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Kinematographische Vorrichtung mit gleichmäßig bewegtem Film Es ist
bekannt, bei Kinematographenapparaten das Bildband gleichmäßig fortlaufen zu lassen
und Vorrichtungen einzuschalten, welche einen Bewegungsausgleich zwischen diesem
und dem Objektiv herbeiführen sollen. Diese Vorrichtungen bestanden beispielsweise
aus zwei Rädern, die sich in entgegengesetzter Richtung drehen und auf ihrem ganzen
Umfang mit einer großen Anzahl von total reflektierenden. Prismen besetzt sind,
die gelenkig und federnd angeordnet sind und durch besondere Führungsbahnen entsprechend
geführt werden. Diese Vorrichtung ist ungemein kompliziert, so daß sie selbst bei
sorgfältigster mechanischer Durchführung nicht dauernd einwandfrei arbeitet. Eine
andere Vorrichtung benutzt zwei total reflektierende Prismen, von denen das eine
in entsprechender Stellung zum Bildband feststeht, während das andere sich vor dem
Objektiv unter Wirkung eines Stiftenrades o. dgl. hin und her dreht. Diese Vorrichtung
ist zwar einfach, hat aber große mechanische Nachteile und ist vor allen Dingen
optisch nicht einwandfrei, da durch die Prismenschwenkung eine Verzerrung des Bildes
auf der Leinwand entsteht, die äußerst störend ist. Bei einer weiteren Vorrichtung
kommen vier geradlinig hin und her bewegte Spiegel zur Anwendung, von .denen j e
zwei im rechten Winkel zueinander und diese zusammen paarweise parallel stehen,
so daß das Bild viermal reflektiert wird. Der Bewegungsausgleich erfolgt dabei dadurch,
-daß das untere Spiegelpaar durch eine Daumenscheibe entsprechend hin und her bewegt
wird. Auch diese Konstruktion ist mechanisch schwer durchführbar und auf die Dauer
nicht gleichmäßig wirksam zu- erhalten, da die vierfache Reflektion gegen mechanische
Einflüsse zu empfindlich ist. Eine andere Vorrichtung benutzt zwei Spiegel, welche
axial verschiebbar auf zwei miteinander im Eingriff stehenden Winkelzahnscheiben
sitzen, die während ihres Umlaufes wechselweise entsprechend axial bewegt werden.
Hier bildet die Drehung der reflektierenden Flächen den dauernden Anlaß zu Störungen
in der Bildwiedergabe. Bei einer weiteren Vorrichtung endlich sind wiederum zwei
Spiegel vorgesehen, von denen der eine entsprechend der Bildwanderung hin und her
bewegt wird und dabei gleichzeitig eine axiale Verschiebung des Objektivs verursacht;
es ist hierbei unmöglich, während der Vorführung eine genaue Einstellung der Bildschärfe
vornehmen zu können.
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Gemäß der Erfindung werden zur Beseitigung der Nachteile der bekannten
Vorrichtungen vier spiegelnde Flächen oder Spiegel verwendet, von denen der eine
ebenso wie das Objektiv des Apparates feststeht und man
jederzeit
die genaue Einstellung vornehmen kann, während die drei anderen Spiegel so bewegbar
sind, daß zwei von ihnen, die beispielsweise in Form eines Prismas fest miteinander
verbunden sind, gegenüber den letzten, und dabei gleichzeitig diese drei Spiegel
im Verhältnis zu dem feststehenden, derart bewegt werden, daß hierdurch ein genauer
und vollkommener Bewegungsausgleich zwischen dem gleichmäßig fortschreitenden Bildband
und dem Objektiv stattfindet. Dabei sind die beweglichen Spiegel o. dgl. auf unter
Federdruck stehenden Führungsstangen angeordnet und werden durch Kurvenscheiben
derart bewegt, daß der eine bewegliche Spiegel, der das Bild vom Bildband aufnimmt,
dieses Bildband während seiner Beleuchtungszeit genau mit der gleichen Geschwindigkeit
begleitet, während die beiden vereinigten anderen Spiegel genau die Hälfte seines
Weges durchlaufen. Hierdurch wird ein genauer Ausgleich erzielt und jeglicher nachteiliger
Einfluß der Spiegel auf die Bildwiedergabe vermieden. .
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung im senkrechten Längenschnitt,
A,bb.2 eine Vorderansicht der Vorrichtung, ohne die Linse und ohne das feste Prisma,
um besser die Bewegung der beweglichen Prismen zu veranschaulichen, Abb. 3 ein Schaubild
des Arbeitsganges der Prismen und Abb. .I ein Schaubild des Arbeitsganges der Daumenscheiben.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Zahnrolle i (Abb. i) zum Ziehen
des Bildbandes, einem Paar Daumenscheiben :2 und 3 (Abb. i und 2), deren Arbeitsgang
in. Abb. q. schaubildlich dargestellt ist, sowie dem Verschlußq. (Abb. i und 2).
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Die Achse der Zahnrolle i ist gleichlaufend mit der Achse 9 der Daumenscheiben
2 und 3, und die beiden Achsen sind außerdem miteinander durch ein Zahnräderpaar
5, 6 in Verbindung, dessen Übersetzungsverhältnis so gewählt ist, daß in der Zeit,
in welcher die Zahnrolle i ein Einzelbild des Bildbandes fördert, die beiden Daumenscheiben
2 und 3 eine ganze Umdrehung machen.
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jeder Umdrehung der Daumenscheiben entspricht eine Umdrehung des Verschlusses,
dessen Achse durch ein konisches Zahngetriebe 7, 8 von der Daumenscheibenachse 9
bewegt wird. Oben sind drei Prismen i o, i i, 1a wie in Abb. i angeordnet, von denen
io und ii beweglich, und 12, stets fest ist.
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jedes bewegliche Prisma (Abb. 2) ist auf zwei Stangen 13, 14
bzw. 15, 16 angebracht, von denen 13 und 16 vermittels Rollen und Federn genau der
Bewegung der Daumenscheiben folgen, während 1q. und 15 nur zur Führung dienen.
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Die Einstellung des Bildstriches ist bei der Vorrichtung .im Vergleich
mit anderen Lichtspielvorr ichtungen sehr einfach, denn man braucht hierzu nur die
Achse der Zahnrolle i längs des Bogens A (Abb. i) zu verstellen.
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Abb. i und 2 zeigt ein kleines Schwungrad 17, das, wie bei
allen Lichtspielvorrichtungen, dazu dient, den Gang glatt und ununterbrochen zu
gestalten.
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In Abb. 2 ist der Deckel (Linsenträger mit festem Prisma) fortgelassen,
um die sich bewegenden Teile besser zu zeigen.
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Die Wirkung der Vorrichtung beruht auf besonderen Bewegungen von dreien
der vier wie in Abb. 3 angeordneten Spiegelflächen in bezug auf die Abwickelung
des Bildbandes. Gegenüber einem beleuchteten Punkt P (Abb. 3) sind vier Spiegelflächen
s, s', s', s " angebracht, die um q.5° zur Geraden P-p geneigt sind, und zwar s"'
parallel mit s" und s' parallel mit s, so daß s ... und s sowie s"
und ,s' j e rechte Winkel zueinander bilden. Der helle Punkt P spiegelt sich alsdann
durch die vier so angeordneten Flächen in Richtung P'. Punkt P wird um eine Strecke
a senkrecht zur Geraden P-p verstellt, und gleichförmig und parallel mit ihm wird
auch die Fläche s' um die Strecke a auf derselben Seite des Punktes P verstellt,
wogegen die Flächen s" und s' gleichlaufend zu sich selber um eine Strecke a verstellt
werden, so daß die drei Spiegel in die neuen Stellungen s', s`
und
s ... und der Punkt P in die neue Stellung Q gelangt.
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Q spiegelt sich außerdem nach dem bekannten optischen Gesetz in P'.
Die Summe der gebrochenen Linien ist P p + p p' + p' p" + p" p", + p".
P, und Q q -i' q q' + q' q"
+ q" q", + p". P#,
wobei p q = p' q' + f# q "
gleich sind (s. Abb. 3).
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Wenn man also von einem beliebigen Punkte der Liniep"'P' die stets
feste Spiegelfläche s betrachtet und die besagten Bewegungen (P zeitgleich mit den
Flächen s"',s",s ) ausführt, so sieht man den sich bewegenden Punkt P erstens immer
fest und zweitens immer von derselben Größe. Dieses beweist die obenerwähnte bereits
gefundene Gleichheit.
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In Abb. 4 ist schaubildlich gezeigt, wie die beiden Daumenscheiben
3 und q. das Einzelbild für Dreiviertel des Zeitabschnittes begleiten und auf den
Schirm werfen, und das letzte Viertel wird benutzt, um die beiden beweglichen Prismen
wieder in ihre Anfangsstellung zurückzuführen. Während des
letzten
Viertels deckt der Verschluß q. das Strahlenbündel ab.
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Die oben beschriebenen baulichen Einzelheiten der Vorrichtung sind
nicht bindend und können innerhalb 'des Rahmens der Erfindnti.- durch andere ersetzt
werden.