DE2723906A1 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln von tierischen ausscheidungsprodukten - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum behandeln von tierischen ausscheidungsprodukten

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Description

MÜLLER-BORE · BEUFEL SOHOIi · HERTEL
PATENTANWÄLTE
DR. WOLFGANG MÜU.ER-BORE (PATENTANWAUTVON 1927-197S) OR. PAUL OEUFEL. DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN. DIPU-CHEM. WERNER HERTEL. DIPL.-PHYS.
A 2527
Anmelder: THE ASSOCIATED PORTLAND CEMENT MANUFACTUREBS
LIMITED, Portland House, Stag Place, London SW1E England
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von tierischen
Ausscheidungsprodukten
Priorität: Britische Patentanmeldung Nr. 21735/76 vom 26. Mai 1976
Britische Patentanmeldung Nr. 33530/76 vom 12. August 1976
Britische Patentanmeldung Nr. 4-3651/76 vom 21. Oktober 1976
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MÜNCHEN 80-SIEBKIiTSTH. 4· POSTFACH 860730- ICADEL: MtTEHOI'AT ■ TJ3I-. <0S!» 47 4003 · TELEX 9-2*383
Die Erfindung "betrifft die Behandlung von tierischen Ausscheidungsprodukten (Abfallprodukten) in Form von Dung (Kot) und Urin aus Viehwirtschaftsbetrieben (Tierfarmen) zur Herstellung von Materialien, die für die Tierfütterung oder auf dem Ackerland verwendet werden können.
Ziel der Erfindung ist es, die UmweltSchädigung und Umweltschäden zu verringern, die durch die Anhäufung von Tieraussöneidungsprodukten in der Viehwirtschaft hervorgerufen werden, und insbesondere die Gerüche, die bei der intensiven Stall-Viehzucht auftreten, zu bekämpfen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Ammoniakkonzentration in Schweineställen zu verringern, um so bessere Bedingungen für die Tiere (das Vieh) und für die Landarbeiter zu schaffen durch Verringerung des Bedarfs nach einer Vential ation und durch Einsparung der Kosten für die Heizung der Tierställe. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, den gesamten Düngemittelgehalt der Aufschlämmung (des Schlammes) aus gemischtem Dung (Kot) und Urin für das Aufbringen auf das Ackerland zu konservieren und ein geruchloses und stabiles Erdbodenbearbeitungsmitte1 mit Kalkbildungseigenschaften herzustellen. Ein v/eiteres Ziel der Erfindung ist die wirksame Zerstörung von Krankheitserregern (pathogenen Keimen) in der Aufschlämmung (dem Schlamm) vor
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dem Aufbringen auf das Ackerland und die Verhinderung der Infektion des Viehbestandes auf behandeltem Weideland oder von Menschen durch mit dem Wind verwehte Aerosole, die durch Regner für die Landberieselung erzeugt werden. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung einer infizierten Viehherde, die sonst ständig durch ihre eigenen Exkremente wieder infiziert v/erden würde. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Umwandlung des S-^ic-kstoffs und der anderen Gehalte der Abfallaufschlämmung in ein wertvolles pro-' teinhaltiges Beifuttermittel, &s frei von Krankheitserregern ist, das v/ieder an die Tiere verfüttert werden kann. Der normale Cyclus, bei dem die Aufschlämmung (der Schlamm) als Düngemittel auf dem Ackerland verwendet und die Nährstoffe in Form einer Kulturpflanze, wahrscheinlich mit einem ziemlich niedrigen Proteingehalt, zurückgewonnen werden, wird auf diese Weise verkürzt durch die direkte mikrobiologische Bildung von Protein. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die .Einsparung von Wasser durch teilweise Rückführung im Kreislauf und die Herstellung eines Wasserabstromes mit einem guten Standard für das Ablassen in einen Wasserlauf. Ziel der Erfindung ist es ferner, die Kosten und die Unannehmlichkeiten zu vermeiden, die bei der Lagerung und bei der Beseitigung von gesundheitsschädlichen Abfällen bzw. Ausscheidungsprodukten von einem intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieb mit einer kleinen Fläche durch den Transport zu und durch die Verteilung auf dem Ackerland desselben oder bei benachbarten landwirtschaftlichen '* Betrieben auftreten.
Wenn eine Reihe von Tieren unter Stall-Bedingungen gehalten werden, wird eine große Menge an Ausscheidungsprodukten erzeugt. Aufgrund des V/etters oder aufgrund der Wachstumsbedingungen für die Kultr-pflanzen ist es selten möglich, diese sofort auf dem Ackerland zu verteilen. Daher wird eine Lagerung mit biologischer Behandlung angewendet. Die Lagerung
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kann in Lagunen (toten Gewässern) oder in Form von Misthaufen erfolgen. Erstere ist geeignet, wenn die tierischen Ausscheidungsprodukte unter Anwendung eines Wasch- oder Aufschlämmungsverfahrens behandelt werden, und letztere ist geeignet, wenn die Ausscheidungsprodukte mit Stroh gemischt werden zur Herstellung von Ackerlanddünger, der gestapelt und reifen gelassen werden kann. Die Aufschlammungsverfahren haben den Vorteil, daß sie von der Arbeit her gesehen wirtschaftlich sind. In beiden Verfahren tritt ein Verlust an Stickstoff-Düngemittelge— halten in ^orm von Ammoniakgas entweder aus der Lagune ader aus dem Stapel oder nach dem Verteilen auf dem Ackerland auf. Ammoniak ist ein ausgezeichneter Dünger. Sowohl bei den Lagunenais auch bei den trockenen Stapelverfahren besteht eine beträchtliche Gefahr der Entwicklung von schädlichen bzw. unangenehmen Gerüchen. Dies ist besonders akut bei Schweineausscheidungsprodukten, die nach dem Aufschlämnmngsverfahren behandelt werden.
Die Gerüche entstehen in großem Umfange als Folge der Wirkung von anaeroben Bakterien. Es wäre nun zu erwarten gewesen, daß dieses Problem durch Behandlung mit Chemikalien, welche die mikrobiologische Aktivität hemmen, gelöst werden könnte. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln, wie Chlor, wäre jedoch allgemein oder für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nicht akzeptabel wegen der Gefahr der Hemmung der mikrobiologischen Aktivität, die später oder nach der Einarbeitung in den Erdboden erforderlich ist. Andere Desinfektionsmittel schienen ebenfalls nicht akzeptabel zu sein, weil sie von den Kosten her gesehen unwirksam sind oder weil sie unzureichende Langzeiteffekte aufweisen. Es ist bekannt und es wurde bisher auch schon in großem Umfange in der Praxis angewendet, das sich zersetzende tierische Material mit ungelöschtem Kalk (Ätzkalk) oder gelöschtem Kalk oder einem anderen stark alkalischen Material zu behandeln, um es steril zu machen und um
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den Geruch herabzusetzen. Im Falle von Mist bzw. Dung oder Aufschlämmungen, die normalerweise auf dem Bauernhof verfügbar sind, würde eine solche Verwendung jedoch zu starken, ammoniakalischen Gerüchen und zu einem Verlust an Stickstoffgehalten aus dem Material durch Entweichen in die Atmosphäre führen.
Das in dem Schlamm eines Viehstalles vorhandene Ammoniak resultiert nach den derzeitigen Kenntnissen aus der Einwirkung des Urease-Enzyms auf den in dem Urin vorhandenen Harnstoff. Ein geringerer Teil des Ammoniaks kann auch aus der Zersetzung von stickstoffhaltigen Verbindungen in dem Dung (Mist) stammen. Dieses Ammoniak ist in großer Menge in Form von Ammoniumverbindungen darin enthalten; diese werden bei der Zugabe eines alkalischen Materials, wie Kalk, zersetzt unter Freisetzung von Ammoniak mit den daraus resultierenden erstickenden Gerüchen.
Urin ist, wenn er abgeschieden wird, praktisch steril und frei von Urease-Enzym. Dung (Kot) ist dagegen stark biologisch aktiv und wenn kein Urease-Enzym bei der Ausscheidung vorhanden ist, wird es schnell erzeugt durch die Vermehrung der Mikroorganismen aus dem Dung (Kot) beim Mischen mit dem Urin.
Unter den Bedingungen, wie sie auf einem Bauernhof herrschen, ist es nicht möglich, den Urin und den Dung (Kot) von dem ■Vieh getrennt zu halten, so daß der Harnstoff sich schnell in Ammoniak und ammoniakalische Verbindungen umwandelt mit der deraus folgenden Umweltbeeinträchtigung und den daraus folgenden Inhaltsverlusten.
Aus Arbeiten in einem Chemielabor ist bekannt, daß die Wirkung des Urease-Enzyias auf die Umwandlung von Harnstoff in Ammoniak durch Zugabe von Kalk zur Erzielung eines pH-Wertes von mehr als 11 gehemmt bzw. verhindert wird. Es wurde bisher nicht
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untersucht, ob dies auch unter landwirtschaftlichen Bedingungen in Gegenwart einer großen Anzahl von Mikroorganismen, bakteriellen Nährstoffen und suspendierten Feststoffen der verschiedenen Typen der Fall ist.
Nach dem derzeitigen Wissensstand ist in der Literatur kein Verfahren beschrieben oder vorgeschlagen worden, bei dem für die Verwendung in der Landwirtschaft Kalk mit tierischem Dung (Kot) gemischt wird, um diesen steril zu machen. Der Grund dafür scheint der zu sein, daß zu erwarten war, daß das Ergebnis in allen Fällen eine unerträgliche Freisetzung von Ammoniak sein würde. Man nimmt allgemein an und dies ist auch in großem Umfange publiziert worden, insbesondere in Arbeiten über den Gartenbau, daß der Erdboden wegen dieses Effektes nicht gleichzeitig gedüngt und gekalkt werden darf.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Behandlung von tierischen Ausscheidungsprodukten (Abfallprodukten), die bei der Viehzucht (Viehhaltung) entstehen, zur Herstellung von Produkten, die auf dem Ackerland oder in Tierfutter verwendet werden können, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man frisch erzeugten tierischen Dung (Kot) und Urin mit einer ausreichenden Menge einer Base, die darin genügend löslich ist und die ausgewählt wird aus der Gruppe der Alkalimetallhydroxide, der Alkalimetallcarbonate, der Erdalkalimetallhydroxide und der Mischungen davon, in Kontakt bringt unter " Bildung einer alkalischen Aufschlämmung aus dem Dung und dem Urin mit einem pH-Wert von 9,0 bis 12,0.
Bevorzugte Basen sind die Verbindungen von Natrium, Kalium und insbesondere von Calcium, die beispielsweise in Form von Soda oder Sodaasche als Pulver oder als Lösung oder in Form von gelöschtem Kalk (Ätzkalk) als Klumpen oder als Pulver oder in Form von gelöschtem Kalk als Pulver, in Form von Kalkkitt oder in Form von wäßrigen Suspensionen (Kalkmilch) mit oder ohne Zusatz von mehrwertigen Metallsalzen, mit oder
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ohne Beschwerungsstofi'e, bei denen es sich um ein von Feinteilen freies Calciumcarbonatpulver handeln kann, zugeführt werden. Der pH-Wert der so gebildeten alkalischen Aufschlämmung beträgt vorzugsweise mindestens 11.
Die Erfindung ist insbesondere dort anwendbar, wo es sich bei den gezüchteten Tieren um Schweine handelt, sie ist aber auch bei anderen Tieren anwendbar, vorzugsweise bei der intensiven StalltierhaltungI
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die alkalische Aufschlämmung für eine solche Zeitspanne bei dem pH-Wert gehalten, der genügend lang ist, um bei der Lagerungstemperatur auf v/irksame Weise alle vorhandenen Krankheitserreger (pathogenen Keime) zu inaktivieren, wobei man mindestens ein steriles Produkt erhält, das als Düngemittel oder Bodenbearbeitungsmittel auf Ackerland aufgebracht v/erden kann. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird mindestens ein Teil des dabei erhaltenen sterilen Produkts unter Anwendung eines aeroben mikrobiologischen Verfahrens in der V/eise behandelt, daß auf wirksame Weise eine stabile Mikroorganismenpopulation erzeugt und aufrechterhalten werden kann, gegebenenfalls unter Verwendung von Nährstoffzusätzen, welche das Gleichgewicht zwischen dem Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor und Kalium darin beeinflussen, unter Bildung einer praktisch krankheitserregerfreien Bioiaasse, die als tierisches Beifuttermittel verwendbar ist. Das mikrobiologische Verfahren wird vorzugsweise bei einer 5O°C nicht übersteigenden erhöhten Temperatur durchgeführt, die mindestens zum Teil durch die in dem Dung (Kot) und in dem. Urin zurückgehaltene Körperwärme des Tieres und durch die Hydratationswärme des Kalks, wenn dieser verwendet wird, aufrechterhalten wird.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf eine neue Quelle für die
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"bevorzugte Base, nämlich eine mechanische Mischung aus (a) körnigem ungelöschtem Kalk, pulverförmigem ungelöschtem Kalk oder gelöschtem Kalk und (b) einem körnigen Beschwerungsmittel, wie Calciumcarbonat, oder einer wäßrigen Suspension von gelöschtem Kalk und körnigem Calciumcarbonat, sowie auf das sterile alkalische Material für die Verv/endung auf dem Ackerland und die Biomasse, die als tierisches Beifuttermittel verwendbar ist, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens unter Verwendung von Dung (Kot) und Urin, die in einem Tierstall frisch ausgeschieden worden sind, mit einer dafür geeigneten Sammeleinrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine in Abhängigkeit von dem pH-Wert gesteuerte Beschickungseinrichtung aufweist, mit deren Hilfe es möglich ist, die Base in die Sammeleinrichtung einzuführen, die frisch ausgeschiedenen Dung (Kot) und Urin enthält, wobei die Base in solchen Mengen zugeführt wird, daß darin eine alkalische Aufschlämmung entsteht und diese alkalische Aufschlämmung bei dem geforderten pH-Wert gehalten wird. Die Vorrichtung umfaßt vorzugsweise einen Vorrat an ungelöschtem Kalk, der gegen Carbonatbildung und vorzeitige Hydratation (Löschung) des Kalks geschützt ist, sowie eine Dosiereinrichtung, die auf den pH-Wert der Aufschlämmung anspricht, für die Einführung des Kalks, und eine Hydratisierungseinrichtung für die Herstellung des Kalks in Form von Kalkmilch aus dem ungelöschten Kalk.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform v/eist die Vorrichtung ferner eine Einrichtung zur Lagerung der alkalischen Aufschlämmung innerhalb der Verweilzeit auf, die erforderlich ist, um die Krankheitserreger zu inaktivieren, und sie weist eine Belüftungseinrichtung auf, die für die Durchführung eines aeroben mikrobiologischen Verfahrens vom aktivierten
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Schlamm-Typ geeignet ist, mit einer Einrichtung zur kontinuierlichen Einführung des sterilen Produktes in dieselbe. Vorzugsweise ist ein Bett aus kalkhaltigem Material in der Belüftungseinrichtung entfernbar angeordnet für die Abscheidung von Calciumcarbonat darauf, das bei der Umsetzung zwischen dem Kalk und dem aus dem aeroben mikrobiologischen Verfahren stammenden Kohlendioxid entsteht.
Ungelöschter Kalk (Ätzkalk) ist ein bevorzugtes Material, weil die Hydratationswärme das Sterilisierungsverfahren unterstützt und dazu beiträgt, die Temperatur des Mediums für die Herstellung der Biomasse aus dem mikrobiologischen Verdauungsverfahren bei der optimalen Temperatur zwischen 40 und 4-5°C zu halten.
Vorstehend wird der Ausdruck "frisch erzeugt" verwendet. Bei der großtechnischen Viehzucht ist es wichtig, daß ein Minimum an Arbeit für die Beseitigung der Exkremente aus den Viehställen aufgewendet wird. Es ist daher üblich, daß der Boden dieser Ställe in dem Dungbereich in der Nähe der Wasserquelle aus Latten besteht oder geneigt und mit Schlitzen versehen ist. Dadurch kann der Urin direkt und sofort in einen Behälter laufen oder er wird möglichst .— · durch V-förmige Sammelplatten in ein horizontales Ablaufrohr oder in einen Kanal geleitet. Y/enn der Behälter oder der Kanal gefüllt ist oder periodisch gespült wird mit einer alkalischen Flüssigkeit unter ausreichendem Mischen wird der Harnstoff des Urins alskalisch gemacht, bevor er mit den Mikroorganismen oder dem Urease-Enzym aus dem Dung (Kot) in Kontakt kommt. Der Dung bleibt normalerweise eine Zeit lang auf den Latten liegen, bis er durch die Tiere hindurchgetreten v/ird. Der begrenzte Kontakt dieses Dungs mit dem Urin in Abv/esenheit einer Base, bevor das Ganze durch die Latten hindurchgeht, ist nicht vollständig vermeidbar. Dadurch wird jedoch die
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Erreichung des Hauptziels der Erfindung nicht beeinträchtigt. Als Teil der erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird vorgeschlagen, daß die Dungfläche des Viehstalles regelmäßig mit einer alkalischen Flüssigkeit als sanitäre Vorsichtsmaßnehme heruntergewaschen wird. Dadurch wird jede Anreicherung von altem Dung (Kot), der mit Urin benetzt und mit der Base nicht behandelt ist, vermieden.
Auf diese Weise kann die große Masse des gebildeten Urins innerhalb eines Zeitraumes von Sekunden nach der Ausscheidung mit der Base behandelt werden. Dadurch wird auf wirksame Weise jede- signifikante Umwandlung des Harnstoffs in Ammoniak verhindert. Das Spülen der Kanäle unterhalb des Viehstalles mit der alkalischen Flüssigkeit kann durch einen kontinuierlichen Strom oder mittels eines sich selbst entleerenden Entladungstanks, der durch einen konstanten Strom der Flüssigkeit, die ihm zugeführt wird, betrieben wird, erfolgen. Ein Entladungstank entlädt sich, wenn er voll wird, so daß eine Flüssigkeitsspülung durch die Kanäle unterhalb des Viehstalles läuft und diese vollständig säubert. Wenn der Entladungstank leer ist, nimmt er seine ursprüngliche Position wieder an und er füllt sich wieder.
Es wäre nun möglich, wenn auch nicht zweckmäßig, das erfindungsgemäße Verfahren in einem Viehstall mit einem festen Boden durchzuführen. In diesem Falle wurden der Dung (Kot) und der Urin miteinander gemischt und der Boden müßte regelmäßig in einen die Base enthaltenden Behälter gekratzt werden. Es ist nicht möglich, eine solche gemischte Aufschlämmung für eine definierte Zeitspanne auf v/irksame V/eise mit der Base zu behandeln, um die Krankheitserreger daraus zu entfernen. Dies hängt ab von dem Grad des Mischens des Dungs mit dem Urin, der Temperatur und der Menge des gebildeten Ammoniaks, die akzeptiert werden kann. Es ist wichtig, daß der pH-V/ert bis auf
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mindestens 9,0, vorzugsweise bis auf mindestens 11,O,erhöht wird, bevor eine zu starke Umv/andlung des Harnstoffs in Ammoniak erfolgt ist.
Unter den am meisten bevorzugten Bedingungen wird der pH-Wert erhöht, bevor irgendein merklicher Ammoniakgeruch auftritt. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auch (und der Ausdruck "frisch erzeugt", umfaßt dies) auf die Behandlung des Dungs und des Urins, wobei nicht mehr als 50 Gew.-% und vorzugsweise nicht mehr als 25 Gew.-% des bei der Ausscheidung ursprünglich vorhandenen Harnstoffs in Ammoniak oder Ammoniumverbindungen umgewandelt worden sind. Wenn einmal der pH-Wert erhöht worden ist, tritt nur noch eine geringere v/eitere Harnstoff zersetzung auf. Vor dem Mischen mit der Base wird die Zersetzungsgeschwindigkeit bzw. -rate des Harnstoffs großenteils durch die Temperatur bestimmt. Bei warmem Wetter kann sie sehr h°cn sein. Nur auf experimentellem Wege könnte festgestellt werden, wie häufig der Boden eines Viehstalles mit festem Boden ausgekratzt werden müßte. Es wird jedoch angenommen, daß selbst bei warmem Wetter, vorausgesetzt, daß das Mischen der Dung/Urin-Aufschlämmung mit der Base innerhalb von 30 Minuten erfolgt, keine merkliche Ammoniakbildung auftritt.
In jedem speziellen Falle ist es klar, wann das Mischen von Exkre ment en^ru/t der Base nicht früh genug erfolgt ist, weil der Geruch des Ammoniaks auftritt, das gebildet wird. Im Falle einer Herde von Schweinen oder anderen Tieren, die durch SaI-monellen oder andere Krankheitserreger infiziert sind, kann es erforderlich sein, spezielle Einrichtungen zu verwenden, um die Dungfläche sauber zu halten und um eine erneute Infek tion der Herde durch ihre eigenen ExL-cremente zu verhindern« Die einaelnc kleinere Einheit,, z.3. ein Schweinestall, würde vorübergehend von do η Tieren g.:r:Iuint und die Flüche mit einer
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Suspension von gelöschtem Kalk in Wasser oder mit einer alkalischen Flüssigkeit behandelt werden, die aus einer späteren Stufe bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens stammt. Der Boden kann durch einen Schwamm oder eine Bürste gereinigt werden und die Wände können besprüht werden. Nach dem erfindungsgemäßen neuen Verfahren würden die alkalischen Aufschlämmungswaschwässer durch die Schlitze in dem Boden aus dem Viehstall nach unten in einen Behälter oder in ein horizontales Abflußrohr oder in einen Kanal ablaufen als Teil der Behandlung mit einer Base gemäß der Erfindung. Nachdem man die Base eine Zeit lang einwirken gelassen hat, kann dann die Fläche mit frischem Wasser oder mit aus einer späteren Stufe in dem vollständigen erfindungsgeiaäßen Verfahren zurückgeführtem Wasser gewaschen werden.
Die Verwendung von Kalk anstelle von Soda oder Sodaasche'ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Er kostet bei einem gegebenen Alkaliwert weniger. Er ist weniger gefährlich als kaustische Alkalien und das Metall^aIcium ist gegenüber Natrium in einem Dünger oder in Viehfutter bevorzugt. Unter der Einwirkung der Atmosphäre wird Kalkmilch Ί anders als kaustische Alkalien y schnell unschädlich durch Absorption von Kohlendioxid unter Bildung von Calciumcarbonat, das nicht nur nicht-toxisch„sondern in vernünftigen Mengenanteilen in Viehfutter und in menschlichen Nahrungsmitteln sogar vorteilhaft ist. Es ist Tradition, Bauernhäuser mit Kalk zu v/aschen, da dieser eine sterilisierende Wirkung hat.
Wo Kalk als Base verwendet wird, fällt das in das System eingeführte lösliche Calcium in Form von Calciumcarbonat aus, das dann, wenn das Verfahren in geeigneter Weise durchgeführt wird, durch Abscheidung auf einem kalkhaltigen Substrat entfernt werden kann. Wenn kaustische Alkalien oder Alkalimetallcarbonate verwendet werden, besteht keine echte Möglichkeit der
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Entfernung der gelösten Metallionen aus diesen Materialien. Die Anreicherung in dem im Kreislauf geführten Wasser ist unvermeidlich. Es können auch andere Schwierigkeiten, wie z.B. der hohe Mengenanteil an Kohlendioxid, das für die Neutralisation der Alkalimetallhydroxide erforderlich ist, angeführt werden. Die Verwendung von Calciumhydroxid als Alkali ist deshalb bevorzugt.
Die Verwendung von ungelöschtem Kalk (Ätzkalk) anstelle von gelöschtem Kalk als anfängliche Basenquelle ist vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit aus betrachtet und wegen der durch die Hydratation erzeugten Wärme, welche die Sterilisierung unterstützt, vorteilhaft. Klumpenfönniger ungelöschter Kalk mit einer abgestuften Größe und einer ausgewählten Qualität ist ungefährlich in der Handhabung, es treten keine Probleme bezüglich eines unangenehmen - verwehten Staubes auf und er kann gefharlos und bequem in kleine Silos eingefüllt werden. Es tritt nur eine geringe Beeinträchtigung bei der Lagerung in einem abgeschlossenen Silo auf. Es gibt keine Probleme des Zusammenbackens oder der Verklebung in dem Silo und der ungelöschte Kalk kann unter Verwendung einer "bekannten Vorrichtung leicht dosiert werden zusammen mit Wasser in einer kontinuierlich betriebenen Einrichtung, in der die Hydratation (Löschung) durchgeführt v/erden kann zur Herstellung von Kalkmilch. Zu diesem Zweck sollte frisches Wasser verwendet werden, es kann aber auch im Kreislauf zurückgeführtes Wasser in Betracht gezogen werden. Der Mengenanteil der Base, der erforderlich ist, um den geeigneten alkalischen pH-Wert zu erzielen, hängt von der Härte des Wassers auf dem Bauernhof ab.
Die alkalische Aufschlämmung, die mit Wasser verdünnt werden kann, das aus einer späteren Stufe bei der Durchführung des Verfahrens im Kreislauf zurückgeführt wird, überläßt man dann eine Zeit lang der Einwirkung der Base, um sie zu sterilisieren.
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Dies kann dadurch bewirkt werden, daß man sie eine Zeit lang in einem Behälter langsam rührt und dann absitzen läßt, oder dadurch, daß man unter Verwendung einer Schlammdecke einen kontinuierlich betriebenen Abscheider mit Aufwärtsstrom verwendet. In beiden Fällen wirkt der Kalk als ausgezeichnetes Schlammkonditionierungsmittel, er ermöglicht die Auftrennung in eine klare überstehende Flüssigkeit und in ein halbfestes Sediment. Dieses Verfahren kann erforderlichenfalls durch Zugabe von Salzen von nicht-toxischen mehrwertigen Metallen unterstützt werden. Auch die Anwesenheit eines teilchenförmigen Beschwerungsmittels unterstützt die Trennung.
Es ist bemerkenswert, daß das Verfahren zur Sterilisierung durch eine Base und die daraus folgende Geruchsverminderung die Rückführung der klaren alkalischen überstehenden Flüssigkeit aus dem Abtrennungsverfahren im Kreislauf durch den Viehstall nach dem Versetzen mit der Base erlaubt. Dies führt zu einer Anreicherung von Nährstoffen, so daß das Endprodukt ein konzentrierter flüssiger Dünger sein kann, der zur Erzielung eines gegebenen Düngemittelwertes nur in einer geringeren Volumenmenge auf das Ackerland aufgetragen zu werden braucht, so daß die Transport- und Auftragskosten vermindert werden.
Das oben hergestellte sterile Material kann ohne weitere Behandlung verwendet werden. Es kann gelagert werden, wobei es seinen Düngemittelwert behält und nur ein geringer Ammoniakverlust auftritt, bis die Bedingungen für den Auftrag auf das Ackerland günstig sind. Es kann auch zweckmäßig sein, die klare Flüssigkeit mittels eines Sprühstabes oder eines Regners aufzubringen. Bei ersterem ist die Gefahr der Blockierung der Austrittslöcher minimal und bei letzterem besteht keine Gefahr der Infektion, wenn der Auftrag bei iVind durchgeführt v;ird, durch Krankheitserreger enthaltende Aerosole. V/egen ihrer Sterilität kann dann, wenn diene Flüssigkeit auf dem
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V/eideland verteilt wird, das Vieh wieder auf die Weidefläche geführt v/erden, sobald die Tiere das Grasen akzeptieren· Calcium ist wertvoll für die Ernährung von Milch produzierenden Tieren. Harnstoff ist akzeptabel als Komponente für das Futter von Wiederkäuern. Es ist von großem Vorteil, daß der Stickstoff gehalt dieses flüssigen Düngers in ^orm von Harnstoff ver bleibt und nicht in Form von Ammoniak oder Ammoniumverbindungen vorliegt. Bevor das Kohlendioxid aus der Atmosphäre die Alkalinität neutralisiert hat, dringt die Flüssigkeit in den Erdboden ein, insbesondere wenn sie durch Regen hineingewaschen wird. In dem Erdboden erfolgt eine ausreichende bakterielle Erzeugung von Kohlendioxid, um die Alkalinität zu neutralisieren, wenn als Folge der biologischen Wirkung der Harnstoff in Ammoniak umgewandelt wird. In geeigneten Tonböden wird-dieses durch die Tonkomponente des Erdbodens auf einmal fixiert und verbleibt da, wo es als Pflanzennährstoff wirkt, bis es in ein Nitrat umgewandelt worden ist, dessen Verlust durch Auslaugen nicht vermieden werden kann.
Das halbflüssige Material aus der Sterilisierung, das sich abgesetzt hat, oder der Sterisations/Schlamm-Überzug kann als solches gelagert werden. Es eignet sich für ein Trocknungsbett. Alternativ kann es außerdem durch ein Druckbandfilter, durch ein Vibrationssieb oder eine ähnliche Vorrichtung passiert werden. Die flüssige Komponente, die das Filter passiert hat, kann, wenn die Bedingungen für den Auftrag auf das Ackerland geeignet sind, verdünnt werden, vorzugsweise mit im Kreislauf geführtem Wasser, um so für den Auftrag auf landwirtschaftlich genutztes Land unter Verwendung beispielsweise eines Sprühstabes geeignet sein. Da nur wenig festes Material vorhanden ist, dringt der größte Teil der gelösten Salze in den Erdboden ein, so daß nur eine geringe "Neigung besteht, eine Oberflächenschicht; ans zersetzba-üm organischem Material zu bilden. I7erm eino solche Schicht; ;n:s ler :ait der Base behandelten Gesamt-
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aufschlämmung gebildet wird, können Gerüche auftreten, weil das atmosphärische Kohlendioxid die Alkalinität neutralisiert und die Zersetzung durch Mikroorganismen in der oberflächlichen Feststoffschicht beginnt. Eine solche biologische Zersetzung ist jedoch aerob und sie ist daher viel weniger unangenehm als die Flüssigkeit aus einer anaeroben Bauernhoflagune, welcher die gesamte Aufschlämmung zugeführt worden ist; diese kann stinkende Gerüche erzeugen.
Der faserige Rückstand aus dem Druckbandfilter, der "trocken" aussieht und sich so anfühlt, kann mittels eines Rotationsverteilers auf dem Ackerland ausgebreitet werden. Dabei entsteht keine Geruchsbildung wegen des niedrigen Gehaltes an schnell zersetzbarem Material.
Die Lagerung auf dem Bauernhof auch der wenig riechenden und sterilen Feststoffe und Flüssigkeiten ist jedoch ein unangenehmes und kostspieliges Unterfangen. Eine solche Lagerung ist derzeit erforderlich, um die Verschmutzung der Wasserläufe zu vermeiden. Die Verteilung von festen oder flüssigen Ausscheidungsprodukten (Abfallprodukten) auf dem Ackerland ist ebenfalls teuer und schwierig. Den Landwirten, die benachbart sind zu intensiven Viehzuchthaltungen, wird es allmählich bekannt, daß es höchst unwirtschaftlich für sie ist, auf ihrem Ackerland den gelagerten Schlamm (Aufschlämmung) aus der intensiven Tierzucht zu verteilen, selbst wenn dieser ihnen kostenfrei überlassen wird. Dieses Verfahren kann auch gefährlich sein wegen der möglichen Ausbreitung von Krankheitserregern auf das Vieh auf anderen Bauernhöfen. Der Düngewert dieser Aufschlämmung kann zu den derzeitigen Preisen billiger und bequemer als Kunstdünger und leichter in der optimalen Saison, in der ein maximales Pflanzenv/achstum und eine maximale Düngemittelausnutzung gegeben sind, aufgebracht werden.
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Es wird deshalb vorgeschlagen, daß auf den Höfen mit intensiver Viehzucht ein weiteres Verfahren angewendet wird, bei dem die Verteilung der Ausscheidungsprodukte auf das Ackerland auf ein Minimum vermindert wird, wobei die Düngemittelgehalte als Seifuttermittel-zum Verbrauch durch die Tiere auf der gleichen oder, wo dies durch in Kraft befindliche Regelungen zulässig ist, auf benachbarten Bauernhöfen verfügbar gemacht v/erden.
Eines der empfohlenen Verfahren für die Lösung des Problems der Ausscheidungsprodukte auf Tierfarmen ist die Anwendung von aeroben biologischen Verfahren zum Stabilisieren des Schlammes, die Herabsetzung seines Volumens durch oxydative Zersetzung und die Verringerung des agressiven und schädigenden Charakters des Abwassers. Ein Beispiel dafür ist das Pasvear Ditch-Verfahren. Die Behandlung der frischen Tierausscheidungsprodukte mit Kalk unter Beibehaltung der Stickstoffgehalte in Form von Harnstoff ergibt einen sterilen Nährstoff für die Herstellung einer krankheitserregerfreien Biomasse durch Mikroorganismen als Tierfutter. Die Anwendung eines aktivierten Schlammverfahrens im kleinen Maßstab ist bevorzugt oder es wird eine Rotations-Belüftungseinrichtung, wie z.B. die Scheiben- oder Euromatic-Bio-Tromme1}verwendet.
Das aktivierte Schlammverfahren arbeitet normalerweise kontinuierlich, wobei die Schlammbeschickung und die Luft oder der Sauerstoff kontinuierlich einem oder mehreren einer Beine von mit Ablenkblechen versehenen Behältern zugeführt wird· In einem späteren Behälter oder in späteren Behältern wird die gebildete Biomasse, die als "aktivierter Schlamm" bekannt ist, abgetrennt und zum Teil wieder im Kreislauf zurückgeführt. Bei der überstehenden Flüssigkeit kann es jSich um Wasser
wird
handeln, das im Kreislauf zurückgeführt oder für einen anderen Verwendungszweck oder für die Beseitigung in einen Wasserlauf geeignet ist. Überschüssiger aktivierter Schlamm wird konti-
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nuierlich entfernt und er kann dann entwässert werden. In einem solchen kontinuierlichen Verfahren ist es sehr zweckmäßig, ein stark alkalisches Material, wie z.B. die klare überstehende Flüssigkeit aus der mit Kalk behandelten, sediment!erten tierischen Aufschlämmungjkontinuierlich den Belüftungstanks zuzuführen. Bei diesem Verfahren tritt eine ausreichende Bildung von saurem Material, insbesondere Kohlendioxid, auf, um die Alkalinität aufzunehmen, ohne daß der Betrieb des Verfahrens unterbrochen wird. Die Zugabe von Alkali wird in der Tat empfohlen, um die mikrobiologische Wirkung zu beschleunigen. Es ist auch möglich, die mit Kalk behandelte Aufschlämmung mit Kohlendioxid vorzubehandeln, um diese Alkalinität zu vermindern. Dieses Kohlendioxid kann aus den Belüftungstanks stammen, da es ein wesentliches Produkt des mikrobiologischen Verfahrens darstellt. Das Produkt der Umsetzung von Kohlendioxid mit Kalk, die entweder getrennt oder in situ durchgeführt wird, ist Galciumcarbonat, das gewünschtenfalls entfernt werden kann, bevor die klare Nährlösung in das aktivierte Schlannverfahren eingeführt wird. Calciumcarbonat ist jedoch eine normale Komponente des Tierfutters. Auf einigen Bauernhöfen kann es vorteilhaft sein, die Gesamtheit der mit Kalk sterilisierten Aufschlämmung einschließlich der Fasern dem aktivierten Schlammverfahren kontinuierlich zuzuführen. Dadurch erhält man ein stabilisiertes, kalkhaltiges, hochwertiges Düngemittel und Behandlungsmittel für den Auftrag auf landwirtschaftliches Ackerland.
Es ist zweckmäßig, biologisch abbaubares organisches Material, wie z.B. Molassen oder andere Nährstoffe, zuzusetzen, um den carbonathaltigen Nährstoff für die Biomasse gegenüber dem aus der Aufschlämmung verfügbaren Stickstoff, Phosphor und Kalium (N, P und κ) auszugleichen. Abfallmaterial, wie z.B. Stroh, int für diesen Zweck besonders β,-ub geeignet. Wenn Stroh in Pfützen gelebt wird, die konzentrierte alkalische
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Flüssigkeit und Jauche enthaltendie bereits nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sterilisiert worden sind,für einen Zeitraum, der ausreicht, damit das Stroh unter dem Einfluß der Base und des Harnstoffs quillt, ist es durch Mikroorganismen leichter verdaubar. Auf diese Weise werden optimale Herstellungsbedingungen der Biomasse für die verfügbaren Nährstoffe erhalten. N, P und K,die in Form einer Biomasse festgehalten werdei^neig8*!weniger dazu, durch Regen aus dem Erdboden ausgelaugt zu werden, als wenn siein Form von anorganischen Salzen vorliegen.
Die Einführung der gesamten mit Kalk behandelten Aufschlämmung in die Belüftungstanks bietet einen Vorteil gegenüber der Einführung der klaren überstehenden Flüssigkeit aus dem Absitzverfahren. Wenn die verwendete Base der bevorzugt verwendete Kalk ist, wird das vorhandene lösliche Phosphat in Form von Calciumphosphat ausgefällt, so daß die klare überstehende Flüssigkeit von Phosphorverbindungen befreit wird. Als Nährstoff für die Biomasse in den Belüftungstanks sind Phosphate erforderlich, so daß in diesem Falle eine reguläre Zugabe von Phosphat erforderlich ist. Dies braucht nicht erforderlich zu sein, wenn die gesamte mit Kalk behandelte Aufschlämmung in das Belüftungsverfahren überführt wird.
V/ährend der Zeit des Stehenlassens bei einem alkalischen pH-Wert für die Durchführung des Sterilisierungsverfahrens führen zwei Faktoren zu einer Erhöhung der biologischen Abbaubarkeit des Ausscheidungsmaterials, wie z.B. des Strohs oder der Hülsen (Schalen) oder Fasern, die in der Aufschlämmung enthalten sind. Der erste dieser Faktoren ist die Alkalinität, die bewirkt, daß die Cellulosestruktur aufquillt und Hemicellulose freisetzt. Der zweite Faktor ist die Gegenwart von Harnstoff, der wegen seines starken V/rLsserstoffbindungsvormögens die Neigung hat, organische Gf-rukturen zu öffnen und zu erweichen.
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-ae-
Bei der Ausführungsform für die vorgeschlagene Arbeitsweise, bei der die gesamte Aufschlämmung sterilisiert und biologisch behandelt wird, kann die hergestellte fertige Biomasse Pasermaterial sowie Calciumcarbonat enthalten aus der Neutralisation von Kalk durch Kohlendioxid, das in dem aktivierten Schlammverfahren gebildet wird. Der Mengenanteil des letzteren kann unerwünscht hoch sein, selbst für ein Beifuttermittel. Hier zeigt die Anwesenheit eines Beschwerungsmittels in Form von Calciumcarbonat, das frei von Peinteilen ist, eine sekundäre Funktion. Anstatt daß das Calciumcarbonat in Form von feinen Teilchen gebildet wird, das nicht leicht von der Biomasse abgetrennt werden kann, erfolgt eine Abscheidung auf den Calciumcarbonatteilchen wie bei Verwendung einer Meeresmuschel zum Abstoppen der Kesselsteinbildung oder wie in dem Pelletverfahren zum Enthärten von Wasser durch Kalk. Beim Stehenlassen setzen sich diese schnell ab und sie können abgetrennt und wiederverwendet v/erden. Das Fasermaterial kann erforderlichenfalls mittels eines einfachen Druckbandfilters abgetrennt werden. Wenn es jedoch in dem Beifuttermittel belassen wird, verleiht es diesem die erforderliche Faserigkeit und Rauhheit.
Calciumcarbonat wird gebildet, wenn Kalk in dem Verfahren als Base verwendet wird, und diese stammt aus drei Quellen: 1.) aus der Umsetzung des zugegebenen Calciumhydroxids mit der temporären Härte(Calciumbicarbonat) des auf dem Bauernhof verwendeten Wassers;
2.) aus der Umsetzung des zugegebenen Calciumhydroxids mit dem in dem Urin und in den Fäkalien der Tiere vorhandenen Calciumbicarbonat;
3.) aus der Umsetzung des in dem Verfahren verwendeten Kalks mit Kohlendioxid, das durch die aerobe Verdauung des sterilisierten Schlammes (Aufschlämmung) gebildet wird.
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Wenn das Wasser auf dem Bauernhof sehr hart ist, kann die Quelle (Ό bedeutend sein, sie kann jedoch auf wirksame Weise eliminiert werden durch Anwendung eines Wasserenthärtungsver— fahrens auf das Rohwasser und möglicherweise auch auf das im Kreislauf zurückgeführte Wasser. Die Abscheidung von Calciumcarbonatteilchen nach dem Verfahren (2) in inniger Mischung mit den Feststoffen der Aufschlämmung kann nur verringert werden durch Verwendung eines körnigen Calciumcarbonat-Beschwerungsmittels. Im Falle der Hauptquelle (3) jedoch kann eine Abscheidung auf körnigem Calciumcarbonat auftreten, das während des aeroben mikrobiologischen Verfahrens in der Flüssigkeit suspendiert ist. Alternativ kann das KohlendiP*idgas aus diesem Verfahren durch eine mit Kalkstein gefüllte Kolonne nach unten geleitet werden, welches die alkalische sterilisierte Aufschlämmung passiert, so daß eine Neutralisation in dieser Kolonne erfolgt und die Masse der Abscheidung des Calciumcarbonate auf dem Kalksteinsubstrat erfolgt. Alternativ kann der Belüftungstank so angeordnet sein, daß die Flüssigkeit durch Luftblasen, die inn in Aufwärtsrichtung passieren, durch ein Kalksteinbett im Kreislauf geführt wird, wobei die mit Kalk behandelte Flüssigkeit an einer geeigneten. Stelle zugegeben wird, damit die Abscheidung von Calciumcarbonat auf dem Kalkstein erfolgt. Das Kalksteinbett kann in einem Behälter getrennt von dem Belüftungstank gehalten werden, so daß es für die Reinigung und Erneuerung des Kalk-, steins mittels eines Scheren-Flaschenzuges entfernt werden kann.
Die fertige überstehende Flüssigkeit aus dem aktivierten Schlammverfahren kann nach der Abtrennung der Biomasse Wasser mit einem ausreichend hohen Standard für den Austrag in einen Wasserlauf liefern. Dieses Wasser eignet sich insbesondere für die Rückführung im Kreislauf in frühere Stufen in dem Verfahren. Es kann zum Auswaschen des mit einer Base sterili-
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sierten Viehstalles verwendet werden. Es wird auch benötigt zum Verdünnen der Nährflüssigkeit in oder vor der Einführung in den aktivierten Schlammverfahrungsbehälter. Dies ist erforderlich, wei} der Nährstoffgehalt selbst in der von dem tierischen Schlamm abgetrennten klaren überstehenden Flüssigkeit für die Verwendung der Mikroorganismen in dem biologischen Verfahren zu konzentriert ist.
Bei dem aktivierten Schlainmverfahren ist es erforderlich, gelösten Sauerstoff zuzuführen. Dies erfolgt auf bekannte Weise, z.B. durch Einleiten von Luft, durch Einpressen von Luft unter die Oberfläche mittels Flüssigkeitsstrahlen (das "Tauchstrahl"-Verfahren) oder durch Oberflächenbelüftungsvorrichtungen. Teilweise eingetauchte Elemente wie in dem Bio-Disc-Verfahren oder in seinen Abänderungen können in einigen Fällen besonders gut geeignet sein. Die Belüftung unter Druck ist eine weitere Möglichkeit. Wenn Sauerstoff anstelle von Luft verwendet wird, kann der Behälter geschlossen sein und der allgemeine Wirkungsgrad und die Rate bzw. Geschwindigkeit der mikrobiologischen Behandlung nehmen zu.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzielung optimaler Effekte und insbesondere für die Herstellung der Biomasse ist es zweckmäßig, nicht nur die biologisch entwickelte Wärme, sondern auch so viel wie möglich der ursprünglichen Körperwärme des Dunges (Kots) und Urins und, wo anwendbar, auch die Reaktionswärme der Hydratation von ungelöschtem Kalk zu konservieren durch Abdecken und Verkleiden (Verschalen) der Tanks, die als Sterilisierungsvorrichtung, als Belüftungsvorrichtung und dgl. verwendet werden, sowie der damit verbundenen Leitungen. Vollständig eingetauchte Belüftungspumpen und Pumpenmotoren sind in diesem Zusammenhang ebenfalls geeignet. Die warme Abluft aus dem Schweinestall oder einen anderen Viehstall kann eben-
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falls ausgenutzt v/erden, um eine maximale Wärmere tent ion und -recirculation zu erzielen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichmingen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Fließdiagramm eines derzeit verwendeten Schweineausscheidungsprodukt -Beseitigungssystems und
Fig. 2 ein Fließdiagramm einer von mehreren Ausführungsformen der Erfindung, bei der der ganze Schlamm (die ganze Aufschlämmung) verwendet wird.
In dem Schweineausscheidungsprodukt -Beseitigungssystem, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, ist ein Schweinestall 1 mit einer Dungfläche und einem geeigneten geschlitzten Boden 2 und mit einem Sammelbehälter 3 für die Ausscheidungsprodukte unterhalb des Bodens ausgestattet. Die Flüssigkeit aus einem Spültank 4- wird wiederholt durch eine Leitung 5 transportiert, um den Sammelbehälter 3 auszuwaschen, um den Dung (Kot) und den Urin, der durch den Boden gelaufen ist, in Form einer Aufschlämmung (eines Schlammes) wegzutragen. Die Aufschlämmung fließt durch den Abfluß 6 und wird in einer anaeroben Lagune 7 gespeichert, aus der die obere Flüssigkeit durch die Leitung 8 überläuft und durch den Strömungsmesser 9 in einen Belüftungstank 10 strömt, der mit einer Rühreinrichtung ausgestattet ist und in den bei 11 Luft eingeblasen wird für den aeroben Abbau (die aerobe Verdauung) der Ausscheidungsprodukte.
Die belüftete Flüssigkeit strömt durch die Leitung 12 in einen Abscheider 13, aus dem eine Endflüssigkeit 16 als obere Fraktion entnommen wird. Die Feststoffe setzen sich in der Lagune 7 ab und werden mit weiteren Feststoffen aus dem Abscheider 13 durch die Leitung 14 vereinigt. Die Flüssigkeit aus der Lagune 7 v/ird ebenfalls durch die Leitung 15 in
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den Spültank 4 im Kreislauf zurückgeführt.
In diesem System wird jeder Versuch gemacht, in dem flüssigen Teil der Aufschlämmung durch die biologische Wirkung in der Belüftungsvorrichtung die biologischen Sauerstoffbedarfswerte zu zerstören. Die Feststoffe daraus und aus der ursprünglichen Aufschlämmung scheiden sich in der großen aneroben Lagune aus und sie werden alle 6 Monate auf das Ackerland ausgebracht. Die Dünge- und Bodenbehandlungswirkungen dieses festen Materials sind die einzigen Werte, die von den Ausscheidungsprodukten der Schweinezucht verbleiben. Die Feststoffe aus der Belüftungsstufe können nicht zu dem Schweinen zurückgeführt werden, weil das Belüftungsverfahren für die Zerstörung der Krankheitserreger nicht genügend wirksam ist.
Die Fig. 2 erläutert die Arbeitsweise des Verfahrens und die zum Behandeln der Ausscheidungsprodukte aus einem oder mehreren Schweineställen verwendeten Vorrichtungen bei Verwendung von körnigem oder klumpenförmigem ungelöschtem Kalk (Ätzkalk). Ein kieseiförmiger Ätzkalk (nach dem Naßverfahren hergestellter Kalk) ist ein bevorzugtes Material, weil er wenig staubt und eine gute Hydratationsrate aufweist. Es erlaubt die Durchführung einer einfachen kontinuierlichen Hydratation unter Verwendung eines Wassersprays, welches ein Rotationssieb betätigt, um effektiv zu sein. Mit Vorteil kann auch ein Kalk in Form von Kalksteinklumpen verwendet werden.
In dem in Fig. 2 dargestellten System ist ein Schweinestall 1 mit einer Dungfläche und einem geeigneten geschlitzten Boden sowie einem Sammelbehälter 3 für die Ausscheidungsprodukte unterhalb des Bodens ausgestattet, der kontinuierlich oder regelmäßig mit einer alkalischen Flüssigkeit gespült werden kann. Ein Vorrat an ungelöschtem /V] und ein Vorrat an frischem
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Wasser 18 sind vorgesehen und es wird eine Einrichtung 19$ die auf den gewünschten pH-Wert anspricht, verwendet zur Steuerung der Zufuhr des gelöschten Kalks, der gebiüt wird durch geeignete Kombination von Kalk mit Wasser aus diesen Vorräten durch die Leitung 20, so daß der pH-Wert in dem Vorratsbehälter 3 oberhalb 11 gehalten wird. Der Kalk kann in einem kontinuierlichen Hydrator mit frischem oder gerei nigtem Wasser besprüht werden unter Bildung einer kontinuierlichen Kalkmilchbeschickung für den Schweinestall.
Die frisch hergestellte Aufschlämmung aus dem Dung (Kot) und dem Urin, die durch den Boden gelaufen ist, wird auf diese Weise in dem Behälter 3 mit Kalk behandelt, aus dem sie durch einen Abfluß und die Leitung 22 in einen Schlammdeckensterilisator 23 gelangt, in dem sie lang genug verbleibt für die Zerstörung der Krankheitserreger und für die Erweichung der Hülsen (Schalen) und des JFasermaterials durch das alkalische Medium.
In dem Schlammdeckensterxlisator werden die Krankheitserreger durch Kalk in der Schlammdecke ausgeflockt. Weil die Schlamm— decke einen höheren Feststoffgehalt aufweist als die einströmende, mit Kalk behandelte Aufschlämmung, ist die Verweilzeit jedes Elements dieser Schlammdecke größer als diejenige des Wassers, das durch die Schlammdecke perkoliert. Die Peststoffkomponente, die sterilisiert werden muß, weist somit eine längere Verweilzeit auf als das Wasser, das nicht sterilisiert zu werden braucht. Auf diese Weise ist eine wirtschaftliche Größe des Sterilisatorbehälter möglich.
Nach dem Sterilisieren und Erweichen läuft der gesamte Schlamm durch die Leitung 24- in eine Belüftungsvorrichtung 25, die mit einer Lufteinleitungseinrichtung 26, beispielsweise einem
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Sprinkler und einer Luftpumpe, die durch ein gelöstes Sauerstoffmeter (nicht dargestellt) in der Belüftungsvorrichtung gesteuert wird, ausgestattet ist. Hier wird die aktivierte Schlammbiomasse gebildet. Es wird jede Anstrengung unternommen, um durch Zuführung von Nährstoffausgleichsgaben 27 und der sterilisierten gesamten Aufschlämmunis in die Belüftungsvorrichtung die maximale Menge an Biomasse zu erzeugen, die nach der Abtrennung zu dem Vieh zurückgeführt werden kann. Zum Verdünnen des Schlammes bis auf einen Nährstoffgehalt, der für die Wirkung der Mikroorganismen geeignet ist, wird im Kreislauf: zurückgeführtes Wasser verwendet.
Der Calciumcarbonatgehalt in der Biomasse wird minimal gehalten durch die Anwesenheit eines Kalksteinbettes 25* innerhalb der Belüftungsvorrichtung 25» auf dem das Calciumcarbonat für eine periodische Entfernung abgelagert 7/ird. Die durch die eingeleitete Luft erzeugten Blasen wandern nach oben durch das Kalksteinbett und verhindern eine Verstopfung. Die Hohlraumkanäle durch dieses Bett sind genügend groß, um das Abziehen der gebildeten Biomasse in Zeitabständen zu erlauben.
Der aktivierte Schlamm wird aus der Belüftungsvorrichtung durch die Leitung 31 in einen Abscheider 29 überführt. Von hier aus wird geklärtes Wasser durch die Leitung 28 in die Belüftungsvorrichtung und weiter durch die Leitungen 34- und 35 in den Schweinestall als Waschflüssigkeit für den Boden und den Sammelbehälter oder für irgendeinen anderen Zweck im Kreislauf zurückgeführt. Das überschüssige Hückführungswasser, bezogen auf den Bedarf, wird durch die Leitung 30 abgelassen. Es wird die maximale Menge Wasser im Kreislauf zurückgeführt.
Die Biomasse und die Pasern, die sich abgesetzt haben, verlassen den Abscheider 29 durch die Leitung 32 und sie werden zusammen
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mit Mehl wie bei 21 angegeben, das Energie liefernde Kohlenstoffverbindungen und proteinhaltige Komponenten enthält, als Futtermittel in den Schweinestall eingeführt. Ein Teil der mit Kalk behandelten Ausscheidungsprodukte wird durch die Leitung 36 aus dem Sammelbehälter 3 im Kreislauf zurückgeführt, um an dem Kontrollpunkt 19 mit der frischen Kalkhydratbeschickung vereinigt zu werden, um das gründliche Mischen der Materialien zu erleichtern.
Es sei darauf hingewiesen, daß die einzigen Produkte dieses Verfahrens gereinigtes Abwasser, die erforderlichen Fasern enthaltendes proteinhaltiges Beifuttermittel und Calciumcarbonat sind.
Die Erfindung ist keineswegs auf die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es ist für den Fachmann auf diesem Gebiet klar, daß je nach den Bedingungen des einzelnen Bauernhofes geeignete Abänderungen durchgeführt werden können. Auf einigen Bauernhöfen kann der Bedarf nach Herstellung eines akzeptablen Abwasserstromes übergeordnet sein, während bei anderen Bauernhöfen der Bedarf nach Vermeidung von unangenehmen Gerüchen und auf wiederum anderen der Bedarf nach einer wirtschaftlichen Gestaltung der Ackerlandverteilungskosten und der Erzielung eines wirtschaftlichen Wertes aus dem Beifuttermittel vorherrschen.
Die Zugabe von Nährstoffen für die aerobe Biomasse aus kohlenstoffhaltigen Materialien, die in dem alkalischen Steidlisationsverfahren erweicht v/erden sollen, ist in dem Diagramm nicht dargestellt. Die Verwendung von beispielsweise gehacktem Stroh hängt offensichtlich von der wirtschaftlichen Verfügbarkeit auf dem jeweiligen Bauernhof ab. Alternativ zu dem in Verbindung mit Fig. 2 angegebenen Kalksteinbett kann auch
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körniges Calciumcarbonat verwendet werden,
-Vorteil dieser speziellen Ausfuhrungsform der Erfindung b^^Sfeht darin, daß bei der Einleitung der gesamten Aufschlämmung in den Belüftungstank nicht die Notwendigkeit besteht, eine Phosphor liefernde Verbindung zuzugeben. Die Zugabe von körnigem Calciumcarbonat wirkt als Keim für die Abscheidung von Calciumcarbonat in dem Belüftungstank, wobei keine Komplikationen auftreten, weil eine Mischung aus diesem Calciumcarbonat und dem ungelöschten Kalk (Ätzkalk) gleichzeitig aus dem einen Silo in das System eingeführt werden lCarüf; Zur Abtrennung einer Biomasse aus dem körnigen Calciumcarbonat kann eine gelöste Luft-Flotation angewendet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Beispiel 1
Dieses Beispiel zeigt, daß es notwendig ist, den Schlamm sofort nach der Ausscheidung mit Kalk zu behandeln.
Eine junge Sau mit einem Gewicht von etwa 4-0 kg wurde 3 Wochen lang in einem Mastkäfig gehalten und mit Gerste und Wasser gefüttert. Der Kot und der Urin wurden getrennt gesammelt und auf ihren Gesamtstickstoffgehalt (Ammoniakstickstoff und Harnstoffstickstoff) hin analysiert. Proben mit und ohne Zugabe von Kalk und gemischtem Schlamm wurden bei Raumtemperatur gelagert. Proben des gemischten Schlammes wurden, so frisch wie möglich,halbiert und eine Hälfte wurde mit Kalk bis zu einem pH-Wert von 11 behandelt. Einige Schlammproben wurden hergestellt durch Mischen von Kot und Urin in einem Verhältnis von 1:2 und sofortige Zugabe von Kalk.
Nach der üblichen Kjeldahl-Methode wurde der organische Stickstoff bestimmt. Der Ammoniakstickstoff wurde durch Wasserdampfdestillation und Rücktitration bestimmt. Der Harnstoffstickstoff wurde nach der Diacetylmonoximthiosemicarbazidmethode bestimmt.
Harnstoffgehalte während der Lagerung des Urins bei 20°C mg/l als Harnstoff
Probe Tag 0 Tag 3 Taj S 4- Tag 6 5 Tag 10
1 25,0 23,5 25 ,0 25, 5 26, 5
2 22,0 18,0 11 ,5 12, 7 0
3 27,0 22,0 25 ,1 23, 26, 5
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3?
Probe Behandlung
1 der Urin wurde in einem Glasbehälter mit einem Baumwollstopfen aufbewahrt
2 wie bei 1. mit einem Zusatz von 10 % des gemischten Schlammes
3 wie bei 2. unter Zugabe von Kalk
Bei der Probe 1 trat keine Abnahme des Harnstoffgehaltes nach 10-tägiger Lagerung auf. Dies zeigt die Abwesenheit von Ureaseenzym oder Mikroorganismen, die dieses in dem Urin bilden können. Bei Zugabe des Kotes zu dem Urin wie in der Probe 2 nahm der Harnstoffgehalt nach 10 Tagen auf 0 ab. Dies zeigt die Instabilität des Harnstoffs seihst bei Zugabe eines nur geringen Mengenanteils Kot. Die Probe 3 zeigt, daß bei Zugabe von Kalk zur Erzielung eines pH-Wertes von 11 nur eine geringe oder keine Abnahme des Harnstoffgehaltes auftrat, selbst wenn Harnstoff bildende Mikroorganismen vorhanden waren.
Beispiel 2
Dieses Beispiel zeigt, daß dann, wenn nicht früh genug Kalk zugegeben wird, ein Ammoniakverlust auftritt, daß jedoch der restliche Harnstoff dann stabilisiert wird.
Es wurde ein Schlamm hergestellt, der Kot und Urin in einem Gewichtsmengenanteil von 1:2 enthielt. V/eil es schwierig war, eine vollständig frische gemischte Probe zu erhalten, wurde der Schlamm mehrere Stunden vorher gelagert. Die Schlammproben wurden halbiert und zu einer Hälfte wurde Kalk zugegeben bis zur Erzielung eines pH-Wertes von 11. Nach verschiedenen Lagerungszeiträumen wurden die nachfolgend angegebenen analytischen Ergebnisse erhalten. Bei der Zugabe von Kalk trat ein nicht tolerierbarer Geruch von Ammoniak auf. Die Analysen zur Bestimnung des organischen Stickstoffs und des Harnstoffstickstoffs nach verschiedenen Lagerungszeiträumen sind nachfolgend angegeben.
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; des "frischen" 32 Tag 5 mg/'v 2 72390 Probe
Lagerung Tag 0 Tag 1 7,7 Tag 12 als N ohne
3,4 8,1 Schlammes 4,6 -
NH4-N 8,9 4,6 Tag 2 0 _ .) Probe
organi
scher N
5,6 0 7,6 0,42 ) Kalk
Harn-
stoff-N
0,84 2,17 4,8 11,0
8,2
0,15 )
NH4-N 11,0
5,6
10,2 0 11,9
5,8
)
organi
scher N
Harn
stoff-N
0,95 )
10,4
7,7
Die Analysen der Probe ohne Kalk zeigen, daß ein sehr schneller Abfall des Harnstoffstickstoffgehaltes auf 0 und ein langsamer Abfall des organischen Stickstoffgehaltes auftraten. Bei Zugabe des Kalks trat jedoch kein Anzeichen einer Abnahme des Harnstoff stickstoff- oder organischen Stickstoffgehaltes auf.
Der Grund dafür, warum die Verwendung von Kalk für den Schlamm (Abfall) bei der Tierzucht bisher noch nicht vorgeschlagen worden ist, ist auf den Verlust an Ammoniak und das damit erhältliche nachteilige Ergebnis zurückzuführen. Dieses Beispiel zeigt, daß die Zersetzung des Harnstoffs unter den Bedingungen in der Landwirtschaft sehr schnell erfolgt. Es zeigt auch, daß durch Zugabe von Kalk die weitere Zersetzung gestoppt; wird, selbst wenn schon etwas Ammoniak gebildet worden ist.
Beispiel 5
Dieses Beispiel zeigt, daß auch der organische Stickstoff durch Kalk stabilisiert wird.
Es wurde ein Versuch durchgeführt mit einer weiteren gemischten
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- ys -
Schlammprobe. In diesem Falle war die Lagerungszeit kurzer, so daß nur wenig Ammoniak aus der mit Kalk behandelten Probe entwich. In der mit Kalk behandelten Probe trat eine scheinbare Harnstoffzunähme auf. Dies war auf die Verdampfung zurückzuführen, was aus der Zunahme des organischen Stickstoffgehaltes zu ersehen ist:
Lagerung des "frischen" Tag 3 Schlammes mg/'v als )
)
)
j
N
Tag O 5,3
5,2
Tag 10 Tag 17
KFXT ΤΪΓ ^\ O
MH4-Ju Ί , /
organischer
N 11,7
0 5,7
5,2
7>6 ;
<
8,3 i
Probe
ohne
Harnstoff-
N 7,8
0,7 0 0 Kalk
JMM4-JN I , / 12,1 0,33 0,27
organischer
N 11,7
8,9 13,9 17,8 Probe
mit
Harnstoff-
N 8,6
9,3 12,2 Kalk
Dieses Beispiel bestätigt ebenfalls die Grundbeobachtung,
auf der die vorliegende Erfindung berührt, daß nämlich dann, wenn der Mischung aus Urin und Kot genügend schnell nach der Ausscheidung Kalk zugesetzt wird, nur geringe oder keine Unannehmlichkeiten (unangenehmen Gerüche) durch Verlust von
Ammoniak auftreten und daß der Harnstoff dann wirklich stabil bleibt.
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Claims (1)

  1. MÜLLER-BORE · DBUFFJL. · SCHÖN · HfJIlTEL
    DR. WOLFGANG MÜLLER-BORE (PATENTANWALT VON 1927- 197S) DR. PAUL DEUFEL. DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN. DIPL.-CHEM. WERNER HERTEL. DIPL.-PHYS.
    A 2527
    Patentansprüche
    1. Verfahren zum Behandeln von tierischen Ausscheidungsprodukten (Abfällen), die bei der Viehwirtschaft entstehen, zur Herstellung von auf Ackerland oder in der Tierfütterung brauchbaren Produkten, dadurch gekennzeichnet daß man frisch erzeugten tierischen Dung (Xot) und Urin mit einer ausreichenden Menge einer darin genügend löslichen Base, die ausgewählt wird aus den Alkalimetallhydroxxden, den Alkalxmetallcarbonaten, den Erdalkalimetallhydroxiden und Mischungen davon, in Kontakt bringt unter Bildung einer alkalischen Aufschlämmung aus dem Dung und dem Urin mit einem pH-Wert von 9,0 bis 12,0.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert bei mindestens 11 hält.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den gezüchteten Tieren um Schv/eine handelt.
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    S M0NCIIEN ββ - SIEIiEHTSTR. 1 ■ POSTFACH 860720 · KABEL·: MUEDOPAT · TEL. (OSO) 47 4005 · TET.EX 5-343S3
    ORIGMNAL INSPECTED
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dung-Urin-Mischung mit der Base in Kontakt gebracht wird, bevor mehr als 50 Gew.-% des ursprünglich bei der Ausscheidung vorhandenen Harnstoffs in Ammoniak oder Ammoniumverbindungen umgewandelt worden sind.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nicht mehr als 25 % des Harnstoffs umgewandelt worden sind.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, daß die Dung-Urin-Mischung mit der Base in Kontakt gebracht wird, bevor vom durchschnittlichen Beobachter ein merklicher Ammoniakgeruch festgestellt werden kann.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dung-Urin-Mischung innerhalb von 30 Minuten nach der Ausscheidung mit der Base in Kontakt gebracht wird.
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dung (Kot)-Sammlungszone eines Tierstalles automatisch wiederholt mit einer die Base enthaltenden wäßrigen Flüssigkeit gewaschen wird.
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß eine Dung(Kot)-Sammlungszone eines Tier— stalles kontinuierlich mit einer die Base enthaltenden wäßrigen Flüssigkeit gewaschen wird.
    10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9» dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Flüssigkeit die im Kreislauf zurückgeführte alkalische Aufschlämmung enthält.
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    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kreislauf zurückgeführte Flüssigkeit besteht aus oder enthält die von der alkalischen Aufschlämmung abgetrennte überstehende Flüssigkeit.
    12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Base in Form von ungelöschtem Kalk (Ätzkalk), gelöschtem Kalk, Kalkkitt oder Kalkmilch zugeführt wird.
    13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Aufschlämmung für einen solchen Zeitraum bei dem pH-Wert gehalten wird, der ausreicht, um bei der Aufbewahrungstemperatur wirklich alle vorhandenen pathogenen Keime zu inaktivieren unter Bildung mindestens eines sterilen Produktes, das als Düngemittel oder Bodenbehandlungsmittel auf Ackerland aufgebracht werden kann.
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Base um Kalk und bei dem sterilen Produkt um eine gemischte Auf schlämmung, oder um ein solches handelt, .das. enthält oder besteht aus einem im wesentlichen klaren überstehenden flüssigen Produkt, das davon abgetrennt worden ist, und um ein eingedicktes Sedimentprodukt,mit einem Kalkgehalt handelt.
    15· Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein stapelfähiger Faserfeststoff von dem sterilen Produkt abgetrennt wird, wobei eine eingedickte Suspension zurückbleibt .
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis I5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des dabei erhaltenen sterilen Produkts nach einem aeroben mikrobioloischen Verfahren in der Weise behandelt wird, daß eine wirklich stabile
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    Mikroorganismen-Population erzeugt und aufrechterhalten wird, gegebenenfalls unter Zugabe von Nährstoffen, die das Gleichgewicht von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor und Kalium beeinflussen, unter Bildung einer wirklich keimfreien biologischen Masse, die als Tierbeifuttermittel verwendet werden kann.
    I?. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobiologische Verfahren bei einer 5O°C nicht über-. steigenden erhöhten Temperatur durchgeführt wird, die min-, destens zum Teil durch die in dem Dung (Kot) und dem Urin zurückgehaltene tierische Körperwärme und die Kalkhydratationswärme tbei Verwendung von Kalk, aufrechterhalten wird.
    18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Beschwerungsmittel, wie körniges Calciuincarbonat, in die Aufschlämmung eingemischt wird.
    19· Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Einfluß des bei der Verdauung entwickelten Kohlendioxids Calciumcarbonat aus der sterilisierten Flüssigkeit ausgefällt wird.
    20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
    daß Calciumcarbonat auf einem Kalksteinbett oder auf körnigem Calciumcarbonat ausgefällt und davon entfernt wird".
    21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß unter Anwendung eines gelöste Luft-Flotationsverfahrens Calciumcarbonat von der Biomasse abgetrennt wird.
    22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Schlamm unter Anwendung eines mikrobiologischen Verfahrens behandelt wird.
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    23· Mechanische Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß sie besteht aus (a) körnigem ungelöschtem Kalk (Ätzkalk), pulverförmigem ungelöschtem Kalk (Ätzkalk) oder gelöschtem Kalk und (b) einem körnigen Beschwerungsmittel, wie Calciumcarbonat.
    24. Wäßrige Suspension, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus gelöschtem Kalk und körnigem Calciumcarbonat besteht.
    25· Krankheitserregerfreies alkalisches Material für die Verwendung auf Ackerland, das in Form einer Aufschlämmung, in Form eines Sediments, in Form eines Fasermaterials oder in Form einer überstehenden Flüssigkeit vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 12, 13, 14-, 16 und 22 hergestellt worden ist.
    26. Biomasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22 hergestellt worden ist und daß sie als tierisches Beifuttermittel verwendet werden kann.
    27. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung von Dung (Kot) und Urin, die in einem Tierstall frisch ausgeschieden worden sind, mit einer dafür geeigneten Sammeleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine in Abhängigkeit von dem pH-Wert'gesteuerte Beschickungseinrichtung aufweist, mit deren Hilfe die Base in die frisch ausgeschiedenen Dung (Kot) und Urin enthaltende Sammeleinrichtung in Mengen eingeführt werden kann, die ausreichen, um darin eine alkalische Aufschlämmung zu erzeugen und die alkalische Aufschlämmung bei dem gewünschten pH-Wert zu halten.
    28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Vorrat an gelöschtem Kalk (Ätzkalk) enthält,
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    der gegen Carbonatbildung und vorzeitige Löschung des Kalkes geschützt ist, daß sie eine durch den pH-Wert der Aufschlämmung gesteuerte Dosiereinrichtung für die Einführung des Kalks und eine Hydratisierungseinrichtung für die Herstellung des Kalks in Form von Kalkmilch aus dem ungelöschten Kalk aufweist.
    29· Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28 für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine Einrichtung zur Speicherung der alkalischen Aufschlämmung für die für die Inaktivierung der Krankheitserreger (pathogenen Keime) erforderliche Verweilzeit aufweist.
    30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Speichereinrichtung eine Schlammdecken-Kläranlage mit nach oben strömendem ,Schlamm darstellt.
    31. Vorrichtung nach Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine Einrichtung zur Abtrennung der Flüssigkeit von dem Feststoff in der sterilisierten Aufschlämmung aufweist.
    32. Vorrichtung nach Anspruch 29, 30 oder 31 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine Belüftungseinrichtung, die sich für die Durchführung eines aeroben mikrobiologischen Verfahrens vom aktivierten Schlamm-Typ eignet, mit einer Einrichtung zur kontinuierlichen Einführung des sterilen Produktes enthält.
    33· Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß das kalkhaltige Material (Kalkmaterial) entfernbar in der Belüftungseinrichtung angeordnet ist für die Ablagerung von Calciumcarbonat, das bei der Umsetzung zwischen dem Kalk und dem aus dem aeroben mikrobiologischen Verfahren stammenden Kohlendioxid gebildet wird.
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    34-. Vorrichtung nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine Einrichtung zur Abtrennung der Flüssigkeit von dem Peststoff in der aerob behandelten Aufschlämmung aufweist.
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