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Fressanlage, insbesondere für Kälberaufzucht
Zweck vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer Fressanlage, die die vielseitige und zeitraubende Manipulationsarbeit des Stallpersonals bei der Kälberaufzucht wesentlich vermindert, futtersparend wirkt und in stallhygienischer Beziehung die Gesundhaltung der Jungtiere verbürgt.
Die heute allgemein bevorzugte Unterbringung der Kälber in Laufställen bzw. Boxen ist in bezug auf Fütterung und Reinhaltung noch mit Mängeln belastet. Ein besonderer Übelstand muss darin gesehen werden, dass der Futtertrog und die Futterraufen an der Innenseite der Boxen angeordnet sind, wodurch der Trog vielfach verunreinigt wird und Rauhfutter in grossen Mengen verwüstet wird. Die innenseitige Anordnung der Futterverabreichungsvorrichtungen bilden oftmals für das springlustige Jungvieh die Ursache von schweren Verletzungen. Die Milchfütterung erfolgt bisher in der Weise, dass den Kälbern vor den Fressschlitzen Gefässe (Milcheimer) vorge- setzt werden, aus welchen sie die Milch aus- schlürfen oder mittels Saugvorrichtungen ent- nehmen.
Diese Art der Milchfütterung erfordert ein ständiges Halten der Gefässe bis zur völligen
Entleerung, da sonst die Gefahr besteht, dass die
Eimer umgeworfen werden. Dabei ist es unver- meidlich, dass Milch verschüttet wird.
Diese Nachteile werden durch die nach der
Erfindung vorgeschlagene Fressanlage beseitigt.
Sie besteht im wesentlichen darin, dass der Futter- trog und eine Festhaltevorrichtung für die Milch- verabreichungsgefässe vor den Fressschlitzen der
Boxen angeordnet und wechselweise für Fütterung aus Trog und aus Gefässen einstellbar sind. Die
Gefässhaltevorrichtung und der Futtertrog bilden hiebei eine Einheit, die vor dem Fressgitter schwenkbar gelagert ist.
Vorzugsweise ist der
Futtertrog auf einem gegen die Fressschlitze auf- klappbaren und mit Gefässeinsatzöffnungen ver- sehenen Brett in der Weise befestigt, dass er bei dessen hochgeklappter Stellung mit einer Rand- kante an den Fressschlitzen anliegt und befestigbar ist, bei heruntergeklappter Stellung futtergang- seitig zur Einfütterung freiliegt, wobei die Ein- satzöifnungen eine Gefässbefestigung bzw. -lage unmittelbar vor den Fressschlitzen ergeben. Der
Futtertrog weist ein Hohlprofil auf, welches bei hochgeklappter Trogstetlung futtergangseitig einen erhöhten, das AL", per' : n des Fuiters verhindernden Trogrand ergibt und bei herunter- geklappter Stelluüg eine Trogeinfütterung ermöglicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Fressschlitze oberseitig durch eine in dem Futtergang hineinreichende Futterraufe begrenzt, deren Sprossen so angeordnet sind, dass das zwischen ihnen durchfallende Rauhfutter un- mittelbar in den Trog fällt. Diese Raufenanordnung und-ausbildung hat den besonderen Vorteil, dass gerade das eiweisshaltige, kurzhalmige oder blättrige Rauhfutter nicht auf den Boden, sondern in den Trog gelangt, wo es mit Kraftfutter vermischt, von den Kälbern mit besonderer Fresslust aufgenommen wird. Weitere
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besondere vom Tier selbst zu betätigende Fuss- schlitzuntert'ung sowie eine besondere bauliche Ausführung der Fressanlage für die Schaffung einer Kälberboxnorm.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 im Schaubild eine Fressanlage in Anwendung für Kälberboxen, Fig. 2 und 3 Vorderansicht und Querschnitt der Fressanlage bei hochgeklappter Stellung des Futtertroges, Fig. 4 einen Querschnitt zu Fig. 2 bei heruntergeklappter Stellung des Futtertroges und Fig. 5 eine Abart für wechselweise Fütterung aus Trog und Einsatzgefäss.
Mit 1 ist das gleichzeitig als Fressgitter dienende vordere Lattengitter einer Kälberbox und mit 2 eine einsetzbare Boxzwischenwand bezeichnet.
Die Boxöffnungen sind durch einen Rahmen 3 verschliessbar. Derselbe ist auf der unteren
Bodenlatte 1 a mit Stecklaschen 4 a und auf der oberen Latte 1 b mit Schwenkriegel 4 b oder sonstigen Sperrorganen fixiert. Der Rahmen 3 kann auch als Flügeltüre ausgebildet sein. Boden- seitig vor dem Rahmen 3 ist ein mindestens über zwei Boxöffnungen sich erstreckendes Brett 5 gelagert, das mit Einsatzöffnungen 5 a für die Be- festigung von Milcheimern 6 versehen ist und einen
Futtertrog 7 trägt. Zwischen den mit 7 be- zeichneten Stirnwänden des Futtertroges ist das
Brett 5 befestigt. Die Stirnwände tragen gleich- zeitig auch die Schwenkbolzen 7 c für das Auf-
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klappen des Brettes J samt Futtertrog 7.
Die äussere Futtertrogwand ist durch eine Schrägwand 7 a erhöht, die bei hochgeklappter Futtertrogstellung (rechtsseitige Darstellung in Fig. 1) futtergangseitig ein Auswerfen des Futters verhindert. Bei heruntergeklappter Stellung (linksseitige Darstellung in Fig. l) ist der Futtertrog für dessen Reinigung und Einfütterung zugänglich. Diese Einfiitterung erfolgt in dem Zeitpunkt, wo den Kälbern aus dem in die Öffnung 5 a eingesetztem Eimer 6 Milch verabreicht wird. Das Stallpersonal erspart dadurch, dass es den Mi1cheimcr nicht mehr halten braucht, viel Zeit. Es kann währenddessen den Trog 7 einfüttern.
Die Futterentnahme aus dem Trog sowie die Milchentnahme aus den Gefässen 6 wird durch die Fressschlitze 8 ermöglicht, welche durch innenseitige Befestigung entsprechend zugeschnittener Bretter 8 a gebildet werten. Um zu verhindern, dass bei heruntergeklappter Stellung des Troges bzw. bei Milchverabreichung ein Durch- schlüpfen des Tieres zufolge der dadurch entstandenen Fressschlitzvergrösserung erfolgen kann, ist der Fressschlitz 8 durch einen Querbalken 9 unterteilt, der in einer Gleitführung 10 begrenzt hochhebbar ist. Bei Fütterung aus dem Gefäss 6 muss das Tier mit seinem Haupt den Querbalken 8 anheben, da es beim Hindurchstecken des Kopfes ober diesen Querbalken nicht zum Gefäss gelangen kann.
Oberseitig ist der
Fressschlitz 8 durch eine futtergangseitig angeordnete, durch Bretter gebildete trichterartige
Futterraufe 11 begrenzt, die boxinneneeitig über
Sprossen 12 eine Rauhfutterentnahme gestattet.
Diese Sprossen sind einen Endes am Oberteil des
Rahmens 3 und anderen Endes unten auf der futtergangseitigen Bretterwand der Raufe einge- spannt. Diese Anordnung der Sprossen 12 hat zur Folge, dass das zwischen ihnen nach unten fallende kurzhalmige oder blättrige Rauhfutter, das bekanntlich sehr eiweisshal'g ist, unmittelbar in den Futtertrog 7 gelangt, wo es, mit dem
Kraftfutter im Trog vermischt, von den Tieren aufgenommen wird. Diese Raufenanordnung hat den Vorteil, dass ein Verstreuen und Verwüsten des Rauhfutters hintangehalten wird.
Da die Kälber in Nachbarschaft am liebsten fressen, ist es zweckmässig, je zwei Boxöffnungen, die durch eine Zwischenwand getrennt sind, nebeneinander anzuordnen. In diesem Fall kann für je zwei Öffnungen ein gemeinsamer Futter- trog, gegebenenfalls auch eine gemeinsame
Futterraufe verwendet werden. Der schwenkbare
Futtertrog ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich, aus- hebbar gelagert. Es ist aber auch möglich, den schwenkbaren Futtertrog in Verbindung mit der
Festhaltevorrichtung für die Gefässe 6, wie in
Fig. 4 ersichtlich, direkt am Einsatzrahmen 3, bzw. Rahmentüre, zu befestigen. Zu diesem Zweck sind am Rahmen unten zwei Seitenbretter 13 vorgesehen, die gleichzeitig als Anschlag für das
Lattengitter dienen. Die vorgeschlagene Fress- anlage kann auch für Kälberautstallung direkt verwendet werden.
In Fig. 5 ist eine Ausführung dargestellt, bei welcher der Futtertrog 7 vor den Fressschlitzen fix angebracht ist. Ein Klappdeckel 14 mit Einsatzlöchern ermöglicht eine Befestigung der Gefässe 6 am Futtertrog.
Wesentlich für die erfindungsgemässe Fressanlage ist der Umstand, dass sowohl Einfütterung als auto dite Futterentnahme zur Gänze im Bereich des Futterganges erfolgt und dabei darauf Bedacht genommen ist, dass sowohl flüssigen als auch festes Futter restlos, ohne Verlust, verfüttert wird. Als wesentlicher Vorteil kommt noch hinzu, dass Futtertrog und Gefässe durch die Tiere nie it verunreinigt werden können und das Stallpersonal in seiner Manipulationsarbeit bei der Kälberaltrzucht wesea ch entlastet wird.
PATE 1\1\SP'RÜCHE :
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zucht unter Verwendung eines vor dem Futtertrog angeordneten Fressgitters mit Freischützen ; dadurch gekennzeichnet, dass der Futtertrog (7) und eine Festhaltevorrichtung (5a) für Gefässe (Milcheimer) vor den Fressschlitzen (8) angeordnet und wechselweise für Fütterung aus Trog oder aus Gefässen einstellbar sind.