AT99206B - Verfahren zur Herstellung eines Frischhaltungsmittels mit zugehörigem Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen und andern Nahrungsmitteln, wie Eiern, Obst, Gemüse od. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Frischhaltungsmittels mit zugehörigem Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen und andern Nahrungsmitteln, wie Eiern, Obst, Gemüse od. dgl.

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AT99206B
AT99206B AT99206DA AT99206B AT 99206 B AT99206 B AT 99206B AT 99206D A AT99206D A AT 99206DA AT 99206 B AT99206 B AT 99206B
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D H J Van Dr Mens
J G Dr Schuermann
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D H J Van Dr Mens
J G Dr Schuermann
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  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
  • Food Preservation Except Freezing, Refrigeration, And Drying (AREA)

Description


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 mit   Gewürzen   und   Gewürzölen   zum Einlegen oder Konservieren von Fischen zu verwenden ; es ist ferner bekannt, Mischungen von verdünnter Essigsäure oder Salz mit Zucker oder Glukose, gegebenenfalls mit Gewürzen und Gewürzölen, z. B. Senföl zum Pökeln oder Konservieren von Fleisch od. dgl., zu benutzen ; ebenso ist die Verwendung von Essigsäureäthylester in Verbindung mit Kochsalz, Zucker oder Glyzerin für Herstellung von   Pökellaken bekannt   ; bei andern Verfahren zur Konservierung von   Nahrungsmitteln   wird eine   Kochsalzlösung   neben einer Reihe anderer Zutaten mit Milchzucker versetzt. 



  Die Aufbewahrung der auf eine der vorstehenden Arten behandelten Stoffe findet teils in der Konservierungsflüssigkeit, u. zw. mit oder ohne Luftabschluss, teils unter Kohlensäure entsprechender Spannung,   teils ohne Konservierungsflüssigkeit   in einem gasförmigen   Kohlensäure-Essigsäuregemische   statt. Bei eventuell vorangegangener Trocknung in der Hitze, im Luftstrom oder an der   gewöhnlichen   Luft werden die behandelten Stoffe mit oder ohne besondere   Schutzhülle   der freien Atmosphäre ausgesetzt.

   Durch die bekannten Verfahren werden die physikalischen und chemischen Eigenschaften der nach denselben behandelten Nahrungsmitteln einmal, infolge der zur Verwendung gelangenden Misehverhältnisse der einzelnen Bestandteile der Konservierungsmittel, dann auch zum Teil durch die vorgeschriebene Behandlung und Aufbewahrung durchwegs soweit beeinflusst und abgeändert, dass das der Konservierung unterworfene Nahrungsmittel hinsichtlich seiner Farbe, seines Geruchs und Geschmackes sowie seiner chemischen und physikalischen Beschaffenheit dem frischen Nahrungsmittel nicht mehr gleichgesetzt werden kann. 



   Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung eines F. nschhaltungsmittels mit zugehörigem Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen und ändern Nahrungsmitteln, wie Eiern, Obst, Gemüse od. dgl., ebenso von Getränken und Pökellaken od. dgl., das auch zur Taugliehmachung von bedingt tauglichem Fleisch, zur Abtötung von Finnen, Trichinen od. dgl Anwendung finden kann.

   Das zur Anwendung gelangende neue Mittel unterscheidet sich neben der Art seiner Zusammensetzung und seines   Mischungsverhältnisses von   den bekannten Verfahren durch den überraschenden Erfolg, dass es praktisch infolge der schwachen Konzentration seiner Einzelbestandteile weder Farbe, noch Geruch, noch Geschmack der behandelten Nahrungsmittel ändert, dieselben also in ihrem frischen Zustande erhält und trotzdem eine zuverlässige Dauerkonservierung erzielt.

   Zur Herstellung des neuen Mittels bzw. zur Durchführung des neuen Verfahrens zur Frischhaltung von Nahrungsmitteln findet Milchzucker in Verbindung mit organischen Säuren und Senföl Anwendung ; gegenüber den bekannten Verfahren, die auf der Verwendung der gleichen Stoffe für Konservierungzwecke beruhen, kennzeichnet sich das neue Mittel dadurch, dass aus dem in mit einer organischen Säure angesäuertem Wasser aufgelösten Milchzucker vor seiner Mischung mit den andern Bestandteilen des Konservierungsmittels in bekannter Weise unter Verwendung von Wärme und einer Mineralsäure durch Spaltung mittels Hydrolyse, d-Glukose und d-Galaktose gebildet wird,

   wobei infolge der Einwirkung der zum Ansäuern der   Milchzuckerlösung   verwendeten organischen Säure unter dem Einfluss der Wärme gleichzeitig organische Säuren oder esterartige Verbindungen des   Milchzuckers   bzw. der Glukose und 

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 eigentliche Haltbarmachung der Nahrungsmittel nur das vor den   andern     Senfölen   durch bestimmte, für den vorliegenden Zweck besonders wertvolle   Eigenschaften ausgezeichnete Sinalbinsenföl benutzt   wird, während das Allylsenföl bei Nahrungsmitteln lediglich   lür   die Zwecke der Aufbewahrung, also 
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 Gegenstände, bei der Leichen- und Kadaverkonservierung sowohl für die Zwecke der   Haltbarmachung   als auch der Aufbewahrung, u. zw.

   entweder für sich allein oder im Gemische mit Sinalbinsenföl in Betracht kommt. 



   Das neue Mittel verbindet mit dem Vorteil, für die   Frischhaltung   in dem Milchzucker infolge seiner fäulnishemmenden Wirkung gegenüber andern Zuckerarten die geeignetste Zuckerart zu besitzen, durch die Zerlegung des Milchzuckers beispielsweise   Ì1   cl-Glukose und d-Galaktose, sowie durch die gleichzeitige Bildung von organischen Säuren oder esterartigen Verbindungen des Milehzuckers bzw. der d-Glukose und der   cl-Galaktose   mit der benutzten organischen Säure die Möglichkeit, dass das Mittel den verschiedenen Arten der zu konservierenden   Nahrungsmittel od. dgl. nach   Bedarf angepasst werden kann, indem bei der Herstellung des Mittels entweder die Glukose-oder Galaktosebildung oder die Bildung der organischen Säuren bzw.

   esterartigen Verbindungen mehr oder weniger in den Vordergrund gerückt bzw. die eine oder andere von beiden ganz unterlassen werden kann. So wird z. B. durch Zerlegung 
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 leicht ausgesetzt ist, und eine im Anschluss daran eventuell auftretende   Buttersäuregärung   verhindert ; da d-Glukose und   d-Galaktose direkt gärungsfähig   sind, tritt nur   Alkoholgärung auf,   wobei der gebildete Alkohol an der Luft zu Essigsäure oxydiert, die konservierende   Wirkung   des Mittels vor allem an der Oberfläche der haltbar gemachten Gegenstände also erhöht wird. Das Auftreten von esterartigen Verbindungen des Milchzuckers od. dgl. bzw. der cl-Glukose und der d-Galaktose erhöht für sich ebenfalls schon die fäulnishemmende Wirkung des Mittels.

   Die Zerlegung des Milchzuckers hat den weiteren Vorteil, dass durch dieselbe reine Glukose für die   Eonservierungszwecke   verfügbar wird, während die käufliche,   aus Stärke   gewonnene Glukose immer noch zirka 40% einer nicht direkt vergärbaren Dextrinart (Gallisin) und Stärke enthält.

   Ein weiterer durch Zerlegung des Milchzuckers geschaffener Vorteil besteht darin, dass als Ausgangsmaterial für die Erzeugung der d-Glukose und der d-Galaktose bzw. der esterartigen Verbindungen des Milchzuckers od. dgl. bzw. der d-Glukose und der d-Galaktose nicht mehr der schwer zu beschaffende, aus der Milch gewonnene Milchzucker benutzt zu werden braucht, sondern dass die für Herstellung des Konservierungsmittels verwendeten Zerlegungsprodukte des   Milchzucker,   d. i. die d-Glukose und die   o !-Galaktose, auch   aus der Zuekerrübenmelasse gewonnen werden   können, welche   Saccharose und Melitriose enthält. Zu diesem Zwecke wird die   Melitriose   z.

   B. in bekannter Weise mit Hilfe von Methylalkohol von der Saccharose getrennt und dann in Form einer   10-20%igen Lösung   durch Kochen mit einer Säure hydrolysiert bzw. invertiert, wodurch sich bei verhältnismässig geringer Erwärmung eine Lösung von d-Fruktose und Melibiose bildet.

   Nach vorheriger Konzentration wird aus dieser Lösung in ebenfalls bekannter Weise unter anderem durch Zusetzen von Alkohol und Ausschütteln mit Äther reine Melibiose gewonnen, welche ebenso wie Milchzucker durch Hydrolyse unter Einwirkung von Säuren beim Erwärmen in cl-Glukose und d-Galaktose, also die Zerlegungsprodukte des Milchzuckers, zerfällt, für die Herstellung des Konservierungsmittels den Milchzucker also völlig ersetzt, wie der Milchzucker zu behandeln ist und welche, wie der Milchzucker, beim   Ansäuern   mit einer Säure unter dem Einfluss der Wärme organische Säuren oder esterartige Verbindungen ihrer Zerlegungsprodukte, der d-Glukose und der d-Galaktose, mit der zugesetzten Säure erzeugt. 



   Die Zerlegungsprodukte des Milchzuckers brauchen ausserdem nicht nur aus d-Glukose und   d-   Galaktose und den entsprechenden esterartigen Verbindungen des Milchzuckers mit den angeführten Säuren oder den entsprechenden organischen Säuren des Milchzuckers zu bestehen, dieselben können 
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 säure od. dgl. enthalten, welch letztere Produkte aus dem Milchzucker bzw.   Lak10bionsäure   in bekannter Weise hergestellt sein können. 



   Die für die Herstellung des Frischhaltungsmittels je nach Verwendungsart des Mittels geeigneten organischen Säuren sind einerseits : die   Essigsäure,   anderseits : die Weinsäuren, die Milchsäuren, die   Glykolsäure,   die Diglykolsäure, die Zitronensäure, die   Äpfelsäure   od. dgl. 



   Von den aufgezählten Säuren ist die Essigsäure auch in den verdünntesten Lösungen nie absolut geruchlos. Handelt es sich um eine Verwendung des Mittels zur Taugliehmachung von bedingt tauglichem   Fleisch, um Abtötung   von Finnen, Trichinen od. dgl., so ist es zur Erzielung einer schnelleren Wirkung vorteilhaft, eine etwas   stärkere   Konzentration der Einzelbestandteile des Mittels in Anwendung zu bringen. Insbesondere gilt dies für die in dem Mittel enthaltene Säure, da diese auch dazu bestimmt ist. beispielsweise die äussere Kalkschicht der eingekapselten Trichinen zu lösen bzw. bei Abtötung von Finnen auf die im Innern der Finnen befindlichen Kalkkörperchen   auflösend einzuwirken.

   Hiebet macht   sich der auch bei mässig starken   Essigsäurelösungen   auftretende Geruch nach Essig unangenehm bemerkbar ; es zeigt sich bei   längerer   Aufbewahrung von Fleisch in dem für die oben angeführten Zwecke etwas konzentrierter gehaltenen Mittel auch eine Graufärbung der oberflächlichen Schichten des Fleisches ; 

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 eine   ätzende Wirkung ausübt,   was gerade bei Nahrungsmitteln infolge einer möglichen nachteiligen
Einwirkung auf die Schleimhäute der Verdauungsorgane   als unerwÜnschte Erscheinung   zu betrachten ist. 



   Die ausser der Essigsäure oben angeführten organischen Säuren zeigen die der Essigsäure eigen-   tümlichen   Nachteile nicht und sind deshalb für die Zwecke der   Tauglichmachung   von bedingt tauglichem Fleisch sowie für die Abtötung von Finnen und Trichinen od.   dg].,   also für die Verwendung in konzentrierter Form besser geeignet, während die Essigsäure nur für ganz schwache Lösungen Verwendung finden soll.

   Es wird also bei Verwendung des Mittels in konzentrierter Form und eventuell auch für andere Zwecke die Essigsäure durch die neben derselben aufgezählten oder andere geeignete organische Säuren ersetzt, welche einmal die angeführten, der Essigsäure anhaftenden unerwünschten Eigenschaften nicht besitzen und welche weiter mit der Essigsäure die Eigenschaft teilen, mit dem Milchzucker esterartige Verbindungen oder Säuren zu bilden.

   Diese in Wasser leicht löslichen Säuren sind zum Unterschied von der Essigsäure vor allem geruchlos. verändern, auch wenn sie dem haltbarmachenden Mittel in stärkeren Konzentrationen zugesetzt werden, trotz längerer Aufbewahrung des Fleisches in dem haltbarmachenden Mittel die Farbe der oberflächlichen Schichten des Fleisches überhaupt nicht und bilden mit Kalk zum Teil in Wasser unlösliche, zum Teil in Wasser schwer   lösliehe   Salze, welche zudem keine ätzende Eigenschaft besitzen, also die Schleimhäute der Verdauungsorgane nicht angreifen, ein Umstand, der gerade tür die Haltbarmachung bedingt tauglichen Fleisches und insbesondere für die Abtötung von Finnen und Trichinen mit Hilfe des neuen Mittels von hervorragender Bedeutung ist. So sind z.

   B. die Kaliumsalze der Weinsäuren und der Diglykolsäure in   Wasser unlöslich,   die Salze der   Milchsauren,   der Glykolsäure und der Äpfelsäure in kaltem Wasser schwer löslich, während das Kalziumsalz der Zitronensäure sich in kaltem Wasser schwer löst und sich in heissem Wasser als körniges Pulver ausscheidet. Die angeführten Säuren bilden als organische Säuren ebenso wie die Essigsäure mit dem Milchzucker bzw. der Glukose und der Galaktose esterartige Verbindungen oder organische Säuren.

   Dabei haben die aufgeführten organischen Säuren selbst ebenso wie die dadurch erzeugten organischen Säuren oder esterartigen Verbindungen des Milchzuckers mit denselben eine ähnliche fäulnishemmende Wirkung, wie eine solche der Essigsäure und ihren esterartigen Verbindungen od. dgl. mit dem Milchzucker zukommt, so dass für bestimmte   Verwendungs-   zwecke die Ersetzung der Essigsäure durch andere organische Säuren in dem frischhaltenden Mittel mit den dadurch erzielten Vorteilen zu rechtfertigen ist. 



   Der Zusatz von Senföl zu dem Gemisch der verdünnten Lösung der jeweilig angewendeten Säure und den Zerlegungsprodukten des Milchzucker bezweckt,   Gärungserscheinungen   ganz zu verhindern 
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 zur Anwendung bringen, kennzeichnet sich das neue Mittel dadurch, dass für die unmittelbare Haltbarmachung der Nahrungsmittel lediglich das auf Grund seiner spezifischen Eigenschaften nicht   ätherische     Sinalbinsenföl,   das nur aus dem Samen des weissen Senfes zu erhalten ist, benutzt wird.

   Nur dieses Senföl ist für den vorliegenden Zweck geeignet, da es neben seiner die Fäulnis und die Gärungserscheinungen hemmenden Eigenschaft vor den ändern Senfölen den besonderen Vorzug besitzt, praktisch nicht mit 
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 selbst bei geringsten   Beimengungen   stechen riecht, zu Tränen reizt und auch beim Kochen keine derartige Zersetzung erleidet, dass es seine Schärfe verliert. Die schlechte Löslichkeit des   Sinalbinsenföles   in Wasser und seine Nichtflüchtigkeit mit Wasserdämpfen lassen eine Verwendung von Senfmehl bzw. Senfaufguss oder Samenkörnern von weissem Senf   als für   vorliegenden Zweck nicht geeignet erscheinen ; es empfiehlt sich vielmehr die Zugabe des Sinalbinsenföles zu der Zusammensetzung in Form einer alkoholischen oder emulsionartigen Lösung. 



   Die einzelnen Bestandteile des neuen Mittels entstammen nur Stoffen, die zum Teil als Zutaten für die menschliche Nahrung fast in jeder Küche Anwendung finden. Der Gehalt des neuen Mittels   a, n Milchzucker   bzw. an seinen Zerlegungsprodukten, an der jeweilig benutzten Säure und Sinalbinsenföl, bildet nur einen derart geringen Prozentsatz der konservierenden Flüssigkeit, dass ein nachteiliger Einfluss auf Farbe, Geruch und Geschmack der mit der Flüssigkeit behandelten Nahrungsmittel nicht festzustellen ist. Die Einzelteile der Zusammensetzung unterstützen sich gegenseitig in der jeder für sich zukommenden konservierenden Wirkung und stellen einen billig herzustellenden Stoff für die Frischhaltung von Lebensmitteln verschiedenster Art dar.

   Die Konservieiungsflüssigkeit ist in der zur Verwendung gelangenden ganz schwachen Konzentration vollkommen klar und farblos, ausserdem fast geschmacklos und ohne besonderen Geruch. 



   Dem neuen Frischhaltungsmittel kommt trotz seiner ganz schwachen Konzentration eine derart starke konservierende Wirkung zu, vie dieselbe von den einzelnen Bestandteilen desselben, auch bei 

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 allein können die Wirkung des neuen Mittels auch nur annähernd erzielen. 



    Eine wertvolle Eigenschaft des neuen Mittels bildet noch der Umstand, dass es den Nahrungsmitteln,   die in demselben aufbewahrt werden, auch bei längster Aufbewahrungsdauer weder Eiweissstoffe noch sonstige   Extraktivstoffe entzieht,   selbst vollkommen klar bleibt und die Nahrungsmittel somit in ihrem Werte nicht herabmindert. 



   Das Verfahren zur Herstellung des neuen Mittels ist beispielsweise folgendes :
I. Beispiel. 300 g Milchzucker werden in etwa 1 l Wasser, das mit etwa 2   cm3     10000iger Essig'-   säure versetzt ist, gelöst ; dann wird   die Milchzuckerlösung beispielsweise   unter geringem Zusatz einer Mineralsäure durch Erhitzen auf etwa 98-100  C während etwa   15   Minuten durch Hydrolyse in d-Glukose und cl-Galaktose gespalten, wobei sich gleichzeitig esterartige Verbindungen des   Milchzuckers   bzw. der d-Glukose und der d-Galaktose mit der Essigsäure bilden.

     6-5 cm   dieser, von der benutzten   Mineralsäure   wieder befreiten Lösung werden dann mit einer zweckmässig alkohlischen Lösung oder einer Emulsion von 0-2 cm3 Sinalbinsenföl und einer Lösung von 5 cm3 100%iger Essigsäure in je 500 cm3 Wasser vermischt. 



   II. Beispiel. 300 g Milchzucker werden in etwa 1   l   Wasser, das mit   4-5 fez   einer   gesättigten   Weinsäurelösung versetzt ist, gelöst : dann wird die   Milchzuckerlösung   beispielsweise unter geringem Zusatz einer   Mineralsäure   durch Erhitzen auf etwa 95-100  C während etwa 15 Minuten durch Hydrolyse in d-Glukose und d-Galaktose gespalten, wobei sich gleichzeitig esterartige Verbindungen des Milchzuckers mit der Weinsäure oder z. B.   Galaktosetetraweinsäure     und Trigalaktosetetraweinsäure   bilden. 



  Nachdem diese Lösung von der benutzten Mineralsäure wieder befreit ist, werden etwa   G-5 cn   derselben mit einer zweckmässig alkoholischen Lösung oder Emulsion von etwa   0. 2 cm. 3 Sinalbinsenföl   und einer Lösung von etwa 11   cm.   gesättigter   Weinsäurelösung   in je 500   cw   Wasser vermischt. Bei Verwendung der erwähnten andern organischen Säuren bilden sich entsprechende esterartige Verbindungen oder organische Säuren der Zerlegungsprodukte des Milchzuckers mit der jeweilig zum Ansäuern benutzten Säure. 



   Das   Mengenverhältnis für   die Zusammensetzung ist nicht unter   allen Umständen   an die obigen Zahlen gebunden, sondern kann dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst und entsprechend abge- ändert werden derart, dass die fertige Frischhaltungsflüssigkeit im ganzen etwa maximal   2-3% der   Zerlegungsprodukte des Milchzuckers, etwa   po   der   jeweilig verwendeten Säure,   also der Essigsäure, der Weinsäuren, Milchsäuren, der   Glykolsäure, der Diglykolsäure,   der Zitronensäure, der   A.   pfelsäure od. dgl. und einen Teil Sinalbinsenföl auf etwa 20. 000-30. 000 Teile der fertigen Frischhaltungsflüssigkeit enthält.

   Bei der Zerlegung des Milchzuckers kann die Bildung von Glukose und Galaktose bzw.   d-Galaktose-und cl-Glukonsäure   oder die Bildung von esterartigen Verbindurgen bzw. von organischen Säuren zwischen den Zerlegungsprodukten des Milchzuckers und der zum   Ansäuern   jeweilig benutzten Säure vorherrschen. 



   Das Verfahren der Haltbarmachung mit dem neuen Mittel geht beispielsweise bei kleineren   Stücken   Fleisches od. dgl. in der Weise vor sich, dass man das Fleisch lediglich einige Zeit in die   Frischhaltrngs-   flüssigkeit einlegt. Sollen grössere Objekte, z. B. ganze Tiere oder Teile von Tieren mit dem neuen Mittel behandelt werden, so muss die haltbarmachende Flüssigkeit in   dey Innern   der Gewebe irgendwie möglichst   gleichmässig verteilt   werden. Bei Verwendung von stärkeren Lösungen für die Haltbarmachung kann die Säure nötigenfalls nachträglich abgestumpft werden. 



   Ein bekanntes Verfahren zur Haltbarmachung von Fleisch, bei dem die Anfangsteile der grösseren Gefässe   (Saug-oder Schlagadern)   der Schlachttiere vor ihrer Zerteilung unter Verwendung von Düsen mit einer entwicklungshemmenden Flüssigkeit ausgespült, nicht aber Teile der Schlachttiere oder deren   Muskelgewebe durchtränkt   werden, ist für den vorliegenden Zweck völlig ungeeignet, weil bei diesem Verfahren nur so geringer Druck angewendet werden soll, dass es gerade zum Ausspülen der Hauptgefässe hinreicht, aber eine Verteilung der   entwicklungshemmenden   Flüssigkeit im Kapillarsystem oder im Muskelgewebe des Fleisches selbst nicht bewirkt,

   während im Gegensatz hiezu für die Haltbarmachung mittels der neuen Konservierungsflüssigkeit deren sichere und gleichmässige Verteilung in allen Gefässen und im ganzen Zellengewebe eine wichtige Vorbedingung ist. Es ist durch das österreichische Patent   Nr.   91869 auch ein Konservierungsverfahren bekannt geworden, welches eine gründliche. Verteilung von   ha. Itbarmachender Flüssigkeit   in den Geweben von ganzen Tieren oder von deren Teilen bezweckt. 



  Bei diesem Verfahren wird die haltbarmachende Flüssigkeit od. dgl. unter Druck in das Innere der Gewebe eingeführt, während gleichzeitig ein äusserer Gegendruck auf das Fleisch zur Einwirkung gelangt. Nach der einen für ganze Tiere bestimmten Ausführungsform dieses Verfahrens wird die haltbarmaehende Flüssigkeit mittels einer Düse in das eine Ende einer durchgeschnittenen Hauptschlagader eingeführt und nach Durchlaufen des Tierkörpers aus dem andern Ende dieser Hauptschlagader unter Aufrechterhaltung der Spannung im Innern des Fleisches oder Tieres (durch Drosselung) durch eine besondere   Ausführungsdüse   wieder abgeführt.

   Dabei geht die   Durchtränkung   des behandelten Gegenstandes mit Konservierungsflüssigkeit in der Weise vor sieh, dass sich dieselbe von dem Hauptgefässstamm bis in die feinsten Kapillaren verteilt und so das ganze   Zellensystem   erfüllt. Nach der andern Ausführungs- 

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 auch schon mittels Düsen in einzelne   Blutgefässe   oder an beliebigen Stellen in das Innere des Fleisches eingeführt ; in diesem Falle tritt eventuell zuviel eingepresste Konservierungsflüssigkeit durch die Poren der Oberfläche wieder aus dem Objekte aus, ohne dass jedoch eine besondere   Ausführungsstelle für   die   Konservierungsflüssigkeit   vorgesehen ist. 



   Für die gewöhnliche   Haltbarmachung   von Fleisch, sei es in Gestalt von ganzen Tieren oder von Teilen davon, reicht diese Art der Verteilung der haltbarmachenden Flüssigkeit in den Objekten völlig aus. Soll jedoch das neue Mittel zugleich zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch oder zur Abtötung von Finnen und Trichinen oder auch gegen Tuberkeln od. dgl. nutzbar gemacht werden, so empfiehlt sich, da derartige Parasiten bzw.   Bazillen   in der Hauptsache immer nur mit Vorliebe an bestimmten Stellen des Tierkörpers bzw. unter anderem auch in der Muskulatur und dem Gewebesystem auftreten, auch eine mehr örtliche Behandlung derjenigen Stellen oder Gewebe des zu behandelnden Gegenstandes, die vorzugsweise als Sitze derartiger Schädlinge bekannt sind, u. zw.

   mit eventuell konzentrierter gehaltenen Lösungen als solche für die eigentliche   Haltbarmachung   in Frage kommen. 



  Zu diesem Zwecke ist es nötig, die   beiden Ausführungsarten   des bekannten Verfahrens derart abzuändern, dass die haltbarmachende Flüssigkeit bei der gleichzeitigen Einwirkung von äusserem Gegendruck unter beliebig hohem entweder ruhendem oder oszillierenden Druck in beliebige Gefässe oder an beliebigen andern Stellen in bekannter Weise mit Hilfe von Düsen in das Innere des behandelten Gegenstandes eingeführt, dass dieselbe jedoch gleichzeitig aus beliebigen andern Gefässen oder an beliebigen andern Stellen aus dem behandelten Gegenstand mit Hilfe von besonderen Austrittsdüsen unter Aufrechterhaltung der Spannung im Innern des, Objektes durch Drosselung wieder ausgeführt wird.

   Bei diesem neuen Verfahren zeigt sich das   überraschende   Ergebnis, dass entsprechend der gegenseitigen Lage der Ein-und Austritt des Zellensystems gewissermassen Strömungen der konservierenden Flüssigkeit zu den Austrittsdüsen hervorgerufen werden. 



   Es sammelt sich auf diese Weise die gegebenenfalls zuviel eingepresste Flüssigkeit in den Austrittsdüsen und kann durch diese getrennt abgeführt und nach eventueller Reinigung von Neuem für die Innenbehandlung verwendet werden. Bei der getrennten Abführung des Überschusses der Konservierunngsflüssigkeit durch die Austrittsdüsen können Verluste an Flüssigkeit im Gegensatz zu dem bekannten nur mit Einführungsdüsen arbeitenden Verfahren nicht auftreten, ausserdem kann für die Erzeugung des   Aussendruckes   an Stelle der   Konservierungsflüssigkeit   eine andere geeignete und billigere Flüssigkeit zur Füllung der Behandlungsbehälter angewendet werden, so dass die Konservierungsflüssigkeit und für die eigentliche Innenbehandlung und nur in der hiefür nötigen Menge zur Anwendung gelangt.

   Dieses bedeutet gegenüber den bekannten Verfahren eine grosse Ersparnis an haltbarmachender Flüssigkeit. 



   Durch die zwischen den Ein-und Austrittsdüsen auftretenden   Strömungen   der Konservierung-   flüssigkeit werden auch   eventuell in den Geweben vorhandene Ablagerungen in die Austrittsdüsen und von da   nach aussen geführt.   Es ist auf diese Weise möglich, nicht nur ein Imprägnieren der behandelten Gegenstände, sondern gleichzeitig ein gründliches   Durchspülen   aller oder ausgewählter Zellenpartien des behandelten Gegenstandes mit Konservierungsflüssigkeit zu erreichen. Der Hauptvorteil dieser 
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   In ähnlicher Weise kann dieses abgeänderte Verfahren auch Anwendung finden für Tauglichmaehung bedingt tauglichen Fleisches, weil dasselbe nötigenfalls einerseits eine verstärkte, mehr oder weniger örtliche Behandlung bestimmter Teile des Gutes erlaubt und anderseits die gleichzeitige Behandlung einzelner Teile desselben Gutes mit verschiedenen Lösungen ermöglicht. 



   Der Umstand, dass bei dem neuen Verfahren sowohl die   Eintrittsdüsen   als   auch die Austritt. -   düsen beliebigen Stellen des der Behandlung unterworfenen Gutes angeordnet werden, macht dieses Verfahren völlig unabhängig von der Blutbahn. Es eignet sich somit für ganze Tiere ebenso wie für Teile von Tieren. Ausserdem ist die Ausführung des Verfahren bei Verwendung mehrerer, an beliebigen Stellen in   das Fleisch eingeführter Ein-und Austrittsdüscn wesentlich einfacher,   da das   ausübende   Personal die Hauptschlagader nicht aufzusuchen braucht. Ferner wird eine sichere Reinigung des Zellensystems von geronnenem Blut. das leicht der Zersetzung   zugänglich   ist, erreicht, was besonders für schlecht   ausgeblutete Tiere,   z. B.

   Wild, das Fleisch von notgeschlachteten Tieren, vorteilhaft ist.   Endlich   wird die   haltbarmachende Flüssigkeit insofern   besser ausgenutzt, als bei dem neuen Verfahren nur Flüssigkeit durch die Austrittsdüsen auftreten kann, welche den Weg von einer Eintrittsdüse durch die Zellen des Fleisches hindurch zu einer Austrittsdüse wirklich gemacht hat. Bei dem die Blutbahn verwendenden Verfahren muss   hingegen     die ganze nach dem Anfüllen   des   Zellensystems   weiter in die   Hauptschlagader   eingepresste Flüssigkeit nur die Blutbahn durchströmen, ohne in das Zellensystem zu gelangen oder dieses zu durchdringen.

   Schliesslich lässt sieh mit dem neuen Verfahren infolge der Anordnung von besonderen   Ein-und Austrittsdüsen leicht ein geschlossener Kreislauf   der haltbarmachenden Flüssigkeit direkt durch die Zellen hindurch zur   Ausführung   bringen, während bei dem die Blutbahn benutzenden 
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 tränkung von verschiedenen Teilen des Fleisches od. dgl. kann man bei dem neuen Verfahren gleichzeitig mehrere solcher Kreisläufe parallel zueinander zur   Ausführung   bringen. 



   Für das neue Verfahren selbst soll ebenso wie bei den bekannten derartigen Verfahren der angewandte   Innendruck   gleich oder etwas grösser gehalten werden wie der   Aussendruck,   so dass nur Spuren der konservierenden Substanz durch die Oberfläche des Objektes austreten. Zur Erzeugung des Aussendruckes wird entweder Konservierungsflüssigkeit oder. wie schon erwähnt, eine billigere Flüssigkeit, z. B. keimfreies Wasser oder keimfreie Luft od.   dgl.,   verwendet. 



   Die   Druckverhältnisse für   die Durchführung des neuen Verfahrens sind ebenso zu wählen, wie bei den bekannten angeführten Verfahren, also   5-15/f !   oder mehr für den Quadratzentimeter für ruhenden   Innendruck,   je nach Grösse und Alter der behandelten Gegenstände, wobei der ruhende Aussendruck gleich oder 10% geringer gehalten werden kann als der   Innendruck, und   die höheren Drücke für grössere Stücke und ältere Tiere Geltung haben. Bei Arbeiten mit oszillierendem Innen-und Aussendruck sind Innen-und Aussendruck in ihrem Mittelwerte jeweilig ungefähr gleich zu halten, während die Schwankungen für den   Innen- und Aussendruck nach   oben und unten zirka   10-] 5% des   jeweilig gewählten Mittelwertes betragen. 



   Die einzelnen   Eintrittsdüsen   werden von einer gemeinsamen Verteilungsleitung gespeist. Die einzelnen Austrittsdüsen sind an eine gemeinsame Sammelleitung angeschlossen. Die Spannung im Innern des behandelten Gegenstandes wird, wie bei dem ersteren der beiden bekannten Verfahren, durch Anordnung eines Drosselventils in der für die Austrittsdüsen bestimmten Sammelleitung, die Druckdifferenz zwischen   Innen- und Aussendruck durch   geeignete, entsprechend in die für die konservierende Substanz bestimmten Leitungen eingebaute Druckreguliervorriehtungen herbeigeführt. 



   Die Aufbewahrung von kleinen, mit dem Mittel getränkten Stücken Fleisches kann bei kürzerer   Aufbewahrungsdauer an gewöhnlicher   Luft erfolgen bzw. kann der behandelte Gegenstand den Atmosphärilien ausgesetztwerden. Handelt es sich um grössere mit dem neuen   Mittel getränkte   Objekte und um lange Aufbewahrungsdauer, so ist schon mit Rücksicht auf die   Vermeidung von Gewichtsverlusten durch   Eintrocknen des Fleisches die Aufbewahrung desselben in luftdicht abgeschlossenen, unter Atmosphärendruck stehenden Gefässen oder Räumen geboten,

   deren Atmosphäre künstlich entweder durch Dämpfe von haltbarmachender Flüssigkeit oder durch Zerstäuben solcher Flüssigkeit unter einem entsprechenden 
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 jeden Gewichtsverlust zu verhüten und   schliesst   infolge der konservierenden Wirkung seiner Dämpfe oder der zeitweise durch Zerstäuben hervorgerufenen Nebel jede Bildung von Bereifung oder   Schimmel   auf der Oberfläche des behandelten Gutes trotz feuchter Aufbewahrung aus.

   An Stelle der mit Dämpfen des   frisehhaltenden Mittels gesättigten Luft   lässt sich in bekannter Weise für die   Aufbewahrung   auch ozonisierte Luft, Stickstoff, Kohlensäure, ein   Stiekstoffkohlensäuregemisch   oder ein anderes geeignetes Gas für die Aufbewahrungsräume verwenden, wobei in gleicher Weise wie bei der atmosphärischen Aufbewahrung in geschlossenen Räumen zwecks   Hintanhaltung   von Gewichtsverlusten des aufbewahrten Gutes durch Dämpfe oder Nebel von   haltbarmachender Flüssigkeit   ein gewünschter Feuchtigkeitsgehalt und zugleich Keimfreiheit für die zur Aufbewahrung des Nahrungsmittels bestimmten Räume geschaffen wird. 



   Da durch die Zerlegung des Milchzucker die   Milchsäuregärung   und eine im Anschluss daran eventuell auftretende   Buttersäuregärung   verhindert wird, vielmehr bei dem Vorkommen von direkt   gärungsfähigen Modifikationen,   wie   cl-Glukose   und d-Galaktose oder   dgl.,   in den Zerlegungsprodukten des Milchzuckers nur   eine Alkoholgärung auftreten kann,   soweit diese nicht durch den Zusatz von Sinalbin- 
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 Gegenstandes in Gasen, die keinen freien Sauerstoff enthalten, also bei Aufbewahrung in Kohlensäure, Stickstoff. in einem Stickstoffkohlensäuregemisch od.

     dgl.,   von Vorteil, den Aufbewahrungsräumen zusammen mit den Dämpfen oder Nebeln der haltbarmachenden Flüssigkeit Ozon zuzuführen, da Ozon oxydieren auf den eventuell gebildeten Alkohol einwirkt und denselben in die beständigere und dem   Alkohol gegenüber mit. stärkeren konservierenden Eigenschaften ausgestattete   Essigsäure   überführt.   



  Eine solche   Zuführung   von Ozon gleichzeitig mit den Dämpfen der haltbarmachenden Flüssigkeit ist infolge der stark oxydierenden Eigenschaft des Ozons auch bei Aufbewahrung der haltbargemachten Gegenstände in mit atmosphärischer   Luft gefüllten Räumen,   also bei Anwesenheit freien Sauerstoffes, geboten, weil Ozon eben auf den eventuell gebildeten Alkohol schneller einwirkt und denselben schneller in Essigsäure überführt als der freie Sauerstoff der die Gegenstände umgebenden Luft. 



   Die für die Aufbewahrung des behandelten Gutes dienende haltbarmachende   Flüssigkeit   kann, da sie nur auf die Umgebung bzw. die Oberfläche der   Nahrungsmittel   zur   Einwirkung gelangt, noch durch   einen dem   Sinalbinsenfölgehalt   entsprechenden Zusatz von   ätherischem,   mit Wasserdampf flüchtigen   Allvlsenföl   verstärkt werden. 



   Ein solcher Zusatz von Allylsenföl neben dem zur Anwendung gelangenden, praktisch geruchlosen, mit Wasserdampf nur in Spuren flüchtigen Sinalbinsenföl kann auch für die eigentliche Behandlung der zu konservierenden Gegenstände, also für die Haltbarmachung selbst gemacht werden, wenn es 

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 der Anwendung des Mittels lediglich ein Zusatz von Allylsenföl unter Weglassung des Sinalbinsenföles für die Herstellung des Mittels zweckentsprechend sein kann. 



   Das neue   Frischhaltungsmittel   lässt sich   demnach   bei passender Wahl seiner einzelnen Bestandteile und bei entsprechender Abänderung   der Mengenverhältnisse   derselben ausserdem ebenso für die Frisch-   haltung   von Wurst, Eiern, Obst,   Gemüse   od. dgl., ferner für die Konservierung von Pökellake benutzen, wie es auch zur Tauglichmachung bedingt tauglichen Fleisches, dann zur   Abtötung   von Finnen, Trichinen. ferner zur l'nschädlichmachung von Tuberkeln u. dgl. in diesem   Zusammenhange Anwendung finden   kann. 



     PATENT-ANSPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Herstellung eines   Frischhaltungsmittels   zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen   und ändern Nahrungsmitteln   wie von Eiern, Obst, Gemüse od. dgl. bzw. eines Mittels   zur Taughch-     fachung   von bedingt tauglichem Fleisch und   zur Abtötung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln   od.   dgl..   welches entweder in den zu behandelnden Gegenstand eingespritzt wird oder durch Einlegen   desselben   in die Flüssigkeit auf ihn einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit einer organischen Säure, z.

   B. der Essigsäure, mit einer der   Weinsäure   oder   Milehsäuren,   mit der   Glykolsäure, Diglykolsäure, Zitronen-   säure, Apfelsäure od. dgl. angesäuerte   Milehzuckerlösung durch   Erwärmen mittels Hydrolyse gespalten wird.

   so dass die   Lösung   neben den eigentlichen Zerlegungsprodukten des Milchzuckers, wie der d-Glukose und der d-Galaktose oder andern durch Umsetzen des Milchzuckers entstandenen   Zuckerarten   oder Abkömmlingen des Milchzuckers, auch die aus der zum Ansäuern der   Milchzuckerlösung   benutzten organischen Säure mit den Zerlegungsprodukten des Milchzuckers erzeugten organischen Säuren oder esterartigen Verbindungen enthält, dass diese Lösung der Zerlegungsprodukte des mit einer organischen Säure   angesänerten   Milchzucker mit einer schwachen Lösung der jeweilig zum Ansäuern der Milchzuckerlösung benutzten organischen Säure versetzt wird und dass dieser Mischung noch eine   Lösung   oder Emulsion von Sinalbinsenföl beigemengt wird.

Claims (1)

  1. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Milchzuekerlösung vor der Zerlegung nicht mit einer der in Anspruch l aufgeführten organischen Säuren angesäuert wird, so dass die dem Mittel zugefügten Zerlegungsprodukte des Milchzuckers nur aus Glukose und Galaktose oder andern durch Umsetzung des Milchzuckers entstandenen Zuckerarten oder Abkömmling'en EMI7.2 des Milchzuckers bzw. seiner Zerlegungsprodukte mit der dem Mittel jeweilig zugesetzten organischen Säure also unterbleibt.
    3. Verfahren zur Herstellung eines Frischhaltungsmittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. dass die Zerlegung des mit einer der in Anspruch l aufgeführten organischen Säuren angesäuerten Milchzuckers in Glukose und Galaktose oder andere durch Umsetzung des Milchzuckers entstehende Zuckerarten oder Abkömmlinge des Milchzuckers unterbleibt, so dass die dem Mittel beigefügte Lösung nur organische Säuren oder esterartige Verbindungen des Milchzuckers mit der dem Mittel jeweilig zugesetzten Säure enthält.
    4. Verfahren zur Herstellung eines Frischhaltungsmittels nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung des Mittels an Stelle des Milchzuckers die aus der Zuckerrüben- melasse oder in anderer Weise dargestellte Melibiose Anwendung findet.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, 2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Zwecke der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln od. dgl. und für die Zwecke der Leichen-und Kadaverkonservierung der dem Mittel beigefügten Lösung des Sinalbinsenföles eine Lösung von Allylsenföl zugesetzt wird. EMI7.3 ohne Sinalbinsenföl zugesetzt wird.
    7. Verfahren zum Haltbarmachen von Fleisch, Geflügel, Fischen u. dgl.. zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch, zur Abtötung von Filmen und Trichinen od. dg]., durch das bekannte Einlegen des zu behandelnden Gegenstandes in oder durch das bekannte Imprägnieren desselben mit haltbarmachender Flüssigkeit od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die betreffenden Gegenstände in EMI7.4 tränkt werden.
    8. Verfahren zum Konservieren von Leichen, Kadavern oder Teilen davon durch das bekannte Einlegen des zu behandelnden Gegenstandes in oder durch das bekannte Imprägnieren desselben mit haltbarmachender Fülssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffenden Gegenstände in irgendwelcher Weise mit der haltbarmachenden Flüssigkeit nach Anspruch 5 oder 6 durchtränkt werden.
    9. Verfahren zum Haltbarmachen von Fleisch, Geflügel, Fischen od. dgl. in ganzen Tierkörpern oder Teilen davon bzw. zum Konservieren von Leichen, Kadavern od. dgl., bei dem in das Innere des Fleisches od. dgl. haltbarmachende Flüssigkeit entsprechend dem österreichischen Patent Nr. 91869 an beliebigen Stellen in bekannter Weise durch Eintrittsdüsen unter einem beliebig hohem, von dem Widerstande der Blutgefässe und der Zellen unabhängigem, ruhendem oder oszillierendem Druck eingeführt und gleichzeitig auf das Fleisch od. dgl. ein äusserer ruhender oder oszillierender Gegendruck zur Ein- <Desc/Clms Page number 8> EMI8.1 den Austrittsdüsen in bekannter Weise durch Drosselung od. dgl. vermieden wird.
    10. Verfahren zum Frischhalten von haltbargemachtem Fleisch od. dgl. in unter Atmosphärendruck stehenden, in bekannter Weise mit Luft, mit ozonisierter Luft oder mit einem geeigneten Gase, z. B. Stickstoff, Kohlensäure, mit einem Stickstoffkohlensäuregemisch od. dgl. gefüllten Behältern oder sonst luftdicht abgeschlossenen Räumen, dadurch gekennzeichnet, dass in dem jeweiligen Aufbewahrungraum durch Verdunsten oder Zerstäuben von haltbarmachender Flüssigkeit nach Anspruch l, 2, 3,4 bzw. 5 zur Vermeidung von Gewichtsverlusten des aufbewahrten Gutes ein gewünschter Feuehtigkeitsgrad aufrecht erhalten wird und dass auf diese Weise zugleich Keimfreiheit der Aufbewahrungsräume geschaffen wird.
    nit der Massgabe, dass den Aufbewahrungsräumen zugleich mit der Erzeugung von Dämpfen oder Nebeln der haltbarmaehenden Flüssigkeit in demselben Ozon zugeführt wird in den Fällen, in welchen dieselben nur mit gewöhnlicher atmosphärischer Luft oder mit einem keinen freien Sauerstoff besitzenden Gas gefüllt sind, zu dem Zwecke, dass eventuell infolge von Gärungserscheinungen gebildeter Alkohol sofort vollständig in Essigsäure überführt wird.
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass für die Aufbewahrung von haltbargemachten Leichen oder Kadavern oder Teilen davon auch Flüssigkeit nach Anspruch 6 Anwendung findet.
    12. Verfahren zur Herstellung einer Lake zum Pökeln von Fleisch, dadurch gekennzeichnet, dass die Lake durch einen entsprechenden Zusatz haltbarmachenden Stoffes nach Anspruch 1. 2, 3 oder 4 vor Fäulnis und Gärungserscheinungen geschützt wird.
    13. Verfahren nach Anspruch 7,8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung stärkerer Lösungen des Mittels für die Haltbarmachung die Säure nötigenfalls nachträglich noch abgestumpft wird.
AT99206D 1922-07-27 1922-09-12 Verfahren zur Herstellung eines Frischhaltungsmittels mit zugehörigem Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen und andern Nahrungsmitteln, wie Eiern, Obst, Gemüse od. dgl. AT99206B (de)

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