-
Rollenkalanderfür Papier, Gewebe ünd ähnliche Stoffe mit einem aus
Tragrollen für die aufzurollenden -Stoffbahnen bestehenden Aufroller. Bei den bekannten
Rollenkalandern für Papier, Gewebe und ähnliche Stoffe, bei denen die Aufrollvorrichtung
von einer Kalanderwalze oder ihrer Vorgelegewelle angetrieben wird, zeigt sich der
Nachteil, daß während des Glättens der Papierbahn die Aufrollvorrichtung vielfach
mit ungleichmäßiger Spannung arbeitet, da die übliche Regelung der Spannung von
Hand geschieht und demnach ausschließlich von der Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit
des Arbeiters abhängt. Es greifen nämlich die Abrollbremse an der Achse der ablaufenden
und der Aufrollantrieb an der Achse der wiederauflaufenden Papierrolle an; das Bremsmoment
muß also mit abnehmendem Papierrollendurchmesser vermindert und das Antriebmoment
mit zunehmendem Rollendurchmesser vergrößert werden, wenn die Zugspannung der Papierbahn
während des Durchganges der ganzen Rolle gleichmäßig bleiben soll.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Rollenkalander, bei dem diese Nachteile
nicht vorhanden sind, weil durch den neuen Antrieb der Aufrollvorrichtung die Spannung
in der Papierbahn sich völlig gleichbleibend erhält. Die Erfindung besteht darin,
daß die Tragrollen für die im Aufrollen begriffene Papierrolle von einer durch Umfangsreibung
mitgenommenen Kalanderwalze angetrieben werden. Hierdurch findet unter Ausnutzung
der Bremsarbeit der Kalanderwalzen eine selbsttätige Regelung der Spannung der Stoffbahn
entsprechend der Beschaffenheit des Stoffes statt. Durch die gleichbleibende Zugkraft
der Aufrollvorrichtung ergibt sich auch eine gleichbleibende Kraft am Umfang ihrer
Antriebwalze, d. h. eine gleichbleibende- Reibung und somit unveränderliche Glättwirkung
beim Durchgang der Papierbahn.
-
Auf der Zeichnung ist der neue Kalander in Fig. i in Seitenansicht
und in Fig. 2 in Vorderansicht dargestellt. Fig: g zeigt einen Teil des Kalanders
im Grundriß.
-
Die ablaufende Papierrolle R1 drückt gegen den Bremszylinder h, der
von der ablaufenden . Papierbahn gedreht wird. Die Papierbahn läuft dann in an sich
bekannter Weise durch den Kalander zum Aufroller. Der Aufroller besteht aus einer
oder zwei nebeneinander gelagerten Tragrollen ix und i2, auf denen sich die Papierbahn
als Rolle R2 wieder aufwickelt. Eine oder beide Rollen il und i2 tragen auf ihren
Wellen Riemenscheiben m, n, um die ein Riemen s gelegt ist. Bei Anwendung
von zwei Tragrollen sind beide Riemenscheiben m, n
kegelförmig gestaltet und
umgekehrt zueinander auf ihren Wellen angeordnet. Der Riemen s kann dann auf den
Scheiben m, n verschoben werden, so daß den Rollen il, i2 voneinander
abweichende Umfangsgeschwindigkeiten gegeben werden können.
-
Die Rollen il, i2 werden durch eine der Kalanderwalzen mittels Riemens
g angetrieben. Da,' in der Papierbahn beim Aufrollen die Spannung wirkt, die ihr
durch den Umfangsgeschwindigkeitsunterschied der beiden Tragrollen il und i2 mitgeteilt
wird, so ergibt
sich eine während des Aufwick lns sich gleichbleibende
Spannung im Papier, weil stets dieselbe Kraft am gleichen Hebelarm wirkt. Diese
Art des Aufrollens der Papierbahn bat auch noch den Vorzug, daß bei gleichbleibender
Geschwindigkeit der Tragrollen il, i2 die Papierbahn mit gleichbleibendem Kraftverbrauch
aufgewickelt wird. Infolgedessen herrscht auch am Umfang der Antriebsscheibe auf
der Kalanderwalze. eine gleichbleibende Kraft, und somit kann auch jede durch Umfangsreibung
mitgenommene Kalanderwalze zum Antrieb des Aufrollers dienen. Diese Möglichkeit
der Auswahl der Antriebswalze gestattet eine weitgehende Regelung der Reibungswirkung
im Kalander.
-
Der Umfangsgeschwindigkeitsunterscbied der beiden Tragrollen il, i2
und damit die zusätzliche Spannung der Papierbahh zwischen den beiden Tragrollen,
die ein festes Aufrollen der Papierbahn bedingt, können der Festig keit des jeweiligen
Papiers entsprechend .verändert. werden. Gleichzeitig wird aber auch der Kraftbedarf
des Aufrollers und damit die Zugspannung des treibenden Riemens g der Festigkeit
des jeweiligen Papiers entsprechend geändert. Sitzt also die den .Aufroller treibende
Scheibe nicht, wie bisher üblich, auf der Antriebswalze a oder ihrer Vorgelegewelle,
sondern auf dem verlängerten Zapfen einer anderen nur durch Umfangsreibung mitgenommenen
Walze b, so wird auch die zwischen der Antriebswalze a und der treibenden Walze
b
für die Papierglättung günstige Reibung dem Kraftbedarf des Aufrollers entsprechend
gereg,-lt, d. h. Papiere mit hoher Zugfestigkeit werden fester aufgewickelt und
infolgedessen gleichzeitig unter höherer Reibung zwischen. den Walzen a und b geglättet
als schwache Papiere. Der Aufroller bietet also außer der völlig gleichbleibenden
Spannung während des Glättens der Papierbahn auch noch den Vorteil einer selbsttätigen
Regelung der Reibung im Kalander.
-
Der Riemen g kann auch unter Fortfall des Riemens s.die kegelförmigen
Riemenscheiben m, n unmittelbar antreiben. Dann brauchen nur noch Leitrollen
vorhanden zu sein. Statt des einen Bremszylinders h können aueh meh-" rere solcher
Zylinder angeordnet sein, zwischen denen hindurch die Papierbahn geführt ist.