AT16506B - Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch in rohem Zustande. - Google Patents

Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch in rohem Zustande.

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    Österreichische   PATENTSCHRIFT   N"16506.   



   DR. RUDOLF EMMERICH IN MÜNCHEN. 



  Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch in rohem Zustande. 



   Es ist bekannt, Fleisch durch Einspritzen einer keimtötend wirkenden Flüssigkeit in die Blutgefässe zu konservieren. Dabei ist die Anwendung eines ziemlich hohen Druckes notwendig, um die Imprägnierflüssigkeit bis in die kleinsten   Haargefässe   zu treiben. Das dadurch erhaltene Fleisch ist gegenüber frischem Fleisch verändert. Man erhält z. B. Salzoder Pökelfleisch, wenn man in der oben angegebenen Weise mit Salzwasser arbeitet,   Essigfleisch,   wenn Essigsäure injiziert wird u. s. w. Zur Injektion von Fleisch sind neben den   genanten Imprägniernüssigkeiten   auch schon   itletliylalkohol,   Salizylsäure, Glyzerin, Alaun und Pottasche in entsprechender Mischung vorgeschlagen worden, also zum Teil geradezu gesundheitsschädliche Stoffe, mit denen auf diese Weise das Fleisch durchtränkt wird.

   Bei all diesen Konservierungsmethoden bleiben die Flüssigkeiten im Fleisch bis zu dessen Verwendung, was einerseits den Nachteil bringt, dass sein Wassergehalt erhöht wird ; anderseits gehen dabei verschiedene chemische Umsetzungen im Fleisch vor sich, die zumeist unvorteilhaft auf das letztere einwirken. 



    Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, all diesen Konservierungsarten gegenüber   das Fleisch unverändert, d. h. so wie in frisch geschlachtetem Zustand zu erhalten und damit die sämtlichen der oben erwähnten Nachteile zu vermeiden Es findet   kon Durch-   tränken des Fleisches mit der Flüssigkeit statt, so dass die Anwendung hohen Druckes wegfällt, mithin auch keine Erhöhung des Wassergehaltes eintritt und keine durch die 
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Das zu diesem Zweck angewendete Verfahren beruht in der den Versuchen des Erfinders   entsprungenen   Erkenntnis, dass bei der Fleischfäulnis die Infektion im wesentlichen von den Blutgefässen aus erfolgt, so dass einige Zeit nach der Schlachtung und   Ausweidung   in den grösseren Adern bereits Fäulniskeime in Menge angetroffen werden,

   während in den kleineren Blutgefässen sich noch keine oder nur wenige Spaltpilze vorfinden, das Muskelgewebe selbst aber sich zu dieser Zeit stets keimfrei erwies. Früher hatte man die Vor- 
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 geradem Wege direkt in die Tiefe des Gewebes vordringen, wobei sie besonders in dem   lockeren Bindegewebe   zwischen den Muskeln und Knochen sich verbreiten sollten. 



   Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich nun nach obigem   hauptsächlich   darum, für das   Fortkommen   der Spaltpilze ungünstigste Bedingungen in den Adern zu schaffen, ohne aber die grosse Masse des Fleisches hiedurch zu verändern. Es darf sich also die Einwirkung nur auf die grösseren Gefässe erstrecken, so dass die kleineren 
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 bleiben. Um diesen Zweck zu erreichen, wird das Verfahren   folgendermassen   ausgeführt :
Die Tiere werden in gewöhnlicher Weise geschlachtet und ausgeweidet, wobei darauf 
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 verletzt werden.

   Vor der Zerteilung wird dann der Anfangteil der grösseren Blutgefässe, und zwar sowohl der Schlagadern als der Saugaderu, nachdem dieselben isoliert und 

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 Teilung der Bearbeitung ist ebenso wie die noch zu besprechende sonstige Technik deshalb   geboten, weit kein hoher Druck   zur Anwendung kommen darf, der die   Spülfltissigkeit zu   weit einpressen könnte. Als solche   kann z.   B. mehr oder weniger verdünnte Essigsäure zur Anwendung kommen. Der Ausspülapparat besteht dabei zweckmässig aus einer heb-und senkbaren Flasche mit unterer Ablauföffnung, an die mittels Schlauch eine Glasröhre angeschlossen ist.

   Diese Glasröhre besitzen verschiedene, der Weite der Adern entsprechende   Grössenverhältnisse.   Bei Anwendung eines konischen Mundstückes ist eine Befestigung des letzteren an die Blutgefässe nicht notwendig. Die Spülung geht nun in der Weise vor sich, dass die oben erwähnte gefüllte Glasröhre in das Lumen des Blutgefässes fest eingepresst hierauf die Flasche langsam soweit gehoben wird, als nötig ist, um die Flüssigkeit in die Anfangsteilo der grösseren Adern zu treiben, was sehr leicht zu beurteilen ist, da man das Steigen der Flüssigkeit in den in Betracht kommenden Adern deutlich sehen kann.

   Sofort nach erreichtem Zweck wird dann die Flasche wieder gesenkt, so dass die grösste Masse der Flüssigkeit wieder aus den Adern   herausläuft.   Der   zurückbleibende   Rest reicht dann vollständig hin, das Gefässinnere nunmehr für das Pilzwachstum ungeeignet zu machen. 



  Es handelt sich also nicht um eine Injektion der Blutgefässe mit antiseptischen Flüssigkeiten, die von einer einzigen Stelle aus unter hohem Druck geschieht, um das ganzn Kapillargebiet und so das ganze Gewebe mit dem Antiseptikum zu durchtränken, sondern um eine Bespülung   der Anfangsteilo   der grösseren Gefässe, wobei in das Fleisch nichts von der Spülflüssigkeit dringen darf, da ja sonst kein rohes Fleisch mehr vorliegen würde. 



   In dieser Weise präparierte Tiere, unzerteilt'oder nur in Viertel geteilt, halten sich viel längere Zeit als in gewöhnlicher Weise geschlachtete Tiere, weil eben die Gefäss- infektion, die rasches Verderben bedingt, ausgeschaltet ist und die   Oberssächeninfektion   nur langsame Fortschritte macht. Die letztere kann ganz oder teilweise in bekannter Weise verhütet werden, je nachdem man die Oberflächen behandelt ; z. B. nützt hier Einschlagen in   Essigtücher   oder geeignete Aufbewahrung in trockener, nicht zu warmer Luft, Ein- packen in entsprechendes   Packmaterial   u. dgl.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch in rohem Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfangsteil der grösseren Gefässe (Saug-oder Schlagadern) der Schlpdhttiere vor ihrer Zerteilung mit einer entwicklungshemmenden Flüssigkeit (Essigsäure oder dgl.) aus- gespült werden.
AT16506D 1903-06-13 1903-06-13 Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch in rohem Zustande. AT16506B (de)

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