DE865971C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FormkoerpernInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Formkörpern Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, mittels welcher unter Anwendung von Wärme und Druck Gegenstände verschiedener Art aus Kunststoffen nach Art der sogenannten Kunstharze hergestellt werden können, desgleichen ein Verfahren zur Herstellung des unter dem Namen Linoleum bekannten Erzeugnisses und zur Gewinnung von Papiererzeugnissen aus Zellfaserpasten.
- Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, das darin besteht, daß die Fruchtzapfen von Nadelhölzern, beispielsweise von Tannen, Pinien, Föhren, durch Trocknen und nachfolgendes Vermahlen in ein feines Pulver übergeführt werden und dieses Pulver durch Wärme und Druck zu Formkörpern verpreßt wird. Beispielsweise können auf diese Weise gepreßte Platten verschiedener Stärke zur Verwendung im Bau-Bewerbe und Tischlergewerbe, ferner vollwandige oder hohle Körper der verschiedensten Art, beispielsweise Isolatoren für elektrische Anlagen u. dgl., oder Haushaltswaren, wie Geschirr usw., erzeugt werden. Hierbei können dem Pulver erforderlichenfalls geeignete Bindemittel, insbesondere Harze, zugesetzt werden. Will man Platten oder andere Gegenstände erzeugen, die besonders .wasserdicht sein sollen, so können dem Pulver Natriumsilicate in entsprechender Menge zugegeben werden.
- Im einzelnen werden die gesammelten Zapfen zunächst getrocknet, was durch einfaches Lüften oder in besonderen Trockenvorrichtungen erfolgen kann; sodann werden entweder von Hand oder mechanisch die hölzernen Schuppen und die Samen aus ihrer knochenartigen Umhüllung entfernt. Daran anschließend die Masse der Früchte in geeigneten Vorrichtungen oder durch ein Zerstückelungsverfahren zerkleinert. Bringt man das Sammelgut unmittelbar vor der Vermahlung auf Untertemperatur (mindestens o°), so erzielt man beim Mahlen ein besonders leichtes flockiges Mahlgut, das sich sehr gut zur Weiterverarbeitung für alle Zwecke eignet.
- Bei dem Vermahlen sollen die Fasern nicht zerschlagen, sondern nur zerkleinert werden, wobei für die normale Wetterverarbeitung eine Faserlänge von o,5 mm ausreichend ist. Zweckmäßigerweise erfolgt die Vermahlung in Walzenmühlen oder Zahnscheibenmühlen, wobei eine möglichst geringe Erwärmung während des Mahlvorganges, gegebenenfalls durch Einbau geeigneter Gebläse, anzustreben ist.
- Nach der Bearbeitung, die verschiedene Stufen des Zerreibens erfordert, wird das zerkleinerte Gut gesiebt, wodurch je nach dem Verwendungszweck verschiedene Feinheitsgrade erzielt werden; dem so gewonnenen Pulver können dann noch verschiedene Beimengungen, beispielsweise Harze oder ähnliche Bindemittel, zugesetzt werden, durch welche die gewünschten Endeigenschaften des Erzeugnisses sichergestellt werden.
- Die Drücke und Temperaturen, unter welchen diese pulverförmigen Mischungen verpreßt werden, werden je nach der gewünschten Feinheit des Enderzeugnisses oder nach den geforderten technologischen Eigenschaften desselben verschieden gewählt. Im allgemeinen beträgt der Preßdruck nicht mehr als Zoo kg/qcm bei einer Erwärmung während des Preßvorganges bis zu 18o°. Am zweckmäßigsten ist eine elektrische Beheizung der Pressen, vorzugsweise mit Hochfrequenzströmen. Zur Vermeidung einer Blasenbildung empfiehlt es sich, die Presse während des Arbeitsvorganges kräftig zu lüften. Die durchschnittliche Heizdauer bei der Herstellung von Platten beträgt etwa 5 bis io Minuten je nach der Bindeeigenschaft des verwendeten Pulvers.
- Für die Preßstempel werden zweckmäßig Chromnickelplatten verwendet, wodurch dem Erzeugnis eine glänzende glatte Oberfläche verliehen werden kann.
- Sollen körperliche Gegenstände verschiedener Gestalt als vollwandige oder Hohlkörper erzeugt werden, beispielsweise elektrische Schalter, Radiogehäuse, elektrische Isolatoren, Geschirr, Galanteri,ewaren u. dgl., so muß der Ausgangsstoff sehr fein vermahlen werden. Für die Erzeugung von Stoffen mit den Eigenschaften der sogenannten Kunstharze muß ausgesuchtes Material gewählt werden, insbesondere nicht angefaulte oder bereits verdorbene Fruchtzapfen, ferner muß dieses Material sehr gut getrocknet und bis zur äußersten Fein-. heit veririahlen werden. In diesem Falle sind ein entsprechend höherer Preßdruck und eine höhere" Preßtemperatur erforderlich.
- Je nach dem gewünschten Ergebnis und der angewendeten Temperatur und Druckhöhe können dem bearbeiteten Pulver Natriumsilicate und andere Zutaten beigemengt werden.
- Als Zusätze kommen beispielsweise in Frage: Farben verschiedener Art in einer Menge von etwa 2 bis 30/0, ferner Öle oder fetthaltige Stoffe u. dgl.
- Die auf diese Weise gewonnenen Formkörper sind nicht nagelbar, können aber durch Fräsen, Bohren, Schleifen, Polieren, Leimen usw. beliebig verarbeitet werden. Das spezifische Gewicht der Masse beträgt etwa 1,5, der Kriechwert ist gleich o.
- Die Herstellung von Erzeugnissen aus der erfindungsgemäß gewonnenen Masse gestaltet sich sehr billig, weil die Früchte der Nadelbäume selbst praktisch überhaupt nicht verwendet werden und deshalb, abgesehen von den Sammelkosten, ohne nennenswerten Kostenaufwand zur Verfügung stehen. Trotzdem sind die daraus gewonnenen Erzeugnisse den bekannten Erzeugnissen aus Kunststoffen verschiedener Art technisch vollständig gleichwertig.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE; i. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fruchtzapfen von Nadelhölzern, wie Tannen, Pinien, Föhren, durch Trocknen und nachfolgendes Vermahlen in ein feines Pulver übergeführt werden und dieses Pulver durch Wärme und Druck zu Formkörpern verpreßt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver unter einem Druck von etwa Zoo atü bei einer Temperatur bis zu 18o° zwischen Chromnickelplatten gepreßt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Pulver vor dem Pressen Harze oder ähnliche Bindemittel beigemischt werden. q..
- Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Pulver vor dem Pressen Öle und bzw. oder Farbstoffe beigemischt werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung eines vollständig wasserdichten Erzeugnisses dem zu verpressenden Pulver Natriumsilicate beigegeben werden. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 17q.661.
Applications Claiming Priority (1)
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1948
- 1948-10-01 DE DE1948865971D patent/DE865971C/de not_active Expired
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