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Elektrisches Lötgerät
Bei den bisher gebräuchlichen elektrisch beheizten Lötkolben ist es nötig, dass vor Beginn der Lötarbeit der eigentliche Kolben oder Kopf des Gerätes auf ausreichende Temperatur er- hitzt und der Heizstrom auch während der nötigen
Lötpausen aufrecht erhalten wird. Infolgedessen ist der Aufwand an elektrischer Energie verhältnis- mässig gross.
Ferner bringt der heisse Lötkolben, gleichviel ob er auf elektrischem Wege oder anderswie erhitzt worden ist, erhebliche Gefahren mit sich. Er kann Verbrennungen an Kleidung, an Möbeln oder auch am Körper des Arbeiters hervorrufen, wobei der aus gut leitendem Metall bestehende
Kopf bei Berühren mit Netzleitern weitere grosse
Gefahren verursachen kann.
Es ist bereits ein elektrisches Lötgerät mit zwei aus Halbleitern bestehenden Elektroden bekannt, die in geringem gegenseitigem Abstand achs- parallel und voneinander isoliert gehaltert sind, wobei durch Berührung der beiden Elektroden- enden mit dem Lötgut über dieses ein Stromkreis geschlossen und das Lötgut durch den Stromfluss erhitzt wird. Bei diesem bekannten Lötgerät werden die halbleitenden Elektroden in parallele
Ausnehmungen einer isolierenden Haltevor- richtung eingeschoben und fixiert. Gegen die inneren Stirnflächen der Elektroden drücken federnde Spitzenkontakte, welche die Verbindung mit der Stromquelle herstellen (USA.-Patent- schrift Nr. 1,862. 653).
Lötgeräte dieser Art haben den Vorteil, dass eine
Energievergeudung durch Heizung während der
Lötpausen vermieden wird, weil der Stromkreis jeweils nur während des eigentlichen Lötvor- ganges, u. zw. automatisch durch die Berührung der Kolbenenden mit dem Lötgut, geschlossen wird. Bei hinreichender Stromstärke ist trotzdem die erforderliche Löttemperatur praktisch sofort zu erzielen, so dass auch ein rasches Arbeiten ge- währleistet ist. Schliesslich wird durch die Ver- wendung halbleitender Elektroden die Gefahr unbeabsichtigter Kurzschlüsse beim Löten ver- mieden.
Bei dem beschriebenen bekannten Lötgerät tritt jedoch an den federnd gegen die Stirnflächen der halbleitenden Elektroden drückenden Spitzen- kontakten eine Stromverdichtung auf, die wegen des verhältnismässig hohen Übergangswiderstandes der Kontaktstelle eine starke örtliche Erhitzung und einen beträchtlichen Spannungsabfall zur Folge hat. Diese unerwünschte Erhitzung vermindert den Wirkungsgrad des Lötgerätes und wird bei dem bekannten Gerät durch besondere Kühlrippen am metallischen Träger abgeführt.
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Lötgerät mit zwei aus Halbleitern bestehenden Elektroden, die in geringem gegenseitigem Abstand achsparallel und voneinander isoliert gehaltert sind und an deren Enden beim Löten durch Berühren mit dem Lötgut der Stromfluss hergestellt wird, dessen Kennzeichen darin besteht, dass zwischen den halbleitenden Elektroden und den Stromzuführungen grossflächige Kontakte hergestellt sind. Zweckmässig werden für die Herstellung der grossflächigen Kontakte die achsparallelen Seitenflächen der halbleitenden Elektroden herangezogen. Auf diese Weise werden eine Stromverdichtung an der Kontaktstelle und damit eine schädliche Erhitzung derselben sowie ein hoher Spannungsabfall vermieden.
Vier Ausführungsbeispiele eines elektrischen
Lötgerätes gemäss der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt. Fig. l zeigt ein Gerät in
Gesamtansicht, Fig. l a einen Axialschnitt, Fig. 2 den Vorderteil des Gerätes im Axialschnitt in grösserem Massstab und Fig. 3 einen Querschnitt dazu. Fig. 4 ist ein Axialschnitt durch den Vorder- teil eines zweiten Ausführungsbeispiels, Fig. 5 ein Axialschnitt durch den Vorderteil eines dritten Ausführungsbeispiels, Fig. 6 ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. 5, Fig. 7 ein Axial- schnitt durch den Vorderteil eines vierten Aus- führungsbeispiels und Fig. 8 ein Querschnitt dazu.
Das Gerät besteht aus einem mit einem Hand- griff a aus Holz od. dgl. ausgestatteten, zweck- entsprechend gebogenen Rohr b, in dessen Vorder- teil zwei einander parallele Kohle-Elektroden c in geringem Abstand voneinander isoliert unter- gebracht sind, derart, dass die zweckmässig ab- gerundeten Vorderflächen der Elektroden nur wenig aus dem Rohr b hervorragen. Die Strom- leiter d zu den Elektroden sind durch das Rohr b hindurchgeführt und dadurch äusseren Einflüssen entzogen. Sie sind wenig länger als das Rohr b mittels zweier Anschlussklemmen, die in einem Hartpapierstreifen f-befestigt sind, mit der Zu- leitung verbunden. Der Hartpapierstreifen f ist an seinem vorderen Ende abgesetzt und wird
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durch die so gebildete Verjüngung am Rohrende gehalten.
Am rückwärtigen Ende hat der Hartpapierstreifen zwei fischgrätenartig angeordnete Schlitze, durch die zwecks Entlastung die Zuleitungsdrähte d hindurchgeführt sind. Das Rohr b wird durch die Klemmschraube e im Handgriff a festgeklemmt.
Zur Sicherung der gegenseitigen Lage der beiden Elektroden c ist zwischen ihnen eine hitzebeständige Zwischenlage g angebracht, auf der beiderseitig Kupferfolie h als Verbindung zwischen den Zuleitungsdrähten d und den Elektroden c aufgelegt sind. Das Ganze wird durch eine ebenfalls hitzebeständige Isolierung i zusammengehalten und in seiner Lage im Rohr b durch eine Madenschraube k gesichert.
Wo am rückwärtigen Ende des Handgriffes a die Zuleitung wieder austritt, ist zweckmässig in an sich bekannter Weise eine Knickstütze m od. dgl. aus Gummi angebracht. Die Stecker n dienen zum Anschluss des Gerätes an die Stromquelle (Transformator, Akkumulator od. dgl.). Nach Abnützung der Elektroden c können die Elektroden nach Lockerung der Schraube k zu weiterem Gebrauch nachgestellt werden.
Ein besonders leichtes Auswechseln der Elektroden nach ihrem Verbrauch kann erreicht werden, wenn die Elektroden samt Zwischenisolation g und äusserer Isolierschicht i zu einer auswechselbaren Patrone gemäss Fig. 4 zusammengebaut sind. In diesem Fall ist am vorderen Ende des Rohres b eine Steckbüchse angebracht, bestehend aus einem aussen zylindrischen Isolierkörper o und zwei gewellten elastischen Isolerstreifen q, welche federnden Metallfolien p als Auflager dienen. Die Wellungen sind vorteilhaft so beschaffen, dass die Metallfolien dann, wenn die
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gezogen ist, sich nicht kurzschliessend berühren, beim Einführen der Patrone jedoch einen sicheren Stromübergang zwischen den Folien p und h ergeben.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 ist für die Aufnahme der nachstellbaren, hier nicht gezeichneten Elektroden c ein in dasRohr b passender Isolierkörper vorgesehen, in dem die Kontaktstücke h festgelegt sind, an welchen die ebenfalls hier nicht gezeichneten Zuleitungen d angeschlossen sind. Dabei können die Kontaktstücke durch die flach gestalteten Enden der Zuleitungsdrähte selbst gebildet sein.
Der Isolierkörper besteht aus drei Teilen, nämlich einem Hauptteil, dessen zylindrischer Sockel r mit achsparallelen Kanälen a) zur Durchführung der Zuleitungen d versehen ist und eine axiale Verlängerung s von etwa Z-förmigen Querschnitt aufweist und zwei beiderseits der Verlängerung s liegenden zylindrisch gewölbten Schalen t. Diese Schalen ergeben zusammen mit der Verlängerung s des Hauptteiles zwei nach
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und dem Sockel r einen in das Rohr b passenden Zylinder. Der Sockel r kann mittels einer Kiemmschraube od. dgl. und einer an seiner Mantelfläche vorgesehenen Vertiefung v im Rohr b festgelegt sein.
Diese Ausführungsform ist deshalb besonders vorteilhaft, weil bei ihr die Isolationen g, i, q der Ausführungsformen nach den Fig. 1-4 vollständig wegfallen und nur die Elektroden c für sich nachzustellen oder auszuwechseln sind ; weiters ist auch die Montage wesentlich vereinfacht.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig 7 und 8 sind für die Aufnahme der nachstellbaren Elektroden c passende Halter x aus Messing oder Kupfer vorgesehen. Die Halter sind mit ihren unteren Enden, an welche die Stromleiter d angeschlossen sind, in einem Isolierkörper y eingebaut, der im Rohr befestigt wird. Die vorderen Enden der Halter x, welche die Elektroden c aufnehmen, sind schalenartig geformt.
Die Halter x sind durch hitzebeständige Isolierstoffteile g und i gegeneinander und gegen die Innenwand des Rohres isoliert.
Diese Ausführungsform ist besonders deshalb vorteilhaft, weil die Elektroden für sich leicht nachzustellen und auszuwechseln sind und weil durch die fast gänzlich Umfassung der Elektroden ein stets sicherer Kontakt hergestellt wird. Ausserdem ist diese ausserordentlich stabile Ausführungsform bei Verwendung von Glimmer als Isolator besonders gut zum Hartlöten geeignet, da sie sehr hohe Temperatur ohne Schaden aushält.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisches Lötgerät mit zwei aus Halbleitern bestehenden Elektroden, die in geringem gegenseitigem Abstand achsparallel und voneinander isoliert gehaltert sind und an deren 1 Enden beim Löten durch Berührung mit dem Lötgut der Stromfluss hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den halbleitenden Elektroden (c) und den Stromzuführungen (d) grossflächige Kontakte hergestellt sind.