DE3631349C1

DE3631349C1 - Game deterrents (repellents)

Info

Publication number: DE3631349C1
Application number: DE3631349A
Authority: DE
Inventors: Adalbert Berndt
Original assignee: ERU SEIFENFABRIK
Current assignee: ERU SEIFENFABRIK
Priority date: 1986-09-15
Filing date: 1986-09-15
Publication date: 1987-04-30

Abstract

The fat mixture obtained in carcase rendering by pressing the material heated in the autoclave and the vapour condensates obtained by condensation on releasing the pressure of the treatment autoclave are suitable for the preparation of game deterrents because of their highly unpleasant odour.

Description

Um junge Bäume und Sträucher vor Tierfraß bzw. Wildverbiß oder Fegeschaden zu schützen, ist es bekannt zur erforderlichen Zeit, im Frühjahr gegen die Frühjahrs- bzw. gegen den Sommer verbiß und im Herbst gegen den Winterverbiß die Triebe und Rinde dieser Pflanzen mit Wildverbißschutzmitteln oder -ab schreckungsmitteln zu bestreichen. Ein derartiges Schutzmittel soll fest an den Nadeln oder Rinden der Triebe und Stämme der jungen Bäume haften. Es darf vom Regen nicht abgewaschen werden und muß auch für den Baum unschädlich sein. Die meisten Schutz mittel enthalten für das Wild unangenehm riechende Stoffe, die daher das Wild von dem Benagen der jungen Triebe und Sprossen bzw. der Rinde abhält. Es muß gleichzeitig die betreffenden jungen Bäume gegen den Fraß von z. B. Hasen, Rehen und Hirschen schützen.To young trees and shrubs before animal or game or To protect sweeping damage, it is known to be necessary Time in spring against spring or against summer bite and in autumn against the winter bite the shoots and Bark of these plants with anti-dung protection or ab to spread scaring agents. Such a protective agent is said to be firmly attached to the needles or barks of the shoots and trunks of the stick to young trees. It must not be washed off by the rain and must also be harmless to the tree. Most protection agents contain substances which have an unpleasant smell for game hence the game from the gnawing of the young shoots and sprouts or the bark stops. It must be the relevant one at the same time young trees against the feed of z. B. rabbits, deer and deer protect.

Zahlreiche dieser bekannten Mittel enthalten Teerderivate, z. B. Kreoline oder Karbolsäure, deren Geruch für das Wild offenbar unangenehm ist. Auch sind naphthalinhaltige Öle sowie Senföle verwendet worden neben dem Zinkdimethyl-dimethylditriocarbamat- Cyclokomplex, der allgemein gegenüber Rotwild, Kaninchen, Hasen usw. wirksam ist. Auch Terpentinöl wurde bereits verwendet.Many of these known agents contain tar derivatives, e.g. B. Creolins or carbolic acid, the smell of which is evident to the game is uncomfortable. Also include naphthalene oils and mustard oils been used in addition to the zinc dimethyldimethylditriocarbamate Cyclocomplex, common to deer, rabbits, hares etc. is effective. Turpentine oil has also been used.

Allerdings können insbesondere die phenolischen Verbindungen sowie auch aromatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe für Pflanzen schädigend wirken. Auch manche Insektizide, welche eine kurzzeitige Abwehrwirkung haben, besitzen Nachteile, die aus Gründen des Umweltschutzes nicht mehr toleriert werden können. However, especially the phenolic compounds as well as aromatic or naphthenic hydrocarbons for Plants are harmful. Some insecticides, too have a short-term defense, have disadvantages that are no longer tolerated for reasons of environmental protection can.

Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß die bei der Tierkörperverwertung anfallenden Fette und Brüdenkondensate sich zur Herstellung eines Wildverbißschutzmittels außerordent lich gut eignen. Sowohl diese Fette, als auch die Brüdenkonden sate enthalten sehr unangenehm riechende Stoffe wie Mercaptane, Amine z. B. Skatol und dergl., die eine Abschreckwirkung auf die Tiere besitzen, gegen deren Fraß die jungen Bäume zu schützen sind.Surprisingly, it has now been found that the at Rendering of fats and vapor condensates is extraordinary for the production of a game protection agent well suited. Both these fats and the vapor condensate sate contains very unpleasant smelling substances like mercaptans, Amines e.g. B. Skatol and the like, which have a deterrent effect on the Have animals to protect the young trees against their feeding are.

Obwohl diese stinkenden Produkte aus der Tierkörperverwertung seit langem bekannt sind, hat man sie aber bisher noch nicht für diese Zwecke verwendet. Ein besonders geeignetes Wildverbiß schutzmittel soll erfindungsgemäß 60-80 Gew.-% Tierkörpermisch fett, sowie 10-30 Gew.-% Brüdenkondensat aus der Sterilisations stufe der Tierkörperverwertung sowie 10-30 Gew.-% gelöschten Kalk enthalten. Das erfindungsgemäß verwendete Tierkörpermisch fett wird aus dem nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz behan delten Material durch Auspressen der gekochten und sterili sierten Tierkörper bzw. Tierkörperteile gewonnen. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen der Tierkörperbeseitigung müssen die nicht mehr zur menschlichen Ernährung verwendbaren Tierkörper und deren Teile durch ein thermisches Verfahren auf mindestens 133°C bei einem Druck von 30 bar mindestens 20 Minuten lang erhitzt werden. Hierbei werden die Kadaverteile aufgeschlossen und alle evtl. vorhandenen Krankheitskeime mit Sicherheit abge tötet. Nach Beendigung des Erhitzungsvorganges wird der Behand lungsautoklav entspannt, wobei das vorhandene Fleischwasser als Brüden abdampft, unter gleichzeitiger Abkühlung des Autoklaven inhalts. Diese hierbei entstehenden Brüden werden kondensiert und erfindungsgemäß zur Herstellung des Wildverbißschutzmittels verwendet, denn sie enthalten sehr intensiv stinkende Bestand teile, die azeotrop mit dem Kochwasser abdestillieren und kondensiert wurden.Although these smelly products from the rendering of animals have been known for a long time, but have not yet been available used for these purposes. A particularly suitable game bite According to the invention, a protective agent should contain 60-80% by weight of animal carcass fat, and 10-30 wt .-% vapor condensate from the sterilization stage of rendering and 10-30% by weight deleted Lime included. The mixture of carcasses used according to the invention fat is treated from the according to the rendering law Delten material by pressing out the cooked and sterile animal bodies or parts of animal bodies obtained. According to the The legal provisions for the disposal of carcasses must carcasses no longer usable for human consumption and their parts by a thermal process to at least 133 ° C at a pressure of 30 bar for at least 20 minutes be heated. Here the carcass parts are unlocked and any existing germs with certainty kills. After the heating process is finished, the treatment lung autoclave, the existing meat water as Vapors evaporate while cooling the autoclave content. These vapors are condensed and according to the invention for the production of the game anti-dung agent used because they contain very intensely smelly stock parts that distill off azeotropically with the cooking water and were condensed.

Das Material des Kesselinhalts, das im allgemeinen noch einen Restwassergehalt von 5 bis 10, vorzugsweise 7% aufweist, wird anschließend noch heiß durch Pressen, z. B. in einer Schnecken presse, entfettet. Das hierbei gewonnene heiße Fett wird dann filtriert. Es weist einen Verseifungsgrad von 97 oder mehr % auf, d. h. es ist relativ rein, besitzt aber einen sehr unange nehmen Geruch, weshalb es auch nicht mehr zur Herstellung von Seifen und dergl. Verwendung findet, sondern in der Regel technisch aufgearbeitet wird.The material of the kettle content, which is generally one more Has residual water content of 5 to 10, preferably 7% then still hot by pressing, e.g. B. in a snail press, degreased. The hot fat obtained is then filtered. It has a degree of saponification of 97% or more on, d. H. it is relatively pure, but has a very uncomfortable one take off smell, which is why it is no longer used to produce Soaps and the like are used, but usually is technically worked up.

Zur Herstellung des Wildverbißschutzmittels wird das so gewon nene Kadaverfett mit Wasser in Gegenwart von Ätzkalk, d. h. gelöschtem Kalk, emulgiert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn man das Brüdenkondenswasser für die Emulgierung heranzieht, weil dann ein besonders intensiv stinkendes und das Wild abschreckendes Produkt erhalten wird. Durch den Zusatz an gelöschtem Kalk bzw. das Vorhandensein der Kalkmilch, tritt beim Emulgieren eine gewisse Spaltung des Fettes ein, wobei sich Kalkseifen bilden, die bekanntlich schwer löslich sind und mit dazu beitragen, daß die erhaltene Mischung gegenüber dem Abwaschen durch Regen und Schnee besonders widerstandsfähig ist. Bei der Herstellung des neuen Verbißmittels empfiehlt es sich, das noch 70°C aufweisende flüssige Mischfett in die vorgelegte Mischung aus Brüdenkondensat und dem gelöschten Kalk in einen Behälter intensiv einzurühren und die Mischung zu homogenisieren. Hierfür eignet sich als Kalk der gelöschte Brandkalk, wie er für Mörtel und das Weißeln von Mauern ver wendet wird. Die durch die Kalkmilch erreichte und gewünschte partielle Verseifung des Mischfettes kann durch die Wahl der Temperatur des Mischfettes beeinflußt und eingestellt werden. Bei Verwendung einer höheren Temperatur oder auch durch lang samere Abkühlung beim Homogenisieren tritt eine stärkere Spaltung ein als wenn man das gewonnene Mischfett zunächst hat weitgehendst abkühlen lassen. Im allgemeinen soll das Einrühren bei Temperaturen über 50°C erfolgen, da erfahrungsgemäß das Mischfett bei ca. 40°C erstarrt. Der genaue Erstarrungspunkt hängt von der Art der verwendeten Tierkörper ab. Bei einem hohen Anteil an Rinder- und Schafkadavern liegt der Schmelz punkt höher als z. B. bei Schweinekadavern und dergl. Die nach dem Abkühlen erhaltene pastöse Masse kann dann in Dosen abge füllt und vertrieben werden. In geschlossenen Behältern ist sie unbegrenzt haltbar. Zusätzliche Haftstoffe wie lösliche Zellu lose z. B. Methylcellulose oder Carboxycellulose, oder Pflanzen gummis können noch hinzugefügt werden, sind aber nicht notwendig, weil die neue Kombination bereits selbst eine ausreichende Haftfähigkeit und Stabilität besitzt.This is won for the production of the game protection carcass fat with water in the presence of quicklime, d. H. slaked lime, emulsified. It is particularly advantageous if the vapor condensate is used for the emulsification, because then a particularly intensely smelly and the game deterrent product is obtained. By adding slaked lime or the presence of milk of lime occurs when emulsifying a certain splitting of the fat, whereby lime soaps are formed, which are known to be poorly soluble and contribute to the fact that the mixture obtained compared to Washing off through rain and snow is particularly resistant is. It is recommended in the production of the new stinging device itself, the liquid mixed fat still at 70 ° C in the submitted mixture of vapor condensate and the slaked lime stir vigorously into a container and mix homogenize. For this purpose, the extinguished lime is suitable Lime, as used for mortar and the whitening of walls is applied. The one achieved and desired by the milk of lime partial saponification of the mixed fat can be done by choosing Temperature of the mixed fat can be influenced and adjusted. When using a higher temperature or by long A more moderate cooling occurs during homogenization Splitting as if you had the mixed fat obtained first Allow to cool as much as possible. In general, stirring should at temperatures above 50 ° C, as experience has shown that Mixed fat solidifies at approx. 40 ° C. The exact freezing point depends on the type of carcass used. At a The enamel contains a high proportion of cattle and sheep carcasses point higher than z. B. in pig carcasses and the like. The after the pasty mass obtained after cooling can then be removed in cans fills and is distributed. It is in closed containers unlimited shelf life. Additional adhesives such as soluble cells loose z. B. methyl cellulose or carboxy cellulose, or plants rubbers can still be added, but are not necessary, because the new combination is itself an adequate one Has adherence and stability.

Um die Pflanzen und jungen Bäume mit dem Schutzmittel zu versehen, wird die Paste dann mit einem Pinsel oder am besten mit der durch Gummihandschuhe geschützten Hand auf die betref fenden Pflanzenteile, also Triebe und Rinde, aufgetragen. Gegebenenfalls kann man sie noch durch Zusatz von Wasser etwas verdünnen.To protect the plants and young trees with the preservative the paste is then brushed or best with the hand protected by rubber gloves on the subject plant parts, i.e. shoots and bark. If necessary, you can add a little water dilute.

Da die verwendeten Ausgangsstoffe, d. h. das Mischfett und auch die Kochbrüden, bei der Tierkörperverwertung üblicherweise anfallen, sind für die Herstellung des neuen Schutzmittels keine besonderen Vorrichtungen und Anstalten notwendig, d. h. es kann das neue Produkt relativ sehr preiswert hergestellt werden. Der ihm anhaftende Geruch ist dauerhaft und sichert daher einen monatelangen Schutz gegen den Verbiß der Pflanzen und Bäume durch das Wild in Forst und Garten. Es ist ökologisch unbedenklich, da alle seine Bestandteile natürlicher Art sind und daher auch nach Erfüllung der Schutzwirkung ohne schädliche Rückstände biologisch abgebaut werden. Weil das neue Schutzmit tel aus umweltverträglichen Stoffen besteht, können auch größere Mengen aufgetragen werden, die einen sicheren Schutz über viele Monate gewährleisten, ohne daß eine Schädigung der Pflanzen eintritt, auch wenn die Behandlung der Bäume immer wieder im Herbst über Jahre hindurch erfolgt. Since the starting materials used, i.e. H. the mixed fat and also the cooking vapors, usually in the rendering of carcasses are required for the production of the new protective agent no special devices and institutions necessary, d. H. it can make the new product relatively inexpensively will. The smell that adheres to it is permanent and secure hence a month-long protection against the bite of the plants and trees through the game in the forest and garden. It is ecological harmless as all of its components are natural and therefore also after fulfilling the protective effect without harmful Residues are biodegradable. Because the new protection can consist of environmentally friendly substances Larger amounts are applied, which provides safe protection guarantee for many months without damaging the Plants occur, even if the trees are always treated again in autumn for years.

example

Tierkörperteile von verendeten Tieren, Fleisch- und Knochen teile von Schlachtvieh, welche nicht mehr der menschlichen Ernährung dienen sollen, werden wie üblich im Autoklaven minde stens 20 Minuten bei mindestens 133°C erhitzt. Die nach Ventil öffnung des Behälters durch Entspannen entstehenden Kochdämpfe, d. h. die Brüden, werden kondensiert und gesammelt. Das gekochte Tierkörpermaterial wird noch heiß dann in einer Schneckenpresse entfettet und das abfließende Mischfett aufgefangen.Carcass parts of dead animals, meat and bones parts of slaughter cattle that are no longer human Nutrition should serve, as usual in the autoclave heated at least 133 ° C for at least 20 minutes. The after valve opening the container by releasing cooking vapors, d. H. the brothers are condensed and collected. The cooked Animal body material then becomes hot in a screw press degreased and the mixed fat drained off.

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Wildverbißschutzmittels werden in einem 150 Litergefäß mit Rührern 750 kg des Mischfet tes, das noch eine Temperatur von 60-70°C besitzen soll, in eine Mischung aus 200 l Brüdenkondensat und 100 kg gelöschten Kalk eingerührt und die erhaltene Mischung gut homogenisiert, worauf die erhaltene pastöse Masse in Behälter von je 1 kg Inhalt abgefüllt wird.For the production of a game browsing protection agent according to the invention 750 kg of the mixed fat are mixed in a 150 liter vessel with stirrers tes, which should still have a temperature of 60-70 ° C, in a mixture of 200 l vapor condensate and 100 kg quenched Lime stirred in and the mixture obtained homogenized well, whereupon the pasty mass obtained in containers of 1 kg each Content is filled.

Claims

1. Use of the resulting from the rendering of animal carcasses Fat and / or vapor condensate for the production of game ver bite protection.

2. Game anti-biting agents containing 60-80% by weight of carcasses fat, 10-30% by weight vapor condensate from the Koch- and Sterilisa tion stage of carcass utilization and 10-30% by weight deleted lime.

3. Game browsing protection agent according to claim 2, marked by a content of 70% by weight mixed animal fat, 20% by weight vapors condensate and 10% by weight of slaked lime.

4. A process for the preparation of the protective agent according to the claims 2 and 3, characterized, that the hot animal body fat in a mixture of vapors condensate and slaked lime stir in, the product obtained homogenized and allowed to cool to a pasty mass.