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Fass oder Behälter zum Einlagern und Ausschenken von Flüssigkeiten, insbesondere Süssmoste unter
Einwirkung eines Druckmittels.
Das Fass oder der Behälter gemäss der Erfindung dient zum Einlagern und Ausschenken von Flüssigkeiten, insbesondere Süssmost. Das zum Ausschenken und Konservieren der Flüssigkeit dienende Druckmittel wird, wie bereits bekannt, von einem am Fass oder dem Behälter befestigten Druckmittelbehälter in das Innere des Fasses oder Behälters selbst geleitet.
Es sind bereits Einrichtungen zum Lagern und zum Ausschenken von Flüssigkeiten bekannt geworden, bei denen der Druckmittelbehälter nicht zur Gänze im Flüssigkeitsbehälter untergebracht war, sondern zum Teil aus diesem herausragte. Bei derartigen Einrichtungen ist das im Druckmittelbehälter befindliche Druckmittel infolge der aus dem Flüssigkeitsbehälter herausragenden Teile, wie die Versuche des Erfinders ergeben haben, namhaften Temperatur-und damit namhaften Druckschwankungen unterworfen. Ferner sind derartige Einrichtungen bekannt geworden, bei denen der fest in das Fass eingebaute Druckmittelbehälter zwar in das Innere des Flüssigkeitsbehälters versenkt war, jedoch durch einen aussen liegenden Druckregulator und eine nach aussen führende Leitung mit einem gesondert aufgestellten grossen Druckmittelbehälter verbunden war.
Bei dieser Einrichtung steht die Oberfläche der auszuschenkenden Flüssigkeit ständig unter dem Druck des im Druckregulator befindlichen Druckmittels. Auch bei diesen Einrichtungen kann daher das Druckmittel von Temperatur und Druckschwankungen nicht frei gehalten werden, abgesehen davon, dass bei diesen Einrichtungen die Anordnung komplizierter Ventile notwendig ist. Infolge dieser Druck-und Temperaturschwankungen und des festen Einbaues des Druckmittelbehälters bei den bekannten derartigen Einrichtungen kann bei diesen nicht die gleiche einfache und billige Ausführung des Druckmittelbehälters erzielt werden, wie bei dem Gegenstand der Erfindung.
Es treten infolge der Druckschwankungen des Druckmittels bei den bekannten Einrichtungen Verluste an Druckmittel und bei zu starken Druckschwankungen Beschädigungen an der Einrichtung auf, wodurch die Dichtheit der Einrichtung und dadurch die Haltbarkeit der auszuschenkenden Flüssigkeiten in Frage gestellt ist.
Die genannten Nachteile werden dadurch behoben, dass gemäss der Erfindung der in das Innere des Fasses oder Behälters versenkte, ausschliesslich das Druckmittel aufspeichernde, leicht auswechselbare Druckmittelbehälter einerseits durch einen in seinem Halse in bekannter Weise angeordneten Verschlusspfropfen abgeschlossen ist, anderseits auf den Halsteil des Druckmittelbehälters eine diesen nach aussen abschliessende Überwurfmutter aufgesehraubt ist und eine Rohrleitung vorgesehen ist, durch die das Innere des Druckmittelbehälters mit dem Fass-oder Behälterinneren nach Durchstechen des Verschlusspfropfens in Verbindung gesetzt werden kann.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Die Fig. 1 zeigt ein Fass gemäss der Erfindung im Längsschnitt, die Fig. 2 zeigt ein Fass gemäss der Erfindung im Längsschnitt in einer zweiten Ausführungsform. In der Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch die zur Aufbewahrung und Zuführung des Druckmittels vom Druckmittelbehälter in das Fass dienende Einrichtung in vergrössertem Massstabe dargestellt. Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf den oberen Teil der Einrichtung nach der Fig. 3.
Gemäss der Fig. l besteht der in Form eines Fasses ausgebildete Behälter X aus dem durch Dauben gebildeten Wandungsteil 1 mit dem Deckel 2 und dem Boden 3. Der das Druckmittel enthaltende Behälter ist mit 4 bezeichnet. 5 ist eine Rohrleitung, die den Druckmittelbehälter mit dem Fassinneren
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verbindet, 6 ist ein am unteren Teil des Behälters angeordneter Ablasshahn, 7 die am Behälterboden befindliche Einführungsöffnung für das Druckmittel, 8 die Öffnung zum Einsetzen des Druckmittelbehälters.
In der Fig. 2 ist ein ähnlicher in Fassform angeordneter Behälter dargestellt, dessen Lage während des Abzapfens der Flüssigkeit gegenüber der Lage des in Fig. 1 dargestellten Fasses um 900 verdreht ist. Der Druckmittelbehälter 4 ist durch die Druekmittelzuleitung 5 mit am Fasse entweder im Behälterboden (Fig. l) oder in einer oberen Fassdaube (Fig. 3) angebrachten Öffnung 7 zur Einführung des Druckmittels in das Fassinnere in Verbindung gebracht. Vorteilhafterweise bilden der Behälter oder das Fass und die zur Ausgabe der Flüssigkeit dienenden Einrichtungen eine ein Ganzes bildende und als Ganzes transportfähige Einheit.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, kann das Fass samt dem an ihm befestigten Druckmittelbehälter 4 und der Druckmittelzuleitung 5 in einfachster Weise durch Rollen transportiert werden. Beim Transportieren des Fasses durch Rollen gemäss der Fig. 2 muss entweder die Druekmittelleitung 5 abgenommen werden oder die Schutzkappe 21 genügend stark sein.
Bei beiden-Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 ist ferner zur Erhöhung der Transportfähigkeit der Druckmittelbehälter-von einer Hülle 10 umgeben, die in das Innere des Fasses oder Behälters reicht.
Vorteilhaft ist die Hülle zum Aufnehmen des Druckmittelbehälters mit einer Sehutzmasse, z. B. Email, überzogen, die den Inhalt des Behälters vor jeder schädigenden Beeinflussung durch das Material der Hülle schützt.
In der Fig. 3 ist 2 der Fassdeckel, 4 der Druckmittelbehälter, 7 die im Fassdeekel vorgesehene Ein- führungsöffnung für das Druckmittel in das Fassinnere. Die Druckmittelleitung 5 ist lösbar, beispielsweise unter Verwendung zweier Holländerverbindungen 12, 13 mit dem Druckmittelbehälter und der Ein- führungsöffnung oder einem in die Einführungsöffnung 7 eingesteckten Futterrohr 11 verbunden. Ein am Futterrohr 11 sitzendes Ventil 14 wird nach erfolgter Verbindung des Druckmittelbehälters 4 durch die Druckmittelleitung 5 mit dem Futterrohr 11 geöffnet. 15 ist ein mit einem Schraubengewinde versehenes Haltestück.
Mit 16 ist eine im Behälterboden 2 angeordnete Büchse bezeichnet, die zum Einhängen der Schutzhülle 10 dient und Schraubengewinde zum Einschrauben des Haltestückes 15 aufweist. je ist ein Verschlusspfropfen für die Austrittsöffnung des Druckmittelbehälters. Das untere Ende der in den Druckmittelbehälter eingeführten Druckmittelleitung 5 ist mit einem Längsschlitz 25 versehen und zugespitzt.
In der Fig. 4 ist 5 das linke Ende der Druekmittelzuleitung, 15 das Haltestüek, 16 der im Fassdeckel 2 sitzende hohle Einsatz. Mit 19 sind zwei Vorsprünge bezeichnet, die mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Schlüssel zum Verdrehen des Haltestückes-M zusammenwirken. 20 ist das Einsteckloch für einen Steckschlüssel. Mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht dargestellten durch den
Steckschlüssel betätigten Vexierschlosses nach Art eines dosischen Schlosses od. dgl. kann das den Druckmittelbehälter in der Hülle 10 festhaltende Haltestüek 15 gegen Drehung verriegelt werden.
21 ist eine auf dem Fassboden befestigte Versehlusskapsel (Fig. 3). 22 ist eine zwischen den beiden
Teilen 15 und 16 eingelegte Dichtung.
Der Vorgang bei der Anbringung der genannten Einrichtung an dem Fass oder Behälter ist folgender :
Zunächst wird auf beliebige Art, z. B. durch Einschrauben oder Verkeilen die Büchse 16 in die im Fassboden 2 vorgesehene Öffnung eingesetzt, sodann die Hülle. 10 eingehängt, der Dichtungring 22 eingelegt und der Druckmittelbehälter 4 von oben in die Hülle, eingesetzt.
Daraufhin wird das
Haltestück 15 mit Hilfe eines in seine Vorsprünge 19 eingreifenden Schraubenschlüssels so weit hineingeschraubt, bis der Druckmittelbehälter genügend fest in seiner Hülle sitzt und dann das Haltestück
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mutter des Holländers 12 findet durch Niederdrücken der Pressplatte 26 ein Durchstechen des Verschlusspfropfen 17 durch das zugespitzte Ende der Druckmittelleitung statt, so dass das Innere des Druckmittelbehälters 4 durch den Schlitz 25 mit dem Fassinneren in Verbindung tritt und das Ausschenken der Flüssigkeit unter der Wirkung des Druckmittels stattfinden kann.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung ist für alle geistigen und alkoholfreien Getränke sowie verschiedene Nahrungs-oder Genussmittel, wie leichtflüssige Marmelade u. dgl., verwendbar und geeignet, die Haltbarkeit der genannten Stoffe wesentlich zu verlängern. Als Druckmittel kann nicht nur Kohlensäure, sondern auch ein anderes Druckmittel, wie Sauerstoff u. dgl., in Verwendung treten, durch, das die keimfreie Lagerung der genannten Stoffe sichergestellt ist. Durch Verwendung der Einrichtung gemäss der Erfindung lässt sich auch eine bedeutende Ersparnis in den Verkaufskosten und eine wesentliche Qualitätsverbesserung der auszugebenden Produkte erzielen, da das bisher im Kleinbetrieb übliche zeitraubende und mit hohen Unkosten verbundene Abfüllen auf Flaschen entfällt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist besonders dann vorteilhaft, wenn es darauf ankommt-z. B. bei langen Bahntransporten, bei Versorgung von Sehutzhütten, von Bauhütten, Kantinen n. dgl.-, die
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Produkte bei einem lange Zeit dauernden Verbrauch vor Qualitätsverschlechterungen zu schützen.
Es können in solchen Fällen für die genannten Produkte neue Absatzgebiete erschlossen werden, bei denen infolge deren geographischen Lage die Kosten des Transportes im Fass gegenüber der Flaschenware wesentlich verbilligt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fass oder Behälter zum Einlagern und Ausschenken von Flüssigkeiten, insbesondere Süssmost, unter Einwirkung eines Druckmittels, das von einem in das Fass oder in den Behälter ragenden Druckmittelbehälter in das Innere des Fasses geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der in das Innere des Fasses oder Behälters versenkte, ausschliesslich das Druckmittel aufspeichernde, leicht auswechselbare Druckmittelbehälter einerseits durch einen in seinem Hals in bekannter Weise angeordneten Verschlusspfropfen (17) abgeschlossen ist, anderseits auf den Halsteil des Druckmittelbehälters eine diesen nach aussen abschliessende Überwurfmutter (12) aufgeschraubt ist und eine Rohrleitung (25, 18, 5, 7) vorgesehen ist,
durch die das Innere des Druckmittelbehälters (4) mit dem Fass-oder Behälterinneren nach Durchstechen des Verschlusspfropfens (7) in Verbindung gesetzt werden kann.