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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 15962. AUGUST DIEDERICH IN WIEN.
Saugregler für Luftleitungen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur selbsttätigen Regelung der Durchgangsmengen in mit Unterdrnck betriebenen Luftleitungen. Solche Luftleitungen finden beispielsweise Anwendung bei der Lüftung von Schulzimmcrn. Die auf die Zimmertemperatur vorgewärmte Luft wird durch einen vom Keller ausgehenden und etwa 2 m über dem Fussboden in das Zimmer ausmündenden Kanal zugafuhrt, während die verbrauchte Luft durch einen in der Nähe dos Fussbodens beginnenden und über Dach ins Freie mündenden Abluftkanal geleitet wird, welcher Kanal durch den Temperaturunterschied zwischen der wärmeren Zimmerluft und der kälteren Aussenluft absaugend wirkt.
Der angestrebte Zweck soll durch eine von der Saugwirkung selbst betätigte Regelung der Saugkraft, erzielt worden, indem der Saugregler den Unterdruck im gegebenen Querschnitt selbsttätig gleichbleibend erhält. Da das Produkt aus Querschnitt und Geschwindigkeit die Durchgangsmenge ergibt, da ferner die Geschwindigkeit vom Druck abhängt und der Querschnitt unveränderlich ist, so ist bei gleichbleibendem Druck bezw. Unterdruck auch die Durchgangsmenge gleichbleibend. Der Saugregler gestattet ferner, den Unterdruck und damit die Durchgangsmenge innerhalb der durch die bestehenden Verhältnisse gegebenen
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Der Saugregler ist zur Lüftung von Schulräumen, Kanzleien, Fabriken, Magazinen, Werkstätten, Wohnräumen u. dgl., sowie auch l) ei Feuerungsanlagen zur Erzielung eines
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anwendbar.
Er besteht aus einer in die Luftleitung eingebauten, durch eine Membrane 111 betätigten Drosselklappe d. Die Membrane m ist in die Wand des zu regelnden Teiles der Luftleitung derart eingesetzt, dass die eine Membraufläche mit der zu regelnden Luft, die andere Seite mit der Aussenluft in Verbindung steht ; die mit der Membrane unlöslich gekuppelte Drosselklappe sperrt nach Erfordernis den arbeitenden Teil der Luftleitung, im vorliegenden Falle den Abluftkanal. Die Drosselklappe d ist allseitig entlastet.
Ihre Verbindung mit der Membrane m geschieht durch eine über das Schnurrad e und bei f all demselben befestigte Schnur/', dessen eines Ende das zur Ausgleichung des Membrangewichtes dienende Gegengewicht. g trägt, während das andere Ende bei i in der Mitte der Membrane befestigt ist. Das Rad e sitzt auf der Achse der Drosselklappe. Die Drossel-
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eintritt, um nach Durchströmen der Drosselklappe d in den Abluftkanal B zu gelangen, während der Raum C unter der membrane tu mit der Aussonluft in Verbindung steht.
Die Saugspannung im Abluftkanal entspricht etwa einer Wassersäule von 2 bis 6 mm.
Dieser Unterdruck pflanzt sich bei geöffneter Drosselklappe sofort auf den Raum A fort und da A den gleichen Querschnitt wie B besitzt, entsteht in A der gleiche Unterdruck
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zur llöclistlage hebt ; das hiedurch entlastete Gegengewicht g zieht die offene Drosselklappe d ganz zu. Der Kanal B ist gänlzich gesperrt und die Saugwirkung in A hört auf, mit ihr der Überdruck in C und die Druckwirkung unter der Membrane m. Da aber das Gewicht der letzteren durch das Gegengewicht g ausgeglichen ist, bleibt die Drosselklappe geschlossen ; der Saugregler ist ausser Wirksamkeit.
Durch Auflegen von Belastungsgewichten b auf die Membrane m lässt sich jetzt die Öffnung der Drosselklappe und mit ihr der Unterdruck in A nach Erfordernis regeln und unter allen Verhältnissen gleichbleibend halten.
Ist z. B. zur Absaugung der bestimmten Luftmenge im) (anal A eine Geschwindigkeit erforderlich, die einem Unterdruck von 2 mm Wassersäule entspricht, so wird die Membrane mit dem entsprechenden Gewichte belastet. Die Membrane wird sich sodann selbsttätig so tief senken und die Drosselklappe so weit öffnen, als zur Herstellung des der Belastung entsprechenden Unterdruckes von 2 cm erforderlich ist. So lange die Sangwirkung im Kanal ss dieselbe ist, bleibt auch die Klappenstellung unverändert. Erhöht sich die Saugwirkung, wird auch der Unterdruck in grösser, die Membrane hebt sich und schliesst die Drosselklappe wieder so weit, als zur Erhaltung des eingestellten Druckes erforderlich ist.
Bei abnehmender Zugwirkung in B senkt sich die Membrane und öffnet die Drosselklappe. Dieses Spiel wiederholt sich fortwährend, so lange der Unterdruck in B höher ist, als der Belastung der Membrane entspricht. Sinkt der Unterdruck in B unter 2 mm Wasser- säule, so hört der Saugregler zu wirken auf und die Drosselklappe öffnet sich ganz, weil der Membranbelastung von 2 mm kein genügender Unterdruck entgegenwirkt.
Um den Saugregler ausser Wirksamkeit zu setzen, genügt die Abnahme der Membranh lastungsgewichte b ; unter der Einwirkung auch der geringsten Saugwirkung in B hebt sich die vollständig entlastete Membrane bis zu ihrer Höchstlage und das Gegengewicht schliesst die Drosselklappe gänzlich zu. Soll der Saugregler bei offener Klappe ausser Wirksamkeit gesetzt werden, so legt man so viele Belastungsgewichte b auf die Membrane m, dass dieselben den dem höchst beobachteten Unterdruck in B entsprechenden Wert übersteigen.
In Schul- und Whnräumen, in welchen nur zu bestimmten Tagesstunden gelüftet werden und die zugeführte Luftmenge stets die gleiche sein soll, kann die Ausserbetrieb- setzung des Saugreglers am einfachsten durch Schliessen, des Lufteintrittskanals erfolgen,
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den Regler ohne weitere Handgriffe sofort in Wirksamkeit zu setzen.
Der Saugregler ist von einem Gehäuse a umschlossen, das seitlich die Lufteintritts- öffnung c, unten die Membrane H ! und oben die Drosselklappe d enthält. Die Öffnung c kann vergittert oder mit Schieber oder Klappe verschliessbar gemacht werden. Der Stoff, aus dem die membrane m hergestellt wird, muss den abzusaugenden Gasen und deren Tem-
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dichte Stoffe gewählt, für höhere Temperaturen gewelltes Metallblech oder bei grösseren Abmessungen in Wasser oder Quecksilber schwimmende Glocken. Am ganzen Umfange der Drosselklappe d wird ein stehender Streifen Filz eingelegt, der genügt, gegen den in Betracht kommenden geringen Unterdruck dicht abzuschliessen.
Der Raum C unter der Mem- brane steht mit der ruhenden Raumluft durch die Öffnungen k in Verbindung. Das die Öffungen k enthaltende Türche l dient zur Handhabung der Belastungsgewichte b.
Der Saugreglor ist mit geschlossener Drosselklappe dargestellt, welche Stellung die Klappe nur nach Abnahme der Belastungsgewichte b oder nach Schliessung der Lufteintrittsöffnung c annehmen kann. Nach Öffnen von c oder Auflegen der Belastungs-
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Damit nun letztere an der Schnur h vorübergehen kann, ist die Drosselklappe von H bis o aufgeschlitzt und zur sicheren Schnurführung die Gabel p aufgesetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Saugregler für Luftleitungen, gekennzeichnet durch eine in die Luftleitung ein- gebaute Drosselklappe und eine mit dieser zwangläufig verbundene Membrane, welch letztere derart in die Luftleitung eingebaut ist, dass ihre eine Fläche mit der zu regelnden Luft, ihre andere Fläche dagegen mit der Aussenluft in Verbindung steht, so zwar, dass die durch die Druckunterschiede auf beiden Membranseiten verursachten Bewegungen der letzteren zwanglänfig ein Drohen der Drosselklappe in öffnendem bezw. schliessendem Sinne bewirken, so dass auch bei sich veränderndem Druckunterschiede eine stets gleiche Luft- monge zur Absaugung gelangt.