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Verfahren zur Herstellung von Hirschhornknöpfen u. dgl.
Zur handwerklichen Herstellung echter Hirschhornknöpfe wurden die entsprechend zerkleinerten
Geweihstücke zwischen Haltebacken eingespannt und am Umfang angerissen, dann die
Knopflochmulde sowie die Knopflöcher gebohrt, dann die Knöpfe ganz herausgesägt, dann neuerdings zwischen Haltebacken eingespannt und auf der Rückseite abgefräst, wozu nochmaliges Öffnen und Schliessen der Haltebacken mit immer neuen mühsamen Zentrieren des Werkstückes gegenüber der Frässpindel und ein verhältnismässig grosser Zeit-und Kraftaufwand erforderlich ist.
Für die maschinelle, fabriksmässige Herstellung von Knöpfen aus Steinnüssen u. dgl. ist es bekannt geworden, solche im fortlaufenden Arbeitsgang herauszuschneiden und gleichzeitig auch die Vorder-und Rückseiten der herzustellenden Knöpfe zu bearbeiten, wobei in die Knopfkörper auch zentrale Öffnungen eingearbeitet werden.
Demgegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Hirschhornknöpfen u. dgl., das im handwerklichen Betriebe mit gewöhnlichen Bohrmaschinen durchgeführt werden kann und ein viel rascheres und weniger mühevolles Arbeiten gestattet als die bisher bekannten handwerksmässigen Herstellungsverfahren, indem das häufige Ein-und Ausspannen der Werkstücke an den Haltebacken und die bisher erforderliche Zentrierung zur Frässpindel fast vollkommen entfällt. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass beim Herausfräsen der Knopfkörper in diesen gleichzeitig ein zentrales, den Knopfkörper vollständig durchsetzendes Bohrloch erzeugt wird, das bei der nachfolgenden weiteren Bearbeitung, nämlich beim Herausfräsen der Knopfmulde und Abfräsen der Rückseite, als Zentriermittel dient.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Werkzeuge zur Herstellung der Knöpfe dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen zwei Fräswerkzeuge im Mittelschnitt, Fig. 3 den Fräser nach Fig. 2 von unten gesehen und Fig. 4 eine Haltezange, wobei der Schnitt nach Linie 11-11 im unteren Teile der Fig. 2 ersichtlich ist.
Der zylindrische Schneidfräser nach Fig. 1 besitzt ausser dem Kranz 1 von Fräserzähnen, dessen Innendurchmesser dem gewünschten Knopfdurchmesser entsprechend gewählt wird, im Bohrschaft 2 eine zentrale Bohrung 3, in die ein mit einer Bohrschneide 4 versehender Stahl- stift 5 eingeführt und mittels Stellschraube 6 fest- geklemmt ist.
Dieser Schneidfräser wird an der Spindel einer
Bohrmaschine eingespannt und damit aus der
Geweihstange, ohne Stückelung oder Spaltung derselben ein Knopf neben dem anderen seinem
Umriss nach herausgefräst. Der Stahlstift 5 bohrt dabei im Knopf ein Zentrierloch. Die Geweih- stange braucht dabei nur mit den Händen gehalten und entsprechend verschoben werden, so dass sich der Länge und dem Umfange nach Knopf an
Knopf reiht.
Im nächsten Arbeitsgang wird die Knopflochmulde 7 (Fig. 2) mit einem kleinen Fräser herausgefräst, der mit einer Zentrierspitze nach Art der üblichen Flachbohrer versehen ist. Durch Einführung der Zentrierspitze in das Zentrierloch der Knöpfe erspart man sich jedes Einspannen und sonstige mühsame Zentrieren des Knopfes gegen die Bohrspindel. Anschliessend daran werden die beiden Fadenlöcher 8 (Fig. 2) gebohrt.
Nunmehr wird der durch das Fräsen entstandene Staubniederschlag, der sich auf den Knöpfen festlegt, mit einer Polierbürste entfernt und auf diese Weise gleichzeitig die Knöpfe alle gemeinsam auf der Stange poliert.
Darauf werden die Knöpfe, die nur mehr durch das realtiv weiche Mark der Geweihstange zusammenhängen, mittels einer Beisszange herausgezwickt.
Nun werden die einzelnen Knöpfe auf der Rückseite mit der üblichen Wölbung abgedreht, wozu das Fräswerkzeug nach Fig. 2 und 3 und die Haltezange nach Fig. 4 dient.
Das Fräswerkzeug nach Fig. 2 besitzt einen durchbohrten Schaft 10 mit einem darin zentrisch eingesetztem Stahlstift 11, der zur Zentrierung dient und durch die Klemmschraube 12 fest- geklemmt wird. An das konisch zulaufende Schaftende sind radial drei schrägliegende Fräsmesser 14 angesetzt, die am äusseren Ende in einem zylindrischen Ring 15 festsitzen. Der untere Rand 16 dieses Ringes liegt etwas tiefer als die tiefste Stelle der Schneiden 17 der Messer 14.
Die Haltezange Fig. 4 besitzt an den beiden Backen 18, 18'eine Greifverzahnung 19, 19', wobei am unteren Rande ein dünner Auflageteil 20, 20'gegen innen vorragt der einen runden Ausschnitt 21, 21'aufweist.
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Man legt den Knopf auf diese Auflage ü, C' und klemmt ihn durch Zusammendrücken der Backen zwischen den Greifzähnen 19, 19'fest, wie Fig. 2 im unteren Teile im Schnitt zeigt.
Nun führt man das Zentrierloch in den Zentrierstift 11 des Trägers ein und fräst die Rückseite, bis der untere Rand 16 des Ringes 15 an die Zangenbacken anstösst. Der Ring 15 schützt auf diese Weise die Fräsmesserschneiden vor Beschädigung durch Auftreffen auf die Zange und gibt durch Anschlag das Ende des Arbeitsganges an. Die Ausnehmungen 21, 21'dienen dazu, um auch bei kleinen Knöpfen den Zentrierstift hindurchführen zu können.
Durch die erfindungsgemässe Herstellungsart kann die Erzeugung gegenüber dem bisher Üblichen bedeutend beschleunigt und rationeller gestaltet werden. Sie ermöglicht die Herstellung von durchschnittlich 160 Knöpfen aller Grössen aus 1 kg Geweih. Im Tage können von einem Arbeiter bis zu 1200 Knöpfe hergestellt werden.