AT166909B - Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen

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AT166909B
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carbon tetrachloride
chlorine
perchlorethylene
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Otto Dr Fruhwirth
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Donau Chemie Ag
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen 
Die technische Herstellung von   Perchloräthylen   erfolgt ausschliesslich über Acetylen. Es ist zwar bekannt, den z. B. durch direkte Chlorierung von Kohle leicht zugänglichen Tetrachlorkohlenstoff bei Temperaturen von 1000 bis   1500 D C   nach dem Gleichgewicht 
 EMI1.1 
 zu Perchloräthylen zu spalten, doch bilden sich bei dieser Reaktion wegen der hohen Temperatur erhebliche Mengen unerwünschter Nebenprodukte, z. B. Hexachlorbenzol. Ausserdem stösst die Verwertung des entstehenden Chlorgases auf Schwierigkeiten. 



   Es ist schon bekannt, Tetrachlorkohlenstoff mittels Wasserstoff in einem unterhalb Rotglut erhitzten und mit Bimssteinstücken gefüllten Rohr in ein Gemisch verschiedener Chlorkohlenwasserstoffe überzuführen. Weiters hat man versucht, Tetrachlorkohlenstoff über einen Nickelkatalysator bei   270" C   mittels überschüssigen Wasserstoffes zu Hexachloräthan zu reduzieren. 



   Weiters ist es bekannt, Acetylen an geschmolzenen Metallchloriden als Katalysator in Gegenwart von Tetrachlorkohlenstoff zu Perchloräthylen zu chlorieren, doch sind katalytische Prozesse mit solchen hochschmelzenden Salzen technisch sehr schwierig durchzuführen, weil eine innige Berührung der Gase mit der Schmelze herbeigeführt werden muss. 



   Demgegenüber wurde nun gefunden, dass die Überführung von Tetrachlorkohlenstoff in Per- chloräthylen bei Temperaturen von 500 bis   1000 < ) C   ohne Anwendung von Katalysatoren gelingt, wenn man die thermische Spaltung in Gegenwart von
Verbindungen durchführt, die das freiwerdende
Chlor zu binden vermögen. 



   Als Stoffe, die mit dem bei der thermischen
Spaltung von Tetrachlorkohlenstoff freiwerdenden
Chlor reagieren-im folgenden kurz Chlor- 
 EMI1.2 
 derselben, benutzt werden, z. B. Methan, Methylchlorid, Acetylen, Dichloräthylen, Äthylchlorid,   Trichloräthylen,   Tetrachloräthan, Propan, Propylen, Isopropylchlorid, Butan, Butylen usw. 
 EMI1.3 
 mit der Kondensation des   rercmorathyiens   absorbiert und das gebildete Perchloräthylen von den übrigen Bestandteilen, z. B. durch Destillation, abtrennt. 



   Anstatt den zu zersetzenden Tetrachlorkohlenstoff indirekt aufzuheizen, kann man ihn auch in eine Flamme einbringen. Vorteilhaft wird Tetrachlorkohlenstoff in die bei der Verbrennung eines niedrigen Kohlenwasserstoffs, z. B. Acetylen, Äthylen, oder von technischen Gasgemischen, die diese Produkte enthalten, mit Chlor unter den in der Deutschen Patentschrift Nr. 734024 sowie der österr. Patentschrift Nr. 165063 aufgezeichneten Bedingungen eingeführt. Dabei muss für die Verbrennung selbst ein Unterschuss von Chlor angewandt werden, um das bei der thermischen Spaltung des Tetrachlorkohlenstoffs gebildete Chlor abzufangen. 



   Die Menge des zugeführten elementaren Chlors (für die Verbrennung des Kohlenwasserstoffs) wird zweckmässig so bemessen, dass sie zusammen mit der bei der thermischen Spaltung von Tetra- chlorkohlenstoff freiwerdenden Chlormenge aus- reicht, um die Verbrennung z. B. von Acetylen in Richtung einer vorwiegenden Bildung von
Perchloräthylen zu steuern. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Man kann auch so vorgehen, dass man den in einer Reaktion entstehenden Tetrachlorkohlenstoff, ohne ihn vorher zu isolieren, sofort der thermischen Spaltung unterwirft. Es ist bekannt, dass sich Methan mit Chlor bei Zimmertemperatur oder auch explosionsartig mit Tetrachlorkohlenstoff vereinigt. Man kann nun in ähnlicher Weise, wie in der Deutschen Patentschrift Nr. 734024 und der österr. Patentschrift Nr. 165063 beschrieben ist, ein inniges Gemisch von Methan mit Chlor in Form einer Flamme verbrennen. Wird die Chlormenge hiebei so bemessen, dass sie zur Bildung von Tetrachlorkohlenstoff theoretisch gerade ausreicht, oder niedriger gehalten, so tritt gemäss der Erfindung eine weitgehende Aufspaltung des primär gebildeten Tetrachlorkohlenstoffs zu Perchloräthylen in der   F ! < 1mmen-   reaktion ein.

   Um ein Russen der Flamme bei diesen Bedingungen zu vermeiden, empfiehlt sich die Einhaltung einer sehr grossen Austrittsgeschwindigkeit (etwa 100 m/sec.), weiters die Abstrahlung der Wände des Verbrennungsraumes z. B. durch Abkühlung derselben zu vermeiden und endlich in die Flamme selbst geeignete
Stoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Perchloräthylen oder andere Chlorkohlenstoffverbindungen in flüssigem Zustand oder in Dampfform einzuführen. Auf diese Weise gelingt es, ungefähr mit der theoretischen Menge Chlor, das sind
3 Volumteile auf 1 Volumteil Methan, aus- zukommen und dadurch eine weitgehende Auf- spaltung von Tetrachlorkohlenstoff zu Perchlor- äthylen zu erreichen. 



   Beispiele :
1. Ein Dampfgemisch aus 350   Gew.-Teilen  
Tetrachlorkohlenstoff und 380   Gew.-Teilen   Tetra- chloräthan wird mit einer Verweilzeit von 1 Sek. durch ein auf 600 C geheiztes Rohr geführt. Es tritt nahezu vollständige Umsetzung nach der
Reaktion 
 EMI2.1 
 ein. Das durch Kondensation aus den Reaktionsgasen erhaltene Spaltprodukt enthält bei einem Gewicht von 580 Teilen 500 Teile Perchloräthylen. 



   2. In die durch Verbrennung eines   Gemisches   aus 6 3 Stunde Acetylen und 13 m3, Stunde Chlor in einem aussen gekühlten gusseisernen Rohr entstehende Flamme werden 46 kg Stunde Tetra-   chlorkohlenstoff cingedüst.   Durch Kondensation aus den Verbrennungsgasen werden 70   kg/Stuode   
 EMI2.2 
 verbindungen besteht. Aus diesem Gemisch wird das Perchloräthylen durch Destillation abgetrennt. 



   3. Ein inniges Gemisch aus 5   mr'/Stunde   
 EMI2.3 
 laden und bei einer Austrittsgeschwindigkeit   n   100 m/sec. in einem von aussen berieselten Gussrohr verbrannt. Durch Kondensation werden 35 kg Perchloräthylen und 5 kg Tetrachlorkohlen- stoff, Stunde erhalten. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Perchlor- äthylen durch thermische Spaltung von Tetrachlorkohlenstoff bei Temperaturen von etwa 500 bis   1000  C,   dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion ohne katalytische Beeinflussung in Gegenwart von Verbindungen durchgeführt wird, die das freiwerdende Chlor bei diesen Temperaturen binden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die thermische Spaltung von Tetrachlorkohlenstoff in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen oder chlorierbaren Derivaten hievon vornimmt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die thermische Spaltung von Tetrachlorkohlenstoff in Gegenwart solcher Kohlenwasserstoffe oder chlorierbaren Derivate hievon durchführt, die das freiwerdende Chlor unter Perchloräthylenbildung aufnehmen.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die thermische Spaltung des Tetrachlorkohlenstoffs in Gegenwart des das freiwerdende Chlor aufnehmenden Stoffes durch unmittelbares In-Berührung-bringen mit einer Flamme vornimmt.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Flamme durch Verbrennung eines niedrigen Kohlenwasserstoffs mit Chlor erzeugt wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flamme durch Verbrennung von Methan mit Chlor erzeugt wird.
AT166909D 1948-02-25 1948-02-25 Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen AT166909B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3223740A (en) * 1962-04-10 1965-12-14 Sun Oil Co Process for preparing dihaloacetylenes
EP0612708A2 (de) * 1993-02-11 1994-08-31 Vulcan Materials Company Herstellung von Perchlorethylen aus Tetrachlorkohlenstoff in Anwesenheit von Wasserstoff
EP0613874A2 (de) * 1993-02-11 1994-09-07 Vulcan Materials Company Herstellung von Perchloräthylen durch Chlorierung von Kohlenwasserstoffen und teil-chlorierten Kohlenwasserstoffen in Anwesenheit von Wasserstoffen

Cited By (5)

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US3223740A (en) * 1962-04-10 1965-12-14 Sun Oil Co Process for preparing dihaloacetylenes
EP0612708A2 (de) * 1993-02-11 1994-08-31 Vulcan Materials Company Herstellung von Perchlorethylen aus Tetrachlorkohlenstoff in Anwesenheit von Wasserstoff
EP0613874A2 (de) * 1993-02-11 1994-09-07 Vulcan Materials Company Herstellung von Perchloräthylen durch Chlorierung von Kohlenwasserstoffen und teil-chlorierten Kohlenwasserstoffen in Anwesenheit von Wasserstoffen
EP0613874A3 (de) * 1993-02-11 1995-02-15 Vulcan Materials Co Herstellung von Perchloräthylen durch Chlorierung von Kohlenwasserstoffen und teil-chlorierten Kohlenwasserstoffen in Anwesenheit von Wasserstoffen.
EP0612708A3 (de) * 1993-02-11 1995-02-15 Vulcan Materials Co Herstellung von Perchlorethylen aus Tetrachlorkohlenstoff in Anwesenheit von Wasserstoff.

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