DE1592758A1 - Verfahren zur Herstellung von Humus - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HumusInfo
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Description
- "Verfahren zur Herstellung von Humus" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Humus durch geruchsarmen Aufschluß von menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Eiweiß- und anderen Abfall-stoffen.
- Bekanntlich unterliegen menschliche, tierische oder pflanzliche Eiweiß- und andere Abfallstoffe bei der Lagerung an der Luft einem Verrottungsprozeß, der als Kompostierung .bezeichnet wird. Die verrotteten Abfälle selbst nennt man Kompost, während man nach ihrer Umwandlung in ein Produkt mit krümeliger Beschaffenheit von Komposterde spricht.
- Die Abfallprodukte werden häufig in Dung- und Mistgruben gesammelt und vom Landwirt oder Gärtner in erster Linie als Stickstoffquelle benötigt. Manche tierischen Abfälle enthalten Knochen und liefern so auch die benötigten Phosphate. .Dieser natürliche Vorgang der Kompostierung und Umwandlung in Humus geht nur dann gut und schnell vonstatten, wenn die Abfälle unter genügendem Luftzutritt umgewandelt werden, so daß die Verwesungsbakterien gedeihen können. Außerdem ist etwas Kalk, ausreichend Feuchtigkeit und Schatten nötig, Bei dieser Umwandlung wird die organische Substanz unter der Einwirkung aerober Bakterien schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit, besonders schnell bei optimalen Temperaturen zwischen 32 und 380C, in Kompost umgewandelt. Die weitere Umwandlung in Komposterde dauert aber manchmal. noch eine ziemlich lange Zeit. Die im Kompost aufgeschlossenen Nährstoffe sind für die Pflanzen unmittelbar zugänglich.
- Wenn nun aber während der Vergärung oder Fermentierung kein ausreichender Luftzutritt gewährleistet ist, so sterben die aeroben Bakterien (Verwesungsbakterien) ab, an ihre Stelle treten die anaeroben Bakterien (Fäulnisbakterien), deren Zersetzungsprodukte eine völlig andere, unerwünschte Beschaffenheit aufweisen und einen unangenehmen Geruch besitzen. Dabei entstehen die bekannten dunklen, übel riechenden zähen Massen. Die unter der Einwirkung der anaeroben Bakterien gebildeten Fäulnisstoffe sind darin in einer Form enthalten, die von den Pflanzen als Wachstumsstoffe nicht verwertet werden kann.
- Ziel der Erfindung war es nun, ein Verfahren anzugeben" mit dessen Hilfe diese natürlichen Vorgänge der Kompostierung und Humusbildung gesteuert und in die von der Landwirtschaft und Gärtnerei gewünschte Richtung gelenkt werden können, da auf diesen Gebieten ein großer Bedarf an biologisch wertvollem Humus besteht. Es wurde nun gefunden, daß die oben geschilderten natürlichen Vorgänge durch Zumischen bestimmter Hilfsmittel unterstützt und beschleunigt werden können, wobei ein biologisch wertvoller Humus gebildet wird.
- Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Humus durch geruchsarmen Aufschluß von menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Eiweiß- und anderen Abfallstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Aufschluß in Gegenwart eines mit den Abfallstoffen innig vermischten Zusatzes aus a) Feuchtigkeit aufrechterhaltenden Stoffen, nämlich Bentonit oder Tonen, b@ magerer Erde, Walderde, Laub oder Teichschlamm und c) Sauerstoff übertragenden Mitteln, wie z. B. Manganmulm, Eisen- und/oder Manganhüttenerzen, Kupfer-Mangan- oder Eisenchelaten, Kupfermangandiphenylbiguaniden unter Einstellung eines schwach alkalischen pH-Wertes durch Zugabe von beispielsweise Kalk im Meilerverfahren durchgeführt wird. Die bei dem Verfahren der Erfindung zugesetzten Bentonite oder Tone, die außerdem auch noch sandhaltige Erde enthalten können, haben die Aufgabe, die Feuchtigkeit, die zur Vergärung-im Meiler sehr wichtig ist, innerhalb der Abfallstoffe zu halten bzR. zu binden. Außerdem resorbieren sie die bei der Vergärung gebildeten Vergärungsprodukte. Bei der Verwendung des schließlich gebildeten Humus haben sie ferner den Vorteil, daß sie regulierend auf das Wachstum der Pflanzen wirken, indem sie die Nährstoffe nur langsam abgeben.
- Die in dem Verfahren der Erfindung verwendete Kompost bildende Mischung enthält neben den feuchtigkeitshaltenden Stoffen auch noch. Sauerstoff übertragende Mittel, wie z. B. Manganmulm, Eisen- und/oder Manganhüttenerze, Kupfer-Mangan- oder Eisenchelate und Kupfermangandiphenylbiguanide. Bei dem Manganmulm handelt es sich vorzugsweise um Manganmulm von Bingen. Ein besonders geeignetes Sauerstoff übertragendes Mittel ist fein gemahlener, mit Kalk vermischter Mangari.spateisenstein aus dem Siegerland. Besonders geeignet sind auch die durch chemische Umsetzung gewonnenen Kupfer-, Mangan-'und Eisen-Chelate oder Kupfer-Mangan-Diphenylbiguanide. Letztere wirken außerordentlich schnell auf eventuell eingeleitete Fäulnisprozesse, wie wenn man Wasserstoffperoxyd zu den mit Kalk alkalisch gemachten Abfallstoffen zur Vergärung zugibt. Damit wird die Tätigkeit der anaeroben Bakterien unterbunden. Die Durchführung des Verfahrens der Erfindung erfolgt in der Weises daß die Abfallstoffe unter Zugabe der oben bezeichneten Kompostbildenden Mischung bei schwach alkalischem pH-Wert in einem Meiler vergärt werden, wobei der Meiler während der Yergärungsperiode stets gut abgedeckt sein muß, um jegliche Nährstoffverluste zu vermeiden.
- Mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung ist es erstmals möglich, auf schnelle und wirtschaftliche .Art und Weise Humus herzustellen, der in der Landwirtschaft und in der Gärtnerei-dringend benötigt wird. Außerdem ist es mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung möglich, die auf landwirtschaftlichen Höfen häufig anzutreffenden Misthaufen und den von den Haustieren gebildeten Stallmist von dem üblen Geruch zu befreien. Dies ist insbesondere in der modernen Groß-Schweinemästerei von erheblicher praktischer Bedeutung. Mit dem Verfahren der Erfindung können die menschlichen tierischen und pflanzlichen Abfallstoffe auf einfache und wirtschaftliche Art. und Weise in-biologisch wertvolle Humuserden umgewandelt werden, die für den Landwirt oder Gärtner von großer Bedeutung sind.
- Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern. Beispiel 1 In einer modernen Groß-Schweinemästerei mit etwa 100 Schweinen oder mehr fällt in den Ausläufen vor den Stallbuchten ständig Mist an. Wenn man diesen Mist mit einer Mischung aus beispielsweise 100 Gewichtsteilen Sand, 10 Gewichtsteilen Bentonit und 1 Gewichtsteil Manganmulm, die vorher innig miteinander vermischt worden sind, bestreut, verschwindet sofort der Geruch des Kotes und es wird eine normale Vergärung eingeleitety die zur Humusbildung führt.
- Beispiel 2 Aus Hühner- und Taubenmist wird durch Vermischen mit der fünffachen Menge an magerer Erde, der auf 100 Teile Mist plus Erde 1 Teil Kalk, 5 Teile Bentonit und 0,01 Teile Kupfer-Eisen-Chelat zugefügt wurden, im Meilerverfahren ein schnell wirkender Dünger hergestellt. Während der Vergärung im Meiler muß dieser stets gut abgedeckt sein, um Nährstoffverluste zu vermeiden. Etwa 1 bis 1,2 kg des dabei gebildeten Humus reichen zur Düngung von 1 m2 Gartenerde.
- Beispiel 3 Stallmist wird am besten dadurch ausgenützt, daß man ihn mit der Grabgabel oder der Bodenfräse mit magerem Mutterboden mischt, dem Ton oder Bentonit und Mangancarbonat in den erforderlichen Mengen zugegeben worden sind. Nach der Vergärung genügen 5 kg oder ein kleiner Eimer des daraus gebildeten Humus zur Düngung von 10 m2 Ackerboden. Beispiel 4 In Rindviehställen, in denen täglich Stroh geschüttet wird, in das der Dung von den Tieren meist eingetreten wird, erhält man ein sehr dichtes Ausgangsmaterial, das oft bis zu 750 kg pro m3 wiegt.(Pferdemist wiegt demgegenüber maximal 500 kg/m3). Kuh- und Ochsenmist ist nasser und ärmer an Nährstoffen und vergärt nach Zumischung von sandigem Boden und Bentonit langsam. Hier gibt man auf 100 Teile Mist 0,003 Teile Kupfermangan-Diphenylbiguanid zur wodurch bei der biologischen Vergärung die anaeroben Fäulnisbakterien ausgeschaltet werden. Dabei wird ebenfalls ein wertvoller Humus gebildet.
- Der Mist von Pferden ist bekanntlich der nährstoffreichste und trockenste Mist. Er wird oft auch als hitziger Mist bezeichnet und muB möglichst bald mit magerer Erdeg Bentonit und Manganmulm vermischt werden. Daraus entsteht dann ebenfalls ein wertvoller Humus.
Claims (1)
- P a t e n t a n s p r u c h Verfahren zur Herstellung von Humus durch geruchsarmen Aufschluß von menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Eiweiß- und.anderen Abfallstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß in Gegenwart eines mit den Abfallstoffen innig vermischten Zusatzes aus a) Feuchtigkeit aufrechterhaltenden Stoffen, nämlich Bentonit oder Tonen, b) magerer Erde, Walderde, Laub oder Teichschlamm und c) Sauerstoff übertragenden Mitteln, wie z. B. Manganmulm, Eisen- und/oder Manganhüttenerzen, Kupfer-Mangan.- oder Eisenchelaten, Kupfermangan-Diphenylbiguaniden unter Einstellung eines schwach alkalischen pH-Wertes durch Zugabe von beispielsweise Kalk im Meilerverfahren durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0100058 | 1965-10-14 |
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DE19651592758 Pending DE1592758A1 (de) | 1965-10-14 | 1965-10-14 | Verfahren zur Herstellung von Humus |
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1965
- 1965-10-14 DE DE19651592758 patent/DE1592758A1/de active Pending
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