DE877411C - Cordgewebeeinlage, insbesondere fuer Fahrzeugreifen - Google Patents

Cordgewebeeinlage, insbesondere fuer Fahrzeugreifen

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Publication number
DE877411C
DE877411C DEI795A DEI0000795A DE877411C DE 877411 C DE877411 C DE 877411C DE I795 A DEI795 A DE I795A DE I0000795 A DEI0000795 A DE I0000795A DE 877411 C DE877411 C DE 877411C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polyamide
cord fabric
vehicle tires
rubber
fabric insert
Prior art date
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Expired
Application number
DEI795A
Other languages
English (en)
Inventor
Rudolf Dr Gabler
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PATENTVERWERTUNG
Inventa AG fuer Forschung und Patentverwertung
Original Assignee
PATENTVERWERTUNG
Inventa AG fuer Forschung und Patentverwertung
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60CVEHICLE TYRES; TYRE INFLATION; TYRE CHANGING; CONNECTING VALVES TO INFLATABLE ELASTIC BODIES IN GENERAL; DEVICES OR ARRANGEMENTS RELATED TO TYRES
    • B60C9/00Reinforcements or ply arrangement of pneumatic tyres
    • B60C9/0042Reinforcements made of synthetic materials

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Cordgewebeeinlage, insbesondere für Fahrzeug-reifen Cordgewebe für Fahrzeug- oder rlugzeugreifen wurden bisher in der Hauptsache aus Baumwolle oder Viskosekunstseide hergestellt. In besonderen Fällen, wo hohe mechanische Beanspruchungen der Stoffeinlagen der Reifen auftraten, z. B. bei besonderen Flugzeugtypen, wurden bereits Polyamidgewebe mit Erfolg eingesetzt. Trotz der hohen Reißfestigkeit der Cordgewebe aus Polyamidseide hat sich dieses Material nicht allgemein durchsetzen können, weil ihm noch einige Mängel anhaften, deren Beseitigung noch nicht befriedigend gelungen war. Einige nachteilige Eigenschaften der Polyamidseiden, die bei anderen Verwendungszwecken kaum störend in Erscheinung treten, z. B. die stets vorhandene plastische Dehnbarkeit, eine gewisse Thermoplastizität bei Temperaturen, wie sie in hochbeanspruchten Reifen vorkommen, sowie die geringe Affinität zu Gummi oder gummiähnlichen Überzügen, standen einer allgemeinen Verwendung der Polyamidcordgewebe bisher noch hindernd entgegen.
  • Es hat an Versuchen nicht gefehlt, um diese Mängel zu beseitigen, und das Patentschrifttum weist eine Reihe von Verfahren auf, die jeweils einzelne der aufgezeigten Mängel zu beheben geeignet sind. So ist es beispielsweise gelungen, die Gummifreundlichkeit der Polyamidseide durch Nachbehandlung der Seide mit Düsocygnaienz'uveibessern, DurchdieeBehancilung trat aber in bezug auf die plastische Dehnbarkeit und die Lage des thermoplastischen Bereichs keine Verbesserung ein. Durch ein anderes Verfahren, nämlich eine Nachverstreckung der Seide in derl-Hitze, ist es gelungen, die Dehnung zu vermindern, allerdings in der Hauptsache den elastischen Anteil, während es nicht gelungen ist, die plastische Dehnbarkeit ganz zu beseitigen. Auch durch die Heißverstreckung wird nur eine der aufgezeigten mangelhaften Eigenschaften etwas verbessert. Was die Hitzeempfl:udlichkeit#der Polyamide anbelangt, so findet sich bislang in der Literatur noch kein Weg zu deren Verbesserung, es sei denn, man rechnet hierunter Verfahren, nach denen ganz neue Polyamide, z. B. durch Einbau von Kohlenstoffringen in die Molekülkette, hergestellt werden, die einen höheren Schmelzpunkt als die bisher in den Handel gekommenen Polyamidfasern aufweisen. Die Ausgangsstoffe für diese neue Klasse von Ringpolyamiden sind aber sehr schwer zugänglich, und es ist noch fraglich, ob diese Kunstfasern je praktische Bedeutung erhalten werden. Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, durch eine einzige und relativ einfache Nachbehandlung von Polyamidseide mit #Tonnaldehyd oder,#,anderen ein- oder mehrwertigen Aldehyden die bisher noch vorhandenen Mängel, -die den Polyamidcordgeweben anhaften, nämlich die plastische Dehnbarkeit, die Hitzeempfindlichkeit und die geringe Affinität zu Kautschuk -oder'ähnlichen Elastomeren in wirksamer Weise zu verbessern. Die Herstellung der formalisierten Polyamidseide ist bereits in einer anderen Anmeldung beschrieben worden. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von mit Form aldehyd oder anderen Aldehyden nachbehandelten Polyamidfasern für Cordgewebe.
  • Das hervorstechendste Merkmal einer mit Formaldehyd nachbehandelten Po#yamidfaser ist die Schmelzpunkterhöhung. Offenbar tritt durch die Aldehydbehandlung# eine - Brückenbildung zwischen benachbarten Kettenmolekülen ein, wodurch deren freie Beweglichkeit, die vor allem in der Wärme einsetzt und bereits unterhalb des Schmelzpunkts zu .Volumänderungen -des' Materials füli#t, weitgehend unterbunden wird.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß neben der Schmelzpunkterhöhung durch die Aldehydbehandlung noch weitere mechanische und chemische Eigenschaften der Polyamidfasern eine Veränderung erfahren, wie sie für die Verwendung auf dem Cordgewebesektor ganz besonders erwünscht sind.
  • Die Gesamtdehnung einer Polyamidfaser setzt sich bekanntlich aus einem plastischen und einem elastischen Anteil zusammen. Bei normalen Textilgeweben liegen die mechanischen Beanspruchungen des Materials im allgemeinen innerhalb des elastischen Bereichs der Dehnung, so daß bleibende Verformungen kaum zu befürchten. sind. Dagegen haben beispielsweise die Cordgewebeeinlagen von Flugzeugreifen im Augenblick der Landung enorme Dehnungsbeanspruchungen auszuhalten, wobei die Elastizitätsgrenze überschritten W.ird- und bleibende, Verformungen auftreten. Dies kann ' so weit führen, daß die-Fahrgestelle nach Wiederholten Landungen infolgevon Profilveränderungen der Reifen- nicht mehr in die -vorgesehenen Ausg*parungen im Flugzeugrumpf eingezogen werden können. Ähnliche - Profilveränderungen können auftreten, wenn Fahrzeugreifen unter hoher Dauerbeanspruchung stehen und sich durch die Reibung mit dem Untergrund stark erwärmen. Die mechanische Prüfung von Polyan-lidseide, die einer Nachbehandlung mit Aldehyden unterworfen wurde, zeigte mit zunehmendem Einbau von vernetzenden Molekülgruppen nicht nur einen Rückgang der Gesamtdehnung, sondern ebenfalls eine rückläufige Bewegung des plastischen Dehnungsanteils. Von einem bestimmten Vernetzungsgrad an wird die plastische Verformung o und das Material demzufolge rein elastisch dehnbar.
  • Es besteht für jede mögliche Kombination aus einer Polyamidfaser und einem zur Nachbehandlung herangezogenen Aldehyd ein -Optimum in bezug auf die gewichtsprozentuale Aufnahme an vernetzenden Gruppen, die im allgemeinen zwischen 8 und 15 11/0 liegt. Nach Überschreitung dieses Optirnums fällt die Reißfestigkeit der behandelten Fasern sehr schnell ab, so daß schließlich der textile Gebrauchswert völlig verlorengeht. Die Dehnung zeigt oberhalb des Vernetzungsoptirnums einen starken Anstieg. Die Dehnung ist dabei vollelastisch, und das Material erhält gummiähnliche Eigenschaften.
  • Es wurde bereits erwähnt, daß durch das Verfahren auch die Haftfestigkeit der Polyamidfaser an Kautschuk oder kautschukähnlichen natürlichen und synthetischen Stoffen verbessert wird. Man wird sich die Wirkung der Formalisierung bzw. Behandlung mit anderen Aldehyden so vorzustellen haben, daß die gummifeindlichen Säureamidgruppen durch die Aldehydbehandlung blockiert werden -und somit der Kohlenwasserstoffcharakter der Molekülketten stärker zum Vorschein kommt. Die Haftfestigkeit von verschiedenern Polyamidmaterial an Kautschuk wurde in einer geeigneten Meßeiririchtung geprüft, deren Prinzip im wesentlichen darin besteht, - daß ein in einen Kautschukwürfel einvulkanisierter Cordzwirn von bestimmtem Titer und Aufbau durch Gewichtsbelastung aus dem Kautschukwürfel herausgezogen wird. Setzt man die Haftfestigkeit eines unbehandelten Polyamidzwirnes = i, so wurden mit formalisierten Polyamidzwirnen je nach dem Grad der Formalisierung Werte zwischen 1,46 und 1,82 (= rel. Haftfestigkeit) gefunden.
  • Es liegt auf der Hand, daß man durch geeignete Auswahl von Aldehyden die Möglichkeit besitzt, die mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften der vernetzten Polyamidfasern in mannigfaltiger Weise zu variieren und den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Man kann auch dadurch besondere Effekte erzielen, daß man auf die Polyamidfasern Gemische von dampfförmigen Aldehyden nacheinander erfolgen läßt. Beispiel Eine Cordseide Nm 34 aus Poly-co-Aminocaprolaetam wurde bei 14o bis 145' unter Stickstoffdruck von .3 bis 3,5 atü mit gasförrnigem Formaldehyd behandelt, bis die Gewichtszunahme 1:2,5 0/, betrug. Aus der formalisierten Seide wurde ein Cordzwirn des Aufbaues Nm 34 (8o) 2 Z x 4 S mit der Endnummer Nm 4,1 hergestellt. Der Cordzwirn ergab bei der Reißprobe 56,5 Rkm und 8,7 0/0 Dehnung. Letztere war rein elastisch. Der Schmelzpunkt der Seide war von 214'. auf 27o' gestiegen, und die relative Haftfestigkeit an Kautschuk betrug 1,67.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Cordgewebeeinlage, insbesondere für Fahrzeugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß das Cordgewebe aus Polyamidfasern oder -geweben besteht, die mit Dampf von Formaldehyd oder anderen mono- oder polyvalenten Aldehyden nachbehandelt wurden.
DEI795A 1949-08-20 1950-04-25 Cordgewebeeinlage, insbesondere fuer Fahrzeugreifen Expired DE877411C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
CH877411X 1949-08-20

Publications (1)

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DE877411C true DE877411C (de) 1953-05-21

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ID=4544532

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DEI795A Expired DE877411C (de) 1949-08-20 1950-04-25 Cordgewebeeinlage, insbesondere fuer Fahrzeugreifen

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DE (1) DE877411C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1077629B (de) * 1954-04-12 1960-03-17 Hermann Haas Jun Dipl Ing Kurzschleifentrockner zum Thermofixieren von Stoffbahnen aus Polyamidfaeden
DE1080885B (de) * 1954-06-23 1960-04-28 Dunlop Rubber Co Fahrzeugluftreifen
DE1224870B (de) * 1956-12-18 1966-09-15 Bemberg Spa Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von Faeden aus Polyamiden, Polyurethanen oder Polyvinylen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1077629B (de) * 1954-04-12 1960-03-17 Hermann Haas Jun Dipl Ing Kurzschleifentrockner zum Thermofixieren von Stoffbahnen aus Polyamidfaeden
DE1080885B (de) * 1954-06-23 1960-04-28 Dunlop Rubber Co Fahrzeugluftreifen
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