DE386917C - Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Gefluegel, Fischen und anderen Nahrungsmitteln und zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch bzw. zur Abtoetung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Gefluegel, Fischen und anderen Nahrungsmitteln und zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch bzw. zur Abtoetung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl.

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DE386917C
DE386917C DESCH65551D DESC065551D DE386917C DE 386917 C DE386917 C DE 386917C DE SCH65551 D DESCH65551 D DE SCH65551D DE SC065551 D DESC065551 D DE SC065551D DE 386917 C DE386917 C DE 386917C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B4/00General methods for preserving meat, sausages, fish or fish products
    • A23B4/12Preserving with acids; Acid fermentation

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Food Preservation Except Freezing, Refrigeration, And Drying (AREA)

Description

  • Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Geflügel, Fischen und anderen Nahrungsmitteln und zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch bzw. zur Abtötung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl. Zusatz zum Patent 38q.293. Die Erfindung betrifft eine Abänderung des durch das Patent 384293 geschützten Konservierungsverfahrens, bei dem das Fleisch o. dgl. mit einer Lösung behandelt wird, die durch Vermischen von verdünnter Essigsäure mit einer alkoholischen oder emulsionsartigen Lösung von Sinalbinsenföl und den aus einer mit Essigsäure angesäuerten Milchzuckerlösung hergestellten Zerlegungsprodukten des Milchzuckers, welche aus d-Glukose und d-Galaktose und esterartigen Verbindungen des Milchzuckers bzw. der d-Glukose und der d-Galaktose mit der Essigsäure bestehen, entsteht.
  • Die Essigsäure hat eine Reihe von Eigenschaften, welche ihre allgemeine Verwendungsfähigkeit für die Zwecke der Nahrungsmittelkonservierung einschränken. So ist diese Säure auch in den verdünntesten Lösungen nie völlig geruchlos, daher das Konservierungsmittel bei Verwendung der Essigsäure in etwas konzentrierterer Form für Konservierungszwecke weniger geeignet. Dazu kommt, daß ein stärkerer Zusatz von Essigsäure zu dem Mittel bei längerer Aufbewahrung von Fleisch in demselben eine Graufärbung der oberflächlichen Schichten des Fleisches hervorruft und. das gekochte Fleisch dann einen eigenartigen säuerlichen Geschmack erhält.
  • Es wurde gefunden; daß -sich die Essigsäure des früheren Mittels durch geruchlose organische Säuren ersetzen läßt, welche die angeführten, der Essigsäure anhaftenden nachteiligen-Eigenschaften nicht besitzen, mit der Essigsäure aber die Eigenschaft teilen, mit dem Milchzucker esterartige Verbindungen usw. zu bilden. Durch die Möglichkeit, diese Säuren in etwas stärkeren Lösungen anzuwenden, wird das Verwendungsgebiet des Mittels hinsichtlich der mit demselben zu behandelnden Nahrungsmittel bedeutend erweitert. Das Mittel kann außerdem in konzentrierterer Form mit schneller Wirkung zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch, zur Abtötung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl. benutzt werden.
  • Als geruchlose organische Säuren kommen an Stelle der Essigsäure die folgenden Säuren in Betracht: die Weinsäuren, die Milchsäuren, die Glykolsäure, die Diglykolsäure, die Zitronensäure, die Apfelsäure o. dgl. Von diesen Säuren wurde einerseits die Weinsäure, die Milchsäure und die Apfelsäure teils ohne, teils mit Zusatz von Gewürzen oder anderen Stoffen, der Milchzucker anderseits in Verbindung mit bestimmten Salzen schon zur Konservierung von Fleisch und ähnlichen Nahrungsmitteln verwendet.
  • So wurde z. B. vorgeschlagen, aus Weinsäure und Borsäure durch Erhitzen ein Doppelsalz zu bilden und dieses in aromatischem Wasser zu lösen, auch die Verwendung von Apfelsäure in Verbindung mit Borsäure in wässer'ger Lösung wurde empfohlen. Infolge der giftigen Eigenschaften der Borsäure sind derartige Mittel durch die Nahrungsmittelgesetze der meisten Länder verboten. Man kennt auch Konservierungsmittel, welche aus einer Milchsäurelösung mit einem Zusatz von Metaphosphorsäure, Salz, Salpeter, Holzessigsäure, Karbolsäure Glyzerin, Gewürzen oder 01 bestehen. Diese Mittel enthalten alle kein Sinalbinsenföl und auch keinen Milchzucker und infolgedessen auch nicht dessen Zerlegungsprodukte; es fehlt ihnen also die dem Sinalbinsenföl und den Zerlegungsprodukten des Milchzuckers zukommende starke fäulnishemmende Wirkung.
  • Eine andere bekannte Zusammensetzung enthält zwar Milchzucker, aber keine Säure und kein Sinalbinsenföl. Die konservierende Wirkung bei diesem Produkt beruht auf der durch die weiteren Bestandteile desselben hervorgerufenen Entwicklung von Kohlensäure. In dem einen Falle enthält das Mittel neben dem Milchzucker doppeltphosphorsaures Kali, kohlensaure Magnesia und doppeltweinsaures Kali oder als Ersatz hierfür doppeltweinsaures Natron, in dem andern Falle als Zersetzungsprodukte der aufgezählten Salze nur Weinstein und phosphorsaure Magnesia. Irgendeine chemische Einwirkung der verschiedenen Salze auf den Milchzucker und damit die Bildung der erwähnten Zersetzungsprodukte findet weder bei der selbständigen Entwicklung noch bei der gesonderten Erzeugung der Kohlensäure statt.
  • Zum Unterschied von diesen bekannten Verfahren wird bei dem vorliegenden Verfahren ebenso wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes Sinalbinsenföl verwendet, und es werden die Zerlegungsprodukte des Milchzuckers gebildet. Unter der Einwirkung der genannten geruchlosen organischen Säuren (der Weinsäuren, der Milchsäuren, der Glykolsäure, der Diglykolsäure, der Zitronensäure, der Apfelsäure o. dgl.) auf den Milchzucker entstehen ebenso wie bei der Essigsäure esterartige Verbindungen oder Säuren der Zerlegungsprodukte des Milchzuckers mit diesen Säuren. Die Zerlegungsprodukte des Milchzuckers schließen ebenso wie die von dem Milchzucker bzw. von dessen Zerlegungsprodukten mit den angeführten organischen Säuren gebildeten esterartigen Verbindungen oder organischen Säuren infolge ihrer keimtötenden Wirkung eine Milchsäuregarung aus, eine evtl. auftretende Alkoholgärung wird durch den Zusatz von Sinalbinsenföl verhindert oder in den gewünschten Grenzen gehalten.
  • Neben der Geruchlosigkeit und der Eigenschaft, auch bei Verwendung von konzentrierteren Lösungen die Farbe der oberflächlichen Schichten des Fleisches nicht zu ändern und dem so konservierten gekochten Fleisch keinen eigenartigen säuerlichen Geschmack zu verleihen, bietet der Ersatz der Essigsäure durch die genannten geruchlosen organischen Säuren noch eine Reihe von insbesondere für die Abtötung von Finnen und Trichinen wertvollen Vorteilen. Diese organischen Säuren lösen die äußere Kalkschicht der eingekapselten Trichinen auf und wirken bei der Abtötung von Finnen auflösend auf die im Innern der Finnen befindlichen Kalkkörperchen. Während das unter Zusatz von Essigsäure hergestellte Konservierungsmittel infolge der Bildung von Kalziumazetat ferner auf die Schleimhäute der Verdauungsorgane leicht eine ätzende Wirkung ausüben kann, besitzen die bei dem neuen Konservierungsmittel gebildeten Salze keine ätzende Eigenschaft, können also die Schleimhäute der Verdauungsorgane nicht angreifen, ein Umstand, dergerade für die Tauglichmachung bedingt tauglichen Fleisches und besonders für die Abtötung von Finnen, Trichinen und Tuberkeln o. dgl. von hervorragender Bedeutung ist. Die Zerlegungsprodukte des :Milchzuckers brauchen nicht nur aus d-Glukose und d-Galakto_e und den entsprechenden esterartigen Verbindungen dieser Zerlegungsprodukte des Milchzuckers oder aus den entsprechenden organischen Säuren derselben mit den angeführten Säuren zu bestehen, sondern sie können auch andere Zuckerarten und Abkömmlinge des '.Milchzuckers enthalten, z. B. i-Glukose und i-Galaktose, ebenso d-i-Glukose und d-i-Galaktose, ferner d-Galaktose und d-Glukonsäure o. dgl.
  • Das Verfahren zur Herstellung des neuen Konservierungsmittels ist beispielsweise folgendes: 300 g Milchzucker werden in etwa 1 1 Wasser, das mit etwa 4,5 ccm einer gesättigten Weinsäurelösung versetzt ist, gelöst und die Milchzuckerlösung durch Erhitzen auf etwa 9g bis ioo° C während etwa 15 Minuten in d-Glukose und d-Galaktose oder andere entsprechende Spaltungsprodukte zerlegt, wobei sich gleichzeitig esterartige Verbindungen des Milchzuckers mit der Weinsäure oder z. B. Galaktosetetraweinsäure und die Trigalaktosetetraweinsäure bilden. Von dieser Lösung werden dann etwa 6,5 ccm mit einer zweckmäßig alkoholischen Lösung oder Emulsion von etwa o,2 ccm Sinalbinsenföl und einer Lösung von etwa ii ccm gesättigter Weinsäurelösung in je 500 ccm Wasser vermischt. Bei Verwendung der erwähnten anderen organischen Säuren bilden sich entsprechende esterartige Verbindungen oder organische Säuren der Zerlegungsprodukte des Milchzuckers mit der jeweilig zum Ansäuern benutzten Säure.
  • Das Mengenverhältnis für die Zusammensetzung ist nicht unter allen Umständen an die obigen Zahlen gebunden, sondern kann dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt und entsprechend abgeändert werden, derart, daß die fertige Frischhaltungsflüssigkeit im ganzen etwa höchstens 2 bis 3 Prozent der Zerlegungsprodukte des Milchzuckers, etwa o,2 bis o,3 Prozent der jeweilig verwendeten Säure, also der Weinsäuren, Milchsäuren, der Glykolsäure, der Diglykolsäure, der Zitronensäure, der Apfelsäure o. dgl., und Z Teil Sinalbinsenföl auf etwa 2o ooo bis 30 ooo Teile der fertigen Frischhaltungsflüssigkeit enthält. Bei der Zerlegung des Milchzuckers kann die Bildung von Glukose und Galaktose bzw. von d-Galaktose und d-Glukonsäure oder die Bildung von osterartigen Verbindungen bzw. von organischen Säuren zwischen den Zerlegungsprodukten des Milchzuckers und der zum Ansäuern jewcihg benutzten Säure vorherr--chen.
  • Das Verfahren zum Haltbarmachen von Fleisch o. dgl. mit dem neuen Mittel geht in gleicher Weise wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes vor sich. Bei Verwendung von stärkeren Lösungen für die Haltbarmachung kann die Säure in bekannter Weise nötigenfalls nachträglich teilweise oder ganz abgestumpft werden.
  • Bei der Aufbewahrung von haltbargemachten Gegenständen in Gasen, die keinen freien Sauerstoff enthalten, also bei der Aufbewahrung in Kohlensäure, Stickstoff, in einem Stickstoff-Kohlensäuregemisch o. dgl. ist es von Vorteil, den Aufbewahrungsräumen zusammen mit den Dämpfen oder Nebeln der haltbarmachenden Flüssigkeit Ozon zuzuführen, da Ozon oxydierend auf den evtl. gebildeten Alkohol einwirkt und denselben auf dem Wege über den Azetaldehyd in die beständigere und dem Alkohol gegenüber mit stärkeren konservierenden Eigenschaften ausgestattete Essigsäure überführt, während weder Kohlensäure noch Stickstoff noch das Stickstoff-Kohlensäuregemisch von Ozon angegriffen wird. Eine solche Zuführung von Ozon gleichzeitig mit den- Dämpfen der haltbarmachenden Flüssigkeit ist infolge der stark oxydierenden Eigenschaft des Ozons auch bei Aufbewahrung der haltbargemachten Gegenstände in mit atmosphärischer Luft gefüllten Räumen, also b°i Anwesenheit freien Sauerstoffes geboten, weil Ozon eben auf den evtl. gebildeten Alkohol :schneller einwirkt und denselben schneller in Essigsäure überführt a1. -der freie Sauerstoff der die Gegenstände umgebenden Luft.
  • Gegebenenfalls kann, wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes, die Wirkung des Konservierungsmittels in bekannter Weise durch Zu-Satz von Uylsenföl verstärkt werden, wenn es sich um die Haltbarmachung von anatomischen Präparaten, um Leichen- oder Kadaverkonservierung handelt.
  • Das neue Frkchhaltungsmittel läßt sich bei entsprechender Abänderung der Mengenverhältnisse seiner Bestandteile und bei entsprechender Wahl der Säure sowie entsprechender Zerlegung des Milchzuckers neben der Frischhaltung von Fleisch auch für die Frischhaltung der verschiedensten anderen Nahrungsmittel, z. B. von Wurst, Eiern, Obst, Gemüse, ferner für die Haltbarmachung von Pökellaken verwenden und kann außer zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch, zur Abtötung von Finnen und Trichinen und zur UnEchäd= lichmachung von Tuberkeln o. dgl. nutzbar gemacht werden. Das Konservierungsmittel wird hierbei ebenfalls je nach dem Verwendungszweck in die Nahrungsmittel o. dgl. eingespritzt, oder diese werden, z. B. Eier, in dasselbe eingelegt.

Claims (3)

  1. PATENT-AN SPRÜCHE: z. Abänderung des durch Patent 384293 geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Konservierungsmittels an Stelle der Essigsäure geruchlose organische Säuren, wie die M'einsäuren, die Milchsäuren, die Glykolsäure die Diglykolsäure, die Zitronensäure, die Apfelsäure o. dgl., verwendet werden.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z gemäß Patent 384293, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung von Stickstoff oder Kohlensäure den Aufbewahrungsräumen mit den Dämpfen oder Nebeln der Konservierungsflüssigkeit gleichzeitig Ozon zugeführt wird.
  3. 3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch x zum Tauglichmachen von bedingt tauglichem Fleisch und zur Abtötung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl.
DESCH65551D 1922-07-28 1922-07-28 Verfahren zur Frischhaltung von Fleisch, Gefluegel, Fischen und anderen Nahrungsmitteln und zur Tauglichmachung von bedingt tauglichem Fleisch bzw. zur Abtoetung von Finnen, Trichinen, Tuberkeln o. dgl. Expired DE386917C (de)

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