DE10030199A1 - Verfahren und Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer MaterialbahnInfo
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- B65H2408/20—Specific machines for handling web(s)
- B65H2408/23—Winding machines
- B65H2408/236—Pope-winders with first winding on an arc of circle and secondary winding along rails
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn (4), insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, auf einen Tambour (10) zu einer Wickelrolle (6), bei dem die Materialbahn (4) über einen Teilbereich einer Mantelfläche (5) einer Tragtrommel (2) geführt und zwischen der Tragtrommel (2) und dem Tambour (10) ein Wickelspalt (7) gebildet wird sowie die Tragtrommel (2) und die entstehende Wickelrolle (6) während des Wickelvorgangs weitestgehend miteinander in Kontakt gehalten werden. DOLLAR A Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Linienkraft (L) im Wickelspalt (7) über die Tragtrommel (2) zonenweise eingestellt, vorzugsweise geregelt, wird. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung eine Wickelmaschine (1) zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Ma
terialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer
Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 4.
Verfahren und Wickelmaschinen der hier angesprochenen Art sind beispielsweise
aus der europäischen Patentschrift EP 0 483 092 B1 oder aus der PCT-Schrift
WO 98/52858 A1 (PR10706 WO) der Anmelderin hinlänglich bekannt und werden
insbesondere in Maschinen zur Herstellung oder zur Veredelung von Material
bahnen, wie beispielsweise Papier oder Karton, benutzt.
Bei modernen Wickelkonzepten werden heute Anpresseinrichtungen eingesetzt,
die entweder eine harte zylindrische Tragtrommel oder eine Tragtrommel mit ge
ringfügiger Verformungsmöglichkeit aufweisen. Beim Einsatz dieser Anpressein
richtungen kann nicht immer sichergestellt werden, dass aufgrund von Uneben
heiten in der Oberflächenkontur der Wickelrolle einerseits eine genaue Regelung
des Verlaufs der Linienkraft zwischen Tragtrommel und Wickelrolle möglich ist und
andererseits keine Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen Lagen der Wickelrolle
entstehen. Weiterhin entstehen auch erhebliche Probleme bei der beabsichtigten
Aufrechterhaltung der "eingewickelten" Bahnspannung, um so auch im äußeren
Bereich der Wickelrolle die gewünschte Wickelqualität gewährleisten zu können.
Die dabei entstehenden Probleme werden um so größer, je schneller die Wickel
maschinen betrieben werden (Größenordnung 1.500 bis 2.500 m/min) und je
größer die hergestellten Durchmesser der Wickelrollen (Fertigtamboure) sind
(Größenordnung 2,5 bis 4,5 m).
Aus der europäischen Patentschrift EP 0 369 977 B1 (≈ US 5,026,005) ist eine
Wickelmaschine bekannt, deren starr gelagerte Tragtrommel (Pope-Roller) mit
mindestens einem Wickelzylinder versehen ist, der mindestens eine Einrichtung
zum Einstellen der Durchbiegung des Zylindermantels aufweist, wobei die min
destens eine Einrichtung innerhalb des Zylindermantels des Wickelzylinders an
gebracht ist.
Durch diese mindestens eine Einrichtung wird zwar prinzipiell die Möglichkeit ge
schaffen, die Verteilung der linearen Belastung im Wickelspalt während des Auf
wickeln zu steuern, die Steuerungsmöglichkeiten sind jedoch aufgrund der kon
struktiven Gegebenheiten sehr beschränkt. Als weitere Folge hieraus kann auch
nicht gewährleistet werden, dass sowohl keine Lufteinschlüsse zwischen den ein
zelnen Lagen der Wickelrolle entstehen als auch die "eingewickelte" Bahn
spannung aufrechterhalten bleibt, um so auch im äußeren Bereich der Wickelrolle
die gewünschte Wickelqualität gewährleisten zu können.
Weiterhin ist auch der eingangs genannten PCT-Schrift WO 98/52858 A1
(PR 10706 WO) der Anmelderin eine Wickelmaschine bekannt, die eine verlager
bare Tragtrommel aufweist. Durch diese verlagerbare und gegenüber dem Ge
wicht der größer werdenden Wickelrolle relativ leichte Tragtrommel wird zwar die
schnelle "Ausregelung" langweiliger Durchmesserschwankungen der Wickelrolle
ermöglicht, kurzwellige Durchmesserschwankungen hingegen können nur unzu
reichend "ausgeregelt" werden.
Überdies weist auch diese offenbarte Wickelmaschine im wesentlichen die vorge
nannten Nachteile beziehungsweise Probleme auf.
Es ist also Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Wickelmaschine der
eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass trotz eventuell auftretender
Unebenheiten in der Oberflächenkontur der Wickelrolle einerseits eine genaue
Einstellung, vorzugsweise Regelung, des Verlaufs der Linienkraft zwischen Trag
trommel und Wickelrolle möglich ist und andererseits keine Lufteinschlüsse
zwischen den einzelnen Lagen der Wickelrolle entstehen. Weiterhin soll die
"eingewickelte" Bahnspannung während des annähernd gesamten Wickelvor
gangs aufrecht erhalten bleiben.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungs
gemäß dadurch gelöst, dass der Verlauf der Linienkraft im Wickelspalt über die
Tragtrommel zonenweise eingestellt, vorzugsweise geregelt, wird. Bevorzugter
weise werden langweilige, den Verlauf der Linienkraft im Wickelspalt beein
flussende Durchmesserschwankungen der Wickelrolle durch eine Verlagerung der
Tragtrommel ausgeglichen, wohingegen kurzwellige, den Verlauf der Linienkraft
im Wickelspalt beeinflussende Durchmesserschwankungen der Wickelrolle durch
mindestens ein Stützelement der nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze aus
gebildeten Tragtrommel ausgeglichen werden.
Durch die erfindungsgemäße Verlagerung der beiden Elemente Tragtrommel und
Stützelement(e) wird die Möglichkeit geschaffen, sowohl lang- als auch kurz
wellige Durchmesserschwankungen der Wickelrolle aufgrund der reduzierten
Massen ausreichend regeln zu können, dabei keine Lufteinschlüsse zwischen den
einzelnen Lagen der Wickelrolle entstehen zu lassen und die "eingewickelte"
Bahnspannung während des annähernd gesamten Wickelvorgangs aufrecht er
halten zu können.
Diese Aufgabe wird bei einer Wickelmaschine der eingangs genannten Art er
findungsgemäß dadurch gelöst, dass die Tragtrommel mittels einer Anpressein
richtung verlagerbar ist, dass die Tragtrommel nach Art einer Durchbiegungsein
stellwalze ausgebildet ist, deren Walzenmantel mittels einer Reihe von nebenein
ander angeordneten Stützelementen an einem stationären Joch abgestützt ist,
und dass der Verlauf der Linienkraft im Wickelspalt durch eine Verlagerung der
Tragtrommel und/oder mindestens eines der Stützelemente einstellbar, vorzugs
weise regelbar, ist.
Es ergeben sich hierbei die soeben für das Verfahren dargelegten Vorteile.
Hinsichtlich der Regelbarkeit und des gewünscht hohen Wirkungsgrads der erfin
dungsgemäßen Wickelmaschine ist es von Vorteil, wenn die Stützelemente in
Richtung zum in seiner Position veränderbaren Wickelspalt wirken, da hierbei die
einzelnen Kraftvektoren und die jeweiligen Resultierenden die gleiche Wirk
richtung aufweisen.
Unter Berücksichtigung der verschiedenen Wickelphasen (Anwickelphase,
Hauptwickelphase, Endwickelphase) ist es vorteilhaft, wenn das Joch derart
schwenkbar ist, dass die Wirkrichtung der Stützelemente der Wanderbewegung
des Wickelspalts folgt. Damit werden auch wickeltechnisch kritische Phasen, wie
beispielsweise die Anwickelphase, kontrolliert und eingestellt, vorzugsweise ge
regelt, durchgeführt, wobei die erfindungsgemäßen Vorteile auch gleich von Be
ginn des Aufwickelns an erzielt werden.
Bevorzugterweise sind die Stützelemente insgesamt und/oder sektionsweise
und/oder gruppenweise und/oder individuell einstellbar, vorzugsweise regelbar. Je
nach Aufwand der Einstellung, vorzugsweise Regelung, wird damit die Feinfühlig
keit der erfindungsgemäßen Wickelmaschine bestimmt. Von Vorteil ist es, wenn
die beiden Randbereiche der Tragtrommel mit einer höheren Anzahl von Stütz
elementen mit kleinerer Stützbreite versehen sind. Die Stützelemente können bei
spielsweise in voneinander unabhängige Sektionen, vorzugsweise spiegelbildlich
angeordnet, oder in verschiedene abhängige Gruppen, vorzugsweise spiegelbild
lich und bereichsübergreifend angeordnet, angeordnet sein. Allgemein gesagt ist
jede Kombination von Stützelementen in beliebiger Anzahl möglich.
Sowohl unter konstruktiven, kostenmäßigen und betriebstechnischen Aspekten
erfolgt die Einstellung, vorzugsweise Regelung, der Stützelemente mittels eines
Hydrauliksystems samt dazugehöriger Regelungseinheit. Derartige Hydrauliksys
teme haben sich in anderen Anwendungsfällen in einer Papier- oder Karton
maschine, beispielsweise in einer Schuhpresse, als geeignet erwiesen. In weiterer
bevorzugter Ausführung kann die verwendete Hydraulikflüssigkeit als Schmier
mittel für die Gleitflächen der Stützelemente verwenden werden. Die Regelungs
einheit kann einen zum bekannten Stand der Technik gehörenden Aufbau auf
weisen, wobei als Sensoren (Messwertfühler) beispielsweise in die Gleitflächen
der Stützelemente integrierte Piezoquarze Verwendung finden können. Selbstver
ständlich können auch andere Sensortypen verwendet werden.
Unter konstruktiven, fertigungstechnischen und betriebstechnischen Aspekten ist
es von Vorteil, wenn die Stützelemente eine Stützbreite von 25 bis 500 mm, be
vorzugterweise von 50 bis 250 mm, aufweisen, wenn die Stützelemente einen
Stützhub von 150 bis 400 mm, bevorzugterweise von 200 bis 300 mm, aufweisen,
wenn das Joch eine Jochlänge von 500 bis 800 mm, bevorzugterweise von 600
bis 750 mm, aufweist, wenn die Tragtrommel einen Innendurchmesser von 1.000
bis 1.250 mm, bevorzugterweise von 1.100 bis 1.200 mm, aufweist und wenn die
Tragtrommel einen Außendurchmesser von 1.300 bis 1.500 mm, bevorzugter
weise von 1.350 bis 1.450 mm, aufweist.
Diese genannten Maßbereiche gewähren die Möglichkeit, unter den genannten
Aspekten eine optimal arbeitende Wickelmaschine mit guter Runnability und ge
ringen Kosten zu betreiben.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu er
läuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombi
nation, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar
sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine mit er
findungsgemäßer Tragtrommel während der Hauptwickelphase;
Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht der Wickelmaschine mit erfin
dungsgemäßer Tragtrommel während der Anwickelphase; und
Fig. 3 eine schematisierte Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Tragtrommel.
Die in Fig. 1 in schematisierter Form dargestellte Wickelmaschine 1 umfasst eine
auch als Anpresstrommel oder Stützwalze bezeichnete Tragtrommel 2, die ent
lang einer gedachten, gestrichelt dargestellten horizontalen Geraden G mittels
einer vorzugsweise an beiden, nicht dargestellten Lagerzapfen der Tragtrommel 2
wirkenden Anpresseinrichtung 13, beispielsweise einer dargestellten Kolbenein
heit oder eines Spindelantriebs, verlagerbar ist (Doppelpfeil 3) und von einem An
trieb, im dargestellten Fall von einem Zentrumsantrieb, angetrieben ist. Die ver
schiedenen Lagerungs- und Bewegungsarten für die Tragtrommel 2 sind insbe
sondere in der deutschen Offenlegungsschrift DE 198 07 897 A1 (PR 10678 DE)
der Anmelderin offenbart; ihr Inhalt wird hiermit zum Gegenstand dieser Be
schreibung gemacht. Die Materialbahn 4 wird entweder aus einem hier nicht dar
gestellten Glättwerk oder auch einer hier ebenfalls nicht dargestellten Trocken
partie einer Papier- oder Kartonmaschine herausgeführt, umschlingt dann zu
nächst eine nicht dargestellte Breitstreckwalze und läuft sodann in Pfeilrichtung
auf der Mantelfläche 5 der Tragtrommel 2 auf, umschlingt die Mantelfläche 5 der
Tragtrommel 2 um einen gewissen Winkel (Umschlingungsbereich) bis zum Ab
lösen durch die entstehende Wickelrolle 6. Das Ablösen der Materialbahn 4 von
der Tragtrommel 2 und das Überführen auf die entstehende Wickelrolle 6 ge
schieht im Wickelspalt 7, der sich während der Hauptwickelphase zwischen der
Tragtrommel 2 und der Wickelrolle 6 ausbildet. Die Wickelrolle 6 wird mittels einer
nicht dargestellten Transporteinrichtung in die mit dem Pfeil 8 gekennzeichnete
Bewegungsrichtung geführt. Die Transporteinrichtung kann beispielsweise von
einem Spindelantrieb gebildet werden, der ein von einem Elektromotor ange
triebene Gewindespindel umfasst. Die Transporteinrichtung dient zum Halten und
Führen des auf den Schienen (Führungsbahn) 9 aufliegenden Tambours 10 der
Wickelrolle 6. In der in Fig. 1 dargestellten Hauptwickelphase wird ein leerer
Tambour ("Leertambour") 11 von einer nicht dargestellten Haltevorrichtung in
einem Abstand von der Tragtrommel 2 gehalten ("Bereitschaftsposition").
Wie bereits oben ausgeführt, wird die Tragtrommel 2 durch die Anpresseinrich
tung 13 verlagert, die mittels einer nicht näher dargestellten Regelungseinheit
auch die Linienkraft L im Wickelspalt 7 regelt, dass heisst, die Tragtrommel 2 wird
mit einer definierten Kraft gegen den Umfang der Wickelrolle 6 gedrückt, wodurch
eine annähernd gewünschte Wickelhärte der Wickelrolle 6 beziehungsweise ein
annähernd gleichmäßiger Wickelhärteverlauf geregelt werden kann. Durch die
Verlagerung der Tragtrommel 2 mittels der Anpresseinrichtung 13 können lang
weilige Schwankungen der Linienkraft L sicher ausgeglichen beziehungsweise
vermieden werden, so dass kontinuierlich und größtmöglich eine gewünschte
Wickelhärte erzielt werden kann. Hierdurch kann die Linienkraft L auch dann auf
einem, beispielsweise konstanten Wert gehalten werden, wenn eine größere, eine
längere Zeit (Sekunden- bis Minutenbereich) andauernde Störung im Wickelvor
gang auftritt. Die Regelungseinheit kann einen zum bekannten Stand der Technik
gehörenden Aufbau aufweisen, wobei als Sensoren (Messwertfühler) beispiels
weise in die Gleitflächen der Stützelemente integrierte Piezoquarze Verwendung
finden können. Selbstverständlich können auch andere Sensortypen verwendet
werden.
Unterhalb der Wickelrolle 6 ist in strichpunktierter Form die Luftabquetschvor
richtung 12 dargestellt, die während der dargestellten Hauptwickelphase in
keinem Wirkverhältnis mit der Wickelrolle 6 steht. Sie steht vielmehr in einer War
teposition. Die Luftabquetschvorrichtung 12 kann mit allgemein gekannten
Mechanismen sowohl im wesentlichen linear, vorzugsweise horizontal und/oder
vertikal, als auch im wesentlichen entlang einer Kontur eines Kreissegments be
wegt werden.
Erfindungsgemäß ist die Tragtrommel 2 mittels einer Anpresseinrichtung 13 ver
lagerbar, ist die Tragtrommel 2 nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze 14
ausgebildet, deren Walzenmantel 15 mittels einer Reihe von nebeneinander an
geordneten Stützelementen 16 an einem stationären Joch 17 abgestützt ist, und
ist der Verlauf der Linienkraft L im Wickelspalt 7 durch eine Verlagerung der Trag
trommel 2 und/oder mindestens eines der Stützelemente 16 einstellbar, vorzugs
weise regelbar. Durch diese Ausgestaltung der Tragtrommel 2 ist es trotz even
tuell auftretender Unebenheiten in der Oberflächenkontur der Wickelrolle 6 (kurz
wellige Schwankungen) möglich, einerseits eine genaue Einstellung, vorzugs
Weise Regelung, des Verlaufs der Linienkraft L zwischen Tragtrommel 2 und
Wickelrolle 6 zu erwirken und andererseits Lufteinschlüsse zwischen den ein
zelnen Lagen der Wickelrolle 6 zu verhindern.
Die Stützelemente 16 wirken bevorzugterweise in Richtung zum in seiner Position
veränderbaren Wickelspalt 7 und das Joch 17 ist derart schwenkbar, dass die
Wirkrichtung W der Stützelemente 16 der mit dem Pfeil 18 gekennzeichneten
Wanderbewegung des Wickelspalts 7 folgt. Die Stützelemente 16 sind insgesamt
und/oder sektionsweise und/oder gruppenweise und/oder individuell einstellbar,
vorzugsweise regelbar.
Die Einstellung, vorzugsweise Regelung, der Stützelemente 16 erfolgt mittels
eines beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 25 55 677 A1 be
kannten Hydrauliksystems samt dazugehöriger Regelungseinheit; ihr Inhalt wird
hiermit zum Gegenstand dieser Beschreibung gemacht. Derartige Hydrauliksys
teme haben sich in anderen Anwendungsfällen in einer Papier- oder Karton
maschine, beispielsweise in einer Schuhpresse, als geeignet erwiesen. In weiterer
bevorzugter Ausführung kann die verwendete Hydraulikflüssigkeit als Schmier
mittel für die Gleitflächen der Stützelemente 16 verwenden werden.
Die Wickelmaschine 1 kann für die Tragtrommel 2 entweder zwei getrennte
Regelungseinheiten, eine erste Regelungseinheit für die Verlagerung der Trag
trommel und eine zweite Regelungseinheit für die Bewegung der Stützelemente,
oder eine gemeinsame Regelungseinheit mit höherwertiger Intelligenz zur Erle
digung beider Funktionen aufweisen.
Die Fig. 2 zeigt eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 mit
erfindungsgemäßer Tragtrommel 2 während der Anwickelphase. Während dieser
Anwickelphase wird die Materialbahn 4 mittels bekannter Vorrichtungen durch
trennt, bevorzugterweise vollständig, zumindest jedoch teilweise, und auf den an
die Tragtrommel 2 unter Ausbildung eines Wickelspalts 7 angelegten leeren Tam
bour ("Leertambour") 11 überführt. Die Wickelrolle 6 wurde bereits vor Beginn der
Anwickelphase mittels der bereits beschriebenen Transporteinrichtung von der
Tragtrommel 2 unter Auflösung des Nips 7 und unter Ausbildung eines freien
Bahnzugs weg bewegt.
Anzumerken ist, dass vor Öffnung des Wickelspalts 7 zwischen der Tragtrommel 2
und der Wickelrolle 6 die Luftabquetschvorrichtung 12 an die Wickelrolle 6 ange
legt. Sofort bei Ausbildung eines Wirkbereichs B zwischen der Wickelrolle 6 und
der Luftabquetschvorrichtung 12 wird die Wirkkraft K im Wirkbereich B durch eine
Verlagerung der Luftabquetschvorrichtung 12 geregelt. Ein solcher Regelkreis
gehört zum Wissensbereich des Durchschnittsfachmanns und ist beispielsweise in
der bereits genannten deutschen Offenlegungsschrift DE 198 07 897 A1
(PR 10678 DE) der Anmelderin für eine Tragtrommel offenbart. Die Luftabquetsch
vorrichtung 12 wird unter Beibehaltung der Wirkkraft K im Wirkbereich B zur
Wickelrolle 6 verlagert. Die Verlagerung wird erst dann beendet, wenn die Wickel
rolle 6 horizontal ihre Endposition (Tambourwechselposition) erreicht hat.
In Fig. 2 ist weiterhin klar zu erkennen, dass erfindungsgemäß die Tragtrommel
2 mittels einer in Fig. 1 dargestellten Anpresseinrichtung 13 verlagerbar ist und
nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze 14 ausgebildet, deren Walzenmantel
15 mittels einer Reihe von nebeneinander angeordneten Stützelementen 16 an
einem stationären Joch 17 abgestützt ist, und ist der Verlauf der Linienkraft L im
Wickelspalt 7 durch eine Verlagerung der Tragtrommel 2 und/oder mindestens
eines der Stützelemente 16 einstellbar, vorzugsweise regelbar. Die Stützelemente
16 wirken in Richtung zum in seiner Position veränderbaren Wickelspalt 7 und das
Joch 17 ist derart schwenkbar, dass die Wirkrichtung W der Stützelemente 16 der
mit dem Pfeil 18 gekennzeichneten Wanderbewegung des Wickelspalts 7 folgt.
Die Fig. 3 zeigt eine stark schematisierte Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Tragtrommel 2 mitsamt der Reihe von nebeneinander angeordneten Stützele
menten 16 und des Jochs 17.
Es ist klar zu erkennen, dass die Stützelemente 16 einen Stützhub HS von 150 bis
400 mm, bevorzugterweise von 200 bis 300 mm, aufweisen, das Joch 17 eine
Jochlänge LJ von 500 bis 800 mm, bevorzugterweise von 600 bis 750 mm, auf
weist und die Tragtrommel 2 einen Innendurchmesser DI von 1.000 bis 1.250 mm,
bevorzugterweise von 1.100 bis 1.200 mm, und einen Außendurchmesser DA von
1.300 bis 1.500 mm, bevorzugterweise von 1.350 bis 1.450 mm, aufweist. Weiter
hin weisen die Stützelemente 16 eine nicht dargestellte Stützbreite BS von 25 bis
500 mm, bevorzugterweise von 50 bis 250 mm, auf.
Zusammenfassen ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Verfahren und
eine Wickelmaschine der eingangs genannten Art geschaffen wird, dass trotz
eventuell auftretender Unebenheiten in der Oberflächenkontur der Wickelrolle
einerseits eine genaue Einstellung, vorzugsweise Regelung, des Verlaufs der
Linienkraft zwischen Tragtrommel und Wickelrolle möglich ist und andererseits
keine Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen Lagen der Wickelrolle entstehen.
Weiterhin soll die "eingewickelte" Bahnspannung während des annähernd ge
samten Wickelvorgangs aufrecht erhalten bleiben.
1
Wickelmaschine
2
Tragtrommel
3
Doppelpfeil
4
Materialbahn
5
Mantelfläche
6
Wickelrolle
7
Wickelspalt
8
,
18
Pfeil
9
Schiene
10
Tambour
11
Leerer Tambour ("Leertambour")
12
Luftabquetschvorrichtung
13
Anpresseinrichtung
14
Durchbiegungseinstellwalze
15
Walzenmantel
16
Stützelementen
17
Joch
B Wirkbereich
BS
B Wirkbereich
BS
Stützbreite
DA
DA
Außendurchmesser
DI
DI
Innendurchmesser
G Horizontale Gerade
HS
G Horizontale Gerade
HS
Stützhub
K Wirkkraft
L Linienkraft
LJ
K Wirkkraft
L Linienkraft
LJ
Jochlänge
W Wirkrichtung
W Wirkrichtung
Claims (13)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn (4), insbe
sondere einer Papier- oder Kartonbahn, auf einen Tambour (10) zu einer
Wickelrolle (6), bei dem die Materialbahn (4) über einen Teilbereich einer
Mantelfläche (5) einer Tragtrommel (2) geführt und zwischen der Tragtrom
mel (2) und dem Tambour (10) ein Wickelspalt (7) gebildet wird sowie die
Tragtrommel (2) und die entstehende Wickelrolle (6) während des Wickel
vorgangs weitestgehend miteinander in Kontakt gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verlauf der Linienkraft (L) im Wickelspalt (7) über die Tragtrommel (2)
zonenweise eingestellt, vorzugsweise geregelt, wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
langweilige, den Verlauf der Linienkraft (L) im Wickelspalt (7) beeinflussende
Durchmesserschwankungen der Wickelrolle (6) durch eine Verlagerung der
Tragtrommel (2) ausgeglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
kurzwellige, den Verlauf der Linienkraft (L) im Wickelspalt (7) beeinflussende
Durchmesserschwankungen der Wickelrolle (6) durch mindestens ein Stütz
element (16) der nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze (14) ausge
bildeten Tragtrommel (2) ausgeglichen werden.
4. Wickelmaschine (1) zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn (4),
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, auf einen Tambour (10) zu
einer Wickelrolle (6), mit einer Tragtrommel (2), die mit der Wickelrolle (6)
einen Wickelspalt (7) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragtrommel (2) mittels einer Anpresseinrichtung (13) verlagerbar
ist, dass die Tragtrommel (2) nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze (14)
ausgebildet ist, deren Walzenmantel (15) mittels einer Reihe von nebenein
ander angeordneten Stützelementen (16) an einem stationärem Joch (17)
abgestützt ist, und dass der Verlauf der Linienkraft (L) im Wickelspalt (7)
durch eine Verlagerung der Tragtrommel (2) und/oder mindestens eines der
Stützelemente (16) einstellbar, vorzugsweise regelbar, ist.
5. Wickelmaschine (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützelemente (16) in Richtung zum Wickelspalt (7) wirken.
6. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Joch (17) derart schwenkbar ist, dass die Wirkrichtung (W) der Stütz
elemente (16) der Wanderbewegung des Wickelspalts (7) folgt.
7. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützelemente (16) insgesamt und/oder sektionsweise und/oder
gruppenweise und/oder individuell einstellbar, vorzugsweise regelbar, sind.
8. Wickelmaschine (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einstellung, vorzugsweise Regelung, der Stützelemente (16) mittels
eines Hydrauliksystems samt dazugehöriger Regelungseinheit erfolgt.
9. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützelemente (16) eine Stützbreite (BS) von 25 bis 500 mm, bevorzug
terweise von 50 bis 250 mm, aufweisen.
10. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützelemente (16) einen Stützhub (HS) von 150 bis 400 mm, bevorzug
terweise von 200 bis 300 mm, aufweisen.
11. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Joch (17) eine Jochlänge (LJ) von 500 bis 800 mm, bevorzugterweise
von 600 bis 750 mm, aufweist.
12. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragtrommel (2) einen Innendurchmesser (DI) von 1.000 bis 1.250 mm,
bevorzugterweise von 1.100 bis 1.200 mm, aufweist.
13. Wickelmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragtrommel (2) einen Außendurchmesser (DA) von 1.300 bis 1.500 mm,
bevorzugterweise von 1.350 bis 1.450 mm, aufweist.
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