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Spiegelreflexkamera, insbesondere Kleinbildkamera
Gegenstand der Erfindung ist eine Spiegelreflexkamera, bei der das Sucherbild durch die Aufnahmeoptik entworfen wird (Einoptik). Die Erfindung bezweckt in erster Linie die Kleinbildkameras bekannter Systeme zu verbessern.
Bei den bekannten Systemen der Spiegelreflexkameras ist bei Aufnahme schnell bewegter Objekte die Kontrolle, ob die Verschlussauslösung im richtigen bzw. günstigsten Zeitpunkt erfolgte, oftmals schwierig. Bei Kameras mit Klappspiegel, bei denen das Auf-und Abschwenken des Spiegels durch einen Tastendruck von Hand aus bewirkt wird, wobei inzwischen die Aufnahme erfolgt, kann die Spiegelbewegung naturgemäss, um eine ruhige Haltung der Kamera zu sichern, nur verhältnismässig langsam durchgeführt werden. Der Zeitraum zwischen dem Verschwinden und Wiedererscheinen des Sucherbildes ist also ein verhältnismässig grosser und damit ist eine gewisse Unsicherheit gegeben, in welcher Bewegungsphase des Objektes innerhalb dieses Zeitraumes die Aufnahme tatsächlich vor sich geht.
Bei Spiegelapparaten, bei denen der Spiegel durch Federwirkung aufgeschwenkt wird und die Aufnahmeschicht in unmittelbarem Anschluss daran belichtet wird, verschwindet das Sucherbild zwar erst kurz vor der Belichtung, erscheint aber nicht wieder, da der Spiegel von Hand aus beim gleichzeitigen Spannen der Aufklappfeder herabgeklappt werden muss.
Wünschenswert ist eine Einrichtung, bei der das Sucherbild nur für kurze Zeit, während der auch belichtet wird, verschwindet, so dass das Objekt fast durchgängig im Sucher verfolgt werden kann und das kurzzeitige Verschwinden desselben eine gute Beurteilungsmöglichkeit gibt, in welcher Bewegungsphase die Aufnahme tatsächlich erfolgt.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der Sucherspiegel mit dem als rotierende Scheibe mit Sektorausschnitten ausgebildeten Verschluss und der Mattscheibe zu einer Einheit verbunden und um eine zur optischen Achse parallele Achse drehbar angeordnet ist, und zur Vornahme der Belichtung eine volle Umdrehung um diese Achse ausführt.
Bei Kinoaufnahmeapparaten ist es bekannt, die Verschlussscheibe unter 45 gegen die optische Achse geneigt anzuordnen und aussen zu verspiegeln, um das Bild während der Aufnahme beobachten zu können. Eine solche Anordnung wäre jedoch bei einer Kleinbildkamera für Einzelaufnahmen schon wegen der sperrigen Ausführung nicht möglich. Der schräg stehende Belichtungssektor gibt auch keine gleichmässige Belichtung über das ganze Blickfeld, da die dem Objektiv näheren Teile der Sektorkanten dementsprechend unscharf abgebildet werden und daher relativ länger belichten.
Die weitere Ausgestaltung der Kamera gemäss der Erfindung sieht vor, dass die Kamera zur Beobachtung des Sucherbildes mit einer Umkehrlupe ausgestattet ist. Hiedurch wird in jedem Falle ein seitenrichtiges Bild erhalten und die Aufnahme fast aus Augenhöhe mit Blickrichtung auf das Objekt ermöglicht.
In der Zeichnung sind die wesentlichen Teile des Erfindungsgegenstandes in den Fig. 1-4 beispielsweise dargestellt.
Fig. l zeigt schaubildlich und Fig. 2 im Achsschnitt den Spiegel mit Verschlussscheibe. Die Fig. 3 und 4 zeigen den Verschlussmechanismus in zwei verschiedenen Phasen.
Die Verschlussscheibe 1 besitzt einen sektorförmigen Belichtungsausschnitt 2 und diesem diametral gegenüber einen Kreisausschnitt 3, in dem vorteilhaft eine fokusverkürzende Linse 4 eingesetzt ist. Hinter dem Ausschnitt 3 steht, mit der Scheibe 1 fest verbunden und durch die Stütze 8 getragen, der Spiegel 5, der das Bild der in der Fassung 23 sitzenden Aufnahmeoptik 14 auf die Plankonvexlinse 6 wirft, deren Planfläche 7 mattiert ist. Auf der Scheibe 1 sitzt an der Nabe 9 der Zahn 10, dessen Funktion später beschrieben ist. Am Träger 8 sitzt das Zahnrad 12, in welches das Zahnrad 16 eingreift, das durch ein nicht dargestelltes Federwerk od. dgl. angetrieben wird.
Das ganze, im wesentlichen aus Scheibe 1, Spiegel 5 und Mattscheibe 7 bestehende System, ist um die Zapfen 11 und 13 drehbar in dem nicht dargestellten Kameragehäuse gelagert. Der Strahlenverlauf von der Aufnahmeoptik bis zur Mattscheibe 7 ist aus der Ablenkung eines Strahles 17 einmal in der Linse 4 und weiter in der Linse 6 ersichtlich. Nach einer Drehung um 180 hat der Sektor-
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ein Zahnrad 37, das auf einer Art Steigrad 36 sitzt. In letzteres greift die Hemmung36 (Wackler), die Zahn für Zahn des Steigrades freigibt und den raschen Ablauf des Hemmwerkes und damit der Scheibe 1 durch Zurückhalten des Zahnes 10 hindert, bis das Segment 34 durchgeschwenkt ist.
Die Belichtungszeit wird dadurch geregelt, dass vor Auslösung des Verschlusses die Scheibe 36 so eingestellt wird, dass der Eingriffspunkt des
Zahnrades 37 in das Zahnsegment näher oder weiter von dessen oberem Ende 34'liegt, so dass ein grösseres oder kleineres Stück des Zahnsegmentes durchlaufen werden muss, bis der Zahn 10 freigegeben wird. Die dargestellte Stellung des Zahnsegmentes entspricht fast der längstmöglichen Belichtungszeit.
Ist der Zahn 10 freigegeben, so dreht sich die Belichtungsblende rasch in die Ausgangsstellung weiter, der Zahn 10 stösst gegen den Schenkel 28 des Riegels 24, schwenkt diesen in die Ausgangsstellung, wobei sich der Schenkel 27 gegen die Nabe 9 legt und die Vorrichtung arretiert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spiegelreflexkamera, insbesondere Kleinbildkamera, dadurch gekennzeichnet, dass der Sucherspiegel mit dem als rotierende Scheibe mit Sektorausschnitten ausgebildeten Verschluss und der Mattscheibe zu einer Einheit verbunden und um eine zur optischen Achse parallele Achse drehbar angeordnet ist und zur Vornahme der Belichtung eine volle Umdrehung um diese Achse ausführt.