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Vorrichtung zum Ausschlagen des Nagels aus dem Markraum von Röhrenknochen mittels eines gewöhnlichen Hammers
Für die Marknagelung nach Küntscher werden aus Stahl gezogene, im Querschnitt etwa V-förmige, 30-40 cm lange Nägel verwendet, die in die Markhöhle des Knochens eingeschlagen werden und hier derart festhalten, dass die zur Entfernung des Nagels nötigen Kräfte oft mehrere hundert Kilogramm erreichen.
Der Vorschlag, eine Winde zum Herausziehen der Nägel zu verwenden, hat sich nicht bewährt, da die benutzten Stahldrähte, Seile u. dgl. häufig rissen. Man hat auch versucht, unter Benutzung eines gewöhnlichen Hammers die Entfernung der Nägel zu bewirken, wobei es jedoch nicht möglich war, eine zentrale Schlagführung in Richtung des Nagels und eine zentrale Übertragung der gesamten Ausschlagkraft in der
Richtung der Nagelachse sicherzustellen. Man hat auch vorgeschlagen, statt eines gewöhnlichen
Hammers hammerähnliche Instrumente zu ver- wenden. Dabei ergab sich jedoch der Nachteil, dass der Schlag infolge Abweichens dieser
Instrumente hinsichtlich Form und Handhabung vom gewöhnlichen Hammer nicht so zügig und wirksam geführt werden konnte wie mit einem in gewohnter Weise zu betätigenden Hammer.
Die genannten Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch behoben, dass zwischen dem Nagel und der Schlagfläche Übertragungsglieder vorgesehen sind, die symmetrisch zur Verbindungslinie des Angriffspunktes der Ausschlagkraft am Nagel und des Angriffspunktes der Hammerschläge auf der Schlagfläche liegen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen in einigen Ausführungsformen beispielsweise dargestellt.
Die Fig. 1-3 zeigen die bisher in Verwendung stehenden Auszieh-bzw. Ausschlagvorrichtungen zum Entfernen von Marknägeln, Fig. 4 ist eine Ansicht der Vorrichtung gemäss der Erfindung, Fig. 5 zeigt eine Einzelheit der Vorrichtung in vergrössertem Massstabe, Fig. 6 ist ein lotrechter Mittelschnitt durch den oberen Teil der Vorrichtung gemäss Fig. 4 im vergrösserten Massstab, Fig. 7 ist eine Draufsicht auf Fig. 6, Fig. 8 zeigt einen Ausschlaghaken in einer besonderen Ausführungsform, Fig. 9 zeigt einen Ausschlaghaken in einer zweiten Ausführungsform, in Fig. 10 ist ein für stärkste Beanspruchungen ausgebildetes Ausschlageisen in Form einer Hülse in teilweisem Schnitt dargestellt, Fig. 11 zeigt den dazugehörigen Durchsteckstift samt Sicherung in Ansicht, Fig. 12 ist die zu Fig. 11 gehörige Seitenansicht, in Fig.
13 ist schematisch die Anwendung einer Vorrichtung zur Entfernung des Nagels dargestellt, durch die verhindert wird, dass der Nagelkopf während des Ausziehens des Nagels unter die Haut schlüpft.
Die in Fig. l dargestellte Vorrichtung zum Ausschlagen des Nagels besteht aus einem mit einem Griff versehenen U-förmig gebogenen federnden Körper, welcher im linken Teile eine Schlagfläche für die Aufnahme der Schlagkraft P und im rechten Teile den Ausschlaghaken 3 aufweist. Bei Verwendung dieser bekannten Einrichtung geht durch Federung ein grosser Teil der Schlagkraft verloren, da nur eine Komponente der Kraft P in die Achsrichtung des Ausschlag- hakens 3 fällt. Infolge Auftretens einer zur Achsrichtung des Ausschlaghakens 3 senkrechten
Komponente der Ausschlagkraft P wird der beim
Nagelausziehen zu überwindende Reibungs- widerstand vermehrt, wodurch sich ausserdem eine unangenehme Stosswirkung quer zur Richtung des auszuziehenden Nagels ergibt.
Gemäss Fig. 2 wird ein Laufgewicht von etwa l kg zur Erzeugung der Schlagkraft P verwendet. Dieses Instrument ist etwas unförmig bzw. unhandlich, und erlaubt keinen derart wirksamen Schlag, wie ihn ein freischwingender Hammer ergibt. Infolge ihres verhältnismässig grossen Gewichtes ist diese Einrichtung weit schwieriger zu handhaben als etwa ein gewöhnlicher Hammer.
Auch der Schlag des in Fig. 3 dargestellten gespaltenen Hammers kann nicht gleich wirkungsvoll geführt werden wie der Schlag mit dem gewöhnlichen Hammer. Es ist bei Anwendung dieser bekannten Einrichtung nach Fig. 3 nur möglich, das Ausschlagen des Nagels unter Anwendung heftiger kurzer Schläge zu bewirken.
In der den Erfindungsgegenstand darstellenden Fig. 4 ist mit 3 der Ausschlaghaken, mit 4 ein Rahmen bezeichnet, derselbe trägt auf dem am freien Ende befindlichen Rahmenteil 6 die
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Schlagfläche F und den Griff 9. Infolge Aus- bildung des Übertragungsgliedes in Form eines
Rahmens, kann der Schlag mit dem gewöhnlichen
Hammer durch die Rahmenebene hindurch mit voller Wucht genau zentral geführt werden.
Nötigenfalls kann der Hammer während des
Schlages unter Anlehnung an einen der beiden
Schenkel des Rahmens geführt werden (geführter
Schlag). Es können selbstverständlich zur besseren Führung eines derartigen Schlages die beiden Schenkel in Form von zueinander parallelen
Stäben mit rundem oder eckigem Querschnitt ausgebildet werden.
In Fig. 5 ist 1 der auszuziehende Nagel, der mit einem einige Millimeter grossen Loche versehen ist, in welches der Ausziehhaken 3 eingehängt wird. P ist die am Nagel im Punkte A angreifende
Kraft. Mit x-x ist die Symmetrieachse der Vorrichtung bezeichnet, welche zugleich die Verbindungslinie des Angriffspunktes A der Ausschlagkraft P mit dem Angriffspunkt der Hammerschläge auf der Schlagfläche F darstellt.
In Fig. 6 ist 3 der Ausschlaghaken, 4 der als Übertragungsglied dienende Rahmen, der an dem Rahmenteil 7 in die Hülse 10 übergeht.
Aus Fig. 6 und 7 ist ersichtlich, dass Hülse 10 und Boden 19 mit einer Ausnehmung 16 bzw. 15 zum Einlegen des entsprechend geformten Ausziehhakens 3 mit Ansatz 17 versehen ist. Erfindungsgemäss besteht die Hülse 10 mit dem Rahmenteil 7 aus einem Stück und ist nach oben durch einen Boden abgeschlossen, um trotz
Schwächung der Konstruktion infolge Anordnung der notwendigen Ausnehmungen 15 und 16 ein Federn des den Ausschlaghaken 3 tragenden Teiles zu verhindern. 18 ist eine zur Feststellung des Ausschlaghakens 3 dienende im Rahmenteil 7 gelagerte Befestigungsschraube.
Gemäss der Erfindung sind die Schenkel des Rahmens 4 von linsenförmigem bzw. elliptischem Querschnitt f. Die Verwendung dieser Querschnittsform war deshalb notwendig, da bei anderen Querschnitten ein starkes Tönen auf Grund des Stimmgabeleffektes aufgetreten war.
Bei den Versuchen des Erfinders hat sich weiters ergeben, dass bei Anwendung von Ausschlaghaken mit spitzwinkeliger Einhängung leicht ein Herausspringen desselben aus dem Öhre des Marknagels während des Ausschlages stattfand.
Es sind bereits zangenartige Instrumente angegeben worden, die den Ausschlaghaken im Öhr des Marknagels festhalten sollten. Derartige Einrichtungen erfüllten jedoch nur schlecht ihren Zweck, da sie verhältnismässig gross ausfielen, dadurch hinderlich wirkten, beim Schlagen in Schwingungen gerieten, dadurch sich lösten und das Herausspringen des Ausschlaghakens aus dem Öhre nicht verhindern konnten.
Erfindungsgemäss sind die Ausschlaghaken gemäss den Fig. 8 und 9 an ihrem in den Nagelkopf einzuhängenden Ende mit einem runden oder bogenförmigen Haken 11 versehen, so dass ein Herausspringen infolge der Schläge nicht stattfinden kann. Die abgerundete Form des Aus- schlaghakens nach Fig. 8 wird dann verwendet, wenn ein leeres, d. h. nicht durch Fleisch od. dgl. verstopftes Öhr vorliegt. Die Ausführungsform nach Fig. 9 findet dann Verwendung, wenn das verstopfte Öhr durch die Spitze des Ausschlaghakens erst durchstossen werden muss.
Das Ausschlaggerät gemäss Fig. 10 besteht aus einer Hülse 20, die an einem Ende den Ansatz 21 zur Befestigung am Rahmen trägt und Bohrungen 22 aufweist. Die beiden Bohrungen 22 werden von dem in den Fig. 11 und 12 dargestellten Stift 23 durchsetzt. Um eine leichte Auswechselbarkeit des Stiftes zu erzielen und denselben gegen Abfallen und Verlieren zu sichern, ist erfindungsgemäss der Stift 23 durch eine die Hülse 20 umfassende, mit einem Scharnier 24 versehene Schelle 25 gesichert. Die durchgeführten Versuche haben ergeben, dass durch Verwendung des in den Fig. 10-12 dargestellten gesicherten Anschlaggerätes ein unter allen Umständen sicheres und müheloses Aus- schlagen des Marknagels auch bei der Notwendig- keit der Anwendung sehr grosser Kräfte möglich ist.
Infolge des Umstandes, dass der Stift 23 ausschliesslich auf Abscheren beansprucht ist, ist man imstande, auch sehr grosse Kräfte ohne
Gefahr eines Bruches zu übertragen.
In Fig. 13 ist 3 der Ausschlaghaken, 1 der Marknagel. Erfindungsgemäss ist der Ausschlaghaken in einem Gehäuse 26 verdrehbar und feststellbar gelagert und letzterer in der Nähe des Hakenendes nach Art eines Löffels 27 ausgebildet, so dass während des Ausziehvorganges der Marknagel nicht zwischen die Haut und den Markknochen gelangen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ausschlagen des Nagels aus dem Markraum von Röhrenknochen mittels eines gewöhnlichen Hammers, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks möglichst zentraler Schlagführung und axialer Übertragung der Schlagkraft auf den Marknagel (1) zwischen letzterem und der Schlagfläche (F) Übertragungsglieder (3, 4) vorgesehen sind, die symmetrisch zur Mittelebene (M-M) angeordnet sind, in welcher die Verbindungslinie (X-X) des Angriffspunktes (A) der Ausschlagkraft und des Angriffspunktes (P) der Hammerschläge auf der Schlagfläche (F) liegt (Fig. 4,5, 6).