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Österreichische
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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung plastischer Bildwerke mit Hilfe kinemato- graphischer Aufnahmen.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren nebst der zur Ausführung desselben dienenden Vorrichtung, um plastische Bildwerke aus Stein, Gyps oder dgl. von lebenden Personen oder beliebigen Gegenständen in natürlicher Grösse oder auch in einer beliebigen Vergrösserung oder Verkleinerung auf mechanischem Wege und selbsttätig derart naturgetreu herzustellen, dass nur noch eine verhältnismässig geringe Handarbeit zur Vervollständigung des Bildwerkes erforderlich ist.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass zunächst von dem darzustellenden Körper unter Drehung desselben um eine senkrechte Achse eine grössere Anzahl photo- graphischer Aufnahmen, zweckmässig mit Hilfe eines Kinematographen gemacht werden, welche Schattenrisse nach einer Anzahl um je einen li : leinen Winkel voneinander vorschiedener Ebenen darstellen. Diese Bilder werden sodann der Reihe nach in der ge-
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stab vorsehiebt, der einen in einen elektrischen Stromkreis eingeschalteten Selenkern trägt. Mit diesem Stabe ist ein den Block bearbeitender Bohrer derart verbunden, dass der Taster in genau dem gleichen Masse gegen das Schattenbild verschoben wird. wie der Bohrer im
Laufe der Arbeit in den zu bearbeitenden Block vordringt.
Sobald nun der Selenkern an der
Grenze des Bildes in den Schatten desselben tritt, verliert er seine elektrische Leitung- fähigkeit und unterbricht somit den Stromkreis, wodurch in geeigneter Weise der Bohrer selbsttätig von dem Block zurückgezogen und für die nächste dicht darüber oder darunter liegende Bohrung eingestellt wird. Nachdem der Block dem dargestellten Bilde entsprechend in einer senkrechten Ebene bearbeitet ist, wird das nächste Bild dargestellt und gleichzeitig der Block um einen ebenso grossen Winkel verdreht, als der Unterschied zwischen diesen beiden Aufnahmen beträgt, worauf die Arbeit in gleicher Weise von neuem beginnt, bis der Block von allen Seiten bearbeitet ist.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung ist auf der beiliegenden
Zeichnung in Fig. 1 schematisch dargestellt, während Fig. 2 einen Teil derselben in einer anderen Ausführungsform veranschaulicht.
Der Bohrapparat nebst dem Taster wird von einem Ständer 1 getragen, an weiche eine Hülse oder ein Schlitten 2 mit einem wagorochten Arme 3 in senkrechter Richtung verschiebbar ist und durch ein über eine Rolle 4 laufendes Seil oder dgl. mit einem
Gegengewicht 7 annähernd im Gleichgewicht gehalten wird. An dem Arme 3 gleitet ein
Schlitten 5, welcher einesteils das Lager ss eines in beliebiger Weise, z. B. mittels einer biegsamen Welle oder durch Zahnrad und Zahnwalze, \on der Welle 23 aus angetriebenen
Bohrers 8 und andernteils mittels einer Stütze 9 den in einer Führung 10 verstellbaren Taststab 11 trägt. An der Spitze desselben befindet sich der Selen kern 12, welcher ebenso wie ein Elektromagnet 13 in den Stromkreis 14 eingeschaltet ist.
Der Anker 15 dieses
Elektromagnete trägt einen Kontakt. ? 6, welcher, sobald der Anker abgehoben ist, mit einem festen Kontakt 17 in Berührung gelangt und dadurch einen zweiten Stromkreis 18 schliesst, desse : Leitung an der Stütze 9 zu einem auf dem Schlitten 5 befestigten Elektro- magnet 19 geführt ist. Mit dem an der Stütze 9 angelenkten Anker 20 dieses Magnetes
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welchen, sobald die Stange gehoben ist, ein neben derselben angeordneter Sperrhebel 34 eingreift und dadurch ein Senken derselben verhindert. Durch ein Gewicht 25 oder auch durch eine Feder oder dgl. wird der Schlitten 5 in der Richtung gegen den Schlitten 2 gezogen.
Der letztere trägt ferner eine unter Rederdruck stehende Sperrklinke 26, sowie ein mit dieser zusammenwirkendes Sperrad 27, auf dessen Achse ein Trieb 28 sitzt, der in eine an den Ständer J ! befestigte Zahnstange 29 eingreift. Durch Betätigung der Sperrklinke 26 und Drehung des Sperrades wird somit die ganze Vorrichtung um ein kleines
Stück gehoben. Anstatt durch diese Zahnstange kann der Schlitten auch durch ein Seil . gehoben werden, welches am oberen Ende des Ständers 1 befestigt und um die Welle des
Sperrades 27 gewunden ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Während der Tätigkeit des Bohrers, d. h. so lange sich der Selenkern noch ausserhalb des Schattenbildes befindet, ist der
Stromkreis 14 geschlossen, der Anker 15 angezogen, dadurch der Stromkreis 18 geöffnet und der Anker 20 (Fig. 1) von dem Magnet 19 abgehoben, so dass die Klaue mit der
Schraube 23 in Eingriff steht.
Durch die Drehung dieser Schraube wird somit der Schlitten : mit dem in schneller Umdrehung befindlichen Bohrer 8 und dem Taster 11 langsam vorgeschoben. Sobald lliebei der Selenkern in den Bereich des Bildes gelangt, wird sofort der Stromkreis 14 unter- brochen, der Stromkreis 18 dagegen geschlossen und durch Anziehen des Ankers 20 die Stange 21 aus der Schraube ausgehoben und durch den sofort einschnappenden Sperr- haken 24 in dieser Stellung festgehalten, bevor der Selenkem bei der Rückwärtsbewegung wieder beleuchtet wird.
Der Schlitten 5 bewegt sich nun, dem Zuge des Gewichtes 25 folgend, nach rückwärts, bis derselbe gegen den Anschlag 35 der Sperrklinke 26 trifft und
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Unmittelbar darauf wird der Sperrhaken 24 durch einen Anschlag W ausgehoben, worauf die Klaue 21 wieder mit der Schraube im Eingriff gelangt und die Vorwärtsbewegung von neuem beginnt.
Ist nun durch eine Anzahl dicht übereinander liegender Bohrungen eine Umrisslinie fertig gestellt, so wird der Sockel 31, auf welchem der Block 32 befestigt ist, um einen bestimmten kleinen Winkel gedreht. Der Sockel ist durch eine Zahnradübertragung mit einer Welle 33 verbunden, durch welche gleichzeitig der Projektionsapparat derart betätigt wird, dass das nächste Bild auf dem Schirme 34 erscheint. Diese letztgenannte Vorrichtung dient auch bei der Aufnahme der Bilder dazu, um die Drehung des Sockels, auf welchem sich die abzubildende Person, z. B. auf einem Stuhle sitzend, befindet, mit der Geschwindigkeit der Reihenfolge der Aufnahmen in Übereinstimmung zu bringen.
Die Verstellbarlioit des Taststabes-M in dem ihn haltenden Arme gestattet zur Beschleunigung der Arbeit den Block zunächst mit einem grösseren Bohrer zu bearbeiten und letzteren in einem kurzen Abstande vor der wirklichen Umrisslinie anzuhalten. Um bei dieser Vorarbeit den Bohrer nach jeder Bohrung um ein grösseres Stück emporzuheben, als bei der darauf folgenden genauen Ausarbeitung mittels eines feineren Bohrers kann bei dem Zahnrad 28 eine ein-und ausrückbare Zwischenübersetzung vorgesehen sein, oder der die Sperrklinke 26 betätigende Anschlag 35 derart verstellbar eingerichtet sein, dass das
Sperrad 27 nach Wunsch um einen oder mehrere Zähne weitergerückt wird.
Ebenso sind natürlich noch weitere Vervollkommnungen sowie Abänderungen an dieser nur nach den hauptsächlichsten Grundzügen dargestellten Vorrichtung möglich. So können beispielsweise die beiden Anschläge 30 und 35 gemeinsam derart verstellbar sein, dass die Zurückbewegung des Schlittens 5 an einer beliebigen Stelle begrenzt werden kann, um einen toten Gang der Maschine möglichst zu beschränken.
Ferner können auch an Stelle von Schattenbildern, Lichtbilder dargestellt werden und kann die Ausrüclnmg durch Schliessung statt durch Unterbrechung des Stromkreises 14 veranlasst werden. Dieser Stromkreis kann durch Einschaltung des Selenkernes in den Stromkreis des Magnetes 19 auch gänzlich vermieden werden. Anstatt das Vorrücken des
Bohrers durch eine Schraube und das Zurückziehen desselben durch ein Gewicht oder dgl. zu bewirken, kann auch der Bohrer durch ein Gewicht oder eine Feder mit einem gleich- mässigen elastischen Drucke gegen den Block gedrückt und durch eine Schraube zurück- geführt werden.
Eine Einrichtung der letztgenannten Art ist in Fig. 2 veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform ist an dem Arme 3 ebenfalls ein Schlitten 5 verschiebbar, der an seinem
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ist mit einem Schraubengewinde 42 versehen, in welches die vom 20 des Magnetes 19 getragene Klaue 21 eingreift. Sobald der Selenkern in den Schatten des Bildes tritt, wird der Stromkreis 18 unterbrochen und der Anker 20 abgehoben, so dass die Klaue 21 mit der Schraube 42 8 in Eingriff gelangt und in dieser Stellung durch den Sporrhaken 24 festgehalten wird, bis dieser am Ende der durch die Drehung der Schraube 42 bewirkten Rückwärtsbewegung gegen den Anschlag 30 trifft.
Dadurch kann der Anker 20 von dem Magnet 19,'dessen Stromkreis während der Rückbewegung wieder geschlossen ist, wieder angezogen und die Klaue 21 ausgehoben werden, worauf der Bohrer durch das Gewicht 41 sofort bis an das Werkstück herangeführt wird. Um hiebei ein zu heftiges Aufstossen des Bohrers gegen den Block zu verhindern, kann noch eine besondere Hemmvorrichtung für diese Bewegung vorgesehen sein, z. D. ein Zylinder nach Art der bekannten Türschliesser, dessen Kolben sodann das Gewicht 41 trägt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung plastischer Bildwerke mit Hilfe kinematographischer Aufnahmen des plastisch abzubildenden Gegenstandes, wobei von dem Gegenstande unter Drehung desselben um eine Achse eine grössere Anzahl photographischer Aufnahmen gemacht wird, welche Schattenrisse nach um je einen kleinen Winkel voneinander verschiedenen Richtungen bilden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Schattenrisse mittels eines Projektionsapparates in natürlicher Grösse oder in beliebiger Verkleinerung oder Vergrösserung projiziert werden, worauf diese projizierten Schattenrisse mittels eines Selenkernes schrittweise überfahren werden,
wobei dieser Selenkern je nach seiner Stellung in den Licht- oder Schattenteilen der projizierten Schattenrisse auf elektrischem Wege eine den nach Projektion eines neuen Schattenrisses um den entsprechenden Winkel gedrehten Block bearbeitende Bohr- maschine in oder ausser Tätigkeit setzt, deren Bohrer der Stellung des Selenkernes in der Huhenrichtung des Schattenbildes entsprechend verstellbar ist.