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Österreichische
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IN LONDON.
Verschluss und Schloss für durch den Rückstoss betätigte Feuerwaffen.
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zu ermöglichen, im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Systemen, bei welchen der Lauf oder das Rohr beim Rückgang plötzlich gehemmt wird und die kinetische Energie des freigegebenen Verschlussstückes eine von dem Lauf unabhängige Schraubenfeder zu-
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wärtigen Stellung festgehalten und hierauf freigegeben werden muss, um durch eine besondere Vorrichtung vorwärts gestossen zu werden.
Vorliegende Erfindung ermöglicht, die gesamte lebendige Kraft des sich zurückbewegenden Laufes auszunützen, während bei dem erwähnten bekannten System der grösste Teil des Rückstosses durch das plötzliche Hemmen des Laufes verloren geht und von der Schultor des die Waffe bedienenden Mannes aufgenommen werden muss.
Das Wesen dieser Ertindung ist aus den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich und zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt, welcher die allgemeine Anordnung der Teile an einem Gewehre veranschaulicht. Fig. 2 zeigt die Vorschlussriegel geschlossen, das Gewehr zum Abfeuern bereit. (In dieser Figur sind die Teile des Gewehres oberhalb des Verschluss-
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sind die End- bezw. Seitenansicht des Hammerbewegungsstückes. Fig. 10 veranschaulicht das ganxe Gewehr in kleinerom Massstahe. Die Fig. 11 bis IS stellen in schematischer Weise verschiedene Arbeitsstellungen der Nürnbergerschere mit Bezug auf die FührungsschlitzedesGehäusedeckelsdar.
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Aufnahme des Verschlussstückes e ausgebohrtes Stahlstück ist.
Er ist an den Seiten für den Durchgang der Verschlussriegel k geschlitzt und an der rechten Seite für den Austritt dor verbrauchten Patronen ausgeschnitten. Der Verschlussrahmen ist ferner an dem Boden für den Eintritt der neuen Patronen, sowie für den Hammer ausgeschnitten und an der Oberseite für den Durchgang des Stiftes an dem Verschlussstück geschlitzt. Dieser
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werden.
Ein kräftiger runder Zapfen b2 ragt von der Oberseite des Verschlussrahmons empor.
Derselbe geht durch die zwei Endglieder der Nürnbergerschere i und dient dazu, dioso Xürnhergerschere zu öffnen, wenn der Lauf zurückgeht, wie dies im folgenden beschrieben
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Schiene verriegelt. An dem vorderen Ende besitzt der Deckel zwei zangenartige Arme j2, welche über den äusseren Gewehrkasten gehen und durch einen Stift d3, der unterhalb des Laufes durch das Gewehr hindurchgeht, an demselben befestigt sind (Fig. 10). Ausserdem
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angeordnet, die zur Aufnahme der Verschlussriegel k dienen.
. Das vordere Ende des Deckels ist verdickt und in die Unterseite sind zwei recht- winkelige Schlitze eingeschnitten, welche den Zweck haben, die Nürnbergerschere in der im folgenden zu beschreibenden Weise zu betätigen. Die Stellung dieser Schlitze in dem
Deckel ist in den Fig. 1, 4 und 5 durch die strichlierten Linien d2 angedeutet.
An dem vorderen Ende des Gehäuses c befindet sich ein rohrförmiger Ansatz cl, in dem ein Kolben p geführt ist. Der Ansatz besitzt einen Längsschlitz, durch welchen ein an dem Laufe befestigter Ansatz a' hindurchgeht, der in den Kolben p eingreift. Der
Kolben p ist mit einer, unter Federwirkung stehenden Kappe o verbunden und praktische
Versuche haben ergeben, dass bei entsprechender Stärke der Feder der Schütze bei der
Abgabe eines Schusses keinen merklichen Stoss auf seine Schalter erhält. Das rückwärtige
Ende des Gewehres ist zur Aufnahme der Schraubenfeder, welche das Stück g zur Be- tätigung des Hammers beeinflusst, ausgebohrt.
Das äussere Gehäuse erhält eine solche Form, dass der obere Teil desselben den
Verschlussrahmen aufnehmen kann, während der untere Teil desselben nur so breit gemacht ist, als zur Aufnahme des Stückes g erforderlich ist. Dieser Teil passt in den hölzernen Gewchrschaft. Von dem letztgenannten Teile des Gehäuses gehen drei Paar von Augen nach abwärts in das Holz des Gewehrschaftes hinein, und zwar die Augen cS zur Auf- nahme der Drehungsachse für den Hammer, die Augen c4, in welchen die Drehungsachse des Hebels w gelagert ist, sowie endlich die Augen c5 mit der Achse für das Züngel. An dem schmalen Teile des Gehäuses befindet sich vor dem Magazine ein nach abwärts gehender Ansatz zur Aufnahme des Drehpunktes des Magazinhebels y.
Das Magazin ist mittelst Schrauben oder sonst in entsprechender Weise an dem äusseren Metallgehäuse befestigt. Dasselbe ist eine Büchse ohne Deckel und Boden. Der
Boden wird durch einen Hebel y gebildet, welcher zu diesem Zwecke flach hergestellt und durch eine gewöhnliche Knagge gehalten wird. Dieser Hebel ist mit einem Arm versehen, von welchem ein Stift y'vorsteht.
Die Patronen werden durch eine Feder t hinter den Lauf gehoben. Sollen nun eine oder mehrere neue Patronen in das Gewehr eingeführt werden, so wird dasselbe umgekehrt und der Hebel y an dem Daumenstück erfasst und zurückgeschlagen. Hiebei fasst der Stift y' die Feder t und nimmt sie nach rückwärts mit. Der Ansatz y2 gelangt hiebei hinter die
Feder z, wenn der Hebel y zurückgeschlagen ist, so dass er in dieser Lage gehalten wird, bis die Patronen eingefüllt sind, worauf der Hebel y wieder geschlossen wird und das
Gewehr schussfertig ist.
Das Stück g zur Betätigung des Hammers ist eine Stahlstange von der aus Fig. 8 und 9 ersichtlichen Form, welche Stange mit Ausschnitten für den Durchgang des Hammers h und der Abzugstange l versehen ist. Die Bögen, welche die von den beiden Seiten des Hammers abstehenden Stifte umgeben, bilden Haken, durch welche der Hammer, der sonst frei dreh- bar gelagert ist, zurückgezogen werden kann. Wenn der Verschlussrahmen zurückgeht, wird das Stück 9 entgegen der Schraubenfeder um den an derselben befestigten Bolzen eben- falls zurückbewegt. Sobald dieses Stück hinreichend weit zurückgegangen ist, kann dio Abzugstange in die entsprechende Ausnehmung einspringen, wie dies in Fig. 1 strichliert i angedeutet ist.
Die Abzugstange l wird durch einen federnden Stift q nach aufwärts be- wegt, so dass das Stück in der zurückgezogenen Stellung gehalten wird, bis das Züngol abgezogen wird, worauf es durch die Feder nach vorwärts getrieben wird und den Hammer gegen den Zündstift schlendert. Hiedurch wird auch bewirkt, dass der Hammer den Zünd- stift nicht eher berühren kann, als bis der Verschlussrahmen sich in seiner richtigen Stellung befindet.
An dem Züngel m ist ein kurzer Hebel m'drebbar befestigt. Das Züngel, sowie der an demselben drehbare Hebel werden, voneinander unabhängig, durch eine Doppelfeder s beeinflusst, so dass der Heber m'hinter die Abzugstange treten kann, wenn dieselbe in ihre
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Züngelverbleibt.
Das Verschlussstück ist mit einem gewöhnlichen federnden Ausziehen es (Fig. 6) vor. sehen und die Patronen werden mit Hilfe des gewöhnlichen Stiftes ausgeworfen, welcher in einem Schlitz e4 an der Seite des Verschlussstückes geführt ist.
Wie bereits erwähnt wurde, ist der Verschlussrahmen b an den Seiten (von x zu x)
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können, so dass sie bloss als Mitnehmer oder Kupplungsstücke zwischen dem Verschluss- stück e und dem Verschlussrahmen wirken.
Die Wirkungsweise ist nun folgende : Beim Abfeuern presst sich das Verschlussstück gegen die Verschlussriegel k. Diese ihrerseits geben, da sie an den rückwärtigen Flächen der Schlitze x x des Verschlussrahmens anliegen, dem letzteren einen kräftigen Stoss, und da der Lauf und der Verschlussrahmen infolge dieses Stosses zurückgehen, gestatten sie, dass die Verschlussriegel nach auswärts schwingen, wobei sie dem Verschlussstücke den Rückwärtsgang ermöglichen (vgl. die Fig. 2 und 3). Wenn die Verschlussriegel offen sind, bewegt sich die Nürnbergerschere mit dem Verschlussrahmen und Verschlussstück.
An jedem der Endhebel der Nürnbergerschere ist je ein sehr kräftiger Zapfen angeordnet, welche beide Zapfen. wie vorstehend erläutert, in die rechtwinkeligen Schlitze (Fig. 11-18) in dem Deckel eingreifen.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo die Verschlussriegel geöffnet sind, durchlaufen diese Zapfen die Teile der rechtwinkligen Schlitze d2, welche sich in der Laufrichtung erstrecken. Nach diesem Zeitpunkt jedoch gelangen diese Zapfen in die quer zur Laufrichtung sich erstreckenden Teile der Schlitze d3 und da der Verschlussstückrahmen und mit ihm der Zapfen b2 noch immer zurückgeht, wird die Nürnbergerschere geöffnet. Das Verschlussstück hat vermöge der ihm innewohnenden kinetischen Energie das Bestreben, von dem Laufe wegzufliegen, was jedoch durch die sehr kräftige Feder verhindert wird, so dass nur eine kleine oder gar keine Kraft auf die Nurnbergerschere wirkt, ausser jener, welche die Geschwindigkeit des Fluges des Verschtussstückes gegenüber jener des Laufes regelt.
Wenn der Lauf das Bestreben hat, schneller zu gehen als das Verschlussstück, so beschleunigt die Nürnbergerschere die Geschwindigkeit des Verschlussstückes und umgekehrt. Der Schlag des heftig zurückgehenden Verschlussstückes wird von dem Kolben f aufgenommen, welcher auch dazu dient, die Rückbewegung des Verscblussstückes einzuleiten.
Um sicher zu sein, dass das Verschlussstück wieder in demselben Augenblicke, in welchem es öffnet, auch abschliesst. sind die von den Endhebeln der Nürnbergerschere hervorragenden Stifte an der einen Seite eckig gemacht. Die Fig. 11,12, 13 und 14 veranschaulichen die Arbeitsstellungen der Nürnbergerschere beim Zurückspielen des Verschlusses.
Bei der in Fig. 11 und 12 dargestellten Anordnung werden im Querschnitt sektorförmigc, bei der Anordnung Fig. 13 und 14 runde Stifte angewendet.
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die Schere ist geschlossen, ihre Stifte bewegen sich in den Schlitzen d von aX bis zu den Schlitzenden bX ; hierauf werden die Stifte, da die Nürnbergerschere einem fortgesetzten Zug seitens des Verschlussstückes ausgesetzt ist, gezwungen, sich von ex nach dx einwärts zu bewegen und die Nürnbergerschere öffnet sich (Fig. 12 und 14).
Diese Figuren zeigen auch, dass durch die Anwendung eckiger Stifte der Hub vergrössert wird,
Die Fig. 15, 16, 17 und 18 veranschaulichen die Stellung der Nürnbergerschere und deren Stifte bei der Vorwärts- oder Schlussbewegung des Verschlusses und geht daraus hervor, dass ein rechtzeitiges Abschliessen wohl durch die kantigen Stifte, jedoch nicht durch die ronden Stifte erzielt wird. Aus ihnen ist auch ersichtlich, dass die runden Stifte in die Längsschlitze schon etwas früher eintreten, bevor sie die Seitenwände eX ex (Fig. 18) erreichen ; dies ist eine Folge der Krümmung bei J ; x, welche es den Stiften ermöglicht, zu früh und vor Beendigung des Abschlusses des Bolzens, in die L & ngsschlitze zu gelangen.
Der vollständige Abschluss erfolgt daher zu spät. Dies ist bei den kantigen Stiften (Fig. inti) nicht der Fall, da hier die geraden Flächen gX ex der Stifte in die genaue Stellung zum Eintritt in die Längsschlitze erst in dem richtigen Augenblicke, aber nicht früher, gelangen.
Die Stifte müssen erst die äusseren Wände eX eX erreichen und die Schere vollständig schliessen, bevor sie sich in den Längsschlitzen verschieben können.
Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Anordnung ist jeder Stift der Nürnbergor- schere nur mit einer ebenen Fläche versehen. Das zu späte Abschliessen bei der Anwendung runder Stifte ist umsomehr bemerkbar, weil die Bewegungsgeschwindigkeit des Verschluss- bolzens ein Vielfaches derjenigen dieser Stifte ist.
Die Nürnbergerschere wird durch die Rückbewegung des Laufes und des Verschlussrahmens mit dem Zapfen b2 wieder geschlossen.
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der Schlitze auch von dem anderen Ende des Gewehres betätigt werden kann. Versuche haben ergeben, dass von dem Rückstoss nur ein kleiner Teil auf die Nürnbergerschere zur Wirkung kommt. Ihre Aufgabe ist nur, die Bewegung des Verschlussstückes in volle Abhängigkeit von derjenigen des Laufes zu bringen. Durch Verstärken der Hauptfeder des Gewehres ist es möglich, das Verschlussstück in jedem Augenblicke seiner Bewegung anzuhalten und zurückzubewegen. Die grosse Spannung der Feder macht das vorliegende Gewehr für alle Zwecke geeignet, so dass dasselbe auch wie ein gewöhnliches, einen festen Lauf besitzendes Gewehr mit einem Bajonett versehen werden kann.
Die eigenartige Wirkung der Verschlussriegel ermöglicht die volle Ausnützung des Rückstosses. Die bisher bekannten Verschlussriegel bewegen sich mit dein Lauf nach rückwärts und werden durch Ansätze an dem festen Teil des Gewehres in die Offenstellung gebracht. Da das Verschlussstück fest an die Verschlussriegel gepresst wird, so erfordert deren Öffnen infolge der auftretenden Reibung in diesem Falle einen grossen Arbeitsaufwand.
Bei der vorliegenden Bauart findet jedoch keinerlei Reibung zwischen den Verschlussriegoln und ihren Drehbolzen statt. Das Verschlussstück erteilt den Verschlussriegeln einen kräftigen Stoss, welcher sofort auf den Verschlussrahmen übertragen wird, und dann schwingen die Verschlussriegel einfach aus dem Woge des Verschlussstückes, so wie der Lauf, das Verschlussstück und der Verschlussrahmen infolge des Rückstosses sich nach rückwärts bewegen, da die Verschlussriegel an einem festen Teile des Gewehres drehbar gelagert sind, statt sich mit dem Laufe und dem Vorschlussrahmen mitzubewegen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine selbsttätige oder zum Teil selbsttätige, durch den Rückstoss betätigte Feuerwaffe, die zu beiden Seiten des Verschlussrahmens mit an feststehenden Achsen gelagerten Verschlussriegeln versehen ist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, welche die Bewegung des Verschlussstückes zwangläufig von derjenigen des Laufes abhängig macht, bestehend
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welche mittelst in rechtwinkelige Schlitze des Gewehrgehäuses eingreifender Stifte während des ersten Teiles des Rückstosses und des letzten Teiles der Vorbewegung geschlossen gehalten wird und eine starre Verbindung zwischen Verschlussstück und Verschlussgehäuse bildet,
während des letzten Teiles der Rückstossbewegurg und des ersten der Vorbewegung jedoch freigegeben wird und ein rasches, zwangläufiges Voreilen sowie Zurückschnellen des Verschlussstückes mit Bezug auf den Lauf, wobei der Verschluss geöffnet und wieder geschlossen wird, ermöglicht.