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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 17189. VALENTIN LAPP IN LEIPZIG-LINDENAU.
Flaschen-bezw. Fass-Wasch-und Spülmaschine.
Diese Maschine ist für die innere und äussere Reinigung von Flaschen bezw. Fässern im Grossbetriebe für Brauereizwecke bestimmt, u. zw. soll eine für bisherige Verhältnisse ganz ungewöhnlich grosse Zahl von Flaschen bezw. Fässern auf einmal gleichmässig gereinigt werden, derart, dass eine vollkommen selbsttätige Behandlung eintritt, ohne dass der die Maschine bedienende Arbeiter eine etwaige Willkür ausüben bezw. durch Unachtsamkeit
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derselben irgendwie ungünstig zu beeinflussen im Stande ist.
Bei der neuen Maschine werden mehrere Reinigungsmittel verwendet. Dieselben werden gesondert in nebeneinander liegende Kammern eines feststehenden Hahnkükens geleitet. Um
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Kammern des Ilahnkükens hintereinander durch ein und dieselben Rohre zu den Spüldüsen, denn Erfinder hat erkannt, dass die einzelnen Reinigungsmittel sich nicht in ihrer Wirkung beeinträchtigen, wenn sie durch ein und dieselben Hohrf hintereinander geleitet werden.
In der Zeichnung ist als Beispiel eine insbesondere für Flaschen bestimmte Maschine gezeigt, deren Abmessungen solcher Art sind, dass 60 Flaschen auf einmal gereinigt bezw gewaschen und gespült werden können, wobei die Bauart der Maschine es ermöglicht, den. für die vollständige Reinigung einer Flasche ausreichenden einmaligen Umlauf einer solchen sich in ungefähr einer Minute vollziehen zu lassen, so dass in einer Minute ungefähr (') 0 Flaschen gereinigt werden können, eine Wirkung, die mit keiner der bisher bekannt gewordenen Flaschen- bezw.
Fass-Wasch- und Spülmaschinen auch nur annähernd erreicht werden kann, insbesondere nicht, wenn man bedenkt, dass jede Flasche, innen und aussen, auf das gründlichste gereinigt wird und diese Urül1dJichkeit bei allen Flaschen eine voll-
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Die zu reinigenden Flaschen werden an der für das Aufsetzen bestimmten Stelle (in Fig. 2 mit. M-wM bezeichnet) auf vortikale Spindeln 1 (Fig. 4 und 5) gesteckt, die an ihrem oberen Teile in an und für sich bekannter Weise zu Bürsten ausgebildet bezw. mit solchen versehen sind (in der Zeichnung nicht dargestellt). Die Flaschen werden umgekehrt mit den Köpfen zwischen Finger 2 (Fig. 4) gesetzt und oben von Drahtbügeln 3 (Fig. 5) umfasst. Diese sind an den oberen Enden von Stangen 4 befestigt, welche sich parallel zu den Spindeln 1 zwischen je zwei derselben befinden.
Die Spindeln 1, die Finger 2 und die sonst noch zu den eigentlichen Spülvorrichtungen gehörenden Teile, die weiterhin noch ausführlich beschrieben sind, gehen zum Teil von Gehäusen 5 aus, die in radial aus- ntrahlende Stutzen 6 eines Ringrohres 7' (Fig. 1, 2, 4 und 5) eingeschraubt sind. Die Stutzen mit den Gehäusen 5 sitzen an diesem Ringrohr so dicht wie nur möglich bei-
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Ausführungsbeispiel in vier Kammern geteilt ist.
Das Hahnküken 10 ist auf dem zentralen Untersatz 12 (Fig. 1) der Maschine befestigt und von unten aus münden in die Kammern des Gehäuses 10 einige, u. zw. vier Röhren (in der Zeichnung nicht dargestellt), die zur Zuführung und Abführung der Reinigungsmittel dienen. Die betreffenden Öffnungen im Boden des Gehäuses 10 sind in Fig. 3 mit 13, 14, M und 16 bezeichnet, u, zw. wird durch 13 Sodalösung, durch 14 Dampf oder heisses Wasser und durch 15 kaltes Wasser eingeführt, während 16 zur Abführung derjenigen Flüssigkeitsreste dient, die sich nach beendeter Reinigungsarbeit der Maschine noch in dem Ringrohr 7 und den Speichenrohren 8 befinden.
Das Gehäuse 9 ist um das Hahnküken 10 drehbar, u. zw. ist es mit einem Schneckenrad 17 versehen, in das eine auf der Welle 18 (Fig. 1 bis 3) befestigte Schnecke 19 eingreift. Die Welle 18 ist an ihrem äusseren Ende mit einer Riemenscheibe 20 (Fig. 1) versehen und diese wird von einer oberen Riemenscheibe 21 getrieben, die sich an einer quer über der Maschine gelegenen Welle 22 befindet. Wenn diese Welle also von einem Motor aus gedreht wird, so dreht sich dann auch das Hahngesäuse 9 mit den Speichenrohren 8 und dem Ringrohr 7 und dieses führt nun die Gehäuse 5 mit den darauf sitzenden Flaschen im Kreise herum ; indem nun die Rohrstutzen, welche die Röhren 8 mit dem.
Gehäuse 9 verbinden, nacheinander an den in horizontaler Ebene gelegenen schlitzartigen Öffnungen 23 (Fig. 1 und 3) vorübergehen, werden die Röhren 8 in be- stimmter Reihenfolge zuerst mit Sodalösung, dann mit Dampf oder heissem Wasser und schliesslich mit kaltem Wasser gespeist, so dass auch die auf dem Gehäuse 5 sitzenden
Flaschen mit eben denselben Mitteln von innen aus gespült werden. Dies geschieht wie folgt :
Jedes Gehäuse 5 enthält in-seiner Mitte eine, ihrer Form nach düsenartige Er- höhung 24, in die am oberen Ende ein dünnwandiges Rohr 25 eingesetzt ist. Durch die
Teile 24 und 25 hindurch geht die bereits eingangs erwähnte Bürstenspindel 1, die unter dem Gehäuse 5 mit einer Schnurrolle. 26 versehen ist.
In den oberen Teil des Gehäuses 5 ist ein mutterartiger Körper 27 eingeschraubt, der nach oben hin einen hohlzylindrischen
Fortsatz 28 hat, in dessen oberes Ende ebenfalls ein diinnwandiges Rohr 29 eingesetzt ist, u. zw. ist zwischen den nuttolpunktgieichen Rohren 29 und 25 ein ringförmiger Kanal belassen, der an den in einer Ebene liegenden Enden dieser Rohre nach oben hin, d. h. in das Innere der zu reinigenden Flaschen, ausmündet, während er sich nach unten hin zu dem ringförmigen Raum 30 des Gehäuses 5 fortsetzt und auf diese Weise an den Ringkanal des Ringrohres 7 angeschlossen ist.
Wenn also die jeweils benutzte Reinigungflüssigkeit in den betreffenden Teil des Ringrohres 7 eintritt, so verteilt sie sich nun auf die zu diesem Teil gehörenden Gehäuse 5 und tritt von da in die ringförmigen Kanäle zwischen den konzentrischen Rohren 25 und 29 ein, so dass sie nun zu den auf den Spindeln 1 sitzenden Bürsten hinauf spritzt und diese tränkt, worauf wiederum mittels dieser Bürsten die Flüssigkeit über die gesamte Innenwand jeder Flasche verteilt wird.
Die nach unten wieder herauslaufende Flüssigkeit wird von einem über dem Ringrohr 7 gelegenen flachen, ringförmigen Teller 31 (Fig. 1 und 4) aufgefangen und gelangt von diesem aus in abwärts gerichtete Trichterrohre 32 (Fig. 1 und 2), die die ablaufende Flüssigkeit in einen Sammelkanal 33 überführen, von dem sie dann weiter abgeleitet wird.
Während die Flaschen in der vorbeschriebenen Weise von innen behandelt werden, werden sie noch um ihre Achse gedreht, u. zw. sind die eingangs erwähnten Finger 2, auf die sich jeder Flaschenkopf stützt, zu diesem Zweck auf einem Zahnrade 34 (Fig. 4) befestigt, das sich an einem Zahnkranz 35 abwälzt, der sich um die ganze Maschine herum erstreckt und in geeigneter Höhe an den Säulen 36 (Fig. 1 und 4) betätigt ist.
Während nun die Flaschen sowohl kreisen, als auch um ihre eigene Achse gedreht werden, werden sie nicht nur von innen, sondern auch von aussen gereinigt. Zu diesem
Zweck sind die Säulen 36 oben durch Traversen 37 (Fig. 1, 2) verbunden, an denen kreis- bogenförmige Bürsten 38 befestigt sind. Die BUrstenbüsc1) el dieser Bürsten sind nach unten gerichtet und legen sich gegen die Böden der sich unter ihnen hinwegbewegenden Flaschen, so dass auf diese Weise das Abbürsten der Böden erfolgt, wobei gleichzeitig für die er- forderliche Wasserzufuhr durch entsprechend angeordnete Rohre gesorgt wird.
Unter den kreisbogenförmigen Bürsten 38 befinden sich nun noch kreisbogenförmige
Bürsten 39 (Fig. 1 und 2), deren Borstenbüschel radial nach aussen gerichtet sind und
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sich sowohl gegen den örper, ala.auch gegen den Hals der Plaschen legen.
In Hinsicht auf die verschiedenen Durchmesser dieser beiden FJacheDtei1e sind die Bürsten 89 in zwei übereinander liegende Gruppen getrennt, u. zw. können die kreisbogen'förmigen Bürsten jeder Gruppe in horizontaler Ebene bezw. in radialer Richtung eingestellt worden, zu welchem Zweck diese Bürsten an Gewindebolzen 40 sitzen, die in dem doppelten Kranz 4J ! eines Rades 4% (Fig. l) durch Muttern vor-und zurückgeschraubt werden können, so dass auf diese Weise die richtige Anlage an die Flaschenkörper und Flaschenhälse erzielt wird.
Das Bad 4J3 sitzt auf einer durch die Mitte der Maschine sich erstreckenden vertikalen Welle 43 (Fig. t), die von der oberen, horizontalen Welle 22 aus durch ein Kegelräderpaar 44 (Fig. 1) angetrieben wird. Das obere Lager dieser Welle 43 hält ein feststehendes Zahnrad 45 (Fig. 1), an dem sich ein Zahnrad 46 abwälzt, das auf einer in einer Speiche des Rades 42 gelagerten Welle 47 befestigt ist. Unten trägt diese Welle 47 ein Zahnrad 48,. das seinerseits die Drehung eines die Welle 43 lose umgebenden Zahnrades 49 bewirkt, welch letzteres jedoch mit einer die Welle 43 ebenfalls lose umgebenden Büchse 50 fest verbunden ist. Diese Büchse ist an ihrem unteren Ende mit einer Schnurscheibe 51 versehen, die also während des Arbeitens der Maschine mittels der vorerwähnten Übertragungsorgane gedreht wird.
Diese Drehung wird nun auf sämtliche Bürstenspindeln 1 übertragen, welch letztere, wie bereits oben erklärt, am unteren Ende mit Schnurrollen @ 26 versehen sind. In Fig. 2 ist punktiert angedeutet, wie die Übertragung der Drehung von der Schnurscheibe 51 auf die Schnurrolle 26 erfolgt, u. zw. ist das betreffende Drahtseil oder dgl. wellenförmig über sämtiche Schnurrollen hintereinander durchgeführt, wobei an einer Stelle eine Spannrolle 52 eingeschaltet ist. Es werden also die in den Flaschen arbeitenden Bürsten gedreht, u. zw. ist die Drehrichtung infolge des Sebnurantriebes derselben verschieden ; die einen drehen sich links und die anderen rechts herum.
Die in Fig. 2 mit 53-. 54 bezeichnete Strecke ist die, auf der das Einsetzen der zu reinigenden Flaschen in die Maschine und das Abnehmen der gereinigten Flaschen von der Maschine erfolgt und es ist aus der vorausgegangenen Beschreibung klar, dass der die Maschine bedienende Arbeiter keine weitere Tätigkeit als das Einsetzen und Abnehmen der Flaschen auszuführen hat, was natürlich gegebenenfalls durch zwei Arbeiter bewirkt werden kann.
Während des Umlaufes der Flaschen innerhalb der Maschine sind die Flaschen den Arbeitern aber völlig entzogen und es sind diese in keiner Weise in die Lage gesetzt, irgendwie störend in den Betrieb der Maschine einzugreifen oder die gründliche und gleichmässige Reinigung irgendwie ungünstig zu beeinflusen, wodurch, in Verbindung mit der ausserordentlichen Leistungsfäbigl eit der Maschine, der erstrebte Effekt erreicht wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Flaschen- bezw. Fass-Wasch- und Spülmaschine für mehrere Reinigungsmittel (Sodalösung, Dampf, kaltes Wasser etc.), welche aus den nebeneinander liegenden Kammern des feststehenden IIahnkükens getrennt zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Reinigungsmittel hintereinander durch an dem kükengehäuse angeschlossene Speichenrohre zu dem horizontal liegenden, als Flaschentraggestell diesenden Ringrohre geleitet und über mehrere vertikale Düsen verteilt werden.