DE2354921A1 - Mittel zur geruchsbekaempfung - Google Patents
Mittel zur geruchsbekaempfungInfo
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Description
B e a C h r e i -b u n a;
zu der Patentanmeldung
P£!PRO Societe pour le Developpeinent et la Yente de Specialites
Chimiques, S.Ä«
1 14/20s rue Pierre Ba*izets 69
"betreffend
Mittel zur
Die Erfindung "betrifft Mittel zur Bekämpfung der schlechten
Gerüche in gesundheitsschädlichen Orten oder Räumen oder Standplätzen,
die als Wirkstoff Propionsäure oder ein SaIs dieser
Säure enthalten. Die Erfindung "betrifft"■ insbesondere die Verwendung dieser Mittel zur Bekämpfung der schlechten Gerüche,
die bei der aeroben oder anaeroben Zersetzung von fäulnisfähigen
organischen Stoffen., .die gegebenenfalls mit Abfällen ode;
Fäkalien tierischer oder menschlicher Herkunft vermischt eind,
entstehen»
Diese Mittel sind vor allem brauchbar zum Desodorisieren von
Müllschluckern bzw. deren Schächten sowie den Orten und Räumen, an (in) denen Haushalts- und Industrieäbfälle auf organischer
Basis gelagert werden, sowie im landwirtschaftlichen Bereich, vor allem im Bereich der Viehzucht, um die Ställe,
Stalldüngerhaufen, Abflußrinnen in den Ställens trockenen
Düngerhaufen und vor allem die Jauchegruben zu desodorisieren=
Das Problem der Bekämpfung schlechter Gerüche stellt sich täglich
sowohl im städtischen wie auch im ländlichen Bereiche
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2 -
Im städtischen Bereich setzt die Entwicklung großer Wohnblöcke
nit Müllschluckern die Existenz eines Aufnahiaerauiiies für den
Müll voraus; in diesem Aufnahmerauni haufen, sich "beträchtliche
Mengen von Haushalts ab f allen an, die dort bis zur Abfuhr bei Temperaturen um 20°c und allgemein ziemlich gerüttelt infolge
der Fallhöhe im Müllschlucker-Schacht gelagert bleiben; deshalb setzt bald Fermentation ein, bei welcher sehr unangenehme Gerüche
entstehen. Dasselbe gilt für die Schs.eh.te der Müllschlucker,
die schnell verschmutzen und schnell sehr schlecht riechen.
In der Landwirtschaft ist ein Hauptproblem die Lagerung des
Düngers und der Jauche, die in den Ställen anfallen; dieses Problem stellt eich mit besonderer Schärfe dann, wenn die landwirtschaftlichen
Betriebe auf Viehzucht spezialisiert sind. Es ist allgemein bekannt, daß der Stalldünger reich ist an düngenden
Stoffen und sieh allmählich in Humus verwandelt, äer zur
Bodenverbesserung verwendet wird. Dasselbe gilt für die Jauche,
die aufgrund ihres halbflüssigen Zustandes allgemein eine gewisse Zeit lang in einer Vertiefung oder einem Graben gelagert
wird»
In dieser auf Vorrat gehaltenen Jauche laufen anaerobe ]?erraen~
tationsprosesse ab, bei denen schlecht definierte flüchtige Stoffe entstehen, die verantwortlich sind für die- Übelkeit und
Ohnmacht hervorrufenden Gerüche, die aus den Jaucnegruben aufsteigen» Diese sch.lech.ten GerüGhe treten verstärkt vor allem
beim Entleeren der Jauchegruben sowie beim Verteilen der Jauche auf dem Feld auf.
Die dadurch hervorgerufenen Belästigungen für die TJmvjelt sind/
so erheblich, daß bestimmte Verbrauchsbeschränkungen eingeführt werden mußten, welche beispielsweise die Verwendung der Jauche
während der Touristensaison untersagen«, Dies ist natürlich ein großer Nachteil für den Landwirt, wenn dieser aus einem beliebigen
Grund, entweder weil die Jauchegrube gerade voll ist oder weil der Stand der Kulturen eine Jauchedüngung erfordert, gerade
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1A- 43 892 - J -
während dieser "geschützten" Saison seine Jauche "benötigt-
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Bekämpfung dieser
!!beistände erprobt worden« - '
Im Falle der Stallstreu werden mit "Superphosphat, der Ammoniak
"bindet, gute Ergebnisse erzielt, die jedoch nicht auf Jauche
übertragbar sind» *
Es wurden auch bereits bestimmte besondere baktericidwirkende
Enzyme und Derivate verwendet.,. jedoch mit enttäuschendem Ergebnis»
Weiterhin wurde die Möglichkeit untersucht, die Jauche zn ,
oxidieren und zwar entweder mit chemischen Oxidationsmitteln oder mittels eines Luftstcones; auch hierbei waren die Ergebnisse
nicht ermutigend. :
Ein anderer Lösungsvorschlag sieht die Verwendung von Parfüms
vor, deren angenehmer Geruch die vorhandenen schlechten Gerüche verdrängen soll» Aber auch diese Versuche scheiterten, weil die
Mengen Parfüms, die eingesetzt werden müßtens wirtschaftlich
und physiologisch untragbar sind. Zusammenfassend läßt sich das
gestellte Problem in der Weise· verallgemeinern9 wie von einer
auf Hühnerställe beschränkten Studie vorgeschlagen wird? diese
kam zu dem Schluß, die beste Lösung seis daß die unangenehmen
Gerüche infolge einer guten"Public-relations-Politik!I von den
Nachbarn akzeptiert werden würden» Dieses Ergebnis ist natür- lieh
in gar keiner Weise befriedigende _ ·
Die Untersuchungen der Annielderin haben nun den Uaehweis erbracht,
daß sich die. schlechten Gerüche v/irksam dadurch bekämpfen lassen, daß man als Wirkstoff in desodorisierenden Mitteln
Propionsäure oder ein Metallsalz der Propionsäure verwendet,
beispielsweise ein Alkali-,-Erdalkali- oder Eupfersalz, oder
ein Gemisch aus. Propionsäure und einer oder mehreren niedrigmolekularen
alphatischen organischen Säuren wie Ameisensäure ?
Essigsäure sowie Butter säureο
■■-■"" —4 —
: 409820/081.8 ' " .
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Die Verwendung derartiger Gemische ist wirtschaftlich vorteilhafter
als die Verwendung von Propionsäure alleine.
Die Herstellung dieser verschiedenen Säuren erfolgt nämlich
durch Oxidation mittels Luft von Erdölfraktionen. Im Verlauf der Oxidation bildet sich im Reaktionsbehälter ein Säuregemisch,
welches im wesentlichen aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure besteht, das dann durch Destillation
aufgetrennt v/erden muß, um die einzelnen Säuren in zufriedenstellender
Reinheit zu erhalten.
Die Verwendung des Gemisches dieser Säuren zur Geruchsbekämpfung
ermöglichst somit das Aus-lassen einer Verfahrensstufe
und die Herstellung wirtschaftlicherer, das heißt billigerer Mittel,
Als Beispiel für Säuregemische, die sich zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Mittel zur Geruchsbekämpfung eignen, seien genannt: ■
Gemisch A: | Essigsäure | 74 |
Propionsäure | 10 | |
Ameisensäure | 14 | |
Buttersäure | 2 | |
Gemisch Bs | Essigsäure | 50 |
Propionsäure | 30 | |
Buttersäure | 20 |
Die sehr komplexe Zusammensetzung der Stoffe9 welche für diese
Art von schlechten Gerüchten verantwortlich sind, erschwert die Erklärung des Phänomens der Blockierung der festgestellten
Gerüche» Man kann annehmen, daß durch Bildung von Ammoniumpropionat
teilweise der freigesetzte Ammoniak blockiert wird und daß auch die schnelle Änderung des pH-Wertes eine günstige
Rolle spielt.
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■ . . ■ ■ . ■'. 2354321
- _ 5 - 1A-43 892
οίο1:--"? l3ts dsß die rn.it "verschiedenen-I-Iitteln υπ·': untpr ve-':'-7?
verschiedenen Bedingungen erzielten Ergebnisse spektakulär sind. ■
Die Verwendung von Propionsäure.!! oder Gemischen ~aus Propionsäure
und anderen Säuren bietet aucTi zahlreiche Vorteiles In wirtschaftlicher Hinsicht zunächst: Es handelt sich um ein
relativ billiges Produkt, das in relativ geringen Dosen angewandt wird und deshalb dort Verwendung finden kann-, wo teurere
Lösungen nicht verwendbar sind <>
Im- Hinblick auf die Umwelts Bekanntlich wird Propionsäure alleine
in weitem Umfang in der-Landwirtschaft als Konservierungsmittel für Mais -Korn vor dem Lagern verwendete Es handelt sieb
also um ein ungiftiges Produkt-,, das ohne Gefahr für Verbraucher
und für das Vieh angewandt werden kann« Zu erwähnen ist dabei,
daß Propionsäure bereits in natürlichem Zustand im Dünger vorkommt
und daß es sich somit um ein natürliches Produkt handelt,
dessen Anwesenheit in zusätzlicher Menge das chemisch-biologische Gleichgewicht des Düngers oder der Jauche nicht verändert»
Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung werden die Propionsäuren
oder die Gemische aus Propionsäure und anderen Säuren nicht alleine sondern wiederum im Gemisch mit anderen Verbindungen
eingesetzt, deren Wirkung die Wirkung der Säure(n) verstärkt oder vervollständigt und den düngenden Wert "der organischen
Stoffe verbessert oder auch gegebenenfalls den leicht unangenehmen Geruch der Propionsäure selbst maskiert <>
Im Hinblick auf den Geruch der Propionsäure sei darauf hingewiesen, daß1 diese Substanz in der für die vorgesehene Verwendung
normalen Gebrauchsdosis praktisch keinerlei Geruch besitzt«=
Zu den.zusätzlichen Verbindungen, mit denen die Propionsäure
zur Herstellung der erfindungsgemäßen. Mittel versetzt'werden kann, gehören beispielsweises
Benzaldehyd, vorzugsweise 1O~4O Gewö~^ der vorhandenen Säuren baktericide und fungicide Mittel, vor allem Derivate von .'öhinolin, insbesondere das Kupfersalz von Oxychino-li-n oder
Benzaldehyd, vorzugsweise 1O~4O Gewö~^ der vorhandenen Säuren baktericide und fungicide Mittel, vor allem Derivate von .'öhinolin, insbesondere das Kupfersalz von Oxychino-li-n oder
. ■ 409820/08 18 ." ™6~
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Kaliun-OxicMnolinsulfat;
Phosphorsäure oder Phosphorsäurederivate wie Phosphate oder
Superphosphate;
"bekannte DesOdorierungsmittel, beispielsweise die unter der
Handelsbezeichnung ALAMiLSK vertriebenen Produkte der ]?irma
RHONE-POULEHC.
Als Beispiele für die erfindungsgemäßen Mittel zur Geruchsbekämpfung
wird die nachfolgende Aufstellung gegebem
Mittel Ai
Propionsäure Wasser ad
500 g g
Mittel B:
Propionsäure
neutrales Oxichinolin-
sulfat
Wasser ad
400
100 g g
Mittel C;
Propionsäure Kupferpropionat Alamask P-7
Wasser ad
500 g
200 g
10 g
g
Mittel Ds
Propionsäure 400 g
Kalium-Oxichlnolin-C doppelsulfat
100 g Wasser ad 1000 g
Mittel
Propionsäure 300 g
Hatriunpropionat 100 g
Phosphorsäure 100 g
Kupfersalz des Oxichinolins 100 g Wasser ad 1000 g
Mittel-.Gs
1A-43 | 235432 | |
892 | ||
=. 7 _ " | 500 | |
Gemisch A - | 300 | g |
Propionsäure | 200 | |
Wasser | 300 | g - |
Gemisch. B | 100 | g |
Oxichinolinsulfat | 10 | g |
Alamask P»7 | 1000 | g |
Wasser ad | g | |
Mittel Ht Propionsäure 350 g
85$ige Phosphorsäure 50 g
Bensaldehyd 100 g Wasser ad 1000 g
Die erfindungsgemäßen Mittel können auf verschiedene Weisenangewandt
werden, Je nach" der Art des Problems, welches gelöst
v/erden soll.
Zur Desodorierung von Räumen wird vorzugsweise das auf \tfirk~
stoffgehalt 5 bis 20 g/l, vorzugsweise etwa 10 g/l verdünnte
Mittel periodisch zerstäubt, wobei die neue Zerstäubung immer dann einsetzt, wenn die erste aufhört wirksam zu seinο In der
Praxis hat das Mittel C, verwendet zum Desodorieren von Müllschluckern,
eine Wirkungsdauer von 2 Monaten gezeigt»
Die gleiche Art' von Mitteln, angewandt unter gleichen Bedingungen,
kann zur Behandlung der Mauern von Viehställen, Hühnerställen usw. verwendet werden» .
Man kann die Mittel verdünnt in einem bestimmten Yolumen Wasser
zur Behandlung der Vorrats-Düngerhaiifen oder auch, des Stalldüngers
und der Abflußrinnen im Stall verwenden.
Für die unmittelbare Behandlung von jauche hingegen wird ein
konzentriertes Produkt angewandte Diese Behandlung erfolgt vor dem Pumpen und aufs°l?eld-bringen der Jauche.
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Bemerkenswerte Ergebnisse wurden erzielt, wenn 1 "bis 5 Ij
vorzugsweise etwa 2 1 eines der Mittel A bis H auf 10 m Jauche eingesetzt wurden. Die durchgeführten Geruchs-Tests
bzw. Beobachtungen zeigten, daß die oben genannten Arbeitsvorgänge "ohne Vorbehandlung äußerst unangenehm waren, sowohl
hinsichtlich der Handhabung als auch für die Umgebung, daß sie jedoch nach einer Behandlung mit erfindungsgemäßem Mittel
ohne größere Geruchsbelästigung vorgenommen werden konnten.
Die Wirkungsdauer oder Verbleibzeit des Mittels, auch nach dem Ausbreiten des verdünnten Gemisches, erwies sich als ausreichend,
um die unangenehmen Gerüche während der ersten 5 bis 10 Tage, das heißt solange diese tatsächlich als Belästigung
empfunden werden, zu zerstören.
72/XIX
409820/0818
Claims (7)
1. Mittel zur Bekämpfung der schlechten Gerüche, die bei
der Fermentation von organischen Stoffen, vor allem der organischen
Abfälle in Landwirtschaft, Industrie, und Haushalt entstehen,dadurch g e Ic e η η ζ ei c h η e t , daß es als
Wirkstoff Propionsäure oder ein Metallsalz der Propionsäure enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein Gemisch aus Propionsäure und
einem propionsauren Salz enthält.
3« _ . Mittel nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet , daß e.s zusätzlich ein Bakterie id enthält.
4· Mittel nach Anspruch 3 dadurch g e k e h. η ζ e i c h net,
daß es als Baktericid ein Hydroxychinolein-Berivat
enthält.
5. Mittel nach Anspruch 1 oder 2 dadurch g e ken η zeichnet
, daß es als propionsaures Salz.ein Kupfersalz
enthalte _,-'''
6 ο Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Phosphorsäure oder
ein Phosphorsäure-Derivat enthalt*
7 ο Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet ,daß es zusätzlich 10 bis 40 <f<>, bezogen
auf das Gesamtgewicht der vorhandenen Säuren, Benzaldehyd enthalte
72XIX ' '
- - ' 409820/08.18 ;
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