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Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beliebiger Art aus den Fruchtzapfen von
Nadelhölzern
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, mittels welcher unter Anwendung von Wärme und Druck Gegenstände verschiedener Art aus Kunststoffen nach Art der Bakelite, Fesite, Masonite usw. hergestellt werden können, desgleichen ein Verfahren zur Herstellung des unter dem Namen Linoleum bekannten Erzeugnisses und zur Gewinnung von Papiererzeugnissen aus Zellfaserpasten.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Abfälle von Nadelwäldern, u. a. Tannennadeln, Tannenzapfen u. dgl., gegebenenfalls nach entsprechender Zerkleinerung und unter Zusatz geeigneter Füllstoffe, durch Walzen oder Pressen zu Formlingen für Bau-und Isolierzwecke zu formen. Praktische Bedeutung hat dieser Vorschlag bisher nicht erlangt, weil die Zerkleinerung der Nadelholzabfälle nicht genügte, um eine homogene Ausgangsmasse zu schaffen, die sich unmittelbar zur Herstellung von Erzeugnissen beliebiger Art eignet. Man hat ferner die Herstellung eines Fussbodenbelages aus entsprechend behandelten und in erhitztem
Zustande zermahlenen Nadelholznadeln vorge- schlagen. Auch dieses Verfahren hat sich in der
Praxis nicht durchgesetzt.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beliebiger Art, bei welchem die Fruchtzapfen von Nadelhölzern zu einer homogenen Masse zerkleinert und diese ohne weitere bindende
Zusätze unter Druck und gleichzeitiger Er- wärmung zu den gewünschten Halb-oder
Fertigerzeugnissen verformt wird, derart, dass die Zerkleinerung der Fruchtzapfen durch Zer- mahlen bis zu einer maximalen Faserlänge von 0-5 bis 1 mm und darauffolgendes Aus- sieben der pulverförmigen Masse mit dem jeweils gewünschten Feinheitsgrad entsprechenden
Maschenweiten erfolgt.
Im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten bekannten Verfahren werden also hier die Aus- gangsstoffe durchwegs zu einer pulverförmigen
Fasermasse zelmahlen. Die dadurch gewonnene vollständig homogene Masse wird dann ohne weitere bindende Zusätze lediglich durch Druck und gleichzeitige Erwärmung zu Halb-oder
Fertigerzeugnissen der verschiedensten Art ver-
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Nach der Bearbeitung, die verschiedene Stufen des Zerreibens erfordert, wird das zerkleinerte Gut erforderlichenfalls gesiebt, wodurch je nach dem Verwendungszweck verschiedene Feinheitgrade erzielt werden ; dem so gewonnenen Pulver können dann noch verschiedene Beimengungen, beispielsweise Farben, Öle u. dgl., zugesetzt werden, durch welche die gewünschten Endeigenschaften des Erzeugnisses sichergestellt werden.
Die Drücke und Temperaturen, unter welchen diese pulverförmigen Mischungen verpresst werden, werden je nach der gewünschten Feinheit des Enderzeugnisses oder nach den geforderten technologischen Eigenschaften desselben verschieden gewählt. Im allgemeinen beträgt der Pressdruck nicht mehr als 200 kg/cm2 bei einer Erwärmung während des Pressvorganges bis zu 180 . Am zweckmässigsten ist eine elektrische Beheizung der Pressen, vorzugsweise mit Hochfrequenzströmen. Zur Vermeidung einer Blasenbildung empfiehlt es sich, die Presse während des Arbeitsvorganges kräftig zu lüften. Die durchschnittliche Heizdauer bei der Herstellung von Platten beträgt etwa 5-10 Minuten ie nach der Bindeeigenschaft des verwendeten Pulvers.
Für die Pressstempel werden zweckmässig Chromnickelplatten verwendet, wodurch dem Erzeugnis eine glänzende glatte Oberfläche verliehen werden kann.
Die Herstellung von Erzeugnissen aus der erfindungsgemäss gewonnenen Masse gestaltet sich ? sehr billig, weil die Früchte der Nadelbäume selbst im allgemeinen praktisch überhaupt nicht verwertet werden und deshalb, abgesehen von den Sammelkosten, ohne nennenswerten Kostenaufwand zur Verfügung stehen. Trotzdem sind die daraus gewonnenen Erzeugnisse den bekannten Erzeugnissen aus Kunststoffen verschiedener Art technisch vollständig gleichwertig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beliebiger Art, aus den Fruchtzapfen von Nadelhölzern, z. B. Fichten, Tannen, Pinien, Föhren us.'., bei welchem die Fruchtzapfen zu einer l'homogenen Masse zerkleinert und diese ohne weitere bindende Zusätze unter Druck und gleichzeitiger Erwärmung zu den gewünschten Halb-oder Fertigerzeugnissen verformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Pressgut bis zu einer maximalen Faserlänge von 0-5 bis 1 mm zermahlene Fruchtzapfen verwendet werden.