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Schlauch aus Gummi oder gummiartige Material mit synthetischen Textil- verstärkungseinlagen
Die Erfindung bezieht sich auf verbesserte Schläuche.
Das Verstärken von Schläuchen aus Gummi oder gummiartigem Material mit Textilmaterialien, wie Garnen, Fäden und Geweben ist bereits bekannt. Vor kurzem ist auch vorgeschlagen worden, zu diesem Zweck Textilmaterialien aus synthetischen linearen Polyamiden zu verwenden, siehe z. B. die schweizerische Patentschrift Nr. 235771.
Polymere Ester aus Phthalsäure bzw. deren Derivaten und Glykolen sind in der Technik ebenfalls bekannt. Bis vor kurzem hat man es jedoch nicht für möglich gehalten, dass diese polymeren Ester z-, i Fasern verarbeitet werden könnten. In den britischen Patentschriften Nr. 578079 und 590451 ist die Herstellung von faserbildenden bzw. fadenziehenden hochpolymeren linearen Estern beschrieben, die durch Erhitzen von einem oder mehreren Glykolen der Reihe HO (CH2) nOH, wobei n grösser als 1 aber nicht grösser als 10 ist, mit Terephthalsäure oder einem funktionellen Derivat derselben erhalten worden sind. Beispiele von funktionellen Derivaten der Terephthalsäure sind deren aliphatische und Arylester und Halbester, deren Säure- halogenide und deren Ammonium-und Amin- salze.
Beispiele der Glykole sind Äthylen-, Tri- methylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen-und
Dekamethylenglykole. Von diesen hochpoly- meren linearen Estern wird Polyäthylentereph- thalat wegen der leichten Zugänglichkeit der Aus- gangsstoffe und wegen seines hohen, bei 240'C liegenden Schmelzpunktes bevorzugt. Diese poly- meren linearen Ester können nach dem Schmelz- spinnverfahren oder nach dem Nassspinnverfahren, also mittels der normalen Spinnmethoden für
Kunstfasern, zu Fäden geformt werden, die nach dem Strecken auf irgendeinem der bekannten
Wege zu Textilmaterialien, wie Garnen oder Ge- weben, verarbeitet werden können.
Es wurde nun gefunden, dass diese Textil- materialien infolge ihrer hohen Festigkeit, ihres
Widerstandsvermögens gegen die Einwirkung von ultraviolettem Licht, von organischen Chemi- kalien, Säuren und sauren Dämpfen zur Ver- stärkung von Schläuchen besonders geeignet sind.
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leiden, deren Kennzeichen darin besteht, dass die Textilmaterialien aus hochpolymeren linearen Estern gebildet sind, die durch Erhitzen eines Glykols der Reihe HO (CH2) nOH, wobei n grösser als 1 aber nicht grösser als 10 ist, mit Terephthalsäure oder einem funktionellen Derivat derselben erhalten worden sind.
Diese Schläuche können nach irgendeinem der in der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden ; beispielsweise können Geflechte oder gewebte Bänder um einen Gummischlauch herumgewickelt werden. Eine bevorzugte Methode zur Erzeugung solcher Schläuche besteht jedoch darin, Garne oder Fäden aus den hochpolymeren linearen Estern unter Verwendung einer Ringflechtmaschine direkt auf den Gummischlauch aufzuflechten. Gewünschtenfalls können die erfindunggemässen Fäden oder Gewebe auf dem Gummi mittels einer an sich bekannten haftverbessemden Klebemasse befestigt werden, die für diesen Zweck organische Isozyanate bzw. Resorzin-Formal- dehyd-Mischungen enthalten können.
Zur Erzielung von Materialien mit grösster Festigkeit können die Fäden vorzugsweise nach dem Recken einer Hitzefixierungsbehandlung bei Temperaturen höher als 60 C unterzogen werden, wobei die Temperaturen aber geringer, vorzugs- weise um mindestens 30 C geringer als die
Schmelzpunkte der Fäden sind, während welcher
Behandlung sie am Schrumpfen gehindert werden.
Auf diese Weise können Fäden von hoher Zähigkeit und niederer Dehnung, z. B. weniger als 10% der Zuglänge erhalten werden. Solche Fäden können zu Textilmaterialien verarbeitet werden, die sowohl fest sind als auch bei Einwirkung einer
Dehnungskraft, z. B. wenn die Schlauchleitung
Flüssigkeit unter Druck führt, sich in keiner Weise dehnen.
Geeignete gummiartige Materialien zur An- wendung bei dem erfindungsgemässen Verfahren umfassen die verschiedenen synthetischen Kaut- schukarten, wie Butylgummi, Polychloropren (bekannt als Neopren"), das Butadien-Styrol-
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Mischpolymerisat (als"G. R. S."bekannt) und plastifiziertes Polyvinylchlorid.
Für die meisten Schläuche ist ein mehrschichtiges Rohr erforderlich, welches aus abwechselnden Schichten von Gewebe und Gummi oder gummiartigen Material hergestellt ist. Andere Gewebe, wie z. B. Leinen können in mehrfachen Lagen angewendet werden, vorzugsweise werden aber für die äussere Schichte Gewebe oder Garne aus den erfindungsgemässen linearen polymeren Estern verwendet, da auf diesem Wege infolge des guten Widerstandsvermögens der erfindunggemässen polymeren Ester gegen ultraviolettes Licht und Abrieb Schläuche von erhöhter Dauerhaftigkeit erhalten werden.
Das hohe Widerstandsvermögen der erfindungsgemässen polymeren Ester gegen Säuren, organische Verbindungen und Bodenbakterien ermöglicht auch die Anwendung der erfindungsgemässen Schlauchleitungen in einem weiteren Bereich der Einwirkungsbedingungen ohne Verschlechterung ; hrer Brauchbarkeit.