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Aufstallung
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sind. Durch entsprechende Einstellung der
Tafeln kann die Frischluftzufuhr geregelt werden.
Die oberhalb der Tafeln freibleibenden Öff- nungen sind erfindungsgemäss durch Fenster od. dgl. verschliessbar, um eine Warmhaltung oder gemässigte Warmhaltung der Tiere zu ermöglichen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass eine Futterbarre mit Futtertisch, die in an sich bekannter Weise ausserhalb des Rinderstalles angeordnet sind, durch die Tafeln von ihm abgetrennt bzw. nach Hochschieben dieser für die Tiere zugänglich sind. Je eine Futterbarre und ein Futtertisch sind erfindungsgemäss zu beiden Seiten des Stalles angeordnet und durch einen Quergang miteinander verbunden, wobei über ihnen eine U-förmige Stallbahn vorgesehen ist. Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, dass Futterbarre und Futtertisch nach aussen hin durch eine Schutzwand geschützt sind, die niedriger ist als der Rinderstall.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist oberhalb des Stalles ein Heustock angeordnet, an dessen Seiten je ein über den Futterbarren bzw. Futtertischen befindlicher Futtergang vorgesehen ist, von dem aus Falltüren nach unten führen. Die zwischen der Schutzwand und dem Futtergang befindliche Öffnung ist erfindungsgemäss durch Fenster, Fensterladen od. dgl. verschliessbar.
Anschliessend an den Quergang, welcher die beiden Futterbarren und Futtertische miteinander verbindet, sind erfindungsgemäss innerhalb des Stallgebäudes nach oben in den Heustock mündende Grünfutter-und Streusilos angeordnet ; unterhalb des Streusilos ist getrennt durch einen schrägen Zwischenboden ein Rübenkeller und innerhalb desselben eine Milchkammer angeordnet, wobei der Streusilo durch einen Entnahmeschuber, der Rübenkeller durch einen Kellerabgang und die Milchkammer durch eine Türe vom Quergang aus zugänglich sind.
Weitere Einzelheiten sowie die mit dem erfindungsgemässen Stall erzielbaren Vorteile sind an Hand der Zeichnung erläutert, die die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch darstellt.
Es zeigt : Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2, die den Stall im Grundriss darstellt. Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1, bei Verwendung des
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Stalles als Freiluftstall und Fig. 4 ein Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 bei Verwendung des Stalles als Warmstall.
In dem unteren Geschoss des Stallgebäudes ist der Rinderstall, der je einen Rinderstand 1, je eine Kotplatte 2 und einen Stallgang 3 umfasst, untergebracht. Innerhalb des Rinderstalles ist ein Kälberstall 4 mit einem nach aussen führenden Auslauf 5 mit einer Tränkeinrichtung und gegebenenfalls auch einem Abteil für ganz junge Kälber angeordnet. An seinen Aussenseiten weist der Rinderstall ein Fressgitter 6 mit Fressschlitzen 7 auf. Ausserhalb des Fressgitters ist eine Futtermulde 8 und ein Futtertisch 9 angeordnet.
Die Futterbarre und der Futtertisch sind nach aussenhin durch eine Schutzwand 10 geschützt.
Zum teilweisen Abschluss der Längsseiten des
Stalles sind Tafeln 11 angeordnet, die in entsprechenden Führungen 12 mit Hilfe von Seilzügen 13 mit einer Seilwinde 14 vertikal verschiebbar sind. Zur Erleichterung der Bewegung der Tafeln 11 ist ihr Gewicht durch ein Gegengewicht 15 austariert. Die bei heruntergelassenen Tafeln oberhalb dieser freibleibenden Öffnungen 16 können durch Fenster 17 od. dgl. verschlossen werden. Ebenso ist ein Verschluss der oberhalb der Schutzwand 10 befindlichen Öffnung 18 durch Fensterladen 19 od. dgl. möglich. Oberhalb der Futterbarren und des diese verbindenden Querganges 21 ist eine Stallbahn 20 angeordnet, die im Grundriss also U-Form aufweist.
Oberhalb des Rinderstalles befindet sich ein Heustock 22, zu dessen Seiten je ein über den Futterbarren und Futtertischen befindlicher Futtergang 23 vorgesehen ist. In diesem Futtergang sind Falltüren 24 an mehreren Stellen angeordnet, durch die die Futterbarren und die Futtertische von oben her zugänglich sind. Nach aussen hin ist der Futtergang durch ein Geländer 25 abgeschlossen.
An dem Rinderstall sind innerhalb des Stallgebäudes Grünfuttersilos 26, Streusilos 27, Rübenkeller 28 sowie Milchkammern 29 angeordnet. Die Anordnung ist hiebei zweckmässig so getroffen, dass diese Silos bzw. Keller durch den Quergang 21 von dem Rinderstall getrennt bzw. von ihm aus zugänglich sind. Die Grünfuttersilos 26 sind an den Aussenseiten, der Streusilo 27 und der Rübenkeller 28 übereinander in der Mitte angeordnet. Der Trennboden 30 zwischen dem Streusilo 27 und dem Rübenkeller 28 ist schräg, u. zw. zweckmässig im Böschungswinkel von Futterrüben, geneigt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die durch einen Schuber 31 in den Rübenkeller 28 eingeworfenen Rüben den Rübenkeller vollkommen ausfüllen können. Die Entnahme von Rüben erfolgt durch eine Türe 32, die zu einem Kellerabgang 33 führt.
Dieser Kellerabgang ist durch den Teil 34 des Trennbodens 30 überdeckt. Der schräge Trennboden 30 hat ausserdem die Funktion, dass die von oben in den Streusilo 27 eingeworfene Streu selbsttätig nach unten gleitet und durch den Schuber 35 entnommen werden kann. Auch die Grünfuttersilos 26 weisen in verschiedenen Höhenlagen entsprechende, gegen den Gang 21 gerichtete Entnahmeöffnungen auf, so dass von diesem Gang aus sowohl Futter als auch Streu auf kürzestem Wege, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Stallbahn 20, in den Rinderstall gebracht werden kann.
In den Streusilos 27 ist ausserdem durch entsprechende Ausbildung des Trennbodens 30 eine Milchkammer 29 angeordnet, die durch eine Türe 36 zugänglich ist und Platz für ein Melkaggregat, einen Milchkühler und zum Abstellen von Milchkannen bietet.
Am Ende des Stallgebäudes ist ein zwei- geschossiger Maschinen- und Wagenschuppen 37, 38 angeordnet. Das obere Geschoss ist durch eine Falltüre 39 zugänglich, durch die ein kombinierter Maschinen- und Heuaufzug 40 zur Beförderung von Maschinen oder Heu nach oben führt. Kleinere Maschinen können in dem oberen Geschoss 38 des Schuppens abgestellt werden, während grössere Maschinen sowie Fahrzeuge in dem unteren Geschoss 37 abgestellt werden. Das obere Geschoss steht mit dem Heustock 22 in Verbindung. In dem Heustock 22 ist eine Bahn 41 für Rauhfutter angeordnet.
Wird eine Freilufthaltung von Rindern gewünscht, dann wird der Rinderstall nach der Erfindung in folgender Weise benutzt : Die Fenster bzw. Fensterbalken 17, 19 werden entweder überhaupt entfernt und entsprechend abgestellt oder hochgeschoben, hochgeklappt oder zur Seite geschoben. Auf diese Weise sind sowohl die Öffnungen 16 über den Tafeln 11 als auch die Öffnungen 18 über der Schutzwand 10 frei, so dass Luft ungehindert durch den Stall durchstreichen kann, ohne aber unmittelbar auf die Tiere einwirken zu können, da diese durch die Tafeln 11 und die Schutzwand 10 entsprechend geschützt sind.
Die Fütterung der Tiere im Sommer in der Grünfutterzeit erfolgt in der Weise, dass das Grünfutter an der Aussenseite der Schutzwand 10 angefahren wird und von dem Fahrzeug über die Schutzwand 10 hinweg auf den Futtertisch 9 geworfen wird. Die heruntergelassenen Tafeln 11 verhindern hiebei die Tiere am Fressen. Das Futter wird sodann in gewünschter Menge in die Futtermulde 8 geschoben, worauf nach Hochziehen der Tafeln 11 mit der von Hand oder motorisch betriebenen Seilwinde 14 die Tiere durch die Fressschlitze 7 des Fressgitters 6 zur Futtermulde 8 gelangen können. Durch die Konstruktion des Stalles bedingt, fressen die Tiere praktisch im Freien und sind nur durch die Schutzwand 10 gegen aussen hin entsprechend abgeschirmt.
Bei Rübenfütterung werden die Rüben durch die Türe 32 dem Rübenkeller 28 entnommen und durch die Stallbahn 20 entsprechend in der Futtermulde 8 aufgeteilt.
Werden die Tiere im Winter mit Rauhfutter gefüttert, dann kann dieses dem Heustock 22 entnommen und durch die Falltüren 24 nach unten
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auf den Futtertisch 9 befördert werden. Der Heustock 22 hat den Vorteil, dass das Futter nach Futterart und Futterqualität entsprechend unterteilt gelagert werden kann, so dass die Möglichkeit besteht, den Tieren ein gewünschtes Futter zu verabreichen.
Wird eine gemässigte Freilufthaltung der Rinder gewünscht, dann werden oberhalb der Tafeln 11 die Fenster 17 eingesetzt, so dass die Tiere nur während des Fressens nach Hochziehen der Tafeln 11 zusätzlich zu der sonstigen Stalllüftung der Frischluft ausgesetzt sind.
Ein Umbau des Stalles zu einem Warmstall ist in einfacher Weise durch Einsetzen der Fensterladen 19 oberhalb der Schutzwand 10 möglich, wodurch der Stall und auch die Futterbarre nach aussen hin abgeschlossen sind (siehe Fig. 4). Die Stirnwände sind diesfalls entsprechend abzuschliessen.
Sowohl bei Verwendung des Stalles als Freiluftstall als auch als gemässigter Freiluftstall und auch als Warmstall sind die gleichen Vorteile hinsichtlich der Betreuung der Tiere, insbesondere bei der Fütterung, erzielbar. Diese Vorteile sind vorwiegend arbeitstechnischer Natur, d. h. die Tiere können mit einem überaus geringen Arbeitsaufwand versorgt werden, wobei trotzdem eine individuelle Haltung und Aufzucht durch Auswahl entsprechender Futterarten ohne arbeitsmässigen Mehraufwand möglich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aufstallung für Rinder mit offenen Längsseitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsseiten durch höhenverschiebbare, nur einen Teil der Öffnungen bedeckende Tafeln teilweise verschlossen sind, die vorzugsweise zum gemeinsamen Auf-und Abbewegen durch Seilzüge miteinander gekuppelt sind.