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Die Erfindung betrifft einen Einzelfressstand mit Selbsteinsperrvorrichtung für Schweine, insbe- sondere Zuchtsauen, bestehend aus einem nach den Seiten geschlossenen Käfig, bei dem das Vorder- ende einem Fressplatz zugeordnet ist und deren Hinterende eine durch eine um eine horizontale
Querachse schwenkbare Eingangstür oder-klappe verschliessbare Eintrittsöffnung aufweist, die von einem den Käfig in einer Wartestellung mit Abstand vom Fressplatz abteilenden und ebenfalls als um eine horizontale Querachse schwenkbare Tür oder Klappe ausgebildeten Auslöser im Schliesssinn betätigbar und vorzugsweise in der Schliessstellung verriegelbar ist, wobei der Auslöser mit der
Eingangstür oder-klappe über Lenker zu einem Übertotpunktgesperre verbunden ist, das zumindest in der Wartstellung, vorzugsweise aber auch in der Einsperrstellung, eine stabile Endlage auf- weist.
Schweine und insbesondere Zuchtsauen werden häufig in Gruppen gehalten, da sich dadurch das Allgemeinbefinden und die Gesundheit gegenüber einzeln eingesperrten Tieren verbessert und sich auch die Lebenserwartungen erhöhen. Um Machtkämpfe innerhalb einer Gruppe einzudämmen,
Folgeschäden zu vermeiden und auch um den Tieren beim Fressen oder in den Liegezeiten die not- wendige Ruhe zu geben, werden Einzelfressstände der gegenständlichen Art verwendet, die es jedem einzelnen Tier ermöglichen, sich für eine bestimmte Zeit von der Gruppe zurückzuziehen und in
Ruhe zu fressen bzw. zu schlafen. Ist keine Verriegelung für die Eingangstür oder-klappe in der Schliessstellung vorgesehen, dann können solche Fressstände vom jeweiligen Tier beliebig betre- ten oder verlassen werden.
Bevorzugt wird aber die in der Schliessstellung verriegelbare Ausfüh- rung, wobei die Eingangsklappe oder-tür nur vom Bedienungspersonal oder über ein Zeitschalt- werk entriegelt werden kann. Es ist dabei auch eine gruppenweise Betätigung der Verriegelungsvor- richtungen mehrerer Fressstände bekannt.
Ein Einzelfressstand der gegenständlichen Art ist aus der FR-PS Nr. 2. 388. 111 bekanntgeworden. Dabei ist die Eingangsklappe über von ihrem oberen Randbereich und etwa ihrer Mitte ausgehende, mit dem zwischen ihnen liegenden Teil der Eingangsklappe ein gleichschenkeliges Dreieck einschliessende Streben mit Lagerzapfen verbunden, die eine horizontale Querachse bestimmen, um die diese Eingangsklappe aufschwenkbar ist. Der Anbringungsbereich der Lagerstellen für die Lagerzapfen befindet sich mit Abstand vom hinteren Standende und bei geöffneter Klappe unterhalb dieser Klappe. An der oberen Strebe greift links und rechts je ein Lenker an, der die Verbindung mit dem ebenfalls als Klappe ausgeführten Auslöser herstellt.
Dieser Auslöser ist um eine im höchsten Bereich der Standseitenwände angeordnete Querachse schwenkbar gelagert und trägt am gegen- über der geschlossenen Klappe nach der vom Eingang abweisenden Seite abgewinkelt über die Achse nach oben vorstehenden Streben ein Belastungsgewicht, das ein Übertotpunktgesperre bestimmt, welches bei in der Schliessstellung befindlicher Auslöserklappe und geöffneter Eingangsklappe sich über dem zwischen der Schwenkachse der Auslöserklappe und dem Vorderende des Fressstandes liegenden Bereich befindet.
Wird die Auslöserklappe auf den Fressplatz zu verschwenkt, dann wird dieses Gewicht über die Schwenkachse der Auslöserklappe hinweg bewegt und bewirkt gemeinsam mit dem Gewicht der über die Lenker aus der Ruhestellung verstellten Eingangstür eine Schliesserstellung der Eingangstür, wodurch auch die Fühlerklappe bis etwa in eine Horizontallage nach oben ausschwenkt. Bei dieser Konstruktion ergibt sich bei gegebener Standlänge ein verhältnismä- ssig kleiner Abstand zwischen dem Fühler und der Eingangstür und ein verhältnismässig grosser Abstand des Fühlers von dem Vorderende des Fressstandes mit dem Fressplatz. Es ist die Anbringung eines eigenen Ballastgewichtes für das Übertotpunktgesperre notwendig.
Der Totpunkt wird bei der Verstellung der Auslöserklappe aus der Schliessstellung schon nach einem kurzen Verstellweg überwunden, wodurch das Schliessen der Eingangstür ausgelöst wird, so dass die Gefahr besteht, dass die niedergehende Eingangsklappe ein den Stand betretendes Tier am Rücken trifft und erschreckt, also nicht, wie dies erwünscht wäre, nur am Hinterteil des den Stand betretenden Tieres anschiebt.
Aus der FR-PS Nr. 2. 215. 892 ist ein Einzelfressstand mit Selbsteinsperrvorrichtung bekannt, bei dem die Eingangstür an abgewinkelten Streben ein Ballastgewicht trägt, das abhängig von seiner Lage relativ zur Eingangstür im Übertotpunktgesperre wirkt. Die Eingangstür ist über Lenker mit einer weiteren Klappe verbunden, die bei geöffneter Eingangstür den Zugang zu einem Fresstrog sperrt. Wird diese Klappe betätigt, dann kann die Eingangstür nach Überwindung des
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Totpunktes schliessen. Eine entsprechende Ausführung hat den Nachteil, dass das Tier den am Fress- platz liegenden Auslöser erst betätigt, wenn es sich schon mit dem ganzen Körper im Käfig befin- det.
Es sind daher Belästigungen durch andere Tiere möglich, und solche andere sich im Eingangs- bereich aufhaltende Tiere können auch das Schliessen der Eingangsklappe verhindern. im Gegensatz i zu einem Einzelfressstand der eingangs genannten Art und nach der erstgenannten FR-PS
Nr. 2, 388, 111, bei dem die Auslöserklappe den Stand bei geschlossener Eingangstür zumindest im vorderen Bereich nach oben abschliesst und damit ein Herausklettern des Tieres nach vorne behin- dert, bleibt bei der letztbeschriebenen Konstruktion der Stand nach oben offen. Sinngemäss ähnliche
Nachteile bzw. Unterschiede zu einem Fressstand der eingangs genannten Art weist auch ein Einzel- fressstand nach der DE-OS 2818686 auf, bei dem zwei dem Eingang und einem Fressplatz zugeordne- te Klappen über Lenker zu einem Übertotpunktgesperre verbunden sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Einzelfressstandes, bei dem die aufgezeigten
Nachteile vermieden sind, bei gegebener Standlänge der Abstand von der Einlassöffnung zum Auslö- ser vergrössert, jener vom Auslöser zum Fressplatz aber verringert werden kann, der Gesamtaufbau vereinfacht wird und auch ohne die Verwendung zusätzlicher Ballastgewichte ein funktionsfähiges Übertotpunktgesperre erhalten wird.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die horizontalen Querachsen sowohl bei der
Eingangs- als auch bei der Auslösertür bzw. -klappe gegenüber der zugehörigen Tür bzw. Klappe versetzt und auf gleicher Höhe angeordnet sind, so dass sie mit Abstand unter der jeweils geöffne- ten und an der zum Anbringungsbereich der andern Tür bzw. Klappe weisenden Seite der geschlosse- nen Tür bzw. Klappe verlaufen, wobei die über diesen Achsen liegenden Verbindungslenker durch ihre Länge eine nach unten in den Stand hineingeneigte Schliessstellung der Eingangstür oder - klappe bestimmen.
Die Auslösertür bzw. -klappe und die Eingangstür können gleiche Bauteile sein. Es wird ohne zusätzliches Belastungsgewicht und ohne weit nach oben über den Stand vorragende Teile das Auslangen gefunden. Dadurch, dass die Eingangstür bzw. -klappe in der Schliessstellung in den Stand hineingeneigt ist, wird auf einfache Weise verhindert, dass ein nachdrängendes Tier die Eingangstür im Öffnungssinn betätigen kann. Ein nachdrängendes Tier wird auf den unterhalb der Schwenkachse liegenden Bereich der Klappe drücken, so dass die aufgewendete Kraft im Schliess- sinn der Eingangsklappe wirkt. Der Vorteil des Abschlusses des vorderen Standbereiches nach oben durch die aufgeschwenkt Auslöserklappe oder-tür bleibt erhalten.
Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbe- schreibung.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 in schematisierter Darstellungsweise einen Einzelfressstand in der Wartestellung und Fig. 2 den Einzelfressstand nach Fig. 1 in der Fangstellung.
In den Fig. 1 und 2 sind die Teile der Einsperrvorrichtung in stärkeren Linien als die übri- gen Teile des Käfigs eingezeichnet. Beim Ausführungsbeispiel besteht ein einem Fressstand zugeordne-
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auch ein Gitter --4-- vorgesehen, das an den Seiten und oben über einen vor den Säulen anzubringenden Fresstrog reicht, der an die Säulen angeschraubt oder auch betoniert sein kann. An den Gittern --1-- und den Frontsäulen --3-- sind Seitenbügel --5-- befestigt. Die oberen Gitterholme wurden mit --6-- bezeichnet. An diesen seitlichen Gitterholmen --6-- sind Schwenkzapfen --7, 8--angebracht, die horizontale Querachsen bestimmen, um die beim Ausführungsbeispiel ebenfalls als Gitter ausgebildete Klappen --9, 10-- schwenkbar sind, von denen die eine (9) als Eingangsklappe und die andere (10) als Auslöserklappe dient.
Die Gitterteile der Klappen --9, 10-- sind mit Abstand von den Achsen --7, 8-- vorgesehen und tragen an Schrägstreben --11, 12,13, 14--, die mit den Gittern zu Dreiecken verbunden sind, Lager, mit denen sie auf den Achsen --7, 8-gelagert werden. Die an den beiden Seitenholmen der Klappe 10--ansetzenden Schrägstreben - 11 bis 14-- sind beidseits vorgesehen. An den beiden Standseiten sind die Klappen --9, 10-- über die Streben --12, 14-- verbindende Lenker --15-- miteinander gekuppelt. Die Gewichtsverteilung der Klappen 10-gegenüber den Achsen --7, 8-- ist so gewählt, dass die Klappen --9,
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10-- miteinander ein Übertotpunktgesperre bilden und nur die beiden in den Fig. 1 und 2 dargestell- ten stabilen Lagen einnehmen können.
In der Stellung nach Fig. 1 befindet sich die Einrichtung in Wartestellung. Die Klappe --10-- teilt bei geöffneter Klappe --9-- den Stand innerhalb der Gitter-l-mit Abstand von dem unter dem Gitter befindlichen Fressplatz ab. Wenn ein Schwein zum Fressplatz gelangen will, drückt es vom Inneren des Standes her gegen die Klappe --10--, so dass diese um die Achse --8-- schwenkt und über die Lenker --15-- die Klappe --9-- mitnimmt. Sobald der Totpunkt überwunden ist, schwingen die gekuppelten Klappen --9, 10-- in die Stellung nach Fig. 2. Die Eingangsklappe --9-- steht dabei nach unten in den Stand hinein geneigt. Das Schwein ist im Stand eingesperrt, die Klappe --10-- schliesst den vorderen Bereich des Standes nach oben hin ab.
Anschläge od. dgl. verhindern ein Weiterschwenken der Klappen --9, 10-- in Schliessrichtung der Klappe --9--. Ein nachdrängendes Schwein drückt unterhalb der Achse --7-- auf die Klappe --9-- und ist daher nicht in der Lage, die Eingangsklappe zu öffnen. Wenn das im Stand befindliche Schwein im gleichen Bereich von innen gegen die Klappe --9-- drückt, schwenkt diese im Uhrzeigersinn um die Achse --7-- aus der Stellung nach Fig. 2 heraus. Sobald der Totpunkt überschritten ist, schwingen dann die Klappen --9, 10-- in die Stellung nach Fig. 1 zurück.
In den Fig. 1 und 2 ist noch eine Verriegelungsvorrichtung angedeutet, die im einfachsten Fall aus einem Fanghaken --16-- für den oberen Querholm der aus einem Gitter bestehenden Klappe - besteht, welcher Fanghaken mittels einer gegebenenfalls für eine ganze Standgruppe gemeinsam betätigbaren Hebevorrichtung --18-- ausgeklinkt werden kann. Man kann durch entsprechende Einstellung der Vorrichtung --17-- den Haken --16-- auch in der angehobenen Stellung festhalten, so dass die Tiere den Stand beliebig betreten und verlassen können, wobei sie aber jeweils die Absperrvorrichtung im Öffnungs- bzw. Schliesssinn betätigen müssen.