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Einrichtung zum Antrieb von Arbeitsmaschinen durch die Arbeitswelle einer Waschmaschine
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Antrieb von Arbeitsmaschinen durch die lotrechte oder annähernd lotrechte Welle einer Waschmaschine.
Durch die zunehmende Verwendung von Waschmaschinen ist das Bedürfnis entstanden, von der Ar- beitswelle der Waschmaschine eine sekundäre Maschine, z. B. eine Buttermaschine, anzutreiben. Auf diesem Gebiet ist eine Einrichtung bekannt, bei welcher an den die Waschmaschine treibenden Motor ein
Keilriementrieb angelegt wird, der eine Wäscheschleuder oder wahlweise eine Buttermaschine antreibt.
Dabei tritt aber der Nachteil ein, dass bei der Benützung der Keilriementrieb jedesmal neu eingestellt und fixiert werden muss.
Ferner wurde vorgeschlagen, in eine Trommelwaschmaschine mit waagrechter Arbeitswellestatt der normal verwendeten Wäschetrommel ein trommelähnliches Butterfass einzusetzen. In diesem Falle ent- stehen für den Benützer der Einrichtung Schwierigkeiten beim Einsetzen und aus Gewichtsgründen beson- ders beim Herausnehmen des Butterfasses, da nach Beendigung der Butterfertigung entweder das Fass samt der Buttermilch aus der Waschmaschine herausgehoben oder die Buttermilch in den Waschbehälter abgelassen werden muss, was zusätzliche Reinigungsarbeiten erfordert.
In der franz. Patentschrift Nr. 1.043. 784 ist als Sonderfall des Antriebes einer sekundären Arbeitsmaschine eine Einrichtung beschrieben, bei welcher über eine an der Waschmaschinenwelle befestigte federnde Welle ein mit letzterer festverbundener Hohlkörper (Schleudertrommel) einer Wäschezentrifuge angetrieben wird. In diesem Falle bilden Hilfswelle und Maschinenkörper der sekundären Maschine in kinematischer Hinsicht eine Einheit ; es entfällt die Arbeitswelle der sekundären Maschine überhaupt und damit auch die Notwendigkeit, zwischen ersterer und der Hilfswelle eine lösbare Verbindung herzustdim.
Dem gegenüber besteht die Erfindung darin, dass die Hilfswelle in an sich bekannter Weise aus einem Schlauch aus biegsamem Material besteht, bis in die Nähe des oberen Randes der Waschmaschine geführt ist und an dieser Stelle in an sich bekannter Weise ein Kupplungsorgan, z. B. eine Kupplungshülse besitzt, mit welcher ein Gegenstück der Kupplung der auf die Waschmaschine aufsetzbaren Arbeitsmaschine z. B. ein Vierkantzapfen, gleichzeitig mit dem Aufsetzen dieser Maschine auf die Waschmaschine in Eingriff kommt.
Die vorgeschlagene Anordnung bietet Vorteile auf den Gebieten der Herstellung, der Funktion und der Handhabung.
Es wird ermöglicht, gleichzeitig mit dem Aufsetzen der sekundären Maschine den Einkupplungsvorgang zwischen der biegsamen Hilfswelle und der Welle der sekundären Maschine zu bewerkstelligen.
Bei Verwendung einer starren Hilfswelle mit fixierter Lage der Kupplungsorgane ist es auch technisch versierten Personen fast unmöglich, die sekundäre Maschine so ruhig und gerade zu halten, dass der Einkupplungsvorgang glatt und ohne Beschädigung der Kupplungsorgane verläuft. Hingegen steht die biegsame Schlauchwelle infolge ihrer Eigensteifigkeit bereits in der richtigen Lage und stellt sich anderseits beim Einführen der Steckkupplung sofort auch auf eine merklich schiefe Lage der Arbeitswelle der sekundären Maschine ein, so dass auch technisch vollkommen unkundige Benützer die Verbindung der beiden Maschinenwellen schnell und zuverlässig herstellen können.
Die Verwendung der biegsamen Schlauchwelle bietet ferner den weiteren Vorteil, dass die Arbeitswelle der Waschmaschine und jene der sekundären Maschine nicht genau koaxial stehen müssen, was eine wesentlich billigere Herstellung und leichtere Austauschbarkeit ermöglicht. Ausserdem gibt es verschiedene Typen von Waschmaschinen mit einklapp-
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baren Wringern, deren Konturen über die verlängerte Achse der Waschmaschinenwelle reichen oder ihr so nahe kommen, dass die Verwendung einer starren Hilfswelle bzw. die Anbringung eines Kupplungsor- gans aus räumlichen Gründen nicht möglich ist. Die Verwendung der biegsamen Schlauchwelle hingegen erlaubt eine achsparallele Verschiebung oder sogar eins abgewinkelte Stellung der Maschinenachsen und überwindet vorteilhaft die erwähnten räumlichen Schwierigkeiten.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der Erfindung, u. zw. der Antrieb für eine But- termaschine, schematisch im Schnitt dargestellt.
Innerhalb der Verschalung 1 einer Waschmaschine befindet sich der Waschbehälter 2, welcher am
Boden einen Lagerflansch 3 trägt. Darin ist eine Arbeitswelle 4 gelagert, an deren unterem Ende die grö- ssere Riemenscheibe 5 sitzt, die über den Riemen 6 von der kleineren Riemenscheibe 7 des Antriebsmo- tors 8 in Rotation versetzt wird.
Am oberen Wellenende befindet sich ein Gewindestummel 9, auf welchen während des Waschbetrie- bes ein Wel1rad üblicher Bauart aufgeschraubt ist. Zum Antrieb einer sekundären Maschine wird das Wellrad abgeschraubt und dafür das aus der Verschraubung-10, dem kräftigen Schlauch 11 und der Kupplung hülse 12 bestehende Kraftübertragungsorgan aufgeschraubt ; die Kupplungshülse 12 besitzt einen Innenvier- kant. Weitere Teile der Waschmaschine sind das Bodenblech 13, der versenkt eingeklappte Wringer 14 und der Rahmen 15, der zugleich den oberen Rand der Waschmaschine darstellt. Darauf ist z. B. eine Buttermaschine gesetzt, die zweckmässig eine Grundplatte 16 besitzt, auf welcher der Fassmantel 17 befestigt ist, der einige Schlagleisten 18 trägt.
Der untere Teil des Fassmantels 17 und die Grundplatte 16 sind ausgeschnitten, wodurch die Ausnehmungen 19 entstehen.
Im Fassboden befindet sich ein Lagerflansch 21, in welchem die Welle 22 läuft, deren unteres Ende als Vierkantzapfen 23 ausgebildet ist.
Auf das obere, verjüngte Ende der Welle 22 ist der umlaufende Schlagflügel 24 aufgesteckt, der durch den Stift 25 mitgenommen wird. In der Nähe des Fassbodens 20 ist das Ablassrohr 26 angebracht.
Dieses ist bei Gebrauch der Maschine durch den Pfropfen 27 abgeschlossen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel läuft die Arbeitswelle der Buttermaschine mit der Drehzahl der Waschmaschinenwelle um und erlaubt einen zufriedenstellenden praktischen Betrieb. Falls aber Arbeitmaschinen an die Waschmaschine angeschlossen werden sollen, die wesentlich niedrigere oder höhere Drehzahlen benötigen, kann an der sekundären Arbeitsmaschine ein Untersetzungs- oder ein Übersetzungsgetriebe angeordnet werden, welches von der Waschmaschinenwelle über die Hilfswelle zuerst angetrieben wird.
Die Handhabung und Wirkungsweise der Einrichtung ist Folgende :
Falls mit der Waschmaschine beispielsweise die in der Zeichnung dargestellte Buttermaschine betrieben werden soll, wird das Wellrad vom Gewindestummel 9 der Waschmaschinenwelle 4 abgeschraubt und die biegsame Welle mit der Verschraubung 10 aufgeschraubt, so dass der Innenvierkant der Kupplungshülse 12 ungefähr in der Höhe des oberen Randes der Waschmaschine endet ; die leere Buttermaschine wird dann auf die Waschmaschine aufgesetzt und dabei der Vierkantzapfen 23 in die Kupplungshülse 12 eingeführt. Infolge der Eigensteifigkeit des Schlauches, aus dem die biegsame Welle gebildet ist, steht'die Kupplungshülse 12 von selbst an jener Stelle, an welche der Vierkantzapfen der Arbeitsmaschine bei deren Aufsetzen auf die Waschmaschine kommt.
Der Vorgang des Einkuppelns kann durch die Ausnehmung 19vonauss8n beobachtet und gegebenenfalls unterstützt werden.
Nach Einbringen des Pfropfen 27 und Vornahme der Rahmfüllung kann die Buttermaschine in der üblichen Weise betrieben werden. Sobald die Butterbildung im Fass beendet ist, wird nachHineinschlagen des Pfropfen 27 die Buttermilch über das Rohr 26 abgelassen, die Butter entfernt und die Buttermaschine ohne beschwerenden Inhalt abgenommen.
Dem zeichnerisch dargestellten Beispiel ist zu entnehmen, dass der an sehr'vielen Handelstypen von Waschmaschinen eingebaute, versenkbare Wringer einer koaxialen Verbindung von Waschmaschinenwelle und Arbeitswelle der Buttermaschine im Wege steht. Hiebei erfüllt das aus Verschraubung 10, Schlauch 11 und Kupplungshülse 12 bestehende Kraftübertragungsorgandie Funktion einer Gelenkwelle und umgeht infolge seiner Biegsamkeit diese Hindernisse.
Es wäre auch denkbar, das Abschrauben des Wellrades zu vermeiden und an diesem geeignete Mit- l1ehmerflächen oder Öffnungen für ein einsteckbares Mitnehmerorgan anzubringen.
Wie leicht zu ersehen, ist die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung nicht auf das beschriebene Beispiel des Antriebes einer Buttermaschine beschränkt, sondern es ist möglich, damit auch z. B. Eismaschinen, Zerkleinerungsmaschinen, Mixer und andere Maschinen von der Waschmaschine aus zu betreiben.