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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu--16818. LOUIS WEIGERT-STERNE IN PICCADILLY (ENGLAND) 0
Distanzmesser.
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Entfernungen sowie hiefür benutzter Apparate.
Das Prinzip des neuen Distanzmessers besteht darin, dass eine Anzahl von Spiegeln oder dgl. reflektierender Medien (im folgenden sollen diese Spiegel zur unterschiedlichen Bezeichnung"kleine Spiegel"genannt werden) in Anwendung gebracht werden und dass diese Spiegel gegen einen anderen Spiegel oder dgl.
reflektierendes Medium (im folgenden soll dieser Spiegel zur unterschiedlichen Bezeichnung Hauptspiegel"genannt werden) derart eingestellt sind, dass jeder dieser kleinen Spiegel das Bild eines Gegenstandes in den Hauptspiegel wirft, welches Bild sich mit dem direkt gesehenen Bilde des Objektes deckt, sofern sich dieses Objekt in einer bestimmten Entfernung befindet, während alle übrigen Gegenstände, welche sich in einer anderen Entfernung vom Beobachter befinden, durch einen betreffenden kleinen Spiegel derart reflektiert werden, dass ein mehr oder weniger grosser Abstand zwischen dem direkt gesehenen und dem reflektierten Bilde auftritt.
Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung stellt in schematischer Weise einen Distanzmesser gemäss vorliegender Erfindung dar. Fig. 2 ist eine Draufsicht desselben in teilweisem Schnitt, welche eine in Anwendung gebrachte Ausführungsform des Distanzmessers darstellt. Fig. 3 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 4 ist eine Rückansicht, Fig. ;) zeigt den Hauptspiegels in Ansicht, Fig. 6 zeigt den zugehörigen Schnitt durch diesen Spiegel, während die Fig. 7-13 die im Hauptspiegel gesehenen, direkten und zurückgeworfenen Bilden der Gegenstände, deren Entfernungen bestimmt werden sollen, schematisch wiedergeben.
Gemäss der in beiliegender Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist der vorliegende
Distanzmesser wie folgt gebaut :
Der Hauptspiogel b ist an einer Leiste oder einem Metallrahmen a von passender
Form befestigt und in eine bestimmte Lage einstellbar. An Stelle eines einzigen Spiegels können jedoch auch mehrere Spiegel Verwendung finden, in jedem Falle jedoch sind die- selben saur Sehachse des Beobachters in einem Winkel von 450 angeordnet.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die untere Hälfte des
Spiegels b versilbert und bildet somit die eigentliche reflektierende Fläche, während der obere Teil c (Fig. 3, 5 und fi, der übrigens fortfallen kann), keinen Spiegelbelag erhält und mithin für das Auge vollkommen durchsichtig ist. Dieser sogenannte Hauptspiegel wird in einen rechtwinkeligen Rahmen d montiert, der vermittelst Stellschrauben e und f in
Bezug auf den äusseren Rahmen 9 eingestellt werden kann. Der Rahmen g ist zweckmässig an der Seite des Rahmens a vermittelst Schrauben und Federn h befestigt.
Der Beobachter hat, indem er über den Belag des Hauptspiegels durch das Planglas oder eine Öffnung c desselben sieht, eine natürliche und ungehinderte Ansicht des Gegenstandes vor sich, dessen
Entfernung er zu bestimmen wünscht. Die Lage bezw. Richtung desselben ist in Fig. 1 durch den Pfeil i angedeutet. Mit dem Rahmen a ist ferner ein rechtwinkliger oder sonst- wie passend gestalteter Rahmen j verbunden, der eine Anzahl kleiner Spiegel k trägt ; die letzteren sind in einem solchen Winkel oder in solchen Winkeln (je nach der Form des
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oder vermittelst eines Handfernrohres beobachtet werden kann.
Der Rahmen a ist auf seiner Rückseite zweckmässig mit einer Anzahl von Eintrittslöchern 1 (Fig. 2 und 3) für die von den verschiedenen Objekten ausgehenden Lichtstrahlen versehon ; diese Löcher können bei Nichtgebrauch des Apparates durch einen Verschluss oder eine Blende m in bekannter Weise gegen Eintritt von Staub und Feuchtigkeit geschützt werden. Die kleinen Spiegel k (Fig. 2 und 3) werden in passender Weise auf Schwingrahmen M montiert und können durch Schrauben o eingestellt werden. Die genannten Schwingrahmen können nach Einstellen der Spiegel in der jeweilig eingestellten Lage, d. h. nachdem der für die Stellung des Spiegels erforderliche Reflexionswinkel festgestellt ist, festgeklemmt werden, so dass sie ihre Lage nicht mehr ändern.
Das Festklemmen zu diesem Zwecke geschieht durch besondere Schrauben p oder eine sonstige hiezu dienliche Anordnung. Um nun die Bilder der verschiedenen Gegenstände bequem voneinander trennen zu können, wird in der dargestellten Ausführungsform dem Hauptspiegel gegenüber in der Vorderwand des Distanz- messers eine Blende mit mehreren Okularöffnungen g eingesetzt, durch welche der Beobachter die Bilder der Gegenstände beobachtet, u. zw. einen nach dem anderen, bis er hiebei einen Gegenstand findet, dessen direkt gesehenes Bild über dem zugehörigen Spiegel- bilde liegt, welches mit demselben mehr oder weniger in Bezug auf seitliche Abweichung zusammenfällt.
Der Beobachter kann deshalb, wenn er durch eine der Okularöffnungen q die Deckung des Zieles mit dem Spiegelbilde desselben beobachtet hat-wobei er beide
Bilder entweder mit unbewaffnetem Auge oder mit einem kurzen Handfernrohr beobachten kann-die genaue Entfernung desselben ablesen, da die Okularöffnungen q mit der numerischen Grösse der Entfernungen beschrieben sind, welche beispielsweise 800 m, lOOOtM u. s. w. betragen können. Ist beispielsweise die Entfernung des direkt gesehenen
Gegenstandes 1000 m, so wird das Auge des Beobachter ? das direkte sowohl wie das ge- spiegelte Bild des Gegenstandes durch diejenige Olmlaröffnung q sehen, welche mit der Zahl 1000 beschrieben ist.
Versucht der Beobachter, das Objekt durch eine andere Okular- Öffnung zu sehen, so wird das Spiegelbild des Gegenstandes entweder rechts oder links von dem direkt gesehenen Bilde des Gegenstandes liegen.
Es ist ohne weiteres einleuchtend, dass der Distanzmesser für verschiedene Abstände der zu messenden Gegenstände geaicht werden kann. So können beispielsweise die kleinen Spiegel derart montiert werden, dass sie Gegenstände in Abständen von 500, 600 m u. s. w.
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stellspiegel trägt die Zahl, welche die Entfernung des von ihm gespiegelten Gegenstandes in Metern angibt und welche, durch den grossen Spiegel reflektiert, dem Auge des Beobachters gleichfalls sich zeigt.
In denjenigen Fällen nun, wo die wahre Entfernung des zu messenden Gegenstandes zwischen zwei von den Spiegeln gegebenen Abständen liegt, beispielsweise in einer Entfernung von 900 110, wird das Auge des Beobachters eine Trennung zwischen dem direkt
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ist leicht erkennbar und es kann der Beobachter durch Schätzung der Grösse dieser Trennung die wahre Distanz berechnen.
Der Spiegel b kann durch eine Blende oder eine Klappe geschützt werden und ebenso die Okularöffnungen q. Um ferner zu verhüten, dass irgendeiner der Spiegel oder ein anderer Teil des Instrumentes seine Lage durch Zufall verändert, ist der ganze Distanzmesser in ein passendes Gehäuse eingeschlossen oder im anderen Falle beispielsweise durch eine Anzahl pneumatischer Puffer oder Kugeln t, welche in entsprechenden Öffnungen u des Rahmens angebracht sind, geschützt (siehe Fig. 3).
In dem Diagramm (Fig. 7) ist das Ziel, in vorliegendem Falle das Haus :', als im oberen oder durchsichtigen Teil c des Hauptspiegels b sichtbar dargestellt, das Spiegelbild desselben to aber als auf dem unteren belegten Teil des Hauptspiegels sichtbar, so zwar, dass letzteres vollkommen senkrecht unterhalb des direkt gesehenen Bildes sich befindet.
Die Zahl,, 800" am unteren Rande des Gesichtsfeldes zeigt an, dass der betreffende Gegenstand vom Standpunkte des Beobachters aus 800 tn entfernt ist. Die genannte Zahl stimmt mit derjenigen überein, welche an dem betreffenden Okular q, durch das der Beobachter siebt, gleichfalls angeschrieben ist.
Angenommen jedoch, das Spiegelbild to des Hauses v sei, wie in Fig. 8 dargestellt, durch das SOOM-Okular"gesehen, gegen das direkt gesehene Bild nach rechts verschoben und angenommen ferner, dasselbe Haus sei um eine gleiche Entfernung nach links ver-
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etwa 900 m vom Standpunkte des Beobachters. entfernt ist.
In einem anderen Falle (siehe Fig. 10) ist das Spiegelbild w nur ein klein wenig nach rechts gegen das direkt gesehene Bild v verschoben, wenn der Beobachter durch das #800 m-Okular" einvisiert, bezw. viel mehr nach links verschoben, wenn dasselbe Objekt, wie Fig. 11, durch das #1000 m-Okular" betrachtet wird ; der Beobachter kann hier in gleicher Weise finden, dass die wahre Entfernung des Gegenstandes annähernd 860 m betragen muss.
In Fig. 12 erscheint das gespiegelte Bild des Gegenstandes in bedeutender Entfernung nach rechts gegen das direkte Bild v verschoben, wenn durch das 800 m-Okular" be- trachtet, jedoch in Fig. 13 weniger verschob3n, nach links, wenn durch das 1000 m- Okular" betrachtet ; der Beobachter wird in diesem Falle nach dem Vorhergehenden annehmen können, dass alsdann die wahre Entfernung des Gegenstandes ungefähr 950 m beträgt.
Distanzmesser der vorbeschriebenen Art besitzen durchaus keinen während des Gebrauches zu bewegenden Teil und brauchen deshalb während der Beobachtung nicht justiert oder verändert zu werden. Aus diesem Grunde lassen sich dieselben auch von ungeübten Personen mit Leichtigkeit handhaben. Sie gehen nicht leicht ausser Ordnung und eine erneute Richtigstellung kann, wenn solche durch einen Unfall benötigt wird, leicht bewerkstelligt werden.