<Desc/Clms Page number 1>
Haupteinlassschieber für Waggonheizungen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Haupt- einlassschieber für Dampfheizungen von Eisen- bahnwaggons, welcher mehrere Heizleitungen kontrolliert.
Bei Eisenbahnwaggons wird üblicherweise die zur Waggonheizung führende Heizleitung an die
Hauptdampfleitung, u. zw. meist an den Wasser- abscheider derselben, unter Vermittlung des sogenannten Haupteinlassschiebers angeschlossen.
In der unter dem Waggon hindurchgeführten
Hauptdampfleitung herrscht, obwohl der Druck des Lokomotivdampfes bereits reduziert ist, ein erheblicher Dampfdruck. Bei den bekannten
Schiebern für die Steuerung mehrerer Zweigleitungen, bei welchen der Schieberkörper die Mündungen dieser Zweigleitungen überdeckt, treten infolge der grossen Schieberfläche und der hohen Flächenpressung Kräfte auf, die die Betätigung des Schiebers erschweren und häufig sogar das Gestänge bis zur Deformation überbeanspruchen. Überdies bietet auch die Aufrechterhaltung einer einwandfreien Dichtung bei solchen grossen Schieberflächen wesentliche Schwierigkeiten.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, diese Nachteile zu vermeiden und besteht im wesentlichen darin, dass der Schieber mit einzelnen im Schieberkörper geführten und elastisch gegen den Schieberspiegel gedrückten Schieberlappen ausgebildet ist, deren am Schieberspiegel anliegende Dichtungsflächen eine den einzelnen Öffnungen des Schieberspiegels entsprechende Grösse aufweisen. Gemäss der Erfindung sind die Öffnungen im Schieberspiegel und die Anordnung der Schieberlappen im Schieberkörper zweckmässig so ausgemittelt, dass in den Mittelstellungen des Schiebers der der jeweils freigegebenen Öffnung zugehörige Schieberlappen die nächstfolgende Öffnung im Schieberspiegel abschliesst.
Durch diese Aufteilung in Einzeldichtflächen wird die Schieberfläche auf das kleinstmögliche Mass herabgesetzt, so dass die Anpressung des Schiebers keinesfalls solche Werte erreicht, bei welchen eine Betätigung ohne Gefährdung des Gestänges unmöglich wird. Die Einzeldichtflächen entsprechen hiebei den von ihnen zu überdeckenden Öffnungen des Schieberspiegels. Die Grösse der Dichtflächen der einzelnen Schieberlappen kann hiebei so bemessen sein, dass gerade die für die Dichtheit erforderliche Überlappung der Öffnungen gegeben ist. Dadurch, dass in den Mittelstellungen die der freigegebenen Öffnung zugehörige Dichtfläche für den Abschluss der nächsten Öffnung ausgenützt wird, wird die Summe der dichtend auf dem Schieberspiegel anliegenden Flächen auf das Mindestmass herabgesetzt.
Durch die Erfindung wird auch die Bearbeitung der dichtenden Flächen wesentlich erleichtert.
Infolge der satten Anlage der sich selbst einstellenden kleinen Schieberlappen wird die Dichtheit erhöht und auch durch ein Verziehen des Schieberspiegels oder des Schiebers im Betrieb nicht beeinflusst.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher zwei Heizleitungen an den
Haupteinlassschieber angeschlossen sind, von welchen bei mässiger Heizung eine abgeschaltet wird, sind die diesen zwei Heizleitungen zugeordneten Öffnungen des Schieberspiegels und die diesen Öffnungen entsprechenden Schieberlappen des Schiebers entlang eines Kreisbogens um die Drehachse des als Flachdrehschieber ausgebildeten Schiebers derart angeordnet, dass in der Mittelstellung des Schiebers, in welcher eine Öffnung freigegeben ist, die andere Öffnung durch die der freigegebenen Öffnung zugehörige Dichtfläche verschlossen ist.
Eine solche Ausführungsform entspricht den an Waggonheizungen gestellten Forderungen und ermöglicht die drei Grundeinstellungen der Heizung, nämlich volle Heizung, mässige Heizung und Abschaltung der Heizung, mittels des Haupteinlassschiebers selbst durchzuführen.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Haupteinlassschieber nach Linie I-I der Fig. 3, Fig. 2 zeigt die Rückseite des in Fig. 1 dargestellten Schiebers, wobei der Schieberspiegel und der Schieber sichtbar sind. Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
Der Haupteinlassschieber ist mit seinem Flansch 1 in üblicher Weise an das Stellschiebergehäuse der unter dem Waggon durchlaufenden Hauptdampfleitung angeschlossen. Der Flansch 1 weist den Schieberspiegel 2 auf, welcher mit
<Desc/Clms Page number 2>
Öffnungen 3 und 4 ausgebildet ist. Die Öffnung 3 führt zu einem Kanal 5 und die Öffnung 4 zu einem Kanal 6, an welche unter Vermittlung von Flanschen 7 und 8 die Heizleitungen angeschlossen sind. Die Kanäle 5 und 6 stehen über Ventileinsätze 9 mit der Aussenluft in Verbindung. Diese Ventile weisen Kugeln 10 auf, die mittels Federn 11 vom Ventilsitz 12 abgehoben werden. Die Federspannung ist so eingestellt, dass die Kugeln 10 die Ventile 12 erst abschliessen, wenn in den Heizleitungen ein geringer Überdruck, z. B. 0,2 atü, erreicht ist.
Auf diese Weise wird die von der Dampfzufuhr abgeschaltete Heizleitung, sobald der Druck absinkt, über das entsprechende Ventil 9 mit der Aussenluft in Verbindung gesetzt und selbsttätig entleert.
Über dem Schieberspiegel 2 ist ein Drehschieber 13 angeordnet, dessen Drehachse 14 über einen Hebel 15 mit dem Betätigungsgestänge in Verbindung steht. Der Drehschieber ist mit zwei ösenartigen Führungen 16 und 17 ausgebildet, in welchen die zylindrischen Schieberlappen 18 und 19 geführt sind, welche durch Federn 20 und21 gegen den Schieberspiegel gedrückt werden.
Die Schieberlappen 18 und 19 sind so gross bemessen, dass sie gerade einen dichten Abschluss der Öffnungen 3 und 4 ermöglichen.
In der Mittelstellung befindet sich der Schieber in der in Fig. 2 dargestellten Lage, wobei der Einzelschieber 18 die Öffnung 4 abschliesst und die Öffnung 3 freigegeben ist. In dieser Lage ist somit lediglich die an den Flansch 7 angeschlossene Heizleitung mit Dampf beschickt, während die an den Flansch 8 angeschlossene Heizleitung abgeschlossen ist. Dies entspricht der Stellung für mässige Heizung.
Bei einer entsprechenden Verdrehung des Drehschiebers aus der in Fig. 2 gezeichneten Stellung entgegen dem Urzeigersinn schliesst der Schieberlappen 18 die Öffnung 3 und der Einzelschieber 19 die Öffnung 4 ab. In dieser Stellung sind somit beide Heizleitungen abgeschaltet. Bei einer Verdrehung des Drehschiebers aus der in Fig. 2 dargestellten Lage im Uhrzeigersinn werden beide Öffnungen 3 und 4 freigegeben, so dass beide Heizleitungen mit Dampf beschickt werden und die volle Heizleistung erzielt wird. Die Ausmittlung der Öffnungen 3 und 4 im Schieberspiegel 2 und die Anordnung der Schieberlappen 18 und 19 im Drehschieber 13 ist, wie die Zeichnung zeigt, so getroffen, dass in der Mittelstellung der der freigegebenen Öffnung 3 zugeordnete Einzelschieber 18 die Öffnung 4 verschliesst.
Die Montage des erfindungsgemässen Haupteinlassschiebers erfolgt derart, dass die zweckmässig durch eine Rast gekennzeichnete Mittelstellung des Stellhebels mit der Mittelstellung des Schiebers, welcher mit dem Stellhebel durch ein Gestänge verbunden ist, in Übereinstimmung gebracht wird. Damit werden die unvermeidlich bei der Montage eines solchen in wenigstens drei Stellungen einzustellenden Schiebers auftretenden Fehler verkleinert, da sich, von der Mittelstellung ausgehend, in den Endstellungen nur halb so grosse Fehler ergeben, als wenn von einer Endstellung ausgegangen werden würde.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Haupteinlassschieber für Waggonheizungen, welcher mehrere Heizleistungen steuert, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber mit einzelnen im Schieberkörper geführten und elastisch gegen den Schieberspiegel gedrückten Schieberlappen ausgebildet ist, deren am Schieberspiegel anliegende Dichtungsflächen eine den einzelnen Öffnungen'des Schieberspiegels entsprechende Grösse aufweisen.