DE19625288A1 - Hygienisierungsverfahren bei der Kompostierung von Großküchenabfällen - Google Patents
Hygienisierungsverfahren bei der Kompostierung von GroßküchenabfällenInfo
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Description
Organische Großküchenabfälle bestehen zu einem Teil aus Fleischresten und
Fleischabfällen. Es war bisher naheliegend diese Abfälle an Tiere zu verfüttern.
Dabei traten aber zunehmend seuchenhygienische Bedenken auf: Wenn
beispielsweise ein geschlachtetes Tier unerkannt ein tierepidemisches Virus oder
einen anderen Krankheitskeim (Bakterium, Pilz . . .) in sich trägt, kann dieses Virus nach
der Futteraufnahme der Abfälle duch ein anderes Tier sich in diesem Tier weiter
vermehren, womit ein bedenklicher Kreislauf angestoßen werden kann, der zu
epidemieartigen Ausbreitungen von Tierkrankheiten führen kann. Besonders
gefährlich sind hier zum Beispiel die Krankheitserreger der Schweinepest, und des
Rinderwahnsinns (BSE), auch Salmonellen, für welche bereits derartige Kreisläufe als
Ursache der Seuchenausbreitung in letzter Zeit nachgewiesen wurden. Es ist deshalb
notwendig sicherzustellen, Krankheitserreger (das sind Viren, Bakterien, Pilze)
innehralb des Kreislaufes einer möglichen Wiederaufnahme durch ein Tier - und
damit letztlich auch durch den Menschen - sicher abgetötet werden.
Die Antwort der Seuchenhygieniker auf diesen Tatbestand sind z. B. Gesetze, welche
vorschreiben, daß sämtliche Abfälle von Großküchen eine Mindestzeit von z. B. 90
min auf eine Mindesttemperatur von z. B. 75°C aufgeheizt werden müssen und daß
dies mit einem kalibrierten Temperaturschreiber jeweils nachzuweisen ist. Erst dann
können die Speisereste z. B. in Schweinemästereien verfüttert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Ausbringung der Speisereste auf Biomüll-Kompostierungsrotten.
Das Endprodukt dieser in der Regel ca. 6 bis 12 Wochen
alten Rotten, in welchen die Temperatur über mindestens 2 Wochen über ca. 60°C
ist, wobei die meisten Krankheitserreger abgetötet werden, ist ein Dünger, der auf
landwirtschaftlich genutzte Flächen ausgebracht wird. Auf diesen Feldern verrottet der
Dünger, ausgesetzt der Witterung und Licht (UV-Strahlung) weiter. Der mögliche
Seuchenerregungskreislauf schließt sich hier erst, wenn auf diesen Feldern Pflanzen
wachsen, welche wieder an Tiere verfüttert werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil,
daß mehrere Stufen, welche potentiell Krankheitserreger abtöten
hintereinandergeschaltet sind und daß jede dieser Stufen durch ihre natürlich
lange Dauer (d. h. die Dauer ist naturnotwendig und kann nicht z. B. wie es bei einem
versehentlichen Verwechseln von Erhitzungsbehältern im unmittelbaren
Verfütterungsverfahren möglich wäre, wegfallen) sicher wirksam sind.
Obwohl dieses zweite Verfahren bereits ziemlich sicher ist, wird dieses nun durch den
erfindungsgemäßen Vorschlag erweitert.
Der erfindungsgemäße Vorschlag besteht im wesentlichen darin, die Speisereste
zumindest an der Oberfläche der mit Strauchschnitt und anderen nichttierischen
Bioabfällen durchmischten angesetzten Miete durch z. B. oberflächliche Kalkzugabe
relativ stark basisch zu machen. Die hohe OH--Konzentration vernichtet ab einem pH-Wert
über etwa 11 alle Krankheitskeime mit hoher Sicherheit. In einem anderen
Zweig, der Klärschlammhygienisierung, ist dies teilweise bereits erprobt bzw.
nachgewiesen (vgl. W. Philip, "Auswirkungen des Kalkeinsatzes in Abwasser und
Schlamm auf die hygienische Beschaffenheit", Landtechnisches Institut Hohenheim
im Bericht Nr. 61 Wasserwirtschaft und Gesundheitsingenieurwesen der TU München
1985). Die Zugabe kann dabei als Kalkmilch (gelöschter Kalk) als auch als Branntkalk
erfolgen. Beim Branntkalkeinsatz kann die bei Zugabe in hohen Konzentration
entstehende Reaktionswärme zugleich zur Verstärkung des
Oberflächendurchdrängungsvorgangs und der Desinfizierung (Abtötung der
Krankheitserreger durch die entstehende hohe Temperatur unmittelbar und mittelbar
durch die erhöhte chemische Wirksamkeit der basischen Gruppen) vorteilhaft dienen.
Die Temperaturerhöhung kann dabei noch verstärkt werden, indem die
Wärmeverluste z. B. durch lockeres Aufschütten von trockenem Strauchschnitt (sofort
nach dem Aufbringen von Branntkalk und Wasser) auf die Mieten gering gehalten
werden.
Die Verfahren der Patentansprüche 1 und 3 bis 12 haben letztlich das Ziel einer
basischen Oberflächenschicht - evtl. einschließlich der Grundschicht, welche bewirkt,
daß in diesen naturgemäß kälteren Bereichen die Abtötung der Krankheitskeime
durch chemische Abtötung von Krankheitskeimen erfolgt. Noch wichtiger ist, daß
Bioabfälle an der Mietenoberfläche möglichst gleich nach dem Aufsetzen für
Raubvögel und Kleinnagetiere und andere Raubtiere (die nicht so einfach wie z. B.
Wild durch Zäune ausgesperrt werden können) als Nahrung ungenießbar gemacht
und auch optisch verschleiert wird.
Zusätzlich darüber gestreuter lockerer Strauchschnitt oder Abdeckung mit Vlies mit
den Wärmeisolationsvorteilen nach Anspruch 12 oder/und 13 hat unabhängig davon
ebenfalls den weiteren Vorteil der zumindest optischen Verschleierung für Greifvögel.
Die Zugabe des Kalks (oder eines anderen basischen Stoffes) kann über die
Messung des pH-Wertes gesteuert werden. Es wird solange Kalk zugegeben, bis ein
bestimmter Mindest-pH-Wert in einer bestimmten oberflächennahen Schichttiefe
erreicht ist.
Die so angesetzte Miete bleibt eine bestimmte Mindestzeit, z. B. einige Stunden bis
Tage still. In dieser Zeit findet eine ausreichende Homogenisierung und
Durchdringung der Speisereste mit dem basischen Zusatzstoff in der hier
interessierenden Oberflächenschicht von wenigen cm statt. Knochenreste sollten
zuvor soweit zerkleinert sein, daß auch Knochenmarkteile von oberflächennah
liegenden Knochenresten basisch durchdrungen sind - oder von den
Krankheitserreger-abbauenden Mikroorganismen durchdrungen sind.
Danach kann die Miete normal weiterbearbeitet werden. Die anschließende
mehrfache Umsetzung bei hoher Mieteninnentemperatur (ca. über 60°C über 2
Wochen) garantiert zusätzlich, daß praktisch jeder Teil der Miete eine ausreichend
lange Zeit Krankheitskeim-abtötende hohe Temperaturen hat.
Dabei ist die physikalische Wirkung der Temperatur nur ein Teil der Wirkung. Die
eigentliche keimabtötende Wirkung geht von (zu den Kranheitskeimen antagonen)
Bakterien aus, die bei den höheren Temperaturen beste Bedingungen vorfinden.
Allzu hohe Temperaturen wären bei diesem natürlichen Abbauprozeß sogar eher
schädlich.
Ein Umsetzvorgang der vorzugsweise bei jedem Durchlauf oder wenigstens
steuerbar hintereinander Außen- und Grundbereiche der Miete in den Kern der Miete
befördert, ist hier zusätzlich vorteilhaft.
Beim weiteren Rottevorgang kann sich die ursprünglich basisch beaufschlagte Miete
durch Aufnahme von CO₂ mit dem Kalk zu Kalziumkarbonat bereits teilweise
neutralisieren; d. h. der pH-Wert kann abnehmen. Außerdem kann die noch basische
Masse der Kompostrotte vorzugsweise einer normalen Biokompostanlage mit
ausreichend hohem Strauchschnittanteil zugemischt werden. Die Zumischung erfolgt
vorzugsweise in nicht zu hohen Konzentrationen, z. B. <30% bei einem
Umseztungsprozeß der bereits aktiven Rottenmiete. Die bereits aktive Rotte hat
genügend Abbau-Bakterien entwickelt, hat erhöhte Temperatur und erzeugt bereits
CO₂. Das CO₂ kann den basischen Kalkanteil durch Bildung von Kalziumkarbonat
weiter neutralisieren, so daß in dem weiteren Verrottungsvorgang der pH-Wert sinkt
und die Virulenz der normalen Rottebakterien durch die Zugabe des basischen
Materials nur vorübergehend gestört wird und der Verrottungsprozeß der Miete nicht
erheblich verlängert wird. Das weitere Verfahren ist von Kompostmieten bekannt.
Ergänzend oder alternativ zu dieser Kalkzugabe können die seuchenhygienischen
Forderungen (z. B. bei nachweislich erhöhtem Risiko) auch durch einen
erfindungsgemäßen Durchlauferhitzerofen nach Nebenanspruch 2 gelöst werden.
Die Aufgabe des Mischgefäßes (3) und des Reaktionsgefäßes (5) übernimmt im
wesentlichen ein Durchlauferhitzerofen (51) mit kombinierter Misch- und
Transportvorrichtung (52). Das Prinzip läßt sich anschaulich als ein großer Fleischwolf
verstehen, dessen Längsteil im wesentlichen Teil als Rohrofen ausgebildet ist. Um
die Wärmeverluste klein zu halten, sind die Übergänge dieses Rohrofeninnenmantels
zu den kälteren Einfüll- und Auslaßstellen mit z. B. verschleißfester wärmeisolierender
Keramik oder aus Kunststoff (56) ausgebildet.
An dieser Stelle soll noch einmal der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber der bisher geläufigen Entsorgung von Großküchenspeiseresten durch
Kurzzeiterhitzung und Verfütterung an Tiere aus seuchenhygienischer Sicht
herausgestellt werden:
Die Großküchenabfälle werden innerhalb maximal einer Woche zu einer zentralen
Erhitzungsanlage über weite Strecken transportiert, dort erhitzt und wieder innerhalb
maximal einer Woche über in der Regel weite Strecken zu Schweinemastbetrieben
transportiert, wo sie verfüttert werden. Da von dort Tiere fortlaufend an den
Schlachthof geliefert werden, beträgt der zeitliche Zyklus einer möglichen Weitergabe
und Vermehrung von Krankheitserregern hier maximal nur 2 Wochen.
Die Großküchenkabfälle werden ebenfalls innerhalb etwa einer Woche an die
dezentralen (kurze Transportwege) Kompostbetriebe geliefert. Die Überstäubung mit
Kalk und die Verrottung zusammen mit der normalen Kompostrotte beträgt etwa 10
Wochen. Die Lagerung bis zur Ausbringung als Dünger (über kürzeste
Transportwege, da die Komposthöfe sinnvoll in der Regel direkt von Landwirten
betrieben werden) beträgt in der Regel mindestens 6 Monate und von der
Ausbringung bis zur Ernte vergehen bei Wintersaat maximal etwa 12 Monate und bei
Sommersaat mindestens 4 Monate. Das ergibt eine minimale Zykluszeit von etwa 1
Jahr und maximal sogar von über 18 Monaten. Dabei sind die Transportwege
deutlich geringer (kein "Abfalltourismus") als im ersten Beispiel und der Kreislauf
durchläuft anstelle nur eines Krankheitserreger-Abbauprozesses (die Erhitzung)
mindestens drei für sich alleine bereits wirksame Abbauprozesse (1. die evtl.
thermisch aktivierte basische Kalkzumischung, 2. die biologische Verrottung mit hoher
Temperatur <55°C über eine lange Zeit von über zwei Wochen und 3. der weitere
Abbauprozeß im Boden und die begrenzte Aufnahme von Bodenkrankheitserregern
in wachsende Pflanzen). Hervorzuheben ist, daß das zweite Verfahren eine hohe
natürliche Sicherheit gegen versehentliche Ausschaltung der keimtötenden Stufen
besitzt (d. h.: es kann wesentlich leichter vorkommen, daß z. B. durch Verwechslung
von Behältern teilweise unerhitzte Speisereste an die Schweinemäster ausgeliefert
werden als daß einer der drei Schritte im zweiten Verfahren versehentlich
"übersprungen" werden kann!).
Weiter hervorzuheben ist, daß in diesem Verfahren nach Anspruch 1 keine
aufwendigen zusätzlichen Mischgeräte erforderlich sind und daß nur die kritische
Oberflächenschicht der Miete behandelt wird. Das ist eine enorme Ersparnis an
basischem Material. Die Durchmischung der gesamten Bioabfallmasse für einen
ausreichend hohen homogenen pH-Wert würde erheblich mehr alkalische Zuschläge
erfordern, was letztlich neben den Problemen für den natürlichen Rotteprozeß
langfristig auch wieder ein Umweltproblem (Sickerwasser, Überdüngung der Felder)
darstellte.
Diese Argumente gelten - bis auf den geringen Aufwand - in gleicher Weise für das
im Nebenanspruch 2 wahlweise alternativ oder zusätzlich besonders für
ausgewiesene Risiko-Entsorgungskontingente vorgeschlagene Verfahren, die
Großküchenspeisereste z. B. direkt auf dem Kompostbetrieb in einem auf dessen
üblichen Durchsatz angepaßten erfindungsgemäß beschriebenen Durchlauferhitzer
zu erhitzen und der Biokompostrotte beizumischen.
Grundsätzlich ist das Anliegen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine hygienisch
unbedenkliche, da natürliche Eingliederung der Bioabfälle in den Naturkreislauf, ohne
übertriebenen Geräte-, Energie- und Prozeßaufwand.
Seuchenhygienischer Maßstab ist dabei die natürliche Keimbelastung unserer
Umgebung. Ziel kann nicht die totale Sterilität und damit ein Ungleichgewicht der
Natur sein, das sogar seuchenhygienisch bedenklich sein kann (vgl. dazu den
Tagungsbericht S. 86 der III. Fachtagung der bayrischen Komposthersteller e. V.
vom 14. 3. 96). Insofern ist der Nebenanspruch 2 eine Ergänzung für
ausgewiesene Risikoabfälle.
Claims (14)
1. Verfahren zur Entsorgung von Speiseresten aus Großküchen mit dem Endziel der
Kompostierung unter Berücksichtigung von seuchenhygienischen Forderungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß Großküchen-Speiseresten (1) mit einem bestimmten Gewichtsanteil aM von ca.
5-50% von Strauchschnitt zu einer Rottenmiete (2) aufgesetzt wird. Sofort danach
und nach jeder Umsetzung wird die Oberfläche dieser Miete gleichmäßig mit einer
Schicht alkalischem Material (3), z. B. Branntkalk mit der Belagdichte aC von z. B.
0,1-2 kg/m² überdeckt und gleichmäßig mit Wasser (4) entsprechend einer
Wassersäule von 0,1-10 mm beregnet. Eine Mindestzeit tR von z. B. 24-48 h, in
welcher die Mieteninnentemperatur ansteigt und der äußere und innere Wassergehalt
eine Oberflächen- und evtl. Bodenschicht der Dicke dR=1-15 cm des
Rottenmaterials stark alkalisch bis zu einem pH-Wert von z. B. p=12 durchdrängt wird,
wird die Miete dann nicht umgesetzt. Das weitere Verfahren der mit alkalischem
Material beaufschlagten Miete (5) entspricht dann im wesentlichen der bekannten
Kompostierung von Bioabfällen: Nach einer Rottezeit von ca. 6 bis 12 Wochen
entsteht seuchenhygienisch unbedenklicher Dünger, der auf landwirtschaftliche
Nutzflächen ausgebracht werden kann.
2. Verfahren zur Entsorgung von Speiseresten aus Großküchen mit dem Endziel der
Kompostierung unter Berücksichtigung von seuchenhygienischen Forderungen
dadurch gekennzeichnet,
daß den Großküchen-Speiseresten (1) in einem röhrenförmigen Durchlauferhitzer
(51) mit Zwangstransporteinrichtung (52) und Temperaturüberwachung (53) eine
bestimmte Mindestzeit td auf eine bestimmte Mindesttemperatur Td erhitzt werden,
bevor sie in einem bestimmten Gewichtsverhältnis aMd der Rotte (2) von
Strauchschnitt und/oder Haushalts-Biokompostabfällen beigestzt werden. Diese
beaufschlagte Rotte (5) kann nach einer Rottezeit von ca. 5 bis 12 Wochen in den bei
der Biokompostverwertung üblichen Verfahren auf landwirtschaftliche Nutzflächen als
Dünger ausgebracht werden.
Der Gewichtsanteil der Kalkzugabe aC ist durch dieses zusätzliche Verfahren gegenüber nur Anspruch 1 geringer und kann auch ganz entfallen: z. B. 0-50 kg/t Speiseabfälle, die Mindesttemperatur Td beträgt beispielsweise 85°C und die Mindestzeit td etwa 90 min und das Zumischverhältnis aM der erhitzten Masse zum nichttierischen Biokompost oder Strauchschnitt kann wegen der geringeren Basizität höher als bei nur Anspruch 1 sein: z. B. 5-70%.
Der Gewichtsanteil der Kalkzugabe aC ist durch dieses zusätzliche Verfahren gegenüber nur Anspruch 1 geringer und kann auch ganz entfallen: z. B. 0-50 kg/t Speiseabfälle, die Mindesttemperatur Td beträgt beispielsweise 85°C und die Mindestzeit td etwa 90 min und das Zumischverhältnis aM der erhitzten Masse zum nichttierischen Biokompost oder Strauchschnitt kann wegen der geringeren Basizität höher als bei nur Anspruch 1 sein: z. B. 5-70%.
3. Verfahren nach mindestens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zugegebene alkalische Material (3) als Branntkalk (CaO) zugegeben wird.
4. Verfahren nach mindestens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zugegebene alkalische Material (3) als gelöschter Kalk (Kalkmilch, Ca(OH)₂)
zugegeben wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der Kalkzugabe aC von der erreichten Basizität, z. B. einem Mindest-pH-Wert
von 11 bestimmt wird. Es wird also soviel Kalk zugegeben, bis nach einer
Mindesteinwirkungszeit von z. B. tR1=2 h in einer Tiefe dR von z. B. 3 cm von der
Mietenoberfläche ein Mindest-pH-Wert von p=11 gemessen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mieten am Grund eine Vertiefung oder an der Seite eine Bodenschwelle von
etwa 1-8 cm aufweisen, die die (basische) Flüssigkeit zumindest eine gewisse Zeit
tR zurückhalten und eine basische Durchdrängung der bodennahen Schicht
garantieren. Die Vertiefung (11) oder die Borden (12) können mit verschließbaren
Abflußöffnungen (13) ausgestattet sein.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das alkalische Material (3) vor dem Aufsetzen der Mieten auch auf den Grund der
Mieten entsprechend der angegebenen Oberflächendichte aC gestreut wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das alkalische Material (3) über einen Vorratsbehälter mit Dosiervorrichtung an
einem Umsatzgerät gleichzeitig mit der Umsetzung auf die umgesetzte Miete
gestäubt wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Beregnungswasser (4) über einen Vorratsbehälter mit Dosiervorrichtung an
einem Umsetzgerät gleichzeitig mit der Umsetzung auf die umgesetzte Miete
gesprüht wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erniedrigung der Basizität der beaufschlagten Miete (5) während der an die
basische Durchdrängungszeit tR anschließenden Umsetzungen sauer reagierende
Stoffe zugesetzt werden können.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des Kalkes (3) ein anderer wirtschaftlich leicht darstellbarer oder ein in
einem anderen Wirtschaftszweig als Nebenprodukt anfallender basischer Stoff zum
Einsatz kommt, der z. B. Magnesium, Natrium oder Kalium enthält; zur Abweisung von
Raubvögeln und Kleintieren evtl. auch Chlorkalk.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar (innerhalb weniger Minuten) nach der Aufbringung des alkalischen
Stoffes (3) und eventuell der Sprühberegnung (4) die Miete mit nicht tierorganischem
Material, z. B. Strauchschnitt zusätzlich bedeckt wird abgedeckt wird (optische
Verschleierung und Schutz gegenüber Greifvögeln - und bessere Wärmeisolation
gegen Umgebungsluft und damit höhere Rottetemperatur bis knapp unter die
Rottenoberfläche).
13. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar (innerhalb weniger Minuten) nach der Aufbringung des alkalischen
Stoffes (3) und eventuell der Sprühberegnung (4) die Miete mit einem
luftdurchlässigen, regenableitenden und wärmedämmenden Stoff, einem
sogenannten Kompostvlies abgedeckt wird.
14. Verfahren nach mindestens Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchlauferhitzer (51) ein röhrenförmiger, nach einem der Verfahren nach
Anspruch 7 beheizter, nach außen gut wärmegedämmter Ofen mit einer
Transporteinrichtung (52) bestehend aus z. B. axialen Längsrippen (54) an den
Ofenwänden und einer Transportschnecke (55) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125288 DE19625288A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Hygienisierungsverfahren bei der Kompostierung von Großküchenabfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125288 DE19625288A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Hygienisierungsverfahren bei der Kompostierung von Großküchenabfällen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19625288A1 true DE19625288A1 (de) | 1997-01-09 |
Family
ID=7797892
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996125288 Withdrawn DE19625288A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Hygienisierungsverfahren bei der Kompostierung von Großküchenabfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19625288A1 (de) |
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