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Plakat
Es ist bekannt, insbesondere für Reklame- zwecke, in ein und derselben Sache seitlich hintereinander verschiedene Plakate anzuschlagen.
Ein erstes derartiges Plakat zeigt z. B. ein Frage- zeichen mit einigen meist unverständlichen Buch- staben ; das zweite, einige Tage später erscheinende
Plakat, bringt bereits eine Teillösung des im ersten Plakat aufgegebenen Rätsels und erst ein drittes Plakat gibt dann nach Wochen die voll- ständige Lösung in Verbindung mit dem ange- strebten Reklamezweck bekannt.
Dieses Verfahren ist kostspielig und kommt auch deshalb nicht immer voll zur Wirkung, weil die einander folgenden Plakate an ver- schiedenen Stellen erscheinen und so der un- mittelbare Zusammenhang dieser Plakate oft nicht augenfällig genug ist.
Es sind auch schon Plakate aus unverbrenn- baren Stoffen bekanntgeworden, auf denen besondere Zeichen aus brennbarem Material aufgebracht sind. Entzündet man dieses Material, so werden die besonderen Zeichen unverzüglich sichtbar. Fernerhin gibt es Druckwerke mit zum Teil unsichtbaren Zeichen, die nach einer Behandlung mit einer chemischen Flüssigkeit hervorkommen. Sämtliche derartige bekannte Einrichtungen sind umständlich im Gebrauch, feuergefährlich und für Reklamezwecke im grösserem Ausmasse praktisch nicht verwendbar.
Die genannten Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass dieser Aufdruck aus Farbstoffen besteht, die unter dem Einfluss von normaler Belichtung und bzw. oder Atmosphärilien selbständig sichtbar oder unsichtbar werden und bleiben.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei zusammengehörende, zeitlich einander folgende optische Darstellungen ein und desselben Plakates.
Es soll z. B. durch dieses Plakat dem Publikum ein Markenwort OKE nahegebracht werden.
Zu diesem Zwecke sind Farben 1 und 2 in Form eines Fragezeichens und des Wortes OKE vorgesehen, die sich unter dem Einfluss der Belichtung und bzw. oder unter dem Einfluss von Atmosphärilien entsprechend verändern. Nach Fig. 1 ist praktisch nur das Fragezeichen 1 zu sehen, das z. B. in lasierendem Violettlack gedruckt ist. Der Untergrund erscheint einfärbig rot, doch sind die Buchstaben 2 des Wortes OKE in veränderlichem echten Zinnober abgebildet, wo hingegen der übrige Hinter- grund 3 aus lichtfestem Zinnober derselben
Farbtönung besteht. Man sieht also vorerst tatsächlich nur ein violettes Fragezeichen auf rotem Grunde.
Durch die Tagesbelichtung (diffuses oder helles Sonnenlicht) bleicht nun das Fragezeichen 1 innerhalb weniger Tage vollkommen aus. Die Buchstaben 2 aus echtem Zinnober bräunen und schwärzen sich unter derselben Lichteinwirkung. In schwefelwasserstoffhältiger Atmosphäre (Fabriksgegend) wird dieser
Schwärzungsvorgang noch beschleunigt. Da das Fragezeichen 1 aus einer lasierenden Farbe besteht, lässt die hell ausgebleichte Schicht des Fragezeichens den gebildeten Buchstaben k klar hindurchscheinen. Man sieht also in einigen Tagen oder Wochen am selben Plakat an Stelle des Fragezeichens das zu propagierende Markenwort OKE.
Es liegt auf der Hand, dass man durch entsprechend entworfene Schrift-und bzw. oder Bildzeichen infolge ihrer Veränderungen die verschiedensten Reklamewirkungen in bildlicher wie auch begrifflicher Hinsicht, auch für mehr als zwei Stufen, erzielen kann. Es sind fernerhin auch besondere Reklamewirkungen dadurch erreichbar, dass im Bilde einer Stufe das Bild der vorhergehenden Stufe schwach durchscheinen gelassen wird.
Selbstverständlich können hier nicht nur Methylviolettlacke und echter Zinnober, sondern auch alle anderen durch Belichtung, Atmosphärilien, Wind und Wetter veränderlichen, bekannten graphischen Druckfarben Verwendung finden. Solche Farben sind z. B. Bleifarben, die bei Lichteinfluss nachdunkeln, Azofarbstofflacke, Eosinlacke u. dgl. Setzt man die verschiedenen Farben am Plakat nicht nebeneinander, sondern ganz oder teilweise übereinander, so kann in an sich bekannter Weise für den Entwurf solcher Plakatevon denWirkungen des Deckens und Lasierens solcher Farben jeweils Gebrauch gemacht werden.
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