattung Buttersäurebakteri­ en und die besagte Gattung Bacillus subtilis entweder mit Reiskleie oder mit Weizenkleie oder mit beiden Kleiesorten gemischt sind.

4. Desodorans gemäß Anspruch 2 und 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß 0,1 bis 10% des (Gesamt)Gewichts an besagter Gattung Buttersäurebakterien und besagter Gattung Bacillus subtilis mit dem Kohlenhydrat lie­ fernden Stoff bzw. mit der besagten Reiskleie oder mit der besagten Weizenkleie oder mit besagten beiden Kleiesorten gemischt sind.

5. Desodorans gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die besagte Gattung Buttersäurebakteri­ en aus Clostridium butyricum miyairi und Buttersäure­ bakterien und daß die besagte Gattung Bacillus subti­ lis aus Bacillus subtilis var. Natto und Bacillus sub­ tilis ausgewählt sind.