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Österreichische PATENTSCHRIFT Nix 16813.
CARL SCHOENING EISENGIESZEREI UND WERKZEUGMASCHINENFABRIK AKTIENGESELLSCHAFT
IN BERLIN-REINICKENDORF.
Einrichtung zur Konstanterhaltung der Spannung von Stoffbahnen beim Aufwickeln.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Konstanterhaltung der Spannung von Stoffbahnen aus Papier, Geweben u. s. w. beim Aufwickeln derselben auf Rollen.
Die Erfindung macht von der Tatsache Gebrauch, dass eine im wesentlichen horizontal geführte Stoffbahn je nach ihrer Spannung unter dem Einfluss der Schwerkraft eine mehr oder minder grosse Abweichung von einer ebenen Fläche aufweist, dergestalt, dass sie sich um so mehr einer die beiden Führungskanten verbindenden Ebene nähert, je grösser die Spannung ist, unter welcher die Bahn steht.
Diese Tatsache wird der Erfindung zufolge in der Weise für den Zweck der Konstanterhaltung der Spannung bezw. der Regelung derselben nutzbar gemacht, dass über der Bahn, bezw. einem im wesentlichen horizontal geführten Teil derselben ein Fühlhebel angeordnet wird, welcher mit einer Bremsvorrichtung für den Aufwickelmechanismus gekuppelt ist, und der auf der Bahn aufruht und sich somit je nach der Spannung derselben hebt und senkt, unter gleichzeitiger Betätigung der Bremsvorrichtung.
Die Erfindung ist auf der umstehenden Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulich. Fig. 1 ist eine Gesamtansicht der Wickelmaschine, während Fig 2 im wesentlichen die den Gegenbtand der Erfindung bildende Anordnung im Grundriss in grösserem Massstabe zeigt.
Auf der Zeichnung ist die Stoffbahn mit a bezeichnet. Dieselbe soll von der Vorratsrolle b auf die Wickelrolle c aufgewickelt werden und passiert auf ihrem Wege von der Vorratsrolle zur Wickelrolle eine Reihe von Führungswalzen d, e, f u. s. w. Dabei ist angenommen, dass die Bahn auf ihrem Wege durch eine Farbwalze 9 bedruckt wird, doch ist dies für das Wesen der Erfindung ebenso unwesentlich wie die besondere Art der Führung der Bahn auf dem Wege von der Walze b nach der Walze c. Auf der Stoff-
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feste Welle k schwingend angeordnet sind. Die Hebelarme i tragen jenseits ihres Drehpunktes exzentrische Bremsbacken l, welche sich gegen Bremsscheiben M zu legen vermögen.
Die Bremsscheiben m sitzen auf einer Welle n, welche gleichzeitig die Antriebsscheibe o für die Wickelrolle c und die in bekannter Weise eingerichtete Reibungskupplung ? ? trägt. Mit q ist eine Seitenführung für die Stoffbahn bezeichnet, welche eine beliebige, eventuell bekannte Einrichtung besitzen kann und keinen Teil der Erfindung bildet.
Bei Drehung der Welle wird die mit der Antriebsscheibe o verbundene Aufwickelrolle c in Tätigkeit gesetzt, so dass die Stoffbahn von der Rolle b abgewickelt und auf die Rolle c aufgewickelt wird. Auf dem Wege zwischen den Führungsrollen e, f erfährt die Stoffbahn unter dem Einfluss der Schwerkraft je nach ihrer Spannung eine mehr oder minder starke Durchbiegung, unter deren Einfluss die Hebelarme i, welche die auf der Stoffbahn ruhende Gleitwalze h tragen, eine Hebung oder Senkung erfahren.
Werden die Hebelarme i bei wachsender Spannung der Stoffbahn angehoben, so werden die exzentrischen Bremsbacken l stärker gegen die Bremsscheibe m gepresst, was eine Ver-
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langsamung der Umdrehungeschwindigkeit der Welle n, die unter dem Antriebe der Reibungskuppolung p steht, zur Folge'hat. Die Aufwickelrolle erfährt daher bei zunehmender Spannung der Stoffbahn eine Verlangsamung ihrer Bewegung, während umgekehrt eine Beschleunigung des Wickelrollenantriebes eintritt, wenn sich unter dem Einfluss abnehmender Spannung der freien Stoffbahn die Gleitrolle h mit den Hebelarmen i senkt und eine Verringerung des Bremsdruckes herbeiführt.
Anstatt die Wickelrolle entsprechend der Spannung der freien Stoffbahn schneller oder langsamer anzutreiben, könnte man die Spannungsregelung al1ch durch Regelung der Bremsung der Vorratsrolle b unter Verwendung des auf der freien Stoffbahn ruhenden Bremssteuerungsorgans bewirken.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Aufwickeln von Papier, Gewebe u. dgl. in Bahnenform, gekennzeichnet durch einen, mit einer Bremse für den Wickelmechanismus gekuppelten Fühlhebel, dessen freies Ende sich zwischen zwei, im wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegenden Führungskanten für die aufzuwickelnde Bahn befindet, so dass dieser Fühlhebel, wenn die Vorrichtung sich in Tätigkeit befindet, auf einem im wesentlichen wagerechten Teil der Bahn aufruht und sich je nach der Spannung derselben hebt und senkt und dabei eine, die Spannung regelnde, bezw. der jeweiligen Spannung entsprechende Bremsung des Wickelmechanismus herbeiführt.