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Kurzstand für Grossvieh
Die Erfindung betrifft einen Kurzstand für Grossvieh, insbesondere Rinder, mit'über dem Futtertrog befindlicher, aus Gitterwänden bestehender und als vordere Standbegrenzung dienender V-förmiger Gitterraufe. Es ist bereits eine Viehkrippe bekannt, bei der der Futtertrog sowie die darüber befindliche Gitterraufe in ihrer Höhenlage verstellbar an vier vertikalen Streben angeordnet sind. Der Futtertrog ist als flache Blechschale ausgebildet und etwa in halber Höhe der Viehkrippe angeordnet ; die Gitterraufe besteht aus V-förmig abgewinkelten Gitterstäben, die zusammen mit zwei horizontalen Längsträgern Gitterwände bilden. Die Gitterraufe ist nach oben hin offen und im obersten Bereich der Viehkrippe an dieser befestigt. Diese Ausbildung bringt so manche Nachteile sowohl für die zu fütternden Tiere als auch für die Futterzuteilung mit sich.
Um dem Kopf des Tieres Zugang zu beiden Futterstellen zu schaffen, verläuft die dem Stand zugewendete Gitterwand der Gitterraufe schräg nach oben, wogegen die hintere Gitterwand vertikal hochgezogen ist. Dadurch wird das Einbringen von Futter in die Gitterraufe von der Hinterseite der Krippe bedeutend erschwert, da das Futter über den hochliegenden Rand der Gitterraufe geworfen werden muss. Auch das Füllen des Futtertroges ist umständlich, da diese Arbeit durch den Kopf des zur Futterstelle drängenden Tieres ausserordentlich behindert wird. Um diesem Übelstand zu begegnen, sind bei bekannten Einrichtungen sogar schon Fallgitter verwendet worden, die während der Futterzuteilung zwischen den Tieren und dem Futtertrog niedergelassen werden.
Ungünstig ist ferner auch die Hochlage des Futtertroges, da das Tier während der Nahrungsaufnahme einen nicht unbeträchtlichen Teil des Futters aus. dem Trog verschüttet. Auf diese Weise geht verhältnismässig viel Futter verloren und die Sauberhaltung des Viehstandes wird erschwert.
DieseMängel der bekannten Einrichtung zu beheben und einen leicht bedienbaren, einfach aufgebauten Kurzstand zu schaffen, der auch die Bewegungsfreiheit des Viehs in keiner Weise einschränkt, ist Ziel der Erfindung. Diese besteht nun darin, dass der in an sich bekannter Weise ortsfest und tiefliegend ausge- bildete. die Standfläche für die Tiere nach vorne abschliessendeFuttertrog auf der dem Stand abgewendeten Seite flach in einen gegenüber derStandfläche entsprechend annähernd der Oberkante des Futtertroges erhöhtenFuttertisch ausläuft und die gemeinsame Unterkante der beiden Gitterwände der Gitterraufe etwa über der Mitte des flach auslaufenden Teiles des Futtertroges erhöht angeordnet ist und etwa zwei-bis dreimal so hoch über der Standfläche liegt wie der Futtertisch bzw.
die Oberkante des Futtertroges und zumindest die standseitige Gitterwand der Gitterraufe in an sich bekannter Weise an beidseits des Standes vorgesehenen Ständern befestigt ist. Der wesentliche Vorteil dieser Ausführung besteht gegenüber dem bekannten vor allem darin, dass das Tier völlig unbehindert Zugang zu beiden Futterstellen erhält und dennoch zugleich die unbehinderte und mühelose Füllung von Futtertrog und Gitterraufe von der Hinterseite des Kurzstandes her möglich ist. Dies wird durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Futtertroges und der besonderen relativen Lage der Gitterraufe in bezug auf den Futtertrog erreicht. Der flach nach hinten auslaufende Futtertrog kann von der Standhinterseite leicht nachgefüllt werden und ein Verstreuen bzw.
Verschütten des Futters ist nicht mehr möglich. Ebenso einfach gestaltet sich die Füllung der Gitterraufe.
Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass dieGit erwände längs ihrer unteren Kante gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die vordere feste Gitterwand zur Standfläche hin um einen spitzen Winkel vorgeneigt und die hintere Gitterwand gegen die vordere Gitterwand im Bereich zwischen letzterer und dem Futtertisch verstellbar und in verschiedenen Winkellagen feststell-
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bar ist. Es wird hiedurch eine weitere Vervollkommnung des Kurzstandes erzielt, da nun das Füllen der Gitterraufe in besonders einfacher und müheloser Weise vor sich geht, wenn die hintere Gitterwand umgeklappt ist.
Ausserdem gestattet diese Ausbildung der Gitterraufe eine beliebige Dosierung der Futtermenge, wobei eine Bevorratung für den ganzen Tag möglich ist, so dass auch hier an Arbeitskraft gespart werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann bei einem Kurzstand, bei dem mehrere vorgefertigte Gitterwände und seitliche Begrenzungsteile zu einem quer zu den einzelnen Ständen verlaufenden langen Futtergang zusammengesetzt sind, vorgesehen werden, dass die dem Futtertisch zugewendeten hinteren Gitterwände zwecks beliebiger Verteilung der Futtermengen auf die einzelnen Stände gegenüber den festen vorderen Gitterwänden des Futterganges einzeln verstellbar und feststellbar sind. Diese separate Beweglichkeit der einzelnen Teilstücke der hinteren Gitterwand erweist sich als besonders zweckmässig und bedeutet eine nicht unerhebliche Arbeitsvereinfachung für den Fütterer, wenn-je nach Besetzung der einzelnen Kurzstände - nur ein Teil der Gitterraufen zur Futterzuteilung geöffnet werden muss.
Schliesslich erweist es sich nach einem weiteren Erfindungsvorschlag als vorteilhaft, die Gitterraufe sowie gegebenenfalls auch die beidseits jedes Standes vorgesehenen Ständer aus Kunststoff herzustellen.
Infolge ihres geringen Gewichtes erfordert das Öffnen und Schliessen der Gitterwände nur einen minimalen Kraftaufwand, so dass diese Arbeit gegebenenfalls auch von Jugendlichen ausgeführt werden kann, was bei dem bekanntenMangel an landwirtschaftlichenArbeitskräften unter Umständen von grosser Bedeutung sein kann. Abgesehen hievon sind auch die aus Kunststoff gefertigten Teile leicht zu reinigen und keinerlei Korrosionserscheinungen unterworfen, so dass sich auch eine erhöhte Haltbarkeit ergibt.
Eine beispielsweise Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine perspektivischeAnsicht derGitterraufe und Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Gitterraufe.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich vor dem Viehstand 1 der Futterbarren 2, dessenMulde standseitig in einem Bogen 3 steil ansteigt und dessen vomStand abgekehrte Seite 4 allmählich ansteigend in den Futtertisch 5 übergeht. Diese Barrenform nimmt viel Futter, insbesondereGrünfutter auf und lässt das Futter zum Tier hin gut nachrutschen ; sie ermöglicht dadurch eine rasche Futteraufnahme. Der Barren ist mit säurefesten, glasierten Tonschalen aufgebaut und liegt in seinem unteren Niveau etwas über dem Niveau des Standes.
Unmittelbar hinter der über das Niveau des Standes hinausragenden Stirnseite 16 des Barrens sind im Boden Löcher 6 vorgesehen, in die die seitlichen Begrenzungsteile eingelassen werden können. ZumFestlegen derBegrenzungsteile werden die Löcher 6 nachträglich ausgegossen.
Die seitlichenBegrenzungsteile sind in einem solchen Abstand nebeneinander angeordnet, dass jeweils zwei Tiere dazwischen Platz haben. Sie sind aus Stahlrohren 7, 7a, 7b aufgebaut, wobei die Rohre 7b und der vom Stand wegweisende Teil des Rohres 7 wie Ausleger über den Barren ragen. An diesen Auslegern ist die Gitterraufe befestigt.
Die Gitterraufe besteht aus der vorderen, in Kopfhöhe der stehenden Tiere sich befindenden und gleichzeitig die vordere Begrenzung des Kurzstandes bildenden Gitterwand 8, die aus mehreren Rohrrahmen mit eingeschweisstem Stabgitter 9 aufgebaut sein kann. Dabei befinden sich die einzelnen Gitterstäbe 9 in einem solchen Abstand, dass das Halm-oder Blattfutter für das Vieh bequem durch die Gitterstäbe 9 hindurch erreichbar ist. Die aus einzelnen Rohrrahmen aufgebaute Gitterwand 8 ist an dem Ausleger so befestigt, dass sie schräg steht, wobei die untere Kante in der Vertikalen vor der oberen Kante liegt, d. h. die Gitterwand von der unteren Kante her gesehen dem Vieh zugeneigt ist. Die Gitterwand 8 ist an den Enden der Ausleger mit Schellen oder geeigneten Schraubgliedem fest anmontiert.
Winkelig zu der vorderen Gitterwand 8 ist die hintere Gitterwand 10 angeordnet, die entlang der unteren Kante mit der vorderen Gitterwand 8 verbunden ist. Die hintere Gitterwand 10 besteht ebenfalls aus Rohrrahmen in die ein Maschengitter 11 eingeschweisst ist.
Der Öffnungswinkel zwischen der vorderen und der hinteren Gitterwand ist kleiner als 900 und beträgt bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel etwa 550. Durch die die beiden Gitterwände fest verbindenden Stäbe 12 wird garantiert, dass die winkelige Stellung der beiden Gitterwände zueinander unveränderlich ist.
Soll an Stelle der feststehenden hinteren Gitterwand 10 eine verstellbare Gitterwand angebracht werden, so ist diese entlang ihrer unteren Kante mit der vorderen Gitterwand beweglich verbunden. Diese Ausführung iso in der Zeichnung nicht dargestellt. Um die hintere Gitterwand 10 in einem gewünschten Winkel zu der vorderen Gitterwand 8 anzuordnen, werden an Stelle der Streben 12 Ketten oder mit Löchern versehene Streben verwendet, die an der vorderen Gitterwand 8 drehbar gelagert sind, und an der hinteren Gitterwand 10 wahlweise befestigt werden können. Auf dieseweise kann deröffnungswinkel der
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Gitterraufe beliebig verändert werden.
An den Rohren 7a der seitlichenBegrenzung wird jeweils in der Höhe der oberen Stirnseite des Futterbarrens ein Gleitbügel 13 angebracht, in dem sich die Laufringe der Anhängeketten bewegen. Die Anhängung erfolgt für jedes Tier zweifach, so dass das Tier kurz angebunden werden kann und die Sauberhaltung des Liegeplatzes garantiert ist. Diese Art der Anhängung an einen Gleitbügel 13 bietet den grossen Vorteil, dass das Tier trotz kurzen Anbindens beim Aufstehen und sich Hinlegen nicht behindert wird, da die Laufringe im Gleitbügel 13 mit nach oben bzw. unten rutschen.
Wie aus Fig. l ersichtlich, sind die Gleitbügel 13 jeweils von der seitlichen Begrenzung aus parallel oder nahezu parallel zur standseitigen Barrenwand verlaufend angeordnet. Durch diese Anordnung der Gleitbügel 13 an der seitlichen Begrenzung werden die beiden, in je einem Stand stehenden Tieresoweit voneinander abgehalten, dass sie sich weder stossen noch treten können. Durch dieses kurze Anbinden an der seitlichen Begrenzung können die beiden Tiere sehr nahe nebeneinander stehen, so dass eine wesentliche Platzersparnis erzielt wird.
Über den Gleitbügeln 13 sind an dem Rohr 7a der seitlichen Begrenzung die Tränkschalen 14 nach der Standseite hin angebracht. Diese Anbringung der Tränkschalen 14 nach der Standseite hin, bietet den Vorteil, dass, wenn beim Saufen Wasser überläuft, dieses nicht in den Barren gelangt. Dies ist besonders bei der Verfütterung von trockenem Kraftfutter wichtig, das während desVerfütterns nicht nass werden soll.
Die Wasserzufuhr zu den Tränkschalen 14 geschieht vorteilhaft mittels einer Leitung 15, die an der unteren Kante zwischen dem Barren und der Standfläche verlegt ist.
Die Gitterraufe ist mit ihrer unteren Kante etwa 40 cm in der Horizontalen hinter der oberen Stirnseite des Barrens und etwa 20-30 cm über dem Niveau des Futtertisches angebracht. Dadurch können einerseits die Tiere bequem unter der unteren Kante der Gitterraufe hindurch aus dem Barren fressen und anderseits ist der Barren beim Reinigen leicht zugänglich. Der Futtertisch befindet sich etwa im Niveau 20 cm über dem Niveau des Standes.
Bei der im Ausführungsbeispiel dargestellten festen Verbindung der hinteren Gitterwand 10 mit der vorderenGitterwand 8 derGitterraufe hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Querausdehnung der hinteren Gitterraufe höchstens so gross werden zu lassen, dass sich ihre obere Kante nach der Montage etwa 80 cm über dem Niveau des Futtertisches 5 befindet. Auf dieseWeise kann das Halm- oder Blattfutter in die Gitterraufe bequem vorgelegt werden.
Im Interesse eines zeit- und kostensparendenAufbaues der erfindungsgemässen Gitterraufe wurden die einzelnen Bauteile so gestaltet, dass sie als baukastenartige Einzelteile vorgefertigt an Ort und Stelle leicht montiert werden können. Es sind im wesentlichen, von Kleinteilen abgesehen, nur drei Fertigbauteile nötig ; nämlich die seitliche Begrenzung und die Gitterrahmen der vorderen und hinteren Gitterwand. Dabei sind die vordere und hintere Gitterwand in ihrer Länge so gestaltet, dass sie vorzugsweise jeweils zwischen zwei seitliche Begrenzungen passen und mit ihrem seitlichen Gitterrahmen an den Auslegern der seitlichen Begrenzung angeschraubt werden können.
Entsprechend dem vorderen Gitterrahmen ist der hintere ausgebildet, der wie bereits beschrieben, entlang der unteren Kante am vorderen Gitterrahmen befestigt ist und durch die Streben 12 in seiner winkeligen Lage zu diesem gehalten wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kurzstand für Grossvieh, insbesondere Rinder, mit über dem Futtertrog befindlicher, aus Gitterwänden bestehender und als vordere Standbegrenzung dienender V-förmiger Gitterraufe, dadurch gekennzeichnet, dass der in an sich bekannter Weise ortsfest und tiefliegend ausgebildete, die Standfläche (1) für die Tiere nach vorne abschliessende Futtertrog (2) auf der dem Stand abgewendeten Seite flach in einen gegenüber derStandfläche (1) entsprechend annähernd der Oberkante des Futtertroges erhöhten Futtertisch (5) ausläuft und die gemeinsame Unterkante der beiden Gitterwände (8, 10) der Gitterraufe etwa über der Mitte des flach auslaufenden Teiles (4) des Futtertroges erhöht angeordnet ist und etwa zweibis dreimal so hoch über det Standfläche liegt wie der Futtertisch bzw.
die Oberkante des Futtertroges und zumindest die standseitige Gitterwand (8) der Gitterraufe in an sich bekannter Weise an beidseits des Standes vorgesehenen Ständern (7, 7a, 7b) befestigt ist.