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Verfahren und Vorrichtung an kinematographischen Aufnahmeapparaten zur Erzeugung reliefartiger Bilder sowie nach dem Verfahren hergestellte Filme.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und Vorrichtungen für die Aufnahme kinematographischer Bilder, die bei der in gewöhnlicher Weise vorgenommenen Projektion einen reliefartigen Eindruck machen.
Bei der in üblicher Weise ausgeübten Kinematographie gehen die von einem festen Punkt des Aufnahmegegenstandes ausgehenden Lichtstrahlen durch das Objektiv des fest auf seinem Stativ angebrachten Apparates und treffen dann auf die lichtempfindliche Schicht in einer Richtung, die für alle aufeinanderfolgenden Aufnahmen konstant ist.
Die Anmelder haben durch Versuche festgestellt, dass es möglich ist, die Richtung mit der diese Lichtstrahlen auf die lichtempfindliche Schicht treffen und damit auch die Punkte, auf die sie fallen, von einem Bild zum andern dauernd abwechseln zu lassen, d. h. also, dass das Auge des Apparates, das Objektiv, den Gegenstand fortwährend aus wechselnden Richtungen sieht. Man erhält alsdann auf der lichtempfindlichen Schicht eine Bildfolge, in der der Gegenstand unter verschiedenen Winkeln aufgenommen ist und die daher bei der Wiedergabe einen reliefartigen Eindruck macht.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren, das darauf ausgeht, dauernd den Winkel und damit den Punkt zu wechseln, in dem die von dem aufzunehmenden Gegenstand ausgehenden Strahlen die empfindliche Schicht treffen. Dieses Verfahren besteht darin, gegenüber dem Träger des Aufnahmeapparates der Bilder dessen optisches System zu verschieben, wobei die Verschiebung in einer geschlossenen Bahn erfolgt und die optische Achse des optischen Systems dauernd so eingestellt ist, dass sie durch ein Merkzeichen hindurchgeht, das willkürlich in der Richtung des Aufnahmeobjektes gewählt wird.
Nach der Erfindung kann das Merkzeichen vor oder hinter dem Objekt oder auch in dessen Ebene gewählt werden.
Nach der Erfindung sind zur Ausführung dieses Verfahrens Vorrichtungen vorgesehen, die es ermöglichen, entweder den ganzen Apparat oder nur das Objektiv oder gegenüber dem letzteren ein optisches System zu verschieben, dass ihm die von dem Objekt ausgehenden Strahlen zuführt.
Diese Verschiebungen können in jeder ebenen oder gekrümmten Fläche erfolgen, die in bestimmten Fällen das Merkzeichen einschliessen kann.
Die Erfindung betrifft schliesslich alle kinematographischen Filme, die nach dem vorerwähnten Verfahren oder mittels der vorerwähnten Vorrichtung hergestellt sind.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen zahlreiche Ausführungsarten des obenerwähnten Verfahrens. Im nachfolgenden sollen verschiedene Ausführungsformen als Beispiele beschrieben werden, die schematisch in der Zeichnung dargestellt sind. In dieser ist, Fig. 1, eine Ansicht eines kinematographischen Aufnahmeapparates mit einem drehbaren optischen System, Fig. 2 eine andere Ausführungform der vorerwähnten Anordnung. Fig. 3 ein drehbarer exzentrisch durchlochter Schirm, der mit dem Objektiv eines kinematographischen Aufnahmeapparates kombiniert werden kann. Fig. 4 ein Längsschnitt durch einen Apparat zur Ausführung des Verfahrens, der mit einer Regelungsvorrichtung für das bewegliche optische System versehen ist. Fig. 5 ein Querschnitt nach Linie A-A der Fig. 4.
Bei der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 1 ist ein Kegelrad 1 konzentrisch zur gewöhnlichen optischen Achse o des feststehenden Aufnahmeapparates 2 drehbar. Das Kegelrad 1 wird mittels der Getriebsräder 3, 4, 5 und der Handkurbel 6 gedreht. Das K (gelrad 1 trägt, eingeschlossen in ein
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Auf diese Weise wird das Bild des Merkzeichens während der ganzen Umdrehung des Prismen- systems um die optische Achse auf die Mitte der lichtempfindlichen Schicht geworfen.
Die Einstellung, d. h. die Einstellung des Bildes des Merkzeichens auf die Mitte der lichtempfind- lichen Schicht, kann infolge der Versehiebbarkeit des die Prismen enthaltenden Gehäuses 26 gegen das
Objektiv unmittelbar bewirkt werden. Hiezu werden die Klammern 29 gelöst und das Gehäuse 26 auf der Scheibe 25 verschoben, bis das Objektiv 22 vollständig freigelegt ist. Hiernach kann man das Merkzeichen auswählen und dessen Bild unmittelbar in die Mitte der lichtempfindlichen Schicht bringen.
Man kann auch diese Einstellung mittels des stets an den Photographenapparaten vorhandenen
Suchers bewirken. In diesem Falle verschiebt man, nachdem man das Bild-des Merkzeichens mit Hilfe des Suchers in der gewöhnlichen Weise auf die Mitte der lichtempfindlichen Schicht gebracht hat, das
Prismensystem so, dass das innere Prisma vor dem Sucher kommt und die Mitte der Hypotenusenfläche des Prismas mit der Visierlinie zusammenfällt. Das Merkzeichen erscheint alsdann im Sucher, indem es von dem äusseren und dem inneren Prisma auf diesen geworfen wird, jedoch befindet es sich nicht mehr in dessen Mittelpunkt. In diesen wird es nunmehr dadurch gebracht, dass man das äussere Prisma in der oben beschriebenen Weise einstellt.
Das Prismensystem verbleibt alsdann in dieser Normalstellung, in der das innere Prisma sich vor dem Objektiv befindet.
Man kann natürlich an demselben Apparat die durchlochte Blende 18 nach Fig. 3 und das Prismensystem 27 und 30 nach Fig. 4 und 5 vereinigen. Das Relief bei der Wiedergabe muss alsdann stärker hervortreten, gleichviel, welches die Winkelstellung des durchlochten Teiles der Blende zu der des Prismensystems ist. Die stärkste Relitfwirkung wird aber erzielt, wenn die Öffnung 19 der Blende 18 dem äusseren Prisma 30 diametral gegenübersteht und die Blende 18 sich zwischen den Teilen des Objektivs befindet. Man kann aber auch umgekehrt die Blendenöffnung auf dieselbe Seite mit dem äusseren Prisma bringen, falls die Blende vor oder hinter dem Objektiv angeordnet ist.
Die Bewegung der Kurbel, die den Film vorzieht und die Abblendscheibe des Apparates bewegt wird durch eine Zahnradübersetzung, wie in Fig. 3, oder durch Riemen auf die Scheibe 23, mit der das Objektiv verbunden sein kann oder nicht, sowie auf die Blende übertragen. Die so ausgeführte Drehung kann gleichförmig oder intermittierend sein und das Objektiv kann daran teilnehmen oder nicht.
Die beschriebene Kombination einer durchlochten Blende mit einem Objektiv kann in der gewöhnlichen Stereoskopie zur Verstärkung des Reliefs sowie auch in der Mikrophotographie zur Erzielung stereoskopischer Bilder verwendet werden. Die Blende wird aber in diesen Fällen nicht in Umdrehung versetzt, sondern nach jeder Aufnahme einfach um eine halbe Umdrehung gedreht. Man kann die Blende auch in der mikroskopischen Kinematographie zur Erzielung von Reliefwirkungen verwenden, wobei sie dann durch eine sehr langsame Drehbewegung des über den Mikroskop angebrachten Kinematographenapparates angetrieben wird. Auch kann man die Blende zur direkten Projektion mit Ruliefwirkung von Präparaten oder beliebigen Gegenständen benutzen, wobei sie dann durch eine schnellere Drehbewegung in Umdrehung versetzt wird.
Selbstverständlich kann man im Sinne der Erfindung die Vorrichtung auch in anderer Weise anwenden und an denselben Änderungen sowohl bezüglich des Antriebes der Teile wie auch ihrer Borm anbringen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Aufnahme kinematographischer Bilder, die bei der Wiedergabe relif-fartig wirken, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Objektiv kombiniertes optisches System, das die vom Auf- nahmcgegenstand ausgehenden Strahlen aufnimmt, sich in bezug auf den Apparat bewegt, während das Objektiv und der Apparat in Ruhe bleiben, dass die Bewegung dieses optischen Systems sich nach einer geschlossenen Linie mit einer sehr beschränkten Geschwindigkeit vollzieht und die optische Achse des Objektivs feststehend und so eingestellt ist, dass sie immer durch ein willkürlich in der Richtung des Aufnahmeobjektes gewähltes Merkzeichen hindurchgeht.