<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung einer neuen komplexen Chromverbindung
Es wurde gefunden, dass man zu einer wertvollen, neuen Chromverbindung gelangt, wenn man den Azofarbstoff, der als freie Säure der Formel
EMI1.1
EMI1.2
EMI1.3
entspricht.
Dieser Farbstoff eignet sich zum Färben ver- schiedener Materialien, insbesondere solcher animalischer Natur wie Casein, Gelatine, und hauptsächlich zum Färben und Bedrucken tierischer Textilfasern wie Wolle, Seide und Leder sowie solcher Fasern, die sich färberisch ähnlich verhalten, wie Zellwolle aus Caseinfasern, animalisierte Cellulosekunstseide, gegebenenfalls auch zum Färben und Bedrucken von Kunstfasern aus Superpolyamiden oder Superpolyurethanen u. dgl. Man erhält vor allem blaue bis marineblaue Töne, welche sich insbesondere durch sehr gute Lichtechtheit auszeichnen.
In den Helvetica Chimica Acta, Band 20,
S. 1035 (1937), ist die Herstellung einer komplexen Chromverbindung aus dem Farbstoff, der durch Vereinigen von diazotierter l-Amino- naphthalin-4-sulfonsäure mit l-Oxynaphthalin- 5-sulfonsäure erhalten wird, beschrieben. Die Chromierung erfolgt mittels Chromsäure unter gleichzeitiger Einführung einer Hydroxylgruppe in die 2-Stellung des Restes der Diazokomponente. Diese Umsetzung ist von Nebenreaktionen begleitet und es entsteht ein färberisch wertloses, sehr unreines Produkt. Dass das vorliegende Verfahren zu einem besseren chromhaltigen Farbstoff führen würde, schien nicht ausgeschlossen, obwohl keineswegs feststand, ob ein solches Produkt praktisch brauchbar wäre.
Nun ist es aber durchaus überraschend, dass der nach dem vorliegenden Verfahren erhältliche chromhaltige Farbstoff auch gegenüber den nächst vergleichbaren bekannten Farbstoffen, deren Herstellung in der französischen Patentschrift Nr. 850530 beschrieben ist, nennenswerte Vorzüge besitzt. Diese bekannten chromhaltigen
<Desc/Clms Page number 2>
Farbstoffe werden erhalten durch Einwirkung von Salzen des dreiwertigen Chroms auf ganz ähnliche Monoazofarbstoffe wie das beim vorliegenden Verfahren verwendete Ausgangsprodukt. Es handelt sich um den Farbstoff aus diazotierter 2- Amino-1-oxynaphthalin-4-sulfon-
EMI2.1
Beide Farbstoffe ergeben Färbungen, die am
Kunstlicht einen starken Farbumschlag zeigen. Der erstgenannte besitzt ausserdem ein sehr geringes Egalisiervermögen.
Der nach dem vorliegenden Verfahren erhältliche chromhaltige Farbstoff ergibt dagegen unerwarteterweise gleichmässige Färbungen von sehr guter Abendfarbe.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente ; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 : 474 Teile des durch alkalische Kupplung von diazotierter l-Amino-2-oxy- naphthalin-4-sulfonsäure mit l-Oxynaphthalin- 5-sulfonsäure erhaltenen Farbstoffes werden mit 10.000 Teilen heissem Wasser und 1000 Teilen einer Chromsulfatlösung, entsprechend 80 Teilen Cor203, während 20 Stunden unter Rückfluss gekocht. Nach Zusatz von Natriumchlorid lässt man das Reaktionsgemisch erkalten. Die ausgefallene Chromverbindung wird abfiltriert. Sie stellt nach dem Trocknen ein dunkles bronzierendes Pulver dar, das sich in Wasser mit dichroitisch rotblauer und in konzentrierter Schwefelsäure mit blaugrüner Farbe löst und die animalische Faser in reinen, gleichmässigen, echten Blautönen färbt.
Beispiel 2 : In ein Färbebad, das 1 Teil des nach Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes, 40 Teile 10% iger Schwefelsäure sowie 3000 Teile Wasser enthält, geht man mit 100 Teilen gut
EMI2.2
gibt man weitere 40 Teile 10% ige Schwefelsäure zu und färbt 1 Stunden kochend. Hierauf wird die Wolle wie üblich gespült und fertiggestellt.
Die erhaltene reine blaue Färbung zeichnet sich durch Gleichmässigkeit und sehr gute Lichtechtheit aus.