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HANS ERNST IN MUNSTER i. W.
Wurstfüllmaschine.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine zum Füllen bezw.
Stopfen von Würsten aller Art, welche sich von den bisher bekannt gewordenen, dem gleichen Zwecke dienenden Maschinen dadurch vorteilhaft auszeichnet, dass durch die Senkung des Kolbens um ein geringes Stück beim Ausrücken der Antriebsvorrichtung ein Nachstopfen der Wurstmasse vollständig ausgeschlossen ist. Ausserdem ist es möglich, die Maschine mit verschiedenen beliebig regelbaren Geschwindigkeiten entsprechend dem für die verschiedenen Arten Wurstmasse erforderlichen Druck arbeiten zu lassen.
Eine Ausführungsform einer derartigen Maschine ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt : Fig. 1 die Maschine in Ruhestellung im senkrechten Schnitt, Fig. 2 die gleiche Maschine in einem Schnitt nach Linie A-A der Fig. 1, Fig. 3 die obere Reibungs- scheibe im grösseren Massstabe in Draufsicht, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. 3 und Fig. 5 einen teilweison, um 900 versetzten senkrechten Querschnitt nach Linie C-C der Fig. l.
Die Maschine besteht aus dem zweckmässig zylinderförmig gestalteten Behälter 1 zur Aufnahme der Wurstfüllmasse, welcher an seinem oberen Teile mit einer Tülle 2 zur Abgabe der Wurstmasse und zum Aufziehen und Festhalten der zu füllenden Därme versehen ist. In dem Behälter ist ein mit einer Schraubenspindel 3 verbundener Kolben 4 verschipbbar gelagert. Die Schraubenspindel 5 wird von einem Quersteg 5 des Maschinengestelles 6 geführt. Auf dem Gestell 6 der Maschine ist ein kastenartig ausgebildeter Behälter 7 gelagert, welcher den Behälter 1 für die Wurstmasse trägt. In dem Behälter 7 ist das Triebwerk der Maschine gelagert, wodurch dasselbe gegen jegliche Verunreinigung durch Wurstmasse oder Wasser geschützt ist.
Auf dem Boden des Gehäuses 7 liegt eine die Spindel 3 lose umgreifende Muffe 8 auf, welche durch die gelenkig miteinander gekuppelten Hebel 9, 10 um ein bestimmtes Stück lose auf der Spindel 3 verschoben werden kann. Mit der Muffe 8 wird eine von dieser getragene Roibnngsscheibe J gehoben. Über der Reibnngsscheibe 11 ist eine Muffe 42 angeordnet, in welcher mit ihrem einen Ende
Wellen 12 und 13 gelagert sind, deren anderes Ende in den seitlichen Wandungen des Kastens 7 verschiebbar bezw. einstellbar angeordneten Lagern 14 ruht. Die Muffe selbst ruht zweckmässig mittelst an seitlichen Armen 28 befindlichen Bolzen 29 verschiebbar in Lagern 30, die an dem Behälter 7 angebracht sind.
Zwischen den Lagern- und den Armen 28 angeordnete, bei gesenkter Muffe 42 zusammengedriickte Federn 31 dienen der Muffe zur Unterstützung. Auf den Wellen 12 und 13, welche durch Stellringe oder dgl. an einem selbsttätigen Verschieben gehindert werden, sind die in bekannter Weise die Änderung der Geschwindigkeit vermittelnden Reibungsrollen 15 und 16 verschiebbar bezw. einstellbar angeordnet, und zwar ist die Rolle 16 zum Antrieb einer das Gewicht der Würste bestimmenden Anzeigevorrichtung von beliebiger zweckmässiger Gestaltung bestimmt In der Muffe 42 ist weiter noch eine Stange 17 gelagert, welche an ihrem einen Ende
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'ngrcift.
An den Enden der Stange 17 sind Ketten, Seile oder dgl. 18 befestigt, welche, über Rollen geführt, einerseits mit einem Hebel 19 und andererseits mit einem Gewicht 20 gekuppelt sind. Diese Einrichtung dient dazu, durch Niederdrücken bezw. Heben des Hebels 19 ein Verstellen der Reibungsrolle 15 zwecks Erzielung beliebiger Umdrehungsgeschwindigkeiten
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oder langsamer vorwärts gepresst wird.
Hebel 19 und Gewicht. 20 sind, ausbalanciert, so dass die Rolle 15 in jeder ihr
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Masse senken+ Über den Reibungsrollen 15 und 16 ist in einem bestimmten Abstande von letzteren eine zweite Reibungsscheibe 21 angeordnet, welche in unten näher beschriebener Art mit der Spindel 3 in Eingriff steht. Die Reibungsscheibe 21, welche der Schraubenspindel 3 und dem Kolben 4 als Widerlager dient, wird, sobald die Spindel 3 und der Kolben 4 nicht bewegt werden, durch geeignete, zweckmässig an den Seitenwänden des Kastens 7 befestigte Ansätze 22 an einem vollständigen Herabsinken und damit Aufruhen auf die Reibungsrollen 15 und 16 gehindert.
Um, sobald die Schraubenspindel 3 mit dem Kolben 4 ihre höchste Stellung erreicht haben, ein sofortiges und schnelles Zurückbringen derselben in ihre Anfangsstellung zu ermöglichen, ohne dass ein Zurückdrehen der Antriebsvorrichtung der Maschine erforderlich ist, besteht derjenige Teil der Reibungsscheibe 21, welcher mit Muttergewinde versehen ist, aus einem nach Art des bekannten Mutterschlosses ausgestalteten Schieber 44, welcher einen Stift 43 trägt. In einer Ringnut der Reibungsscheibe 21 ist ein mit einem, den Stift 43 übergreifenden exzentrischen Schlitz 24 und einen hervorspringenden, als Handhabe dienenden Rand 25 versehener Kranz 26 verschiebbar gelagert.
Wird nunmehr der Kranz 26 vermittelst des Randes 25 nach dem Öffnen einer im Kasten 7 angeordneten, vermittelst Klappe 41 verschlossenen Öffnung in der angedeuteten Pfeilrichtung um ein Stuck gedreht, so verschiebt der Schlitz 24, in welchem sich der Stift 43 führt, den Schieber 44 in der ebenfalls angegebenen Pfeilrichtung und der Schieber 44 kommt ausser Eingriff des Gewindes der Spindel 3. Infolgedessen verliert die letztere mit dem Kolben 4 ihr Widerlager bezw. ihren Halt und sinkt infolge ihres Eigengewichtes in ihre Anfangsstellung zurück.
Durch eine Feder 27 wird alsdann der Kranz 26 in seine Anfangsstellung zurückgezogen und der Schieber 44 mit seinem Gewinde wieder mit dem der Spindel 3 in Eingnif gebracht.
Der Antrieb der Maschine erfolgt von der Welle 37 aus, auf der einerseits die feste und die lose Scheibe 38, andererseits die Riemscheibe 39 angeordnet ist. Von letzterer aus erfolgt der Antrieb der Scheibe 40, die auf der die Rolle 15 tragende Welle 12 aufgesetzt ist, welch letztere durch die genannte Antriebsanordnung dauernde Bewegung erhält
Die Welle 37 ist praktisch derartig seitlich zu der Welle 12 angeordnet, dass das Heben und Senken der Rolle 15 keine störende Entspannung des die Scheiben 39 und 40 verbindenden Riemens ausüben kann, andererseits kann bei gesenkter Stellung der Welle 12, in welcher die letztere sich nicht zu drehen braucht, auch der Riemen spannungslos sein.
Die Wirkungsweise der vorliegenden Maschine ist die folgende : Nachdem der Bekälter 1 mit Wurstmasse gefüllt und ein Darm auf der Tülle 2 befestigt ist, wird gegen die sich während des Betriebes in steter Drehung befindliche Welle 12 mit Reibungsrolle 15 durch Niederdrücken des Hebels 10 die Reibungsscheibe 11 gepresst. Letztere hebt nunmehr auch die Rolle 15 mitsamt ihrer Welle 12, drückt die Rolle gegen die obere Reibung- scheibe 21 und versetzt diese in Umdrehung. Dadurch, dass die Reibungsscheibe 21 vermittelst des Gewindestückes 44 in das Gewinde der den Kolben 4 in dem Behälter 1 vorschiebenden Schraubenspindel 3 eingreift, wird sich die Spindel 3 durch die Drehung der Reibungsscheibe M nach oben verschieben und dabei den Kolben 4 gegen die im Be- hälter 1 befindliche Wurstmasse drücken.
Infolgedessen wird diese durch die Tülle 2 in den auf letztere aufgezogenen Darm gedrückt und derselbe so gefüllt. Sobald eine bestimmte Menge
Wurstmasse in den Darm gedrückt ist, wird der Hebel 10 wieder freigegeben, worauf die
Reibungsscheibe 11, Reibungsrolle 15 mit Welle 12 sowie die vorher gleichfalls gehobene
Rolle 16 in ihre Anfangslage zurückkehren. Hiedurch wird die Spindel 3 an einer Weiter- drehung bezw. der Kolben sofort an einem weiteren Adwärtsbewegen gehindert und es gehen die Spindel mitsamt dem Kolben sowie die obere Reibungsscheibe 21 durch ihr
Eigengewicht ein geringes Stück, etwa 1-2 cm zurück, wobei sich die Reibungsscheibo 21 auf die Ansätze 22 auflegt.
Der Druck des Kolbens 4 auf die im Behälter befindliche
Wurstmasse hört dadurch vollkommen auf und es wird ein Nachdrängen bezw. Nachstopfen der Wurstmasse wirksamst verhindert.
Der gefüllte Darm wird nunmehr von der Tülle 2 entfernt und durch einen neuen ersetzt.
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Je nachdem eine schnellere oder langsamere Bewegung der Spindel 3 mit den Kolben 4 erfolgen soll, wird durch den Hebel 19 die mit der Reibungsrolle 15 gekuppelte Stange 17 nach links oder rechts verschoben.
Ist die Spindel. 3 mit dem Kolben, 4 schliesslich in der höchsten bezw. obersten Lage angelangt, so können Spindel und Kolben, in der Weise* in die Anfangslage zurückgebracht werden, dass nach Öffnen der Klappe 41 ! des Triebwerkgehäuses der an der Reibungscheibe angeordnete, als Handhabe ausgebildete flanschenähnliche Rand 25 um die Länge des in dem Kranz 26 angeordneten Schlitzes 24 verschoben wird. Infolgedessen wird der den Stift 43 tragende, die Kupplung der Reibungsscheibe 21 mit der Spindel 3 bewirkende Schieber 44 - das bekannte Mutterschloss - in der in Fig. 3 angedeuteten Pfeilrichtung zurückgezogen und die Reibungsscheibe 21 ausser Eingriff mit der Spindel 3 gebracht. Letztere ist somit frei geworden und sinkt mit dem Kolben 4 in die Anfangslage zurück.
Dadurch, dass die Bewegungsmittel in dem Gehäuse 7 eingeschlossen liegen, sind dieselben gegen Verstauben und Verschmutzen geschützt.
Die Maschine wird zweckmässig von einem seitlich an derselben angeordneten Sitz aus bedient.
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gleichzeitigen Füllen mehrerer Därme ausgerüstet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wurstfüllmaschine mit in einem aufrecht stehenden Behälter vermittelst einer Schraubenspindel geführten Kolben, dadurch gekennzeichnet, dass der mit verschiedenen, beliebig zu regelnden Geschwindigkeiten verschiebbare Kolben nach jeder Abstellung der ihn beeinflussenden Antriebsvorrichtung samt der Spindel (3) um ein geringes Stück selbsttätig zurücksinkt, wodurch der Druck des Kolbens auf die im Behälter (1) befindliche Wurstfüllmasse aufgehoben und so ein selbsttätiges, unbeabsichtigtes Nachdrängen der letzteren in den Darm bezw. ein Nachfüllen wirksam verhindert wird.