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Verfahren zur Herstellung von Hexachlorbutadien
Hexachlorbutadien kann nach den bisher bekannten Methoden entweder durch Druck- polymerisation von Trichloräthylen und weitere
Chlorierung der gewonnenen Zwischenprodukte oder durch Verbrennung von Chlor und Acetylen unter bestimmten Bedingungen und schliesslich durch Chlorierung von Kohlenwasserstoffen der
Butanreihe erhalten werden. Beim Verbrennungsverfahren ist die Rückführung von flüssigem Reaktionsprodukt zur Kühlung der Flamme beschrieben, u. zw. sind beispielsweise die Chlorkohlenstoff-Verbindungen Perchloräthylen und Hexachlorbutadien genannt, die jedoch an der Reaktion nicht mehr teilnehmen.
Es wurde nun gefunden, dass man bei der thermischen Chlorierung der meisten Chlorkohlenwasserstoffe mit zwei C-Atomen direkt Hexachlorbutadien neben Perchloräthylen erhält, wenn man bei Temperaturen zwischen 400 und 800 und mit Chlormengen arbeitet, welche die zur Erzeugung von Hexachlorbutadien berechneten Mengen nur höchstens um 50% übersteigt. Zweckmässig verwendet man solche Chlormengen, dass gerade keine Zersetzung unter Russbildung eintritt, die Reaktionsgase also nicht dunkel verfärbt werden. Geeignet sind hiefür chlorierte Äthanderivate mit mindestens zwei Wasserstoffatomen, z. B. Tetrachloräthan, Trichloräthan, und chlorierte Athylenderivate mit mindestens einem Wasserstoffatom, z. B. Trichloräthylen, Dichlor- äthylen.
Die Chlorierungstemperatur richtet sich nach den Ausgangsprodukten, u. zw. kann man für die gesättigten Verbindungen Temperaturen von 550 bis 800 , für die ungesättigten 400 bis 6500 ansetzen. Eine massgebende Rolle spielt auch die Verweilzeit des Chlorkohlenwasserstoff-Chlorgemisches insofern, als man bei kürzerer Verweilzeit entsprechend höheren Strömungsgeschwindigkeiten auch höhere Temperaturen anwenden kann. Bei der Chlorierung von Tetrachloräthan ergibt sich z. B. für eine Verweilzeit von 0-2 Sekunden und einem Volumenverhältnis Tetrachloräthandampf zu Chlor 3 : 2 eine günstigste Temperatur von ungefähr 700 . Die praktische Durchführung der Reaktion wird zweckmässig durch Erhitzen eines strömenden z. B.
TetrachloräthandampfChlorgemisches in einem von aussen beheizten Porzellan-, Quarz-oder Graphitrohr vorgenommen. Die Chlorierung kann auch in Gegenwart von Kontaktstoffen, z. B. A-Kohle, durchgeführt werden, doch ergeben sich aus einer solchen Arbeitsweise keine Vorteile.
Gegenüber dem anfangs erwähnten Verbrennungsverfahren besteht ein grundsätzlicher
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bindungen verwandt werden und zu Hexachlorbutadien chloriert werden, während beim Verbrennungsverfahren Chlorkohlenstoff-Ver- bindungen zur Kühlung eingeführt werden, welche jedoch nicht zu Hexachlorbutadien umgesetzt werden können.
Um die Aussenheizung zu sparen, kann auch in
Kombination mit einer ähnlichen exothermen
Chlorierung gearbeitet werden, u. zw. der Chlor- kohlenwasserstoff z. B. in einem Verbrennungs- prozess von Chlor mit Wasserstoff oder Acetylen eingeführt werden. Die Verwendung einer solchen
Flammenreaktion als Reaktionsträger bringt meist eine erhebliche Vereinfachung des Verfahrens mit sich.
Die Ausbeute an Hexachlorbutadien hängt sehr stark von den Reaktionsbedingungen ab und schwankt im allgemeinen zwischen 20 und 60% ; der Rest besteht im wesentlichen aus Perchlor- äthylen mit geringen Anteilen Tetrachlorkohlen- stoff und Hexachlorbenzol, bei Anwendung niedriger Temperaturen ist auch Hexachloräthan enthalten.
Beispiel 1 : Ein Gasgemisch aus drei Raumteilen Trichloräthylendampf und zwei Raumteilen Chlor (theoretische Menge für CCl 1-5 Raumteile) wird nach intensiver Mischung durch ein von aussen auf 500 geheiztes Porzellanrohr geleitet, so dass eine Verweilzeit von 0-2 Sekunden im Reaktionsraum gewährleistet ist. Im Chlorierungsprodukt sind 30% Hexachlorbutadien enthalten.
Beispiel 2 : In die Flammenverbrennung von ein Teil Acetylen mit vier Teilen Chlor wird ein Teil Tetrachloräthan eingesprüht. Das Reaktionsprodukt enthält 20% Hexachlorbutadien, entsprechend einer Ausbeute von 40%, bezogen auf die angewandte Tetrachloräthanmenge.
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