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IN DÜSSELDORF-DERENDORF.
Einrichtung zur selbsttätigen Veränderung der Bremswirkung bei Rohrrücklaufgeschützen mit Flüssigkeitsbremse.
Bei dem Gegenstando des Haupt-Patentes Nr. 17686 wird der Rohrrücklauf durch Drehen der Kolbenstango des Bremsmechanismus verändert, je nach der grösseren oder ge- ringoren Elevation, die dem Geschütz erteilt wird. Wenn die Oberlafette in der Nähe der Schi ! d- oder Schwingungszapfen endigt, lässt sich verhältnismässig leicht durch Anbringung von Zahnrädern, Schnecken oder dgl. und eines Zahnbogens die Drehbewegung der Kolbenstange oder des Bremszylinders (der statt der Kolbenstange gedreht werden kann) von dpr Elevationsschwingung des Geschützrohres und der Oberlafette ableiten.
Bei den jetzt üblichen Geschützen, bei denen meistens die Schildzapfen annähernd in der Mitte der Oberlafette liegen, ergeben sich aber konstruktive Schwierligkeiten. Ausserdem hat die Ah- leitung der Bewegung durch gezahnte Rotationskörper den Nachteil, dass der Drehungswinkel, um den die Kolbenstange oder der Bromszylinder gedreht wird, stets direkt proportional ist dem Winkel, um den das Geschützrohr beim Geben der Elevation gedreht wird. Es werden damit auch die Verkürzungen der Rohrrücklauftängen direkt proportional den Elevationswinkeln.
Es liegt aber das Bedürfnis vor, die Endpunkte der Rohrrllckläufe nach gewissen Grundsätzen auf eine beliebige Kurve legen zu können und die vorliegende
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Veriinderungen der Bremswirkungen nach einem beliebigen Gesetz, also nicht direkt proportional den Elevationswinkeln, erfolgen kann.
Auf den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht Fig 1 schematisch eine Seitenansicht eines Rohrrücklaufgcschützes in horizontaler und geneigter Lage, wobei für die Endpunkte des Rohrrücklaufes in den verschiedenen Stellungen eine Kurve angegeben ist, die an einer Stelle ihre Richtung plötzlich verändert.
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Elevationslage in einem Längsschnitt durch die Oberlafette, wobei ein Teil des Bromes- zylinders und der Kolbenstange sowie der Wandung der Oberlafette weggebrochen ist.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2.
Fig. 4 veranschaulicht das Geschütz in gleicher Weise wie Fig. 2, nur dass das Rohr hier eine horizontale Lage hat.
Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 von Fig. 4.
Fig. G zeigt in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht eine andere Ausführungs- form bei Elevation.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie 7-7 von Fig. C.
Wie Fig. 1 zeigt, ist der Rücklauf des Rohres bei der strichpunktiert dargestellten E) pvationslage verkürzt gegenüber dem Rücklauf bei horizontaler Lage. Die RücklaufStellung in horizontaler Lage ist punktiert angedeutet. In der gezeichneten Elevationslago würde ohne die vorgenommene Verkürzung des Rohrrücklaufes das Geschützrohr und der Bremszylinder auf den Boden auftreffen und man müsste, um dies zu vermeiden, eine Ausschachtung vornehmen. Die Endpunkte der Rohrrückläufe in den Stellungen zwischen der horizontalen und der dargestellten Elevationslage sind durch die Kurve x-x bestimmt.
Soll das Geschütz nun aber zeitweise mit noch grösserer Elevation schiessen, so darf die Kurve : r-x offenbar nicht ihren bisherigen Verlauf fortsetzen, da sonst das Gescbützrohr bezw. der Bremszylinder bald wieder auf den Boden auftreffen würde. Es muss daher von einer gewissen Elevationslage an dafür gesorgt werden, dass die Verkürzung des Rohrrückaufes schneller vor sich geht als bisher, so dass der letzte Teil x-y der Kurve annähernd horizontal verläuft.
Zu diesem Zwecke ist gemäss der vorliegenden Erfindung ein Kurvengetriebe vorgesehen, das aus einer körperlichen Kurve besteht, die fest mit einem unbeweglichen Teile der Geschützlafette verbunden ist und in die ein zugehöriger Getriebeteil eingreift, der mit dem schwingenden Teil des Geschützes, z. B. mit der Oberlafette so verbunden ist, dass er I. ei der Schwingung des Geschützrohres und der Oberlafette durch seinen Eingriff in die beliebig vorbestimmte Kurve eine Bewegung in einer Ebene erhält, die sich dann durch heliebige Übertragungsm'ttel in die erforderliche Drehbewegung der Kolbenstange oder des Bremszylindersumsetzenlässt.
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Bei der in Fig. 2 bis 5 dargestellten Ausführungsform ist a das GesclUtzrohr, das auf der Oberlafette b in bekannter Weise gleitet. Die Oberlafette ruht in einem Rohrträger c, indem sie um einen Pivot eine Seitenbewegung ausführen kann. Der Rohrtrltger r- ist mit Schildzapfen d in der Unterlafette e gelagert, die, wenn abgeprotzt ist, feststellt, während in ihr das Geschützrohr, die Oberlafette und die darin benndHchen Broms- mechanismen um die Schildzapfen d schwingen, wenn die Winkellage des Rohres zur Horizontalen verändert wird.
In der Oberlafette ist die drehbare Kolbenstange f befestigt, die im Bremszylinder g, der mit dem Geschützrohr fest verbunden ist, einen Ventilkolben trägt, dessen Durchflussöffnungen durch die Drehung der Kolbenstange behufs Veränderung der Rücldauflänge verändert werden. Die Konstruktion dieses Ventilkolbens gehört nicht zur vorliegenden Erfindung.
An der Lafettenwand e ist eine körperliche Kurve h befestigt, die im vorliegenden Falle als Nut ausgebildet ist. In dieser kann ein Zapfen i gleiten, der von einem Gleitstück oder Schieber k in die Nut vorspringt. Der Schieber k ist verschiebbar verbunden mit einem die schwingende Bewegung des Rohres in der Vertikalebeno mitmachenden Teil, z. B. dem Rohrträger c. Die Mittellinie der Kurvennut h liegt in ihrem vorderen Teil näher an der Drehachse der Schildzapfen d als im hinteren Teil. Wird nun das Rohr nebst den damit verbundenen Teilen aus der horizontalen Lage (Fig. 4) in eine geneigte Lage (Fig. 2) gebracht, so macht infolge der Führung in der Kurvennut h der Zapfen i mit dem Schieber k eine Relativbewegung zur Oberlafette senkrecht nach oben, wie aus den Fig. 5 und 3 hervorgeht.
Hiebei dreht der Schieber einen Arm l nach oben, der auf einer Achse m sitzt, die einen Zahnbogen o trägt. Dieser steht mit einem Zahnbogen p in Eingriff, der auf der Kolbenstange sitzt. Infolgedessen erhält die Kolbenstange durch den Aufwärtsgang des Schiebers k eine Drehung, deren Verhältnis zur Schwingung des Geschützrohres und der Oberlafette durch den Verlauf der Kurve h bestimmt ist.
Die Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 unterscheidet sich von der vorher be- schriebenen Ausführungsform dadurch, dass der Rohrträger c mit der Oberlafette b fest verbunden ist. Hiedurch ist die direkte Verbindung des Schiebers A : mit der Oberlafette möglich. Die Seitendrehung ist hiebei dadurch erreicht, dass der obere Teil q der Unter- lafette gegen den unteren Teil um einen Pivot r drehbar ist. Da bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 bis 5 infolge der Drehung der Oberlafette um den Pivot in dem Rohr- träger c die Längsachse der Oberlafette zeitweise einen kleinen Winkel bildet, zu den zur
Längsachse der Lafette parallel bleibenden Flächen des Rohrträgers, so ändert sich die
Entfernung der Achse m von dem Schieber 1 ; etwas.
Diesem Umstand ist dadurch Rechnung getragen, dass der Schieber und der Arm 7 nur in der Ilöhenrichtung miteinander gekuppelt sind, während in horizontaler Richtung eine gegenseitige Verschiebung möglich ist. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 fällt die Änderung der Entfernung zwischen der Achse m und dem Schieber k fort.
Es ist noch zu bemerken, dass- die Bewegung von der Kurvennut auch direkt auf den Arm l übertragen werden kann, so dass der Schieber k fortfällt.