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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 19800.
C. SCHÖNFELDER & CoMp. IN BRIEG (PR.-SCHL.).
Verfahren zur Herstellung von Drahtgittern oder dgl. verschiedener Maschenweite.
Sollen Drahtgitter, die durch verschiedene Maschenweite der Gitterfläche gemustert erscheinen, statt durch Aneinanderreihung und Verbindung einzelner Geflechtstücke von je verschiedener Maschenweite aus einem Stück hergestellt werden, so müssen bekanntlich die Stäbe des weitmaschigen Gitterteils auch für den engmaschigen Teil durchgehen.
Dabei müssen die Stäbe, um die Bildung eines Geflechtes zu ermöglichen, da sie ihrer Stärke halber nicht hin und her gebogen werden können, für die Kreuzungsstellen, ebenso wie dies bei Anfertigung gewöhnlicher Drahtgitter mit durchwegs gleichartiger Maschenweite
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(vergl. Fig. 1) versehen werden. Je nach der gewünschten Bindung sind diese nach unten oder oben zu richten.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung
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fläche durchziehenden 1J auptstäbe werden in gewöhnlicher Bindung miteinander weitmaschig verflochten ; zur Bildung des engmaschigen Gitterteiles werden Zwischenstäbe zwischen die Hauptstäbe in der Weise eingelegt, dass die einzelnen Zwischenstäbe der einen Richtung ihrer ganzen Länge nach stets ober-und die der anderen Richtung stets unterhalb der betreffenden, sie kreuzenden Hauptstäbe verlaufen. Dadurch wird eine besondere Kröpfung der letzteren für die Kreuzungsstellen mit den Zwischenstäben unnötig.
Die innerhalb der durch die llal1ptstäbe gebildeten weiten Maschen liegenden Zwischenstäbe kreuzen sich nun, indem die unter den llauptstäben verlaufenden Zwischenstäbe innerhalb jeder weiten Masche über die oberhalb der Ilauptstäbe verlaufenden Zwischenstäbe hinwegsetzen und umgekehrt. Die Zwisshenstäbe selbst bilden demnach im Gegensatz zu den Hauptstäben untereinander kein Geflecht ; sie bekommen aber durch die Hauptstäbe des weitmaschigen Geflechtes in diesem ihren Halt.
Da bei'dieser Herstellungsart der Gitter die Hauptstäbe mithin auf ihre ganze Länge, ohne Rücksicht darauf, auf welchem Teil ihrer Länge sie sich in weit-oder eng- maschigem Gitterteil befinden, in der Grösse der weiten Maschen entsprechenden Abständen gleichmässig vorgekröpft worden können, kann man mit gleichmässig vorgestanzten Stäben nach Wahl ein beliebiges Muster im Gitter iwzielen.
Die Fig. 3 der Zeichnung zeigt ein nach dem erwähnten Verfahren hergestelltes Gitter. In Fig. 4 ist ein Teil des Gitters in grösserem Massstabe dargestellt. Zur besseren Übersicht sind die sich in dem engmaschigen Teil fortsetzenden Hauptstäbe stärker als die
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Zur Herstellung des Gitters werden auf dem Arbeitstisch die Umrisse der Gitterteile vorgezeichnet, um die Grenze festzustellen, bis zu welcher die Haupt-und Zwischenstäbe jedesmal zu führen sind.
Der Arbeitsvorgang ist nun folgender : Wäre z. B. gerade ein weitmaschiger Gitter-
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die Drähte 11 und IV gehoben und dann wird z. B. der Stab B eingelegt : Dann folgt Hebung der Stäbe I, III, V und Einlegen, des Stabes C. Dieser Vorgang wiederholt sich dann von vorn.
An solchen Stellen der auf dem Arbeitstisch aufgerissenen Zeichnung, an denen irgendein Muster zur Bildung des engmaschigen Teiles die Einschaltung von Zwischenstäben erheischt, wird wie folgt verfahren ; Zuerst werden die entsprechenden Nebenstäbe 1, 2, 3, 4 auf den Arbeitstisch gelegt. Ware nun gerade ein Hauptstab einzuführen, z. B. wieder B, so geschieht dies in der früher geschilderten Weise, d. h. es wären wie vorher wieder die Drähte II, IV zu heben. Vor dem Einlegen des auf diesen Hauptstab B folgenden Zwischenstabes b werden die Zwischenstübe 1, 2, 3, 4, aber alle gemeinsam gehoben. Nun folgt Hebung der Hauptstäbe I, 111, V, dann Einlegen von C, dann wieder Hebung von 1, 2, 3, 4. gemeinsam, Einlegen von c u. s. f.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des Gitters, bei der zwischen je zwei Hauptstäbe
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stäbe 1, 11, 111, IV hinweggehen.
Ist das Gitter derart zusammengestellt, so kann zur besseren Abgrenzung der verschiedenmaschigen Gitterteile untereinander ein Rahmen I aufgelegt werden, der z. B. auf die in Fig. 2 angedeutete Art mit den einzelnen Stäben verbunden wird.
Selbstverständlich können zur Bildung des Gitters auch durchwegs Drähte von gleicher Stärke verwendet werden. Es bleibt aber auch unbenommen, statt viereckiger oder quadratischer Maschen solche in Form von vieleckigen zu bilden.